für mich ist
dieses Thema ja so eine Art roter Faden ...
begleitet mich schon seit Jahrzehnten. Und wenn ich in damals pubertärem Überschwang noch der Überzeugung war, das Thema werde sich bald erledigt haben, weil es einfach logisch ist, auch die andere Hälfte der Bevölkerung/RezipientInnen sprachlich miteinzubeziehen, bin ich da mittlerweile ja gründlich eines Besseren belehrt worden.
Wenn ich in Büchern heutzutage lese 'Frauen sind herzlich mitgemeint' oder 'dürfen sich selbstverständlich miteinbezogen fühlen', krieg ich das Kotzen.
Ja, wir haben gelernt - lernen MÜSSEN - dass ich als weibliches Wesen mit_gemeint bin, gleichwohl ist mir völlig unbegreiflich, warum das für alle Zeiten so bleiben muss?
Und: wenn ich jemanden mit-meine, heißt das, ich meine diese Person nicht ursprünglich, sondern erst in einem zweiten Schritt, also 'mit'. Warum werden Frauen nicht von Anfang an auch gemeint?
Mir ist klar, dass die Lösung mit dem Binnen-I keine endgültige ist. Mir ist klar, dass es länger dauert, die weibliche und die männliche Form gemeinsam zu schreiben oder zu sagen (wie viel länger? 1 Sekunde? 2? wooooow, das ist natürlich enorm....
)
Und ich betrachte sie als Schritt in die richtige Richtug: als Bewusstmachung. Bewusstmachung, dass da etwas hakt, nicht rund ist, noch verbesserungswürdig.
Warum nicht als Zwischenschritt, bis wir eine sprachlich schöne Lösung gefunden haben, das Generische Femininum einführen? Einfach überall, in allen Texten, seien sie offiziell oder privat, die weibliche Form nutzen? Wie hier schon gesagt, ist ja passenderweise die männliche Form dann meist sogar im Wort mitenthalten.
Ich fände es wundervoll. Das hat viel mit Sichtbarmachen zu tun, mit Respekt, mit wirklichem Sehen und An_erkennen.
Ist ja hier im Joy das gleiche Spiel: da werden Frauen als 'Künstler/Autor/User' bezeichnet - ich bin in solchen Fällen als Vag-Besitzerin nicht erwähnt. Werde nicht angesprochen. Ist das nicht eine Frechheit?