Eifersucht

Wenn ich mich jetzt mal in Gedanken rückwärts bis in meine Jugend bewege, war ich eigentlich noch nie richtig eifersüchtig. Ich konnte schon immer gönnen! Ich war sicher, mich lieben sie mehr! Vielleicht manchmal etwas neidisch, wenn mein Partner seine Zeit hauptsächlich mit seinem Hobby verbrachte und mich aus schloss. Einmal war ich verletzt, als mein fester Freund mich Silvester entgegen unserer Absprache allein gelassen hat und lieber mit seiner Ex-Frau gefeiert hat. Aber das war einfach ungehörig und er war meiner Liebe nicht Wert!

Momentan lebe ich in einer sexlosen Partnerschaft und bin überhaupt nicht eifersüchtig. Manchmal würde ich mir sogar von ihm mehr Aufmerksamkeit anderen Frauen gegenüber wünschen! Kann es sein, dass man ohne Eifersucht in die Langeweile schlittert? Manchmal habe ich bei mir die Befürchtung.

Ich glaube, ich bin eine Frau, die mit mehreren Männern zusammen leben und auch alle gleich intensiv lieben könnte. Einmal, während meiner Studienzeit, habe ich diese Polyamorie mal 3 Jahre ausgelebt und hatte keinerlei Probleme. Die jetzige Ein-Mann-Kiste ohne Kiste geht eher gegen meine Natur und ich muß mich erst einmal daran gewöhnen...

Meine Männer habe ich immer sehr geliebt. Mal einen, mal mehrere gleichzeitig. Aber eifersüchtig war ich nie. Wie das bei den Männern ausgesehen hat, weiß ich nicht. Aber manchmal waren sie schon komisch...

Aus der Sicht der Frau sind Männer oft "komisch" ...
gilt umgekehrt allerdings auch ...

"komisch" = völlig irrationales Handeln = kann ich bestätigen.

Nach unserem ersten Partnertausch habe ich zwei Tage gelitten wie ein Hund. Ich fand, meine Frau hatte deutlich mehr Spaß als ich, aber das fällt wohl nicht unter Eifersucht.

das fällt auch unter " Eifersucht " und dem nicht loslassen können und wollen.

Aber tröste Dich, mit diesem Gefühl stehst Du nicht allein da, vor allem wenn es erst das erste und zweite mal ist.

Aber tröste Dich nochmal, es kann auch Frauen umgekehrt so gehen wie es Dir ergangen ist.

Das Gefühl ist, wenn man sich zum ersten Mal traut diese Dinge zu tun, erziehungsbedingt ganz " normal ".



Liebe Grüße

Der Malt

Und ich habe meine ersten beiden festen Beziehungen, bzw. überhaupt meine
ersten Beziehungen, auch den Vater meiner Kinder, wegen Untreue der Partner
beendet. War mit Anfang 30 so stolz, dass ich auf Unterhalt für mich verzichtete,
sondern ihn nur für die Kinder wollte.
Und heute? Nach etlichen Vernarbungen im Herzen, lebe ich mein Leben und habe
auch Liebhaber. Meine längste Affäre dauerte sieben Jahre. Weder mein Mann noch
seine Frau hatten je den Hauch einer Ahnung.
Wenn Diskussionen diesbezüglich zu krass werden, sage ich einfach:
Was ich heute bin und denke ....dazu haben mich die Männer gemacht bzw.
gebracht

LG dieFEE

Das war konsequent. Wer beim Seitensprung erwischt wird, mag schwören, tue ich nie wieder und das ist in diesem Augenblick wohl auch ehrlich gemeint. Nur sieht die Welt am nächsten Tag wieder ganz anders aus.
Wir lebten nach der Heirat/Kinderwunsch 15 Jahre absolut loyal/monogam, bis die Kinder aus dem Gröbsten rauswaren. Wir empfanden es nicht als unmenschliche Härte.
Danach waren wir die üblichen "Patchworker", mehrere Frauen, die wiederum mehrere Männer hatten. Und wir sagten auch sonst nicht Nein.
Dein Beitrag, Feenzauber, erinnert mich an eine Bekannte. Die immer nach unserem Beisammensein sofort nach Hause raste und ihren ahnungslosen Ehemann in meinem Sperma herumstochern ließ. Für sie war das die Krönung ihres Sexlebens.

Versteh ich nicht ......

Die Motive heimlichen außerehelichen GVs mögen vielfältig sein. Wir haben nie ein Geheimnis daraus gemacht, wäre uns viel zu stressig gewesen.
Vor elf Jahren änderten wir die Regeln, seither machen wir alles nur gemeinsam. Einer der unausgesprochenen Gründe ist sicher die zunehmende Verlassensangst alternder Männer.

Ist das so? Ich als alternder Mann kenne das nicht.

Ich weiß, dass die Liebe meiner Partnerin sich nicht nur am Sex festmacht, sondern vor allem an ganz anderen Dingen. Würde sie nur, weil ein anderer, jüngerer vielleicht beim Sex besser ist, mich gleich verlassen, wäre es keine Liebe gewesen. Also besteht für mich kein Grund, nur wegen Sex mit anderen gleich Verlustangst zu haben.

(Der Antaghar)

Mein Mann (70 Jahre) ist im Kopf und von den Gedanken her, sehr
konservativ und in keinster Weise flexibel.
Ich würde ihn nie verlassen, dass weiss er auch, aber er wäre furchtbar
verletzt, es würde ihn sehr schmerzen, wenn er wüsste, dass ich mit einem
Anderen schlafe. Dies muss ich ihm nicht antun. Zudem ist er überhaupt nicht
misstrauisch. Zum Thema Eifersucht: Neulich kam ein Film im Fernsehen, in dem
eine Ehefrau ihren Mann betrog. Ich fragte ihn, ob er keine Angst habe, dass ihm
das mit mir passieren könnte. Daraufhin seine Antwort: "Aber Schaaatz, jetzt doch
nicht mehr, wenn du jetzt 20 Jahre jünger wärst ....." Ich verschluckte mich fast,
strahlte ihn dann an und sagte: "Ja, Schatz, da hast du natürlich recht." Was Besseres kann mir doch nicht passieren.

LG dieFEE

Er meint also, Du seiest 20 Jahre zu alt ...
um erotisch anziehend zu sein ...?

Komplimente sollten Komplimente sein
und keine Ohrfeigen ...

und Selbstbewusstsein. Die schlimmen Eifersuchtsdramen erlebte ich in jungen Jahren.
Erfahrene Paare wissen, was sie aneinander haben und bestätigen sich dies mehrmals am Tag. Aber es gibt für nix ne Garantie im Leben. Vielleicht klingelt morgen Heidi Klum an meiner Tür und bittet mit ihren Kindern um Aufnahme. Und ich werde dann sagen: Sorry, aber versuchs mal beim Nachbarn.

Dein Beispiel ist sehr passend. Du schreibst, daß Dein Mann sehr konservativ denkt. Unser Denkweise ist ja unter anderem sehr duch die Zeit des Heranwachsens geprägt. Dieses führt auch zu dieser Form der Eifersucht, die Du beschreibst und durch die bereits erwähnten Verslustängste verursacht wird.
Sex ist für mich eine Mischung aus Liebe und körperlichem Bedürfnis. Aus Liebe will man dem Partner die wundervollen Lustgefühle gönnen und die körperliche Nähe auf intensivste Art geniessen, in der Hoffnung, daß der andere sie auch geniesst. Der Eifersüchtige meint, nur er könne und dürfe diese Lustwonnen vermitteln.
Der biologische Vorgang ist für mich eine Notwendigkeit um die Spannungen, die durch das größte Sexorgan, daß uns so viele unwillkürliche Sexgedanken liefert, aufgebaut werden (z.B.Onanieren).
Aus dieser Gemengelage kann Eifersucht in allen Formen, die hier angesprochen wurden, entstehen. Zum Beispiel entsteht schon ein Ungleichgewicht, wenn im exstremsten Fall, der eine haüfige Sexphantasien, der ander gar keine hat.

Für mich ist es das Schönste wenn ich meiner Partnerin die für sie wundervollsten Lustgefühle gönnen kann, auch wenn sie ihre Sexphantasien auslebt und so ein anderer sie Lustwonnen durchleben läßt.

Zum besseren Vestehen:
Mein Mann und ich haben schon jahrelang keinen Sex mehr miteinander.
Bedingt durch Krankheiten von ihm, die teilweise durch einen sehr ungesunden
Lebenswandel, von ihm selbst produziert wurden.
(Rauchen, übermässiger Alkoholkonsum, Übergewicht, zu wenig Bewegung)
Meine jahrelangen Bitten, etwas mehr für sich zu tun, wurden in den Wind
geschlagen. Warum soll ich dann jetzt auf meine Bedürfnisse verzichten.
Es ist auch völlig i.O. so, bin sehr zufrieden mit meinem derzeitigen Leben.

Aber wir driften vom Thema ab...denn Eifersucht ist ja bei uns kein Thema.

LG dieFEE

Die Mitte der 40er Geborenen erfuhren tatsächlich eine andere Sozialisation als die 10 Jahre später Geborenen. Da lob ich fast die 68er-Bewegung. Wir wurden mit Amendts Sexfront groß. Sex ist Sex ist Sex.
Natürlich bringe ich meine Frau in kurzer Zeit zum Orgasmus (eingespieltes Team, tausendfach erprobt). Fremde brauchen länger (auch logisch). Nach 20 Minuten entscheide ich, hat er ein "Foto" als Belohnung verdient oder "game over". Aus Eifersucht meine Frau und ihren Toplover bestrafen, käme mir nicht in den Sinn.

Und das war nicht das Schlechteste, finde ich ...

Schade übrigens, dass ausgerechnet dieser Günter Amendt von einem Idioten, der trotz epileptischer Anfälle meinte, unbedingt Auto fahren zu müssen, umgebracht wurde.

Sex ist Sex, Liebe ist Liebe. Beides zusammen ist großartig, aber jedes für sich ist durchaus auch wundervoll.

(Der Antaghar)