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Meldung von Verkehrsverstößen

****na Frau
24.632 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Meldung von Verkehrsverstößen
Heute morgen steht in unserem Heimatblättchen folgender Artikel:

Eine Autofahrerin rief um 21:20 Uhr die Polizei an und meldete, dass der PKW vor ihr Schlangenlinien fährt und so andere gefährden könnte.

Sie folgt dem PKW und gibt der Polizei so immer wieder Meldung, wo sich das Auto befindet. Dies macht sie, bis die Polizei eintrifft. Der Fahrer war mit überreichlichen Promille unterwegs.


Auf Anhieb bin nun in meinen Gedanken zwiegespalten. Einerseits gut das ein Verkehrsgefährder gestellt wurde, andererseits hat es ja auch was von "petzen" und das wiederum hasse ich.

Mein Kopf sagt, es ist gut so, denn der betrunkene Fahrer hätte auch Menschenleben gefährden können. Unbehaglich ist es mir dennoch dabei.

Mich würde interessieren wie zu diesem oder ähnlichen Vorfällen eure Stimmungslage ist.

Bei Autothemen kochen gerne die Emotionen hoch. Daher bitte ich im Voraus darum, wertschätzend im Umgang miteinander zu bleiben.
****hi Frau
55.204 Beiträge
Wenn die Sicherheit von anderen Menschen gefährdet ist, empfinde ich es nicht als petzen, sondern hat meiner Meinung nach etwas mit Verantwortung im Straßenverkehr zu tun.
Wie schnell passieren Unfälle mit bleibenden Schäden
********Herz Frau
37.517 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ****na:
Mein Kopf sagt, es ist gut so, denn der betrunkene Fahrer hätte auch Menschenleben gefährden können.

Da bin ich vollkommen bei deinem Kopf.

Der Mann einer Freundin wurde vor einigen Wochen von einem angetrunkenen Fahrer auf der Autobahn fast ums Leben gebracht. Der Fahrer hatte einige Autos touchiert, war auf der Flucht vor der Polizei und ist mit stark überhöhter Geschwindigkeit in eine BAB-Baustelle gerast. Wochen auf Intensiv, mehrere OPs, verletzte Wirbelsäule, d.h. tagelange Ängste vor Querschnitt, Schädel-Hirn-Trauma, d.h. alles muss ihm täglich neu erzählt werden, er kann es sich nicht merken. Ein Mensch von Mitte 50, dem (mindestens) ein Jahr seines Lebens fehlt.

Das hat nichts von "petzen" - die vermutlich unauffällige Verfolgung durch die zufällige Beobachterin hat möglicherweise auch jemandem das Leben gerettet. Wäre er einer Polizeistreife aufgefallen, hätte das ähnlich enden können wie die obige Geschichte.

Ich bin immer zwiegespalten, wenn ich "petzen" lese. Das wird dann oft so dargestellt, als sei das "Vergehen" harmlos, aber der "Petzer" ist der Böse? *gruebel*
*******o_F Mann
3.258 Beiträge
Petzen und diffamieren mag ich auch nicht.

Dein Beispiel zeugt aber von Haltung und Verantwortungsbewusstsein.

Man darf nicht alles kn einen Topf werfen.
Siehe bei google: Ambiguitätstoleranz
****na Frau
24.632 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zitat von ********Herz:
Ich bin immer zwiegespalten, wenn ich "petzen" lese. Das wird dann oft so dargestellt, als sei das "Vergehen" harmlos, aber der "Petzer" ist der Böse?

In dem Fall sehe ich das Verhalten keinesfalls als harmlos an und es ist gut, dass er gestellt wurde.
*******DuA Paar
437 Beiträge
Da wir sehr viel und sehr oft unterwegs sind, absolut kein Mitgefühl mit beeinträchtigten Verkehrsteilnehmern.
Bei Unfällen wurden schon oft Existenzen von Unschuldigen vernichtet bzw. laborieren dann ein Leben lang an den gesundheitlichen Folgen.
*****r07 Mann
54.083 Beiträge
Man weiß ja im Vorfeld gar nicht, ob Alkohol oder eine Krankheit sein Fahrverhalten bedingt.

Du hast vollkommen richtig reagiert!!
**********45138 Mann
20.010 Beiträge
Meiner Meinung nach hat die Frau alles richtig gemacht.
Das hat mit Petzen nichts zu tun.
Du hast die Frage in deinem Kommentar quasi selbst beantwortet, da von dem Betrunkenen Autofahrer eine große Gefahr ausging andere Menschen zu verletzen.
Solche Fahrer gehören grundsätzlich aus dem Verkehr gezogen.
Dies gilt aber nicht nur für Betrunkene sondern auch für unter Rauschmittel stehende Fahrer/innen das diese im Straßenverkehr für alle anderen Teilnehmer eine Gefahr darstellen.
******_us Paar
728 Beiträge
Wir müssen zwischen "Petzen" und "Melden" unterscheiden. Gepetzt wird eher im privaten Umfeld von Kindern, das jedenfalls ist der allgemeine Sprachgebrauch. Sind Erwachsene betroffen, spricht man von "informieren", "melden" oder "zutragen".

Das Verhalten der Autofahrerin war in meinen Augen richtig, weil es NICHT Ausdruck eines privanten Überwachungssyndroms ist, sondern eine schadensvermeidende Maßnahme war. Und das ist genauso richtig wie die Meldung bei der Polizei, dass sich jemand an der Tür des Nachbarn zu schaffen macht oder das man die alte Frau Meyer schon seit Tagen nicht mehr gesehen hat.

Kritisch wird es, wenn diese "Meldungen" zum Sport von "aufrechten" Bürgern aus politischen Gründen parktiziert wird, wie es die AfD mit ihrem "Meldeportal über Lehrerverhalten" getan hat. Gleiches gilt für die "Blockwartmentalität", die gerade in D noch oft anzutreffen ist, weil man meint, dass man sein eigens Bild vom Funktionieren der Gesellschaft unbedingt durchsetzen muss. Diese Gefahr sehe ich aber derzeit in D zwa veeinzelt, aber nicht flächendeckend.
****le Mann
15.965 Beiträge
Also meiner Meinung nach hat sich die Autofahrerin korrekt und pflichtbewusst verhalten. Hätte sie es nicht gemeldet, hätte es schon beinahe mit unterlassener Hilfeleistung auf einer Stufe gestanden.
Denn sie hat gesehen, dass jemand Herr über unzählige PS ist und in einem Zustand, in dem er sie nicht mehr beherrschen kann und sich selbst, und noch wichtiger, andere verletzten oder töten könnte.
***II Mann
3.018 Beiträge
Ich war vor einigen Monaten in einer ähnlichen Situation. Auf einer kurvenreichen Strecke nahe meinem Wohnort fuhr morgens um 7 Uhr ein PKW sehr auffällig. Mal ganz langsam, dann wieder schnell, Schlangenlinien, fuhr auf den Randstreifen.
Mit genügend Abstand versuchte ich über die Freisprechanlage die örtliche Polizei anzurufen, aber dort ist über weite Strecken ein Funkloch. Zwischendurch gelang es mir, zumindest eine kurze Meldung abzusetzen. Dann wieder Funkloch.
Unten im Rheintal fuhr der PKW dann weiter auf der B 42 in Richtung Bonn, in die ich auch wollte. Dort konnte ich die Polizei nochmal erreichen, weil der PKW auch immer wieder auf die Gegenfahrbahn geriet und den Gegenverkehr gefährdete.
Der freundliche Polizist nahm meine Meldung auf, sagte mir auch, dass er aufgrund meiner ersten Meldung schon einen Hinweis an die für den angrenzenden Bezirk zuständige Autobahnpolizei gegeben hatte. Die meldete sich dann auch sofort danach bei mir, fragte nach meinen Beobachtungen und wohin der PKW fuhr. Gab ich alles weiter durch. Eine Stunde später der Anruf, dass man den PKW leider nicht mehr stellen konnte.
Am nächsten Tag Anruf von dem Polizisten, bei dem ich die erste Meldung abgegeben hatte. Der ließ sich die Situation nochmal schildern, auch meinen Verdacht, dass bei der Fahrweise wohl Alkohol oder Drogen im Spiel gewesen sei. Und dass der Fahrer wohl klein sei, weil die Kopfstütze auf der Fahrerseite ganz unten war und trotzdem nichts vom Kopf zu sehen gewesen sei. Während auf der Beifahrerseite die Kopfstütze weit herausgezogen war, und dennoch das Haar des Beifahrers zu sehen gewesen war.
Einige Tage später wieder ein Anruf des Polizisten. Der/die Halter/in des Fahrzeuges sei wohl schon mehrfach aufgefallen und polizeibekannt. Derzeit laufe wegen anderer Vergehen schon ein Verfahren vor dem zuständigen Gericht in Koblenz. Und ob ich bereit sei, meine Aussage auch bei der Polizei aktenkundig zu machen.
Habe ich dann auch gemacht. Bin zu der *polizei* hingefahren, habe meine Aussage gemacht, die protokolliert wurde.
Und nochmal einige Zeit später rief die Staatsanwaltschaft an und bedankte sich für meine Aussage, denn nur dank meiner sehr konkreten Hinweise konnten sowohl Fahrer/in als auch Beifahrer verurteilt werden.

Ich habe drei (wenn auch inzwischen erwachsene) Kinder und ein Enkelkind, ein zweites ist unterwegs.
Ich würde jederzeit wieder so handeln. Wer andere durch so offenkundige Fahrweise gefährdet, gehört in meinen Augen aus dem Verkehr gezogen.
*my2cents*
******una Frau
7.570 Beiträge
Es ist ein riesen Unterschied zwischen Menschen die zB per Handy Falschparker anzeigen, oder tatsächlich eine " rollende Bombe" zu entschärfen.

Das darf nicht in einen Topf geworfen werden!
****era Frau
2.684 Beiträge
Ich war noch nie in einer solchen Situation, begrüße aber Eigeninitiative wenn sie der Gefahrenabwendung dient.

Mir sind aus eigenem Erleben ähnliche Fälle bekannt, wo sich der vermeintlich alkoholisierte Mann als insulinpflichtiger Diabetiker erwies. Ohne Meldung hätte er vermutlich nicht oder nur mit schwersten Schäden überlebt.
**********iato4 Mann
772 Beiträge
Wenn wir mal weiter denken:
Stell Dir vor, der Mensch hätte in seinem Zustand einen Unfall gebaut, bei dem Menschen zu Schaden kommen.
Keiner von uns würde es sich verzeihen, wenn er nicht gehandelt hätte.
****bin Mann
254 Beiträge
der Polizei das Kennzeichen des alkoholisierten Autofahrers durchzugeben wäre genug gewesen.
Die Polizei hätte den Fahrer dann zu Hause "besucht" und entsprechend gehandelt!
Einen Unfall durch den alkoholisierten Autofahrer hätte die "Verfolgerin" eh nicht verhindern können!

Die Dame hat NATÜRLICH nichts falsch gemacht, aber ich denke, eine gewisse Art von Wichtigtuerei ist
da schon im Spiel!
****el1 Mann
2.628 Beiträge
In der genannten Situation muss nicht immer Alkohol oder Drogen im Spiel sein. Diabetis kann es sein und der Fahrer braucht Hilfe weil er nicht mehr reagieren kann.
****hi Frau
55.204 Beiträge
Dazu fallen mir noch Fahrrad Fahrer ohne Licht im Dunkeln ein.
Das erlebe ich sehr oft wenn ich zur Nachtschicht fahre.
Wenn es dunkel ist und manchmal noch Nebel oder Regen musste ich schon oft bremsen.
Meistens versuche ich diejenigen darauf hin zu weisen das sie bitte ihr Licht anmachen..
Ich arbeite bei Menschen mit Behinderungen .Das wünscht man niemanden.
****era Frau
2.684 Beiträge
@****bin

Vielleicht hast Du Recht. Aber alleine, dass die Polizei am Telefon in der Leitung blieb, spricht nicht für deinen Vorschlag. Sollte etwas passiert sein, hätte die Fahrerin als Erste an der Unfallstelle den Vorfall melden können, Erste Hilfe leisten bzw. die Unfallstelle sichern können.
****ika Frau
1.109 Beiträge
Zitat von ****bin:
der Polizei das Kennzeichen des alkoholisierten Autofahrers durchzugeben wäre genug gewesen.
Die Polizei hätte den Fahrer dann zu Hause "besucht" und entsprechend gehandelt!
Einen Unfall durch den alkoholisierten Autofahrer hätte die "Verfolgerin" eh nicht verhindern können!

Die Dame hat NATÜRLICH nichts falsch gemacht, aber ich denke, eine gewisse Art von Wichtigtuerei ist
da schon im Spiel!
Uiuiui, mit dem Begriff "Wichtigtuerei" wäre ich äußerst vorsichtig.
Ich wäre auch hinterher gefahren und hätte den Standort gemeldet, denn jemand, der so auffällig fährt, da sollte die Polizei SOFORT einschreiten und nicht erst dann, wenn der Fahrer zu Hause ist.
Wer weiß denn, was wirkich mit dem Fahrer ist und wo er hin möchte?
****le Mann
15.965 Beiträge
Was ist die teuerste Pille der Welt? Nicht in der Herstellung, sondern vom volkswirtschaftlichen Schaden, den sie anrichtet? Es sind Schlafmittel. Wer sie nimmt, sollte mit einplanen, dass sie bis zum nächsten Mittag einen Überhang haben, der sich am Steuer ähnlich einer Fahrt unter Alkoholeinfluss auswirken kann.

Bei Hypotonikern, Diabetikern und Menschen, die sonst noch Tabletten nehmen, sollte man davon ausgehen, dass ihnen die Gefahren bekannt sind, weil die die Kognition teilweise erheblich einschränken.

Ich erinnere in diesem Zusammenhang an einen Patienten mit Schlaf-Apnoe. Der Arzt hatte ihm eine Maske verordnet, worauf er dem Mediziner mitteilte, dass er sie nicht tragen werde. Das hat dazu geführt, dass ihm der Arzt die Berechtigung, Auto zu fahren, abgesprochen hat.

Zum Thema Radfahrer: Ich finde, es müsste zu allen Zeiten mehr kontrolliert werden, schwerpunktmäßig die Beleuchtung. Es dürfte nicht mehr statthaft sein, anstatt der fest montierten Beleuchtung eine Taschenlampe oder Ähnliches zu benutzen. Prozentual kann ich es nicht benennen, aber es steht fest, dass ein Großteil der Radfahrer nachts ohne Licht fährt.
********Herz Frau
37.517 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die Dame hat NATÜRLICH nichts falsch gemacht, aber ich denke, eine gewisse Art von Wichtigtuerei ist
da schon im Spiel!Danke

Sei so lieb und lies meinen Kommentar:
60 plus: Meldung von Verkehrsverstößen

Zitat von ********Herz:
- die vermutlich unauffällige Verfolgung durch die zufällige Beobachterin hat möglicherweise auch jemandem das Leben gerettet. Wäre er einer Polizeistreife aufgefallen, hätte das ähnlich enden können wie die obige Geschichte.

****ika Frau
1.109 Beiträge
Ich selber habe auch schon einen Fahrer bei der Polizei gemeldet. Es war auf der Autobahn, im Stau bzw. Stopp und Go Vetkehr.
Vor mir ein Wagen, der augenscheinlich immer wieder bremste, aber es waren keine Bremslichter zu erkennen, keines von den drei.

Oder im Sommer, da musste ich mit dem Bus mehrmals in der Woche recht früh fahren. An der Haltestelle war eine Dönerbude und ich habe gesehen, dass jeden Morgen dort der Dönerspieß schon hing. Keiner in Geschäft, aber der Fleischspieß hing schon am Grill. Im Sommer. Fand ich nicht in Ordnung und habe das dem Ornungsamt gemeldet. Wer weiß, was sich dort nachts an Bakterien bildet, so ohne Kühlung.
Von denen wurde ich dann aufgeklärt, dass man mal schaut, aber im Normalfall ist es ein neuer Spieß, der früh morgens geliefert wird. Alles okay also.

Ich bin der Meinung, aufmerksam sein, sich auch mal um andere Sachen kümmern, dass gehört zu einer Gemeinschaft dazu.
Man muss nicht jeden Falschparker melden oder es zu seinem Hobby machen.
******una Frau
7.570 Beiträge
Nicht Wichtigtuerei..sondern Zivilcourage und Verantwortungsbewusstsein!

Diese völlige Fehleinschätzung verhindert leider auch Hinweise auf häusliche Gewalt und Kindesmissbrauch!

Ein betrunkener Autofahrer ist eine rollende Zeitbombe. Da gibt es nichts zu verharmlosen!
****ika Frau
1.109 Beiträge
Zitat von ******una:
Nicht Wichtigtuerei..sondern Zivilcourage und Verantwortungsbewusstsein!

Diese völlige Fehleinschätzung verhindert leider auch Hinweise auf häusliche Gewalt und Kindesmissbrauch!

Ein betrunkener Autofahrer ist eine rollende Zeitbombe. Da gibt es nichts zu verharmlosen!

Danke für den Hinweis, dass ging mir auch durch den Kopf.
****ot2 Mann
10.734 Beiträge
Im Falle von Schlangenlinienfahren war die Meldung bei der Polizei natürlich vollkommen richtig und gut.

Obwohl es natürlich auch gefährlich ich, finde ich hingegen das Anzeigen von Personen, die im Auto mit dem Handy telefoniert haben, eher grenzwertig.
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