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Kunst-, Kultur-, TV- und Kinotipps

*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
Simone de Beauvoir
...aus Mädchenmannschaft.net

Simone de Beauvoir Memorial Day



Heute vor 26 Jahren starb Simone de Beauvoir. Sie wurde 78 Jahre alt und hinterließ ein großes philosophisches Erbe, und daneben auch ein paar schöne Anekdoten (“Die deutsche Frau schminkt sich nicht!”) – und einige sind es wert, an dieser Stelle nochmal zum Besten gegeben zu werden.

Ich persönlich weiß gar nicht mehr, wann genau ich das erste Mal mal von de Beauvoir hörte, und was genau es war. Rein spekulativ würde ich den Philosophieunterricht vermuten. Und ach, zu meiner Schande muss ich gestehen dass ich wohl zunächst auf irgendeine Dokumentation positiv ansprang, die de Beauvoir und Sartre porträtierte. De Beauvoir saß neben Sartre, wurde irgendwas gefragt, und baute dann – anstatt zu antworten – erstmal ewig lang ihre nächste Zigarette. Und so kam eins zum anderen: Ein bisschen wurde de Beauvoir eine der vielen geistigen Muttis, die ich im Laufe meines Lebens verschliss, aber auch meine Herzpatin des Feminismus.

Im Studium verschmähte ich sie an manchen Tagen ein bisschen – wahrscheinlich, weil ich es zeitweise ein bisschen frustrierend fand, in ihrem sehr literarischen Werk nicht wirklich Anknüpfpunkte für oder eine Basis der Empirie zu finden (ja, lacht nur, aber ich war halt jung damals). Ihr “Die Welt der schönen Bilder” half mir aber auf jeden Fall dabei, einen besonders nervtötenden Fabrikjob in einem Semester jener Zeit zu überstehen (All Hail meine First-World-Problems).

Im Laufe der Zeit stieß ich auf ein paar schöne Geschichten rund um de Beauvoir, und die schönsten teile ich heute mal mit Euch, auf dass es auch Eure Anekdoten werden können (oder zumindest sowas wie de Beauvoir-Gossip). Here we go:
» Michel Foucault und Simone de Beauvoir hatten zu Lebzeiten einen kleinen, besonderen Beef miteinander. Sartre und de Beauvoir hatten “Les Mots et les choses” ["Die Ordnung der Dinge"] abgewatscht, und das konnte Chefmaster Foucault natürlich nicht leiden. Im zweiten Teil von Didier Eribons “Michel Foucault und seine Zeitgenossen” kann man dazu einige lustige Passagen lesen. Unter anderem war Foucault irgendwann zu einer Veranstaltung geladen, zu der auch de Beauvoir kommen sollte, und Foucalt sagte völlig entnervt ab: “Nicht wenn diese Frau kommt!”
» Zwischen 1947 und 1952 war de Beauvoir mit dem amerikanischen Schriftsteller Nelson Algren zusammen, der sie auch unbedingt heiraten wollte, worauf sie aber keine Lust hatte. Als de Beauvoir 1986 starb, wurde sie mit dem Silberring begraben, den Algren ihr knapp 40 Jahre zuvor geschenkt hatte.
» Simone de Beauvoir war eine begeisterte Wandererin. Mit für damalige Zeiten Highclass-Equipment (Rucksack und solide Schuhe) ausgestattet stapfte sie durch viele südeuropäische Länder und nannte ihre Touren stets eloquent “Bildungsreisen” – auch, wenn es manchmal nur Waldspaziergänge waren.
» Auch der sehr literarische Stil de Beauvoirs in ihren philosophischen Werken lässt sich ein bisschen erklären: De Beauvoir wollte nämlich seit ihrer Kindheit Bücher schreiben. Die Begegnung mit Sartre torpedierte diese Bestrebungen zunächst (“Ein chaotischer und köstlicher Strudel (der Gefühle) hatte mich verschlungen”), doch am Ende hat wohl auch Sartres Warnung, sie würde sich in “parasitärer” Glückseligkeit ergeben und zum Herdmuttchen avancieren, sie wach gerüttelt. Zunächst werkelte sie erfolglos an einem Roman herum, bis dann der Rest sich von selbst ergab. Ihr philosophisches und literarisches Werk nannte de Beauvoir fortan jedoch oft sehr selbstkritisch: “Märchenstil”-gefärbt.
» Einen besonderen Eindruck hinterließ Deutschland bei ihr, dass sie in den 1930ern zweimal besuchte. Berlin fand sie “kalt” und “hässlich”, und auch den Konditoreien konnte sie nicht viel abgewinnen, aber die Bierlokale eroberten schnell ihre Sympathien: “Ich schätzte die fette deutsche Küche, Rotkohl, geräuchertes Schweinefleisch und Bauernfrühstück, dagegen weniger Wild mit Konfitüre und die alles überschwemmenden Rahmsaucen.” Was sie allerdings wunderte: “Die deutsche Frau schminkt sich nicht.”
» Und, last not least, ebenfalls Berlin: In den Alexanderplatz-Kneipen belustigte sie sich über ein Schild. “Das Animieren der Damen ist verboten”, hieß es darauf.

*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
"Wir alle wollen gut sein im Bett"
...aus sueddeutsche.de

Die Feministin Caitlin Moran findet: Wenn es um Haltungsnoten in den Laken geht, besitzen Frauen ebenso viel Ehrgeiz wie Männer. Was dabei zählt, sind guter Wille, Humor, Selbstbewusstsein. Und frauenfreundlichere Umkleidekabinen.

Wenn man der Feministin Caitlin Moran glauben darf, sind Männer und Frauen eigentlich gar nicht so unterschiedlich. Beide bringen andere gern zum Lachen, legen Wert auf einen guten WLAN-Anschluss und ordentlich heißes Wasser. Und noch eine Gemeinsamkeit sieht die britische Bestsellerautorin: "Wir alle wollen gut sein im Bett."


Leistungsdruck im Bett: Einst galt das ausnahmslos als männliche Bürde - und stand in unmittelbarer Assoziation zu der postkoitalen Frage: "Na, wie war ich?" Noch heute erinnert diese Phrase an Zeiten, in denen die Verantwortung für den Spaß im Bett dem Mann zugeschrieben wurde - und damit auch Lob und Kritik ihm vorbehalten waren. Und noch heute ist die Vorstellung absurd, dass eine Frau die Frage stellen würde "War ich gut?" Oder dass überhaupt jemand so etwas laut ausspricht. Man hat ja schließlich seinen Stolz. Und außerdem weiß man so etwas einfach. Oder ahnt es zumindest.

So ganz sicher sein können wir uns letztendlich nämlich nicht, ob wir eine echte Granate sind und unserem Bettgefährten soeben den traumhaftesten Sex seines Lebens beschert haben. Oder nur "unter ferner liefen" rangieren. In der Regel sitzt da keine Jury im Schlafzimmer, die Schildchen mit Haltungsnoten in die Höhe hält und uns unter stürmischem Applaus zu einer euphorischen Knierutsche über den Teppich animiert. Der Vorteil: Es gibt auch keinen Coach, der bedauernd den Kopf schüttelt und sagt: "Ich habe heute leider kein Foto für dich". Und der einzige Zeuge, der unsere Qualitäten kommentieren könnte, rüsselt bereits.

"Gut im Bett": Was ist darunter überhaupt zu verstehen? Die Kriterien sind so unterschiedlich wie die Vorlieben der Beteiligten. Oft bekommt man noch nicht einmal die Chance, sein Können zu beweisen, weil man bereits an genau dieser Hürde scheitert, an den Vorlieben: Während die eine sich über Einfühlungsvermögen oder akrobatische Einlagen freut, ist die andere vielleicht schon glücklich, wenn seine Oberschenkel nicht dünner sind als ihre. Und worauf Frauen Wert legen, das müssen Männer noch lange nicht schätzen. Zum Beispiel, dass sie sich die Zähne geputzt und die Füße gewaschen hat.

Phantasie ist gefragt

Ist der Ring dann eröffnet, ist Phantasie gefragt. Sicher ist ein gekonnter Striptease ein Ankommer - im Table-Dance-Club. Doch wenn die Ehefrau im Wohnzimmer beim Abrollen der halterlosen Strümpfe mit dem Gleichgewicht kämpft, ist das genauso sexy wie der Leoparden-Stringtanga unter der Plauze des Gatten. Eine Inszenierung sollte also nur erfolgen, wenn man auch den nötigen Humor hat, die Situationskomik spontan ins Vorspiel einzubauen.

Was aber letzten Endes zählt, ist der gute Wille. Und den zeigen gerade Frauen immer öfter. Ein leuchtendes Beispiel für Eigeninitiative in Sachen "gut im Bett" ist zum Beispiel die US-Amerikanerin Charla Muller. Die zweifache Mutter beglückte ihren Mann zu seinem 40. Geburtstag mit einem Geschenk der besonderen Art: jeden Tag Beischlaf, und das ein ganzes Jahr lang.

Teil 2 des Artikels findet ihr unter sueddeutsche.de
Try walking in my shoes
Eine Aktion gegen sexuelle Gewalt... originell allemal. Schaut mal:

http://www.n-tv.de/mediathek … otschaft-article6073286.html

Ob das auch bei uns Schuh(l)e macht?
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
Erectionman
ARTE - Donnerstag, 26. April 2012 um 22.50 Uhr

Wiederholungen:
04.05.2012 um 03:55
17.05.2012 um 05:00
Erectionman
(Niederlande, Usa, Grossbritannien, 2009, 53mn)
Regie: Michael Schaap





Vor zehn Jahren kam eine kleine blaue Pille auf den Markt und stellte die Welt auf den Kopf. Bekannt wurde sie unter dem Namen "Viagra". Bewaffnet mit einer gesunden Dosis an Misstrauen und Humor entfaltet Filmemacher Michael Schaap auf der Suche nach der Wahrheit hinter Viagra eine Geschichte über Potenz, Angst und die Beschaffenheit des modernen Mannes.



Als Michael Schaap, Regisseur und bekennender Porno-Fan, zum ersten Mal im Alter von 40 Jahren Potenzstörungen bei sich bemerkt, wundert er sich nur kurz, dass er nun eine Pille, die eigentlich für ältere Männer wie seinen Vater gedacht sei, einnehmen muss. Vielmehr drängt sich bei ihm die Frage auf, ob er überhaupt noch genug Mann ist, wenn nur noch ein potenzsteigerndes Mittel die körperliche Liebe zu seiner Ehefrau ermöglicht.
Auf der Suche nach Antworten besucht er die Redaktion des "Playboy" sowie Männergruppen, deren Mitglieder ihre eigene Maskulinität wiederfinden möchten. Schaap beleuchtet auch den Schwarzmarkt, der sich um Viagra gebildet hat, die psychischen und physischen Auswirkungen des Medikaments und die Kommerzialisierung von Sex, der inzwischen fast alle Bereiche der Öffentlichkeit durchzieht.
Am Ende steht die Erkenntnis, dass Viagra den Regisseur seelisch und körperlich abhängig gemacht hat, verbunden mit einem Ohnmachtsgefühl gegenüber der eigenen Unzulänglichkeit als Mann. Was bleibt, ist auch die Vorstellung einer Welt, die in nicht allzu weiter Zukunft liegt: in dieser werden sich vornehmlich Männer nur noch über den eigenen Erregungs- und Potenzzustand definieren, getreu dem Motto "Allzeit bereit".
*****ida Frau
17.848 Beiträge
Gruppen-Mod 
*thumbs up*
kann ich zu dem film nur sagen: sehenswert!!!
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
09.05.2012 auf Arte


20:15 Uhr - Zerrissene Umarmungen, SP, 2009, Drama

Eine gelangweilte Ehefrau (Penélope Cruz) will Filmstar werden, ihr reicher Ehemann schenkt ihr einen Film samt der Hauptrolle. Als sie sich auf eine Beziehung mit dem Regisseur einlässt, nimmt eine amour fou ihren Lauf...

Anspielungsreicher Genremix aus Thriller, Liebesfilm und Melodram. Das Seelendrama von Pedro Almodóvar durchbricht durch kunstvolle dramaturgische Mittel die cinematographische Illussion und gewährt so auch einen Einblick in die Werkstatt des spanischen Kultregisseurs.



23:10 Uhr - Du sollst nicht lieben, ISR/D/F, 2009
Ein verheirateter orthodoxer Jude in Jerusalem verliebt sich in einen jungen ebenfalls strenggläubigen Studenten. Bald bekommt er Probleme in seiner Gemeinde...

Gefeierter Debütfilm von Regisseur Heim Tabakman über Homosexualität im orthodoxen Judentum: "Nach der Uraufführung von "Du sollst nicht lieben" (...) reagierte die internationale Presse, u.a. sämtliche großen Tageszeitungen in Frankreich, begeistert. "Le Figaro" sprach von einem "sensiblen Einblick in die jüdisch-orthodoxe Welt", die "Libération" von einem Film "voller Leidenschaft und Subtilität"."
momentan laufen sehr gute filme auf arte........... *top* *top* *top*
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
"Doing Orgasm" und die Wissenschaft...
gefunden auf Feigenblatt-magazin.de

Die gesellschaflichen Definitionen des männlichen und weiblichen Orgasmus haben ganz reale Konsequenzen für alltäglich heterosexuelle Praxen. Da weibliche Orgasmen als nicht ´offensichtlich´ gelten, sind Frauen zur spektakulären, geräuschvollen Zurschaustellung ihrer Orgasmen aufgefordert (Potts 2000; Roberts et al. 1995). Da der Orgasmus zudem als ´Höhepunkt´ des sexuellen Erlebens verstanden wird, ist seine Abwesenheit gleichbedeutend mit einem gescheiterten oder unvollständigen sexuellen Erlebnis, das sein eigentliches Ziel verfehlt hat. Der Orgasmus des Mannes gilt beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr als quasi unvermeidbar, während der Orgasmus der Frau dem Mann Arbeit und Kompetenz abverlangt; entsprechend bestätigt eine spektakuläre Orgasmusdarstellung der Frau das sexuelle Können ihres Partners.

„Dass Lautstärke unabdingbar ist (…) weist darauf hin, dass Heterosexualität hier zu einer Ökonomie wird, in der der Orgasmus der Frau gegen die Arbeit des Mannes getauscht wird.“ (Roberts et al. 1995; vgl. auch Jackson/Scott 2007) Der fehlende Orgasmus der Frau kann ein Zeichen ihres eigenen sexuellen Erfahrens, aber auch ein Hinweis auf die mangelhafte Technik ihres Partners sein. Daraus erklärt sich der Druck auf die Frau, den Mann zu bestätigen, Beweise für ihren Orgasmus vorzubringen oder ihn, falls notwendig, vorzutäuschen. Auch hier wird ersichtlich, wie sexuelle Aktivitäten in die alltägliche Sozialität eingebettet sind: Die Bestätigung, die Frauen ihren Partnern zukommen lassen, ist Teil der „Gefühlsarbeit“, mit der heterosexuelle Beziehungen aufrechterhalten werden (vgl. Duncombe/Marsden 1993; 1996), und fügen sich in die allgemeine Erwartung an Frauen, „Egos zu streicheln und Wunder zu pflegen“ (Bartky 1990).

Hier lassen sich mehrere Paradoxa diagnostizieren. Der männliche Leistungsethos verlangt danach, dass Frauen ihre Orgasmen überzeugend darstellen; die Vorstellung von Frauen als passive Empfängerinnen männlichen Könnens fordert Frauen ab, „ihr Hirn aktiv zu gebrauchen, um den Körper (das Körper-Sein) performen zu können“ (Roberts et al. 1995: 530); die `Wertschätzung´, die eine Frau (S.119) der sexuellen Arbeit des Mannes zukommen lässt, bedarf einer erheblichen Megne emotionaler Arbeit, damit eine authentisch erscheinende Performance hingelegt werden kann, die das Können des Partners angemessen bestätigt.



Im Umgang mit diesen Paradoxa muss ein ebenfalls erhebliches Maß an Interpretationsarbeit geleistet werden. Frauen müssen die Reaktion ihrer männlichen Partner verstehen, und eine ausgefeilte Orgasmusdarstellung hinlegen. Wie Robert et al. Zeigen, wird eine zu theatralische und extravagante Zurschaustellung nämlich leicht als Simulation enttarnt; subtilere Performances sind überzeugender. Roberts et al. Äußern auch die Vermutung, dass Frauen Expertinnen auf dem Feld der Täuschung sind: Die meisten Frauen in ihrem Sample gaben zu, dass sie gelegentlich Orgasmen vorgetäuscht hatten, aber nur wenige der befragten Männer glaubten, bereits Sex mit einer Partnerin gehabt zu haben, die ihnen einen Orgasmus vorspielte.

“Doing Orgasm” in: Jackson, Stevi und Scott, Sue: Putting the Interaction back in to Sex. Für eine interpretative Soziologie der verkörperten Lust. zitiert nach: Keller, Reiner und Meuser, Michael (Hrsg.): Körperwissen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Springer Fachmedien Wiesbaden 2011

*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
Danke Dir *blume*
*****ida Frau
17.848 Beiträge
Gruppen-Mod 
was
für ein cooles mag! danke, Odette!!! ich bin jetzt den Vormittag beschäftigt, das alles zu lesen... *g*
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
*zwinker* na denn, viel Spaß *blume*
DANKESchöN
Ich möchte hier auch mal ein riesiges DANKESCHöN an Odette aussprechen für all ihre großartigen Beiträge und ihr Engagement...

Deine Fundstücke sind immer wieder bereichernd...

Eine große Verbeugung von mir

und

*blumenschenk*
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
Ohooooo..... ich werde ja ganz verlegen.......

DANKE SCHÖN!

Aber, mir macht es ja auch Spaß, ich tobe mich ein wenig aus hier....was ja auch Jede/Jeder merkt *lol* so als Gegenpol zu dem was ich beruflich an die Öffentlichkeit bringe .....

LG, Odette
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
Arthur Schnitzlers bittersüße Wahrheiten
In Träume anderer zu schlüpfen, Mitwisser von Geheimnissen des Unterbewusstseins zu werden und unbewusste Vorgänge so zu beeinflussen, dass sich das Leben eines Einzelnen und der Gesellschaft verändert - das hätte Arthur Schnitzler gefallen. Arthur Schnitzlers Blick sezierte die Menschen. Er durchdrang das Unterbewusste und brachte bittersüße Wahrheiten zu Tage – und aufs Papier. Er war Arzt, konnte aber besser schreiben als heilen. Subtil und treffend, witzig und traurig, ironisch, ernst und immer messerscharf formulierte Arthur Schnitzler bittersüße Wahrheiten. Es schien, als ginge er im Unterbewussten anderer auf Forschungsreisen. Eine Hommage an den Sprachkünstler.

Weiterhören hier, im Podcast von wissen.de:


http://www.wissen.de/podcast/arthur-schnitzler-podcast-188
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
Debatte um erotische Literatur
...aus stern.de


"Ohne Hingabe ist Sex bloß Gymnastik"


Wenn Frauen über Sex schreiben, ist Aufmerksamkeit garantiert. Erst recht, wenn es sich um Unterwerfungsszenarien handelt, wie in dem Buch "Shades Of Grey". Warum das eher Ausdruck der Emanzipation als ein Rückschritt ist, erklärt Professorin Barbara Vinken.


Barbara Vinken ist Professorin für Allgemeine Literaturwissenschaft und Romanische Philologie in München; eines ihrer Hauptarbeitsgebiete ist der Dekonstruktive Feminismus. Derzeit hat sie eine Gastprofessur an der Universität Chicago.

Frau Vinken, in den USA steht das Buch "Shades Of Grey" seit Wochen in den Bestsellerlisten. Es handelt von einer jungen Studentin, die sich in einen reichen Unternehmer verliebt. Er fordert von ihr sexuelle Unterwerfung - und sie findet das wahnsinnig faszinierend. Warum ist gerade dieses Buch so erfolgreich? Stehen Frauen etwa insgeheim auf S/M?

Das Buch handelt zwar im weitesten Sinne von S/M, allerdings steht dahinter eine doch recht konventionelle Aschenputtel-Geschichte. Die Handlung ist mit einem bürgerlichen Aufstiegsszenario verbunden und bleibt innerhalb eines beruhigenden bürgerlichen Rahmens. Von daher trifft die Bezeichnung "Mommy-Porn", wie das Buch hierzulande genannt wird, eigentlich ganz gut. In Frankreich beispielsweise gibt es viel interessantere erotische Lektüre von Frauen, und dort gibt es diese Welle auch schon länger. Oder in Deutschland Charlotte Roche mit ihrem Roman "Feuchtgebiete". Diese Bücher zeigen, dass wir momentan an einem Punkt sind, an dem Sexualität, geschildert aus einer weiblichen Perspektive, wieder stark in den Vordergrund tritt.

"Das sexuelle Leben der Cathérine M.", "Feuchtgebiete", "Schoßgebete" oder nun "50 Shades Of Grey"- warum sorgt es immer noch für so viel Aufmerksamkeit, wenn Frauen über Sex schreiben?

Der erste Grund ist sicher, dass Frauen solche Bücher immer zurück auf den Leib geschrieben werden. Das heißt, die Geschichten werden biographisch gelesen - was sie manchmal sind, aber oft eben auch nicht. Und weil diese Bücher nicht als Kunst, sondern als Ausdruck von Leben gesehen werden, wirkt das wie eine Tabu-Überschreitung.

Warum funktioniert diese inszenierte Tabu-Überschreitung immer noch, im Jahr 2012?

Tja, seltsam kann man das schon finden. Erklären lässt es sich wohl so: Die bürgerliche Revolution, die ja eine moralische Revolution war, hat die Frau als das moralische, das Sich-verweigernde Geschlecht hervorgebracht. Die Frau ist die Nicht-Begehrende, während der Mann sozusagen immer will. Die Vorstellung, dass der Sex-Drive bei Männern stärker ist, ist in beiden Geschlechtern so tief verankert, dass das kaum diskutiert wird. Wenn Frauen offensiv über Sex reden oder schreiben, überschreiten sie diese im Bürgerlichen fixierte Gender-Norm. Und es kommt zu einer gewissen Schockwirkung. Eigentlich traurig. Wir sind immer noch auf dieser Stufe - der Mann als übergriffiger Libertin und die Frau als anständiges Zimmermädchen. Das ist natürlich auch eine Entmachtungsstrategie.

Aber es sind doch oft Feministinnen, die diese "Tabu-Überschreitung" als nicht positiv bewerten. Sie sehen darin eine Herabsetzung der Frauen - weil in solchen Bücher Klischees bejaht werden, gegen die man jahrelang gekämpft hat.

Es gibt einen Konflikt zwischen der modernen, emanzipierten Subjekt-Norm und dem, wie Erotik funktioniert. Erotik ist die Fähigkeit zur Hingabe. Es geht um die Auflösung des selbstbeherrschten Subjekts, um das Moment der Ekstase. Ohne diese Auflösung ist Sex nichts anderes als Gymnastik. Aber natürlich liegt in der Subjekt-Aufgabe ein gewisser Widerspruch zu einigen feministischen Strömungen. Insbesondere erotische Szenarien von totaler Hingabe oder Unterwerfung haben eine hohe Sprengkraft.

Eine größere Sprengkraft als bei Männern, weil Männer durch sexuelle Hingabe beziehungsweise Unterwerfungsszenarien ihre selbstbeherrschte Subjekt-Stellung nicht gefährden?

Tatsächlich haben Männer viel stärkere masochistisch geprägte Fantasien als Frauen. In der Realität ist Masochismus männlich - Domina-Studios laufen ja sehr gut. Bei Frauen bleibt es eher bei der Fantasie; zumindest es gibt keinen entsprechenden Sex-Markt. Aber bei Männern wird das nicht problematisiert.

Denken Sie, dass es einen Zusammenhang gibt, zwischen der gesellschaftlichen Stellung von Frauen und erotischen Unterwerfungsträumen? Sehnt sich die emanzipierte Frau nach einem harten Kerl?

Sie meinen, sexuelle Unterwerfung als Pendant zu Stiletto-Power? Nein, sicher nicht. Ich denke, dass es etwas mit der Hingabefähigkeit zu tun hat. Dass das Subjekt nicht auf seiner Subjekt-Position beharrt, sondern sich aus ihr heraus begibt. Insofern ist Hingabe auch gar keine Autonomie-Abgabe, sondern, wie einmal jemand gesagt hat: Man muss sehr viel Aktivität aufwenden, um zu dieser Passivität zu kommen.

*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
Blog-Tipp

Le petits plaisirs - Artenschutz zur Entfaltung der Erotik


les-petits-plaisirs.blogspot.de/
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
Erektionsstörungen
Manche Erektionsstörungen bessern sich von selbst. Das wird in einer follow-up-Untersuchung zweier richtungweisender Prävalenz-Studien gezeigt. Die Forscher gingen der Frage nach, zu wieviel Prozent die erektile Dysfunktion mit der Zeit schlechter (Progession) oder besser (Regression) wird. Innerhalb von 3-7 Jahren verschlechterte sich – deutlich altersabhängig – die Symptomatik bei 28-51%. Aber immerhin 21-25% berichteten von symptomatischen Besserungen. Der Effekt pharmakologischer Behandlungen wurde herausgerechnet.

Die Faktoren der Regression wurden hier nicht genauer identifiziert. Solange die nicht klar sind, ist die Erektion auch sicher vor Selbsthilfe- oder Gesundheitsratschlägen.

Angesichts der symptomstabiIisierenden Mißerfolgsangst von erektionsunsicheren Männern, die Vorbehalte gegen dauerhafte Medikation haben (keine Seltenheit) ist die Botschaft dieser Studie nicht so schlecht: Erektionen kommen und gehen – wenn man sie läßt.

Quelle: Journal of Sexual Medicine 2011, 8, 1917-1924
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
Schlechter Sex ist ein Segen
Hier der erste Teil des Interviews mit David Schnarch aus zeit.de, Wer weiterlesen will muss auf die Website....




Dr. David Schnarch gilt als der führende Sexualtherapeut in den USA. Er ist Psychologe und Direktor des Marriage and Family Health Centre in Colorado. Seine Bücher Die Psychologie sexueller Leidenschaft (2006) und Intimität und Verlangen (2011) erschienen bei Klett-Kotta.

In einer festen Beziehung weicht die Lust irgendwann der Langeweile. Wer dann bleibt, den macht der Bettfrust mutiger und freier, sagt der Sexualtherapeut David Schnarch.



ZEIT ONLINE: David Schnarch, wenn es im Bett mit dem Partner langweilig wird, fangen die meisten Menschen an, sich Sorgen zu machen. Sie sagen, das sei völlig unnötig. Warum?

Schnarch: Weil alle Menschen, die in einer festen Beziehung leben, an diesen Punkt kommen. Das ist ganz natürlich. Am Anfang einer Beziehung entscheiden im Bett beide Partner für sich, was sie gern machen wollen und was nicht – je nach der jeweiligen sexuellen Entwicklung. Daraus bildet sich über die Jahre ein gemeinsames Repertoire. Eine sexuelle Beziehung besteht also aus der Schnittmenge der sexuellen Vorlieben, sie ist gewissermaßen ein Resteessen. Und davon lebt man dann. Da spielt es keine Rolle, dass man sich anfangs nackt vom Kronleuchter geschwungen hat – auch das wird nach fünf Jahren ziemlich langweilig.


ZEIT ONLINE: Klingt ernüchternd.

Schnarch: Das ist es auch. Aber eine Partnerschaft ist kein Besuch im Disneyland. Sie ist ein System, das man erst einmal verstehen muss.

ZEIT ONLINE: Wie funktioniert dieses System Partnerschaft?


Schnarch: Niemand ist komplett fertig entwickelt, wenn er eine Beziehung eingeht. Genau deswegen suchen wir uns ja einen Partner. Wenn wir uns selbst genügten, würden wir Single bleiben. Am Anfang einer Beziehung wird man von seinem Partner positiv gespiegelt, das heißt, man bekommt ein positives Feedback zu seiner Person. Das fühlt sich super an. Dieses Feedback lässt mit der Zeit nach, der Partner schätzt einen dann scheinbar nicht mehr so sehr. Das ist schwer zu ertragen und das Verlangen leidet.


ZEIT ONLINE: Das eigene Begehren ist also von der Anerkennung des Partners abhängig?

Schnarch: Ja, das kennt wohl jeder. Da kann man so viel Lust auf den Partner haben, wie man will. Ein herablassendes Wort genügt und es ist vorbei.

ZEIT ONLINE: Und warum soll das gut sein?

Schnarch: Weil wir so angetrieben werden, uns weiterzuentwickeln. Eine feste Partnerschaft ist eine Menschen-Entwicklungsmaschine. Sobald man sich als Paar zusammengefunden hat, geht's los. Das ist so seit Millionen von Jahren. Sobald man drin ist, kommen die Wände näher. Und man kann sich nirgends verstecken. Diese soziale Form soll uns dabei helfen, uns als Menschen zu entwickeln.

ZEIT ONLINE: Sexuelle Probleme initiieren also eine Weiterentwicklung?

Schnarch: Genau. Wer sich nicht entwickeln will, weil es zu anstrengend ist, wird eine Affäre haben, sich scheiden lassen, oder in völlige Gleichgültigkeit verfallen und eine schreckliche Beziehung führen.

ZEIT ONLINE: Aber statt an sich zu arbeiten, könnte man ja auch das Prinzip der Monogamie infrage stellen.

Schnarch: Man könnte meinen, dass ich glaube, eine feste Partnerschaft oder die Ehe sei etwas Schlechtes. Aber das ist es nicht. Eine Partnerschaft ist etwas Elegantes. Monogamie tötet nicht das Verlangen, sie bildet ein System, das wiederum das Verlangen der meisten Menschen schwächt. Dagegen hilft nur eins: Du musst wachsen. Das ist die einzige Möglichkeit, sich sexuell weiterzuentwickeln und die Leidenschaft neu zu entfachen.


*******ara Frau
1.193 Beiträge
Poesie mit Augenzwinkern
Nachdem Odette sich hier so viel Mühe macht und wirklich tolle Beiträge postet, möchte ich mich auch mal beteiligen:



Ich bin ja sowieso erklärter Fan von "Il Giardino" und finde auch diesen Kurzfilm des Regisseurs Michael Ester ausgesprochen gut.

Ebenfalls sehr sehenswert:


*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
Auch in 2012 der FRANKFURTER JEDERMANN
im Theater Willy Praml in Frankfurt/M
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
TV-TIPP 31.05.2012
WDR
Das Hausmädchen
Do 31.05. 23:15 - 01:00 WDR Erotikthriller, ROK 2010, 105 Min.


Erotikthriller aus Korea: Nach einer Affäre in besseren Kreisen bangt eine Frau um ihr Leben...

Aus armen Verhältnissen kommend, findet die leicht naive Küchenhilfe Eun-yi (Jeon Do-yeon, "Secret Sunshine") eine Anstellung bei einer reichen Familie. Sie kümmert sich um die schwangere Hae-ra und die kleine Nami. Doch schon bald lässt sich Eun-yi vom bourgeoisen Charme des Hausherrn Hoon verführen und wird schwanger. Als die ältere, verbitterte Hausdame Byung-sik (Youn Yuh-jung) die betrogene Gattin und deren Mutter einweiht, löst sie eine Katastrophe aus: Mit allen Mitteln wollen die beiden Frauen die großbürgerliche Fassade aufrechthalten...

Mit elegant komponierten Bildern verlegte Regisseur Im Sang-soo einen koreanischen Klassiker von 1960 ins heutige Korea: eine bittere Highsociety-Studie, die bisweilen an die Filme von Luis Buñuel erinnert.





*********te51 Mann
258 Beiträge
Ausstellung in München
FRAUEN

PABLO PICASSO, MAX BECKMANN, WILLEM DE KOONING

30.03.2012 - 15.07.2012
Pinakothek der Moderne

Sammlung Moderne Kunst

Hallo die Damen ich habe es mir heute angesehen.
Wunderschöne Bilder, wunderschön überkanditelte Besucherinnen *g*
es lohnt sich wirklich, wobei ich mit de Kooning weniger anfagen konnte.

LG
Goetterbote
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
Grandmas watch Kardashian sex tape

*****ida Frau
17.848 Beiträge
Gruppen-Mod 
made my day!!!
"what's taking him so long? he's so young!"

Genial!
Wegen Überfüllung geschlossen
Dieses Thema hat die maximale Länge erreicht und wurde daher automatisch geschlossen.

*geschlossen*


Wir möchten uns an dieser Stelle für die rege Beteiligung bedanken.
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