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1. November - Allerheiligen

****era Frau
2.693 Beiträge
Themenersteller 
1. November - Allerheiligen
Ich möchte dieses Themenforum um einen Anlass erweitern und
hier mit dem vielleicht für einige bedrückenden Tag - Allerheiligen - beginnen. Den ursprünglich christlichen Gedanken habe ich dabei viel weniger im Sinn als vielmehr ein Zusammentreffen an den Familiengräbern. Das ist in Köln ein großer Tag. Vor kurzem fiel mir ein, dass ich dringend das Grab meiner Eltern noch in Ordnung bringen muss. Das macht seit Jahren mein Bruder immer zwischendurch, wenn er sowieso in Köln zu tun hat. Er hat eigene Vorstellungen davon, wie es aussehen soll, weshalb kein Gärtner dran darf. In diesem Jahr war er aus persönlichen Gründen verhindert. Ich werde morgen mal mit männlicher Unterstützung hin fahren und schauen, was zu tun ist. Irgendwie habe ich das Bedürfnis, dass die Eltern es an ihrem letzten „Wohnort“ ordentlich haben sollen. (Ich weiß, das ist etwas bescheuert 😂)
Wir Kinder haben ihnen einiges Gutes zu verdanken. Wenn am 1. November die Menschenmassen dort vorbei flanieren möchte ich nicht, dass es verwahrlost aussieht.
Wie haltet ihr es an diesem Tag?
****omm Mann
1.936 Beiträge
Ich brauche keinen extra dafür auserkorenen Tag, um an "meine" Toten zu denken.
Das mache ich jeden Tag.
****na Frau
24.664 Beiträge
Gruppen-Mod 
Als Evangelische habe ich zu dem Tag keinen Bezug. Zwar wurde mir von meiner Mutter (katholisch) schon sehr zeitig "beigebracht", dass dann die Gräber ordentlich auszusehen hätten und auch ein Gesteck und eine Kerze drauf gehören, aber das habe ich ihr zuliebe mitgemacht.

Mit meinem ersten Freund, kleines katholisches Dorf, hatte ich das Vergnügen das dann auf dem Friedhof einmal hautnah miterleben zu dürfen. Ich war so entsetzt darüber, wie aufgetakelt viele der Frauen dahin kamen. Die Toten spielten da keine Rolle, sondern es war ein Schaulaufen.

Jahre später durfte ich mir das mit meinem heutigen Mann noch mal antun. Das habe ich als noch schlimmer erlebt und mich fortan geweigert daran teilzunehmen. Ja, ich habe die Gräber mit gepflegt, aber das war es dann auch.

Heute habe ich kein Grab mehr um das ich mich kümmern muss und bin sehr froh, dass wir für künftige Verstorbene im Friedwald einen Baum gekauft haben.
*******ger Mann
222 Beiträge
Interessantes und bestimmt spannendes Thema.
Regional gibt es hier bestimmt große Unterschiede.

Als erster Einwurf von mir; als Kind einer sogenannten "Mischehe" spielten für mich der
31.10. - Reformationstag
und der
1.11. - Allerheiligen
immer eine besondere Rolle im Jahreskalender.
****NRW Frau
110 Beiträge
Ich pflege die Gruft meiner Eltern und Schwägerin (als Einzige).

Grundsätzlich halte ich sie in Ordnung, vor Allerheiligen mache ich den Großputz, da ich es so von meinen Eltern gelernt habe.

Ich mache es, damit sie es „schön“ haben.
*******n69 Mann
6.896 Beiträge
Grabpflege machen wir ganzjährig, schauen immer wieder nach.
Mein Bruder hat sich weder um das Grab seines Vaters (mein Stiefvater) noch jemals um das Grab unserer Mutter gekümmert. D.h. auch keine Beteiligung an der immer mal wieder erforderlichen Bepflanzung.

So ist das.
*******ger Mann
222 Beiträge
Die Religiöse Bedeutung des Tages; 1.11. hat seit meiner Jugend und dem Erwachsen werden, keine Relevanz mehr für mich.

Was kulturell aus diesem Datum in den Jahren gemacht wurde ist höchst spannend und macht einen tiefen Blick auf unsere Gesellschaft möglich.
*******ish Frau
7.488 Beiträge
Meine Eltern haben sich beide ein "seemannsgrab" gewünscht. Zum einen um der Grabpflege durch uns Kinder aus dem Weg zu gehen - u. A. Auch wegen der Kosten aber auch um der Kritik der ewigen Meckerer aus dem Weg zu gehen. Ansonsten halte ich es wie einer der "vorposter" - ich denke täglich an sie und brauche dafür keinen besonderen Tag .*blume2*
****eti Frau
2.799 Beiträge
Ich pflege die Gräber von Eltern und Schwiegereltern. Gemeinsam mit meinem Mann. Sowohl meine Brüder als auch sein Bruder haben sich da noch nie beteiligt, waren nach der Beisetzung auch nie am Grab. Die Gruft meiner Eltern ist vor 3 Jahren abgelaufen aber ich verlängere immer. Die Gräber liegen nebeneinander und der Friedhof ist nur 200 Meter von uns entfernt.
Da wir evangelisch sind, mache ich die Schalen immer erst zu Totensonntag.
Ansonsten gehen wir alle paar Wochen vorbei und schauen nach dem Rechten.
*******sima Frau
2.540 Beiträge
Meine Schwester und ich wohnen beide nicht an dem Ort, wo unsere Eltern bestattet sind. Wir haben die Grabpflege daher einem Gärtner übergeben, der das sehr schön und zuverlässig entsprechend unseren Vorgaben erledigt und teilen uns die Kosten dafür. Unserer Mutter war es immer wichtig, die Gräber, für die sie „zuständig“ war, gut zu pflegen, und das haben wir immer respektiert.

Nun erhielt ich ein Schreiben des Friedhofamts, dass die Liegezeit abgelaufen sei und wir neu verfügen müssen, ob wir das Grab weiterhin behalten oder räumen wollen.
Da wir Kinder für uns selbst inzwischen jeweils andere Verfügungen getroffen haben, d.h. selbst nicht dort bestattet werden wollen, haben wir die Frage an die nächste Generation weitergeleitet, da die EnkelInnen alle ausnahmslos sehr an ihren Großeltern hingen. Und uns mittlerweile alle gemeinsam dafür entschieden, diese Familiengrabstätte im kommenden Jahr aufzulösen.
Weil wir denken, dass das dennoch ein seltsames Gefühl bei allen aktuell lebenden Nachkommen auslösen wird, haben wir vereinbart, uns alle gemeinsam vor dem Termin dort zu einem privaten Gedenkritual zu treffen und den Ort dann gemeinsam freizugeben. Stattdessen wollen wir uns dann künftig an den Geburtstagen beider Großeltern jeweils reihum bei einem von uns treffen und zusammen feiern. Ein Kompromiss, mit dem dann hoffentlich alle gut leben können.
*******ger Mann
222 Beiträge
Meine Eltern, Großeltern, enge mir verbundene schon verstorbene Menschen sind "täglich", "immer mit mir". Um Ihrer zu Gedenken brauche ich keinen speziellen Ort.

Die Grabpflege der Gräber meiner Eltern, etc. hat meine Schwester übernommen. Dies bedurfte übrigens keiner Absprache oder Regelungen zwischen uns.
*******n69 Mann
6.896 Beiträge
Wenn es bei mir mal in absehbarer Zeit soweit ist wünsche ich mir am liebsten unter die Blumen oder ins Meer gestreut zu werden. Geht nicht, dass weiss ich.
Ich brauche kein Grab, ich wünsche mir nur, dass ich im Herzen derer bleibe die mich kenne und mochten.

Mein Bruder dagegen hätte am liebsten ein Monument.
****tat Mann
1.022 Beiträge
ich denke gern an die, die es nicht mehr gibt (für mich), sie leben dann in meinen Gedanken....

und viel mehr glaube ich, gibt es nicht..
****eti Frau
2.799 Beiträge
@*******n69 ins Meer geht doch. Wir haben schon festgelegt, das wir in der Nordsee beigesetzt werden.

Und es gibt auf vielen Friedhöfen schon die Möglichkeit einer Streuwiese. Dort wird die Asche verstorbener verstreut
**********45138 Mann
20.090 Beiträge
Zur Zeit betreibe ich keine Grabpflege an irgendeinen Grab, da Gräber von meinen Eltern und Schwiegereltern abgelaufen und von mir nicht verlängert wurden.

Als vor viereinhalb Jahrzehnten mein dreijähriger Sohn verstarb, habe ich zusammen mit meiner Frau dessen Grab gepflegt.
Da es auch nicht mehr existiert bin ich froh dieses nicht mehr tun zu müssen.
Außerdem denke ich quasi jeden Tag an meinen Jungen.
Meinen Nachkommen möchte ich dieses nicht antun und habe beschlossen, schriftlich niedergelegt, wenn es bei mir soweit ist, das ich verbrannt und anonym beerdigt werden soll.
******udi Paar
576 Beiträge
Wir kümmern uns das ganze Jahr um die Gräber der Eltern.
*********tze23 Frau
233 Beiträge
Das Grab meiner Schwiegermutter wird jährlich reium von allen Geschwistern und uns regelmäßig gepflegt.
Für die Grabpflege meiner Mutter sind mein Mann und ich alleine zuständig. Was wir auch regelmäßig machen.

Obwohl wir evangelisch sind, stellen wir unseren Müttern zum 1.11 immer auch eine dekorative Schale.

Klar, sind unsere Mütter immer im Herzen. Einmal im Jahr gibt es ein Gedenktag für Großfamilie.
****era Frau
2.693 Beiträge
Themenersteller 
In meinen jungen Jahren wurde in der Familie nicht viel gestorben. Entweder waren die Ahnen oft kriegsbedingt schon tot oder sie wurden alt. Allerheiligen war aber immer Familientag an dem sich die Kölner Verwandtschaft an den Gräbern traf. Erinnerungen und weißt du noch wurden ausgetauscht, wobei auch viel gelacht oder geschmunzelt wurde. Einige gingen noch gemeinsam zum Essen. Eine eigentlich schöne Tradition.

Ohne Aufforderung haben meine Kinder diese aufgenommen und sich für den Friedhofsrundgang verabredet. Meine Enkelin hat weil sie auch ein Licht haben wollte, ihre im Kindergarten gebastelte Fackel mitgenommen und lief damit fröhlich über die Hauptwege lauthals Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne singend. Es war zu niedlich wie die Kleine dabei ihre Laterne vor sich her trug. Sie erregte damit Freude bei den Leuten die auch noch unterwegs waren.

Ich finde die großen Friedhöfe mit den vielen brennenden Lichtern sehr stimmungsvoll und schön. Allerdings alleine unterwegs auch etwas unheimlich. Es wird ja gerade wieder sehr früh dunkel.
*******ger Mann
222 Beiträge
Immaterielles Kulturerbe Friedhofskultur in Deutschland

Wie ich finde, absolut richtig und wichtig !
****tio Mann
439 Beiträge
Da ich seit diesen Jahr Witwer bin und meine Frau im Friedwald beigesetzt ist, habe ich mit der Grabpflege nicht zu tun,.Das übernimmt die Natur von selbst. Trotzdem lasse ich es mir nicht nehmen, ein Blümchen dort abzulegen.
Es ist, wie immer, ein schwerer Gang für mich.
Das erste Jahr ist immer das schlimmste, wenn man einen sehr geliebten Menschen verloren hat.
So werden meine Stieftochter und ich sie besuchen.
Ein Familientreffen gab es bei uns noch nie zu Allerheiligen, da es eigentlich ein katholischer Feiertag ist.
******udo Mann
12.820 Beiträge
Vor 8 Wochen ist meine Frau verstorben. Ich habe es den Kindern überlassen welche Grabform wir nehmen. Sie haben sich für ein normales Urnengrab entschieden auf unserem kleinen Friedhof im Dorf. Verstreuen und der Gleichen kam für sie nicht in Frage. Da der Friedhof nur gut 100 m vom Haus weg ist , ist man immer mal schnell da um ein Lämpchen anzumachen oder mal eine Blume abzulegen.
Die Urne meiner Mutter ist in einer Stele. Hier darf man weder Lämpchen noch Blumen hinstellen.
*******vart Mann
141 Beiträge
Friedhöfe sind Orte, an denen ich mich gerne aufhalte. Als Nicht- Katholik nicht nur am 1.11. sondern ganz allgemein.
Oft sind sie schön angelegt. Manchmal entfernt von der Hektik des Lebens vor dem Tod. Und trotzdem findet man Hinweise darüber, wie die ständigen Bewohner vorher gelebt haben könnten. Manchmal sind es die Namen und/oder Geschlechter, manchmal aber auch die Art und Weise wie die Menschen bestattet wurden.

Für mich geht aber auch eine gewisse Faszination von Nekropolen aus. So erinnere ich mich gut an den Pestsarg bzw. -Särge den ich in meiner Jugend gezeigt bekommen habe. Ein Sarg, der statt eines Bodens eine Klappe eingebaut hat; die Funktionsweise überlasse ich eurer Fantasie. Am betreffenden Ort gab es zwei Grössen davon. Für ein Kind, damals im Vorschulalter, ein wenig gruselig aber auch spannend.
*********id39 Frau
3.381 Beiträge
Zitat von ****era:
1. November - Allerheiligen
Ich möchte dieses Themenforum um einen Anlass erweitern und
hier mit dem vielleicht für einige bedrückenden Tag - Allerheiligen - beginnen. Den ursprünglich christlichen Gedanken habe ich dabei viel weniger im Sinn als vielmehr ein Zusammentreffen an den Familiengräbern. Das ist in Köln ein großer Tag. Vor kurzem fiel mir ein, dass ich dringend das Grab meiner Eltern noch in Ordnung bringen muss. Das macht seit Jahren mein Bruder immer zwischendurch, wenn er sowieso in Köln zu tun hat. Er hat eigene Vorstellungen davon, wie es aussehen soll, weshalb kein Gärtner dran darf. In diesem Jahr war er aus persönlichen Gründen verhindert. Ich werde morgen mal mit männlicher Unterstützung hin fahren und schauen, was zu tun ist. Irgendwie habe ich das Bedürfnis, dass die Eltern es an ihrem letzten „Wohnort“ ordentlich haben sollen. (Ich weiß, das ist etwas bescheuert 😂)
Wir Kinder haben ihnen einiges Gutes zu verdanken. Wenn am 1. November die Menschenmassen dort vorbei flanieren möchte ich nicht, dass es verwahrlost aussieht.
Wie haltet ihr es an diesem Tag?

Ich bin voll bei Dir!
Sorge auch für das Grab meiner Schwiegereltern.

Auch unter jetzt erschwerten Bedingungen besuche den
* letzten Wohnort * meines Mannes auch,
immer wenn ich es möchte.
Gepflegt ist es immer, das macht ein Gartenbetrieb!

Blumen stehen immer an seinem Bild.
Seit 18 Jahren habe ich nur noch das!
****s10 Mann
71 Beiträge
Grabpflege ist bei einer Körperspende für medizinische Zwecke
nicht notwendig. Meine Eltern haben ihre Körper der Anatomie einer
Universität zur Ausbildung medizinischen Nachwuchses gespendet,
meine Frau ist nach 50 jähriger Ehe vor 5 Jahren verstorben und hat ihren
Körper ebenfalls der Anatomie gespendet, ich habe testamentarisch fest-
gelegt, daß mein Körper ebenfals gespendet wird, meine Tochter, Medizinerin,
wird meinen Wunsch erfüllen.
Profilbild
*******ert Frau
1.751 Beiträge
Neulich war ich endlich mal wieder am Grab von G.
Aber nicht weil bald Allerheiligen ist sondern weil's echt mal wieder Zeit wurde, der Efeu war schon sehr lang geworden. G. hatte einen grünen Daumen, seit neuestem läßt er gar ein Bäumchen wachsen das ich dann mühsam wieder zurückschnipsen muß mit der Baumschere. Hab extra eine Säge gekauft um den Stamm abzusägen aber nun traue ich mich nicht, damit im Zug zu fahren. Am Ende nimmt man mir sie weg und mich deswegen fest.

Um das Grab der Eltern kümmert sich die Schwester der Ex meines Bruders.
Aber ich glaub ned, daß die sich an Allerheiligen hinstellen wenn der Pfarrer durchmarschiert.

Ich selber würde gerne auf Maria Plain begraben sein, aber kriege es nicht auf die Kette, das zu organisieren.
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