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Kunst-, Kultur-, TV- und Kinotipps

*****e_M Frau
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Themenersteller 
1. Feministische Pornofilm-Preisverleihung Europas
„Am 17. Oktober findet die 1. Feministische Pornofilm-Preisverleihung Europas in Berlin statt.

An diesem Abend wird erstmalig die Auster an Persönlichkeiten und ihre Werke verliehen, die sich um eine sexpositive Darstellung der vielfältigen sexuellen weiblichen Lust auszeichnen.

Mit dem Label PorYes werden zukünftig eingereichte Filme zertifiziert, die feministischen Kriterien entsprechen und den Reichtum sexueller Ausdrucksweisen einbeziehen.

....wer mehr lesen will, kann unter PorYes googeln..

Die Zeit schreibt dazu:


Am Wochenende werden in Berlin feministische Pornos prämiert. Sex-Filme von Frauen sind keineswegs nur Softpornos. Sie wollen unsere Sehgewohnheiten verändern.

Rein, raus, raus, rein, uh, ah, fertig. So verlaufen fast alle Pornos, die es im Internet oder in der Videothek zu kaufen gibt. Im Fokus steht, na klar, der Mann. Ihm zur Seite agiert eine Frau, die seine Wünsche erfüllt und selbst bei den abgefahrensten Praktiken nicht mit der Wimper zuckt.
Seit Pornografie auch im Internet verbreitet wird, bekennen sich häufiger Männer zur Pornosucht. Das heißt sie konsumieren nicht nur viele Pornos, sie brauchen es immer höher, schneller, weiter – und vor allem härter.

Für viele Frauen dagegen ist Pornografie einfach langweilig. Geschlechtsorgane in Nahaufnahme, kein Gefühl. Ein bisschen mehr braucht es schon, um sie zu erregen. Und dabei wären längst nicht alle Frauen abgeneigt. Im Gegenteil, in den letzten Jahren hat die Sexindustrie weibliche Käufer nicht nur für Sex-Spielzeuge entdeckt, sondern auch für Pornos.

Da gibt es also einiges zu tun. In Berlin, wo auch sonst, hat sich eine Gruppe Feministinnen entschlossen, dem Sexismus in der Mainstreampornografie mit einem eigenen Label entgegenzutreten: PorYes.
Laura Méritt vertreibt in Berlin-Kreuzberg so genannte Sexklusivitäten und sagt: "PorYes ist ein Gütesiegel für Pornos. Und eben auch eine feministische Pornofilmpreisverleihung." An diesem Wochenende werden in Berlin feministische Pornos prämiert, erstmals in Europa. In Kanada und den USA gibt es solche Preise schon seit vielen Jahren. Aber was kann man sich darunter vorstellen?

"Nach den Kriterien von PorYes muss die weibliche Lust eine Rolle spielen. Außerdem sollen vielfältige Praktiken gezeigt werden. Und Frauen müssen an der Produktion beteiligt sein, eben nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera." erklärt Méritt. Apropos Vielfalt. Sicherlich, auch im normalen Pornogeschäft gibt es Pornos mit unterschiedlichen Frauen, dick oder dünn, groß- oder kleinbusig. Aber sie ähneln sich doch, denn es sind meistens künstliche Wesen, denen man die harte Arbeit ansieht.

Genau da setzen PorYes-Filme an. Nicht nur verschiedenste Frauen werden gezeigt, sondern auch Frauen, die offensichtlich Spaß haben. Méritt sagt dazu: "Im Mainstreamporno sieht man den Frauen an Gestik und Mimik, ja, an der ganzen Körperhaltung an, dass sie keinen Spaß haben. Im PorYes-Film sollen positive Gefühle dabei sein und ein Einverständnis zwischen den Agierenden." Gute Arbeitsbedingungen und Safer Sex gehören auch dazu. PorYes – das ist das Biosiegel für Pornos. Die Bewegung nennt sich auch "Sexpositivismus".

Ungewohnt sind die PorYes-Filme tatsächlich. Zum Beispiel der Film von Petra Joy. Sie wird am Samstag in Berlin für ihre Arbeit ausgezeichnet. Minutenlang schauen sich Mann und Frau an, streicheln, küssen sich. Die Kamera verharrt immer wieder auf den Gesichtern der Protagonisten. Die Frau lächelt selig, als der Mann sich ihrem Unterleib nähert. Und als es – endlich – zur Sache geht, wird noch kunstvoll das Kondom einbezogen. Die Filme der sexpositiven Bewegung sind keine Softpornos.


Petra Joy, sie ist eine ehemalige Dokumentarfilmerin, arbeitet mit Licht- und Schattenspiel, sie stellt auf diese Weise eine aufregende Atmosphäre her. Die Kameraeinstellungen sind detailverliebt.
Dagegen setzt Maria Beatty, eine junge Filmerin aus Paris, auf Accessoires. In einer Sequenz geht es minutenlang um eine Lady, die sich verschiedenste Variationen des Spanking, (Hintern versohlen als Sex-Praxis) vorstellt. Mit Peitsche, Lederriemen oder Hand. In einem Negligé räkelt sie sich auf einem schicken Biedermeiersofa, raucht genüsslich eine Zigarette mit Spitze. Ihre Gedanken werden in Form eines eingeblendeten Stummfilms dargestellt. Humor braucht man anscheinend für alle Pornos, ob Mainstream oder PorYes.

*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
Neues Erotikportal.....
...eben flatterte mir eine mail ins Haus. Es war die Einladung zu einem Besuch des neuen Erotikportals, das die Macher vom Feigenblatt und Silke Maschinger - Coaching für mehr Lust im Leben - gemeinsam anbieten...

Wer sich dafür interessiert, der googele mal nach "erosa".

LG, Odette
Wieder mal Kino....
Also Das weiße Band ist nur was für hartgesottene Cineasten. Goldene Palme von Cannes - aha. Also sehr schön gefilmt, gut gespielt, ungewöhnliche Story... aber die Art von Film wo ich rauskomme und sage "Ok, das war jetzt also Kunst....und wo kriege ich jetzt wieder gute Laune her?"
Also so was ist eindeutig nicht meins....

Dafür ist Verblendung (Originaltitel:"Männer die Frauen hassen") ein absoluter Hammerfilm. Sogar jemand, der die Bücher von Stieg Larsson bereits gelesen hat, sitzt bis zuletzt gebannt im Kinosessel. Am neugierigsten war ich, wie die Gestalt der Lisbeth Salander - eine der interessantesten Roman- und Filmheldinnen die in den letzten Jahren aufgetaucht sind - filmisch umgesetzt wurde und bin vom Ergebnis begeistert. Der Film ist streckenweise sehr brutal - wer keine explizit gefilmten Vergewaltigungen ertragen kann, sollte nicht hineingehen - aber spannend und man hat an keiner Stelle das Gefühl, die Gewalt ist hier nur das Vehikel für die Zuschauerquote. Die beiden folgenden Teile - "Verdammnis" und "Erlösung" kommen in 2010.

Mal OT: Der Autor Stieg Larsson hat den Welterfolg seiner drei Bücher nicht mehr erlebt. Er hat sich in der Romanfigur des Journalisten Michael Blomqist quasi selbst ein Denkmal gesetzt. Er war ein konsequenter Aufklärer und Kämpfer gegen den Neonazismus in Schweden und anderswo - und hat daher wegen der ständigen Bedrohung, unter der er lebte, seine langjährige Lebensgefährtin nicht geheiratet, um sie nicht in Gefahr zu bringen. Jetzt erhält sie allerdings vom Erlös der Bücher keinen Cent, alles geht an seine Verwandschaft... in der Welt kann es manchmal sehr ungerecht zugehen.

Schon eine ganze Weile im Programm, aber immer noch volle Kinos:
Die nackte Wahrheit. Sofern ihr euch gerne wieder mal einfach kugeln wollt vor Lachen: Da wärt ihr hier richtig. Das Happy End ist absolut vorhersehbar, aber das stört keinen und die Sprüche sind absolut klasse. (Ich frage mich allerdings, wie es dieser Film im prüden Amerika durch die Zensur geschafft hat...)

Als kleiner Service, hier die 10 Beziehungsregeln des Haupthelden Mike Chadway (gespielt von Gerard Butler)
Regel 1: Niemals kritisieren. Männer sind unfähig zu Entwicklung, Veränderung und Fortschritt.

Regel 2: Über alles lachen, egal was er sagt, auch wenn es nicht lustig ist. Ein gefaktes Lachen ist wie ein gefakter Orgasmus und ein gefakter Orgasmus ist besser als gar kein Orgasmus.

Regel 3: Männer sind visuell fixiert. Wir brauchen enge Jeans und einen BH, bei dem die Brüste oben rausgucken und Hallo sagen.

Regel 4: Rede nie über deine Probleme. Männer hören weder zu noch kümmert es sie. Wenn wir euch fragen "Wie geht's", ist das der Männer-Code für "Lass mich dich von hinten fi**en."

Regel 5: Trag dein Haar lang. Männer brauchen mehr als einen Arsch, um sich festzuhalten.

Regel 6: Du musst zwei Frauen sein: Die Heilige und die Hure. Die Bibliothekarin und die Stripperin. Einerseits musst du den Typen auf Abstand halten mit kalter Gleichgültigkeit und andererseits musst du ein verführerischer Sex-Tornado sein.

Regel 7: Ruf den Kerl NIE an. Ruf ihn auch nie zurück. Er muss DICH anrufen.

Regel 8: Männer lieben es, wenn Frauen Essen in den Mund nehmen, das aussieht wie ein Penis.

Regel 9: Männer sind simpel. Wir können nicht erzogen werden! Dieser ganze "Männer sind wie Frauen"-Krampf, verschwendet nur deine Zeit und dein Geld. Wenn du eine Beziehung willst, dann geht das so, Mädel: Man nennt es Stepper, klar. Hüpf rauf und werde dünn, und wenn du schon dabei bist…

Regel 10: …schmeiß dich in geile Reizwäsche, denn im Endeffekt interessiert uns doch nur das Aussehen. Und kein Schwein verliebt sich auf den ersten Blick in deine inneren Werte.



.....und Regel Nr.11 von Bea:
Wenn du dich an diesen 10 Regeln störst, dann bist du kein Flintenweib. *g*
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
Jede Venus eine Madonna
Als Frankfurterin ist es mir ein ganz besonderes Anliegen auf diese grandiose Ausstellung hinzuweisen.

LG, Odette

Gefangen im goldenen Netz: Die großartige Botticelli-Ausstellung in Frankfurt fragt nach Frauenbild und Schönheitsidealen.


Die Haare: golden schimmernd, geflochten und kunstvoll gebunden, reich mit Perlen und Bändern durchwoben. Lange Zöpfe, vor der Brust verknotet wie Ketten, oder wie Girlanden und Kronen über der Stirn getürmt, dann wieder frei flatternde schwere Strähnen, bis zu den Knien. Eine solche Haartracht muss eine Last gewesen sein, schon das Gewicht, und dann die stundenlange Geduldsarbeit, bis die kostbare Pracht gebändigt war. Erst die Turmfrisuren einer Marie Antoinette, erst das blütendurchsetzte Lockenhaar einer österreichischen Sisi hat wieder einen solchen Kult um das Haar betrieben. Der schönste natürliche Schmuck ist Fessel und Lust zugleich.

Schon Petrarca hatte frei flatterndes, goldenes Haar zum festen Kanon weiblicher Schönheitsattribute gemacht, erläutert Städel-Kurator Andreas Schumacher im Katalog. Leon Battista Alberti hatte den Malern aufgegeben, in ihrer Haardarstellung verschiedendste Bewegungsarten aufzugreifen: Knoten, Schlingen in kreisförmigen Bewegungen, wie Flammen aufwogende Haare, solche, die sich mit anderen verschränken oder sich nach der einen oder anderen Seite aufrichten. Der Maler Sandro Botticelli (1444/45–1510) war ein gelehriger Schüler. Seine Simonetta Vespucci, das Glanzstück des Frankfurter Städels, trägt ihr Kopfhaar extravagant gebunden. Bei Minerva flattert es frei im Wind. Und die Berliner Venus, eine Replik der berühmten Florentiner Venus, nutzt die langen Strähnen, um sich damit den Leib zu verhüllen.

Man muss über Haare sprechen, anlässlich der Botticelli-Ausstellung im Frankfurter Städel, die in jeder Hinsicht eine Sensation ist, als erste überhaupt im deutschen Raum, mit über 40 eigenen Werken. Man muss auch über Frauenbilder sprechen, über Botticellis eigenes, das jene melancholisch lächelnden, sanften Frauen zum Idealbild verklärte. Über die Wiederentdeckung im 19. Jahrhundert, als jene traurigen Frauen mit ihren länglichen Gesichtern und umschatteten Augen erneut zum Sehnsuchtsbild wurden.

Und man muss über unsere zeitgenössische Wahrnehmung sprechen, die sich in den ersten Rezensionen mit unerwarteter Gier auf die als „Pin-Ups“ verkauften Venus-Darstellungen stürzte, auf Vergleiche mit Uma Thurman, Claudia Schiffer und Kate Moss, und von „Bauch und Busen“ fantasiert. Noch in der Ausstellung selbst fachsimpeln männliche Besucher angeregt über Marmorhaut und volle Lippen, Brustpanzer und zarte Füße.

Dass Botticelli mehr als andere Maler besonders auf den berühmten mythologischen Darstellungen das Verhältnis der Geschlechter thematisiert, wird deutlich beim Hauptwerk „Minerva und Kentaur“ aus den Uffizien in Florenz. Es ist einer der Höhepunkte der Frankfurter Ausstellung. Die schlanke Minerva, mit floralem Kostüm und flatternden Locken ganz der Nymphentyp, wie man ihn auch von Flora oder Venus kennt, hält den Zentaur, Symbol von Wildheit und männlicher Gier, entschieden am Haarschopf gepackt. Eine Zähmung der Affekte, dafür spricht ihr abgeklärter, melancholischer Blick. Und er, dessen Unterleib wuchtig-tierische Kraft verheißt, hält zwar den Blick auf ihren Schoß gerichtet, aber eher traurig und resignierend.

Eine Lektion über Keuschheit oder eheliche Treue? Umso mehr, als diese Minerva vermutlich gemeinsam mit der „Primavera“ für das Brautgemach der Semiramide d’Appiano vorgesehen war, die 1480 mit Pierfrancesco di Medici verheiratet wurde. Wird in der „Primavera“, in Gestalt des Luftgottes Zephyr und der Nymphe Choris, ziemlich unverhüllt eine voreheliche Vergewaltigung gezeigt, könnte die siegreiche Minerva als Trost gedacht sein. Oder – die Hängung in Frankfurt, in direkter Nachbarschaft zu den Judith-Bildern legt auch das nahe – fasst Minerva den Schopf des Zentaurs nicht ähnlich beherzt wie Judith den von Holofernes, bevor sie den Feldherrn enthauptet? Das Bild könnte auch eine Warnung sein.

Blickt man in Botticellis Porträtgesichter der florentinischen Herren, sieht man dort Arroganz und Machtbewusstsein, Sensibilität in den genussvoll-fleischigen Lippen und gleichzeitig verschlagene Blicken. Es war politisch eine dramatische Zeit, in der Botticelli seinen rasanten Aufstieg erlebte. Mehr als andere ist er zum Hofmaler und Vertrauten der Medici geworden und Zeugen ihrer Machtkämpfe. Und zum Propagandisten einer der romantischsten Liebesgeschichten. Denn jene Simonetta Vespucci, als deren Bildnis die blonde Schöne aus dem Städel gilt und die Botticelli-Forscher in so vielen Frauengestalten bis hin zur Venus und zur Flora wiederfinden wollen, war die ideale Liebe des Medici-Fürsten Giuliano. Dieser, ein Bruder von Lorenzo il Magnifico, starb 1478 an einem Attentat. Die (verheiratete) Simonetta, welche Giuliano anlässlich eines Turniers zur Dame seines Herzens erwählt hatte, war schon zwei Jahre zuvor an Schwindsucht gestorben. Beider Andenken jedoch hielt Lorenzo in Ehren, ließ posthum von Botticelli Bildnisse anfertigen. Die Porträts der Verliebten, das der Simonetta aus Frankfurt und des Giuliano aus Washington, bilden nun das großartige Entree der Ausstellung.

Sie mögen kein schönes Leben gehabt haben, diese vornehmen Frauen der Frührenaissance, das zeigt nicht nur das Schicksal der Semiramide d’Appiano: zu früh verheiratet, ohne Rücksicht auf Liebe. Doch idealisiert und verklärt war ihnen nach ihrem frühen Tod ewiger Ruhm in Literatur und Malerei sicher, als Laura, als Beatrice oder eben als Simonetta. Und noch heute bringen sie die Gemüter zum Träumen, erhitzen die Fantasie, da mögen sie die Augen noch so keusch niederschlagen. Jenen Zwiespalt zwischen Objekt der Begierde und ungreifbarem Ideal hat wohl keiner so deutlich formuliert wie Botticelli. Daher jene unwiderstehliche Melancholie, die fast alle seine Frauenbilder verströmen.

Was übrigens auch für die religiösen Bilder gilt. In Frankfurt legt man großen Wert darauf, mit der Zuteilung einer ganzen Ausstellungsetage klar zu machen, dass Botticellis Auftragsgeber von ihm hauptsächlich religiöse Themen forderten. Da mögen die mythologischen Szenen und Porträts noch so berühmt sein. Auch in den Tondi und privaten Andachtsbildern, die das Städel in überreicher und zum Teil – weil aus Privatsammlungen stammend – ungeahnter Fülle präsentiert, findet sich das gleiche Frauenbild.

Diese Madonnen mit dem vollen Haar, das mühsam durch Schleier und Tücher gebändigt wird, mit jenen länglich-ebenmäßigen porzellanweißen Gesichtern und dem keusch und demütig gesenkten Blick scheinen Schwestern zu sein von Minerva und Flora. Nur haben sie tatsächlich einen Grund zur Trauer. Noch in den anmutigsten Mutter-und-Kind-Darstellungen weisen Symbole wie Wein und Ähren, Granatapfel oder Rosen auf künftige Leiden hin. In der Edinburgher „Madonna Wemyss“ zum Beispiel, einem späten, großartigen Werk, liegt das schlummernde Jesuskind wie im Todesschlaf, und die Felsen erinnern an Grablegungen. Auch bei der Madonna aus dem Palazzo Pitti reicht die Mutter ihr Kind dem Johannesknaben hinüber, wie ein lebloses, totes Wesen.

In diese späten, deutlich expressiveren und auffällig oft der Passion gewidmeten Werke ist seit Giorgio Vasari ein Bruch in die Biografie von Botticelli hineingelesen worden. Eine Lebenskrise, ausgelöst durch die seit Savonarolas Hinrichtung verdüsterte Atmosphäre in Florenz. Dass Botticelli selbst, wie von Vasari verbreitet, Anhänger des fanatischen Predigers gewesen sei, diese These weisen Ausstellung und Katalog zwar von sich, ebenso das Bild eines politischen Wendehalses und allzu geschmeidigen Taktierers. Botticellis Aufträge kamen, bis ins Alter, sowohl von Medici-Anhängern wie von ihren Gegnern. Doch dass der Maler Gewalt und Pracht, Schönheit, Anmut und Unterdrückung in seiner Epoche zur Genüge beobachtet hat, davon zeugen seine idealisierten Bildnisse bis heute.

In jeder Venus steckt eine trauernde Madonna.

Städel-Museum Frankfurt/M., bis 28. Februar 2010.
Katalog (Hatje Cantz) 39,90 €

(Erschienen im Berliner Tagesspiegel vom 20.11.2009)

********ride Frau
1.212 Beiträge
@Odette2006
Frankfurt ist nun wirklich eine Reise Wert.
Danke für den Tip.

lG Bori (Botticelli Liebhaberin)
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
Erotik des Tanzes
Heute, 21.12.2009 auf ARTE

Erotik des Tanzes 1/4 - Die Erotik des klassischen Ballets - 23.30h

Erotik des Tanzes 2/4 - Die Erotik des Hip-Hop - 23.55h

Erotik des Tanzes 3/4 - Die Erotik des Nackten - 0.25h

Erozik des Tanzes 4/4 - Die Erotik des Latin Dance - 0.50h


Die Reihe eröffnet einen Einblick in das Wesen des Tanzes, seine erotischen Aspekte sowie auch seine widergespiegelten Geschlechts- und Gesellschaftsverhältnisse.

...und um 3.00h, für alle die die Nacht zum Tage machen und den Film noch nicht kennen:

ELEMENTARTEILCHEN nach dem Buch von Michel Houellebecq ebenfalls auf ARTE
Warum müssen die guten Sachen immer so Spät am Abend laufen? *heul*
*********cita Frau
3.418 Beiträge
ein hoch auf die Erfindung der Recorder

leinemaus, kannst es den nicht aufnehmen?
Nö!

Einerseits sind keine DVD`s mehr im Haus, andererseits Tickt das Ding nicht ganz richtig. Irgendwie ist da ein Timer eingestellt, den wir nicht raus kriegen. Nach knapp 1 Std selbst. aufnehmen (ohne selber evt. Werbung rauszuschneiden) schaltet er einfach ab.
Tja, ich hatte keine Gelegenheit die Bedienungsanleitung in der Hand zu halten und nun ist sie außerdem nicht mehr auffindbar.
*********cita Frau
3.418 Beiträge
schau doch mal auf der Herstellerwebseite im Supportbereich.
vielleicht bekommst du sie da noch als PDF *zwinker*
Wird schwer bei No- Name Produkten (Kaufe ich nie wieder!)
Aber mal schauen vielleicht habe ich Glück.
*********cita Frau
3.418 Beiträge
hinter fast jeden no name steckt ne marke

einfach mal nach der Bezeichnung googlen.

ich hab z.b. von Targa nen DVD Recorder

ist eigentlich Samsung *zwinker*
... habe alle 5 Sendungen bei Onlinetvrecorder.com programmiert.
*********cita Frau
3.418 Beiträge
das geht natürlich auch. wobei ich die Bedienbarkeit net so toll finde.
oder ist das mittlerweile einfacher geworden?
... ganz einfach, schaff sogar ich
Wie funzt das? Magst Du mir das erklären?

LG, leinemaus
Hi Leinemaus,

zuerst musst du dich mal anmelden. Ich habe mir einen Premiumaccount zugelegt, da ich diesen Dienst regelmässig nutze.
Wenn du eingeloggt bist, kannst du über TVRecorder - Aufzeichnen - Einfache Suche in der Programmtabelle dir den Sender raussuchen und markieren. Wenn die Aufzeichnung dann bereit steht, erhälst du eine Mail mit dem Downloadlink, alternaiv auch unter TVRecorder - Runterladen - Meine fertigen Aufnahmen, dort mit "Weiter zum Download" den Anweisungen folgen. Wenn du die Sendung dann auf deiner Festplatte hast, benötigst du noch den Decoder (TV-Recorder - Dekodieren und Ansehen). Wenn der Decoder installiert ist, brauchst du nur noch das File per Doppelklick zu starten, der Dekoder schreibt dir dann das entschlüsselte File auf die Platte.
Darüberhinaus gibt es noch diverse Cut-Assistenten. Diese bedürfen aber mehr Erfahrung, da du für verschiedene Formate z.T. verschiedene Tools einbinden und einstellen musst.

Hört sich vielleicht etwas umständlich an, wenn du es aber ein paar mal gemacht hast, geht es fast von alleine.

Bei weiteren Fragen einfach melden.

LG Michelle *engel*
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
Hey....
...das sind ja tolle Tipps, die man so by the way hier bekommt..... onlinetvrecorder.com, da bin ich jetzt auch drauf..

LG, Odette
Noch was zum Cut-Assistenten. Den braucht man nur, wenn man z.B. Werbung und die Zeit vor und nach dem Film herausschneiden möchte. Mit diesem kann man auch andere Filme schneiden. Ich verwende ihn i.d.R. nur für Filme, die ich aufheben möchte, ansonsten springe ich halt weiter.
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
....passend zum TV-Tipp im Thread http://flintenweiber.joyclub.de/forum/t243283-90.weibliche_lust.html#6361526
hier noch ein Artikel aus dem österreichischen "Standard" vom 7. Dezember 2009


Weibliche Lust
Sex mit Hirn


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Die Erforschung der weiblichen Lust erlebt eine Renaissance: Wissenschafter untersuchen, was Sex im Kopf auslöst während die Pharmaindustrie luststeigernde Medikamente entwickelt
Schon Sigmund Freud stand vor einem Rätsel. Der Begründer der Psychoanalyse soll einst gesagt haben, dass "die große Frage, die ich trotz meiner 30-jährigen Erforschung der weiblichen Seele nicht beantworten vermag, lautet: Was wollen Frauen?" Denn während sich männliche Lust recht offensichtlich zeigt, blieb die Frau für ihn unergründlich.

Daran hat sich lange Zeit nichts verändert, doch langsam kommen die Forscher dem weiblichen Verlangen auf die Spur. Was ursprünglich ausschließlich der psychologischen Domäne zuzuordnen war, hat es dank der Fortschritte der Neurobiologie zu einer interdisziplinären Wissenschaft gebracht. In den modernen Lustlabors schaffen Befragungen, genitale Lügendetektoren, die die Durchblutung und Sekretion der Geschlechtsorgane messen, sowie hochmoderne Hirnbildgebungsverfahren ein Gesamtbild. Die provokante Erkenntnis: Frauen nutzen mehr Hirn beim Sex und sind weitaus unkonventioneller als Männer.

Zugegeben: Die höhere Hirnaktivität von Frauen beim Orgasmus ist ein alter Hut. Bereits vor fünf Jahren untersuchte Michael Forsting vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Uniklinik Essen, welche Areale während des Höhepunktes angeregt werden. "Sowohl bei Männern als auch bei Frauen werden evolutionäre, uralte und primitive Bereiche des Gehirns aktiviert", erklärt Forsting. Aber: "Bei Frauen arbeitet auch der Cortex - und der hat sich erst mit der Entstehung des Menschen entwickelt", so Forsting. Und genau dort vermuten Neurowissenschafter eine Schaltstelle für die Verarbeitung von Emotionen, für Bewertung und Vorstellungsvermögen.

Nun bekommt Forsting von Meredith Chiver Unterstützung für seinen Befund. Die 36-jährige Psychologieprofessorin gilt als Shootingstar unter den Sexualmedizinern. Sie schloss homo- und heterosexuelle Männer und Frauen an genitale Messgeräte an und zeigte ihnen unterschiedliche Pornos: zwischen schwulen, lesbischen und heterosexuellen Paaren, zwischen einem nackten muskulösen Mann und einer gymnastiktreibenden Frau - und: sich paarenden Schimpansen. Im Anschluss befragte Chivers die Testpersonen nach ihrer subjektiven Erregung.

Das Resultat: Die Männer entsprachen voll und ganz den Erwartungen. Schwule fanden homosexuellen Sex erregend, Heteros fühlten sich durch den Sex von Heteropaaren stimuliert. Das zeigten sowohl Blutdruckschwankungen als auch die subjektive Einschätzung. Die Frauen aber schnitten gänzlich anders ab. Gleich, ob lesbisch oder heterosexuell - die Durchblutung ihrer Vagina stieg an, ob Männer nun mit Frauen, mit Männern oder Frauen mit Frauen Sex hatten. Er stieg erheblich bei der Betrachtung der entkleideten Gymnastikdame - und sogar während der Schimpansenpaarung. So weit die Messdaten. Nach ihrem subjektiven Befinden befragt, zeigte sich allerdings ein anderes Bild: Sie behaupteten, so zu empfinden, wie es ihrer sexuellen Orientierung entsprach. Was aber ist nun richtig?

Der Essener Radiologe Forsting glaubt, dass die zusätzliche Hirnaktivität einer Kontrollinstanz entspricht, die die primitiven Erregungszustände filtern könnte. Das würde erklären, warum die körperliche Erregung nicht ins Bewusstsein getreten ist.

Chivers geht jedoch einer weiteren Erklärung nach, wonach die körperliche Erregung wenig über Verlangen und Lust verrät. Vielmehr nimmt sie an, dass der Körper über eine Art evolutionären Schutz verfügt: Er reagiert auf Sexualkontakte, auch auf gewaltsam zugefügte, so, als ob er erregt wäre, um sich vor Verletzungen zu schützen. Ihre Vermutung führt sie auf die Aussagen vieler Vergewaltigungsopfer zurück, die sich trotz ihrer Angst und Abneigung sexuell erregt gefühlt hätten. Glaubt man einer Zusammenfassung der Fachzeitschrift The Journal of Sex Research, haben etwa ein Drittel bis die Hälfte aller Frauen beim Sex Vergewaltigungsfantasien, "was allerdings nicht bedeutet, dass sie vergewaltigt werden wollen", stellt Ulrike Brandenburg, Sexualtherapeutin aus Aachen, klar. Vielmehr lasse Sex viel Raum für Fantasie, auch für aggressive Fantasien, die in der Realität undenkbar wären.

Für Lust am kontrollierten Kontrollverlust spricht auch eine Entwicklung aus dem Labor. Erst kürzlich stellte der deutsche Pharmahersteller Boehringer-Ingelheim eine luststeigernde Substanz für Frauen vor. Flibanserin soll Frauen helfen, die unter andauernder sexueller Unlust leiden - "und die Betonung liegt dabei auf leiden", sagt Matthias Fuchs, Senior Medical Advisor für Sexualmedizin bei Boehringer-Ingelheim. Das Neuartige an dem Wirkstoff: Er setzt im Gehirn an. Dort bindet er ebenfalls im Cortex hinter der Stirn an den Glücks- und Belohnungsrezeptoren und wirkt enthemmend.

Hypoactive Desire Disorder (HSDD) heißt diese Krankheit, die vom British Medical Journal bereits als erfolgreiche Inszenierung der Pharmaindustrie bezeichnet wurde. Damit tue man den Betroffenen unrecht, meint Sexualtherapeutin Brandenburg. "Tatsächlich kommt eine Gruppe von etwa zehn Prozent aller Frauen mit Libidoproblemen in die Praxis, die trotz zufriedener Beziehung seit Jahren keinerlei Lustempfinden mehr spürt, und das sowohl hetero- wie autoerotisch", sagt sie. Und häufig genug liege es auch an der Unfähigkeit, sexuelle Fantasien zu entwickeln. "Man sollte einen solchen medikamentösen Ansatz nicht gleich verteufeln, wenn er den Frauen hilft", fügt Brandenburg hinzu. Die Lösung böte er allerdings nicht. Die Lust auf Sex könne nicht von einem Medikament übernommen werden. (Edda Grabar, DER STANDARD, Printausgabe, 07.12.2009)

Den letzten Absatz finde ich grotesk.

"Man sollte einen solchen medikamentösen Ansatz nicht gleich verteufeln, wenn er den Frauen hilft", fügt Brandenburg hinzu. Die Lösung böte er allerdings nicht. Die Lust auf Sex könne nicht von einem Medikament übernommen werden.

Männer dürfen und Sollen Viagra und Co nehmen um ihren Mann stehen zu können und wieder Spaß im Bett zu haben. Ich weiß das Medikament setzt "am Schwanz" und nicht in Kopf an, aber jeder Mann ab ca. 45 Jahre beim Hausarzt kann sich das Zeug ohne weitere große Untersuchung verschrieben lassen, oft sogar mit einen zugeraunten "Ist super, hab ich auch schon ausprobiert"


Kopfschüttelnde Grüße,

leinemaus
********ride Frau
1.212 Beiträge
Lust auf Erotik
entsteht im Kopf, die Fähigkeit dagegen direkt im Schwellkörper. Also Männern, die evtl. durchaus potent wären, aber die Lust nicht verspüren, kann auch nur psychlogisch "geholfen" werden. Bei Frauen ist es kaum anderst, nur nicht so direkt zu verfolgen. Wenn eine Frau keine Lust verspürt, wozu soll sie dann eine weibliche "Viagra" schlucken? Ihrem Mann zu Liebe?

Es ist entweder da, oder nicht. Nur wer die Lust verpürt und nicht kann, leidet. Und das sind nun mal die Männer...
Ich kenne es von mir anders rum. Sehr oft ist der Geist willig, aber das Fleisch schwach *zwinker* Kurzum: die "Klit" will nicht so auf Stimulation ansprechen, die sie sonst so oft dankbar angenommen hat.
Und das hat nichts mit Überreiztheit oder Stress zu tun.
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
Filmtipp 17.01.10 - 3sat
Sonntag den 17. Januar 2010
3Sat
23:25 Uhr - Stille Tage in Clichy, Dän, 1969, Erotik-Drama

"Zwei Freunde teilen sich eine Wohnung in Paris. Zusammen erleben sie eine Zeit der freien Liebe und sexuellen Exzesse..." (3Sat-Text)

Dänische low budget-Verfilmung des gleichnamigen Romans von Henry Miller, die zwar die Handlung aus den 30er-Jahren in das Paris der späten 60er verlegt, aber trotzdem den tieferen Geist der literarischen Vorlage besser trifft als die Neuverfilmung durch Claude Chabrol von 1990. Letzter Film der amour fou-Reihe.
*****e_M Frau
8.547 Beiträge
Themenersteller 
Zum Schmunzeln, oder?
Frauenbrüste wirken auf Männer wie Medizin

Das 10-minütige Betrachten von Frauenbrüsten ist für Männer genauso gesund wie eine halbe Stunde körperlicher Betätigung.

Dies fand eine deutsche Studie heraus, die kürzlich in New England Journal of Medicine veröffentlichet wurde.

Durch die sexuelle Erregung wird der Herzschlag beschleunigt und die Blutzirkulation angeregt. Dadurch verringert sich das Risiko für Schlaganfall und Herzinfarkt um 50%.

Durch das regelmäßige Betrachten großer Frauenbrüste könne der durchschnittliche Mann seine Lebenszeit um etwa 4-5 Jahre erhöhen, fassten die Untersucher das Ergebnis zusammen.

Ein Sprecher der AOK gegenüber dieser Zeitung:
"Aus dieser Untersuchung läßt sich noch kein Rechtsanspruch älterer Patienten auf die Kostenübernahme für das Playboy oder Penthouse-Abo herleiten."

Quelle: New England Journal of Medicine ....aus RP-online
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