Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Ü50 Österreich
1476 Mitglieder
zum Thema
Clubs in Bayern/Östereich/Norditalien1
Hallöle Community Meine Partnerin Fee33 und ich planen ab dem 13.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Jugendwahn?

*********2005 Paar
1.128 Beiträge
Themenersteller 
Ich war eine Weile nicht online und habe daher den Anschluss zu der Profildiskussion verpasst.
Aber ja, wir hatten auch eine Weile den Gedanken, unser Profil ordendlich ab zu specken. Darunter muß ja nicht unbedingt gleich die Qualität leiden, sondern u.U. nur die Menge der Informationen über sich.
Sehr gute Swingerfreunde von uns, in ähnlichem Alter, haben offensichtlich deutlich mehr Erfolge als wir. (Wenn man denn alles immer so glauben darf!) Und in deren Profil steht fast nichts. Weder über sie, noch über ihre Vorstellungen, darüber was sie suchen.
Aber braucht man das? Muss man sich wirklich so billig verkaufen und den sexuellen Erfolgen hier so hinterher laufen, dass man sogar sein Profil an den Geschmack der Menge anpasst? Wir sind ja keine Politiker, deren Karriere davon abhängt, dass sie gewählt werden.
Also haben wir uns entschlossen, das Profil so zu lassen, wie es ist. Wir finden, dass alle die Informationen über uns, die wir dort nieder geschrieben haben, wichtig sind. Wer zu faul ist, diese zu lesen und eventuell sogar zu verstehen, passt ohnehin vermutlich eher nicht zu uns.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Alterswahn und Jugendwahn
Ich sehe zwei verschiedene Wege, mit dem Alter umzugehen, die ich beide meiden möchte.
Der eine, den ich mal als Alterswahn bezeichnen möchte hat die Einstellung: Das Leben ist so gut wie vorbei, es gibt nicht mehr viel zu erleben, man muss sich damit abgeben. Also verhält man sich alterskonform, zieht sich unauffällig an, bewegt sich wenig und vorsichtig und die Freuden, die man sich gönnt sind eher kulinarisch und im Konsum, sofern man sich diesen leisten kann. Auch Sexualität wird -wenn überhaupt - eher konsumiert als praktiziert. Man schwelgt in Erinnerungen, redet viel über Krankheiten und beklagt die Schlechtigkeit der heutigen Zeit im Allgemeinen und der Jugend im Besonderen
Mit dieser Haltung braucht man sich nicht zu wundern, wenn man mit der Zeit "unsichtbar" wird oder von Jüngeren nicht akzeptiert wird.

Das andere Extrem, der "Jugendwahn" kann das Altern nicht akzeptioeren und versucht mit allen Mitteln, nach außen sich jünger zu machen als man ist. Das fängt beim Haarefärben an und geht über alle möglichen Anti-Aging-Mittelchen bis zu operativen Eingriffen. Man ist ständig auf der Jagd nach Erlebnissen vom Swingerclub bis zum Abenteuerurlaub und bei Kontakten ist man stets auf Jüngere aus. Um fit zu bleiben quälen sich manche bis zum Umfallen, während andere bei der Pharmaindustrie Unterstützung finden. Selbstverständlich lässt man keine Gelegenheit aus, zu erzählen, was man noch alles kann und noch alles erlebt und wie jung man sich fühlt.

Ich muss gestehen, dass ich tendeziell eher zum zweiten Typ neige, aber ich habe das Gefühl, dass ich hier damit nicht alleine bin. Aber es gibt ein Erlebnis, das mich doch etwas zur Besinnung gebracht hat. Mit über 50 habe ich noch das Snowboarden angefangen und war auch ganz stolz darauf, dass ich bald mit den Jungen mithalten konnte. Dann zog ich mir bei einem Sturz eine Schulterprellung zu. Mit Zwanzig wäre sowas bald vergessen aber ich hatte noch viele Monate Probleme beim Schwimmen, Klettern und beim Yoga.

Das richtige Maß zu finden, sich weder hängen zu lassen noch zu überfordern, zwischen all den Aktivitäten auch mal Muße und Ruhe zu finden, auch mal etwas kürzer zu treten ohne gleich auf alles zu verzichten und im Umgang sowohl junge, fitte als auch alte, gebrechliche Menschen mit einzubeziehen ist nicht immer einfach. Auch dass man im Job Jüngeren Platz machen muss gehört dazu. Wer sich da noch jung, fit und kreativ fühlt finet auch immer eine neue, vielleicht sogar sinnvollere und erfüllendere Betätigung.
Diese Mitte zu finden ist außerordentlich schwer. Es ist ja nicht so, dass die Älteren nicht wissen wie sie sich fit halten könne, oder wie sie sich mit den Jüngeren abgeben können. Aber es ist so wie es ist. Die Jüngeren betrachten die Älteren höchstens als Erfahrungsreservoir aber niemals als ihresgleichen. Aber es gibt Ältere, die dazugehören wollen - da geht natürlich schief.
Ich war jüngst auf einer Geburtstagsfeier von einer 66jährigen. Da waren junge und ältere Gäste zugegen. Alle waren ungefähr in altersgleichen Gruppen beschäftigt und unterhielten sich altersgemäß. Aber als es zum Tanzen ging, waren es vornehmlich die Älteren, die ausgelassen das Tanzbein geschwungen hatten. Die Jüngeren trauten sich nicht durchgängig.
Mir scheint, dass es sicher nicht einfach ist, hier eine Trennungslinie zu ziehen, zwischen Alterswahn und Jugendwahn zu ziehe. Es gibt sicher da und dort eine Durchmischung.
Wie viele Junge hier, wollen Kontakt mit Älteren - sicher nicht wenige.
Aber wie findet man die Mitte. Gibt es einige Anleitungen?
LG
Mirko
Oh, entschuldigt die vielen Rechtsschreibfehler, bin ich schon im Alterswahn? *oh2*
LG
Profilbild
******ies Mann
5.496 Beiträge
@ Mirko4
Was ein rechtschaffener "Südwestpfälzer" ist ...
der putzt sogar morgens die Zähne mit Wein -
d.h. ganz nüchtern ist da ja selten jemand.
Vielleicht lag es daran? Aber soooooo schlimm
war es doch gar nicht. Also am Alter würde ich
es nicht festmachen ... Ich hab' im JoyClub
schon Texte gesehen, die so unverständlich
waren, dass eine "Dechiffriermaschine" nötig ist,
damit der Inhalt halbwegs klar wird. Und das
oft von Usern, die grad halb so alt sind wie wir.
Also, Südwestpfälzer bin ich schon mal gar nicht, sondern Südpfälzer. Die da hinten haben nämlich gar keinen Wein. Mit dem Zähneputzen in Wein ist das so eine Sache, denn der hat bei uns eine gewisse Säure und die macht die Zähne kaputt. Nette Anregung...
Aber was das Rechtschreiben angeht: Es ist oft so, dass das Niveau des Diskussionspartners oft an seinen Schreibfehlern abzusehen ist.
Aber das hat mit Jugendwahn gar nix zu tun, sondern zieht sich durch alle Altersklassen. Ist es nicht so?
*****har Paar
41.020 Beiträge
Ich kann das sehr gut nachempfinden, lieber Mirko4, denn mir geht's oft ähnlich. Wenn ich viele Rechtschreib- und Satzzeichenfehler in einem Beitrag sehe, denke ich auch oft: "Mein Gott, wie kann man nur so blöd sein?!".

Aber manchmal sind es eben auch nur Tippfehler, manchmal liegt's an diesen "dämlichen" Smartphones mit ihren winzigen Tasten, manchmal sind es Menschen, die nicht mit der deutschen Sprache aufgewachsen sind - und so weiter ...

Ansonsten stimme ich aber zu: Die Sprache verschludert immer mehr, und Rechtschreibung scheint für viele ein Fremdwort zu sein. Leider.

(Der Antaghar)
****imu Mann
1.296 Beiträge
Sprache - war früher alles besser?
Lieber Antaghar

Mit deinem Ausspruch

Die Sprache verschludert immer mehr

hast du mir ja eine echte Steilvorlage zu meinen Thesen über Alterswahn geliefert. So etwas haben vermutlich die Alten und besonders die "Gebildeten" unter ihnen zu allen Zeiten behauptet.
Ich denke, die Sprache verschludert nicht, sondern sie ändert sich, es gibt neue Varianten. Bei den vielfältigen Metamorphosen, die eine lebendige Sprache ständig macht ist so eine pauschale Aussage einfach nicht angebracht. Es gab schon immer Menschen, die sehr eloquent waren, aber mit einer grausligen Rechtschreibung und es gab schon immer orthographisch und grammatikalisch perfekte Texte mit grausligem oder nichtigem Inhalt.

Gewiss - Internet, Email und SMS haben die Sprache in einer eigenartigen Weise verändert, aber bei der Einführung des Morsens oder des Telegrafen war das genauso.

Vielleicht kann da ein versierter (aber bitte nicht zu alter) Sprachwissenschaftler Genaueres dazu sagen. Ich kenne nur ein Beispiel: Diese eigentümliche Jugendsprache, die viel mit in Deutschland aufgewachsenen Migranten zu tun hat wird von einigen Sprachwissenschaftlern inzwischen als neuer, interessanter Dialekt mit der Bezeichung "Kiezdeutsch" angesehen.
Profilbild
******ies Mann
5.496 Beiträge
@ Mirko4
oh, oh, da habe ich aber hingelangt ...
(ohne nachzudenken!)
Den Ausdruck Südwestpfälzer habe ich von
einem Landauer ... evtl. in einem anderen
Zusammenhang gehört.

Wenn überhaupt, dann ist die Gegend um
Landau evtl. als "Süd-Ost-Pfalz" anzusehen.
Aber Du hast auch recht was den Wein
angeht.
Ich beziehe einen Teil meines Weines
aus der Pfalz. "Ortega" schmeckt mir
am Besten.
Und die "Kalmit" bzw. die Umgebung kenne
ich von diversen Wanderungen.
Ich habe Verwandtschaft in der Gegend ...
*****har Paar
41.020 Beiträge
@ mwalimu
Ich muss gestehen, dass ich mich ungeschickt bzw. falsch ausgedrückt habe. Sorry!

Ich meine nicht, dass die Sprache an sich verschludert, sondern der Umgang mit unserer Sprache, also z. B. die korrekte Verwendung von Satzzeichen und die Rechtschreibung.

Sprache entwickelt sich und "lebt". Logisch! Und die Jugendsprache halte ich persönlich für etwas Erfrischendes und Lebendiges, auch wenn mir daran keineswegs alles gefällt. Aber wenn hier UserInnen nicht mal den Unterschied zwischen "daß" und "das" oder zwischen "seit" und "seid" kennen, dann ist das der Punkt, den ich mit Verschluderung meine ...

(Der Antaghar)
Alt ??, Jung??, was auch immer.....
Viele Beiträge zu diesem Thema finde ich sehr interessant und in beinahe allen Beiträgen konnte ich Dinge lesen die auch meiner eigenen Einstellung entsprechen.

Sehr interessant ist die von Mwalimu angesprochene "Mitte" , der "goldene Mittelweg" und dazu die Frage von "Mirko", wie man diese Mitte findet...

Diese zu finden, dazu gibt es, und das behaupte ich einfach mal so, keine Anleitung und auch kein Patentrezept. Den Weg, hin zu dieser Mitte, findet man nur in sich selbst. Dazu helfen durchaus viele Gespräche mit Anderen, Alten und Jungen, aber, jeder Außenstehende kann nur ein Berater auf diesem Weg sein.
Dieser Weg ist oftmals steinig, schwierig und unbequem. Aber wenn man am Ende, am Ziel angekommen ist, stellt man fest, dass es sich gelohnt hat. Die, individuell für mich gültige Mitte, habe ich, Gott sei Dank, schon seit langem gefunden.

Mein Lebensgefühl entspricht heute demjenigen, welches ich als Zwanzig- bis Dreißigjähriger empfunden habe. Ich bin vital, gesund, noch weitestgehend bei Verstand und mein Selbstbewußtsein reicht aus um mein tatsächliches Lebensalter zu akzeptieren. Ich plane noch für die Zukunft, bin voller Tatendrang und besitze aber die Weisheit, mich auszuruhen, wenn mein Alter und der dazugehörende Körper, dies verlangt.

Die Vorteile die das Lebensalter bietet, dieser Erfahrungsschatz, dieser Fundus an Erlebtem, dazu das "Wissen" welches die vielen Lebensjahre einem vermittelt haben, in der Verbindung mit dem Lebensgefühl eines jungem Menschen, was kann man denn da noch mehr wollen?.....

Die "Mitte" wird bei mir dahingehend abgerundet, dass der Kreis an Freunden und Bekannten, ziemlich homogen durchmischt ist. Junge Menschen, alte Menschen, aber auch alte Junge und junge Alte sind darunter, genauso wie eben auch Große und Kleine, Dicke und Dünne und so weiter.... Und mit allen kann ich was anfangen, alle sind Bestandteile meines Lebens.

Wenn ich mir anmaßen darf hier einen Ratschlag zu geben, dann wäre es dieser....lebt einfach Euer Leben nach dem, was Euch Euer Gefühl vorgibt, geht nur Eurem Empfinden nach und schaut nicht immer darauf was, vielleicht, die anderen denken.


Er v.d.sixteens
Du sprichst mir aus der Seele...
@ sixteens
Danke erst einmal für deine Offenheit.
Es ist auch ein Geschenk, wenn man gelassen sein jetziges Leben genießen kann, ohne ständig dem Jugendwahn hinterherzurennen. Ich denke, es ist nicht nur wichtig das Vergangene und Erlebte in sich wirken zu lassen und daraus seine Schlüsse zu ziehen, sondern auch den Blick nach vorne zu richten und aus den Weisheiten und Erfahrungen der Älteren zu lernen, nicht nur aus der Vergangenheit leben, das Hier und Jetzt genießen und gelassen die Zukunft im Auge behalten...
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.