„@*******o_F und
@**********iato4: Es hängt meines Erachtens auch vom Alter ab, denn Familie gründen ist ja nun sicher nicht mehr angesagt….das heisst nicht, dass wir etwa ein distanziertes Verhältnis hätten, aber ab und zu kann Jede(r) mal vor sich hingammeln oder persönliche Dinge erledigen.
Ich glaube auch, dass der Wunsch des Zusammenlebens in einer gemeinsamen Wohnung oder eher doch jeder in seiner eigenen Wohnung vom Alter abhängig ist. Dazu kommt aus meiner Sicht, wie lange jeder schon allein wohnt. Bei mir sind es jetzt schon wieder 8 Jahre nach meinem Umzug nach Thüringen, von denen ich aus beruflichen Gründen allerdings 4 Jahre auswärts in einem Zimmer in einem Gästehaus mit Gemeinschaftsküche und -Dusche/Toilette wohnte. Besuch wäre da nicht möglich gewesen und die Entfernung zu meinem Wohnort betrug 430 km. Also fuhr ich nur ca. aller 4-6 Wochen mal übers Wochenende nach Hause. Feiertage verbrachte ich meistens mit meiner Schwester in Hotels, da wir die letzten aus unserer Familie sind und auch 400 km auseinander wohnen. Zum Aufbau einer Partnerschaft, auch mit getrennten Wohnungen, waren das denkbar ungünstige Bedingungen. 2020 begann wegen Corona die Phase des Homeoffices und ich war erstmal froh, nicht mehr in diesem Gästehaus als einziger Deutscher unter 12 Polen zu wohnen. Ich genoss einfach meine Ruhe, meine eigene Küche, mein eigenes Bad und meinen Balkon. Für die Arbeit im Homeoffice, die exakt die gleiche war wie im Büro in Bremen, war es auch sehr von Vorteil, dass ich in meiner kleinen 2-Zimmer-Wohnung allein war. Ich saß ja von morgens bis abends am PC und musste mich auf Bauzeichnungen und ein Planfeststellungsverfahren konzentrieren. Da hätte mich eine zweite Person nur abgelenkt, zumal durch Corona ja fast keine Aktivitäten außerhalb der Wohnung möglich waren. Zum Ende 2021 lief mein Projekt aus und es begann die Zeit des Nichtstuns. Keine Verpflichtungen mehr, dafür Zeit ohne Ende. Das lässt einen bequem werden. Im Sommer 2022 begann ich dann einen kleinen Minijob als Nachtportier in einem Hotel, um wieder etwas unter die Leute zu kommen. Das war aber ein Trugschluss, denn kurze Zeit nach meinem Beginn strukturierte das Hotel etwas um. Meine Aufgaben waren nur noch ein paar Kontrollgänge zwischen 22:00 und 06:00 Uhr sowie die Waschküche mit 3 Waschmaschinen und 3 Trocknern. Kontakt zu anderen Mitarbeitern oder Gästen hatte ich so gut wie gar nicht mehr. Um trotzdem noch etwas Kontakte zu haben und wenigstens ein paar Worte zu wechseln, bin ich oft schon etwas früher im Hotel gewesen. Das wurde aber von der Geschäftsleitung nicht gern gesehen, so dass ich den Job nach 5 Monaten wieder aufgab. Das ist nun auch schon wieder über 1 Jahr her und ich hab mich wieder in meinen bequemen Tagesablauf, lange Schlafen, dafür abends lange vorm PC, eingelebt.
So schön es wäre, dass sich das mit einer passenden Frau, die mir auch mal ins Hinterteil tritt und mich vom PC weg holt, wieder ändert, es ist nicht so einfach aus diesem Trott wieder raus zu kommen. Das ist aber mein Ziel und "guter Vorsatz" für 2024, auch allein wieder mehr zu unternehmen.
Den Wunsch nach Nähe, der nicht gleichbedeutend mit täglichem Sex ist, verspüre ich je länger ich allein bin immer mehr. Nähe ist für mich auch Reden, Lachen, Umarmen, natürlich Küssen und gemeinsam etwas zu unternehmen. Dazu gehört auch die gemeinsame Hausarbeit, womit ich wieder beim Thema getrennte oder gemeinsame Wohnung bin.
Als Rentner, der ich ja nunmal seit Juli bin, sehe ich eine gemeinsame Wohnung als praktischer an weil man eben nur eine Wohnung putzen muss, weil die Waschmaschine gemeinsam genutzt wird, weil es nur einen Kühlschrank mit Lebensmitteln gibt, weil es schöner ist, morgens gemeinsam lange bei Frühstück und Kaffee zu sitzen und abends spontan zusammen ein Glas Wein zu trinken, ohne erst das Haus zu verlassen, weil nur für eine Wohnung Miete und Nebenkosten gezahlt werden müssen, weil man dadurch mehr Zeit füreinander und mehr Geld für Urlaube und gemeinsame Unternehmungen hat. Und ein Punkt im Alter ist auch nicht ganz unwichtig, im Falle eines plötzlichen gesundheitlichen Notfalls ist jemand da, der es bemerkt und reagieren kann.