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Kunst-, Kultur-, TV- und Kinotipps

*****e_M Frau
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Themenersteller 
Kunst-, Kultur-, TV- und Kinotipps
Hallo Mädels und assoziierte Jungs,

ich vermisste einen Thread in dem wir uns über Kunst- und Kulturtipps gegenseitig informieren.
Also hab ich mal mit Havarie gesprochen und nun steigt ein Versuchsballon.

Kunst und Kultur ist weitgefasst zu verstehen und so kann man hier also viel Spannendes an die Infowand hängen.

Bücher, Filme, Ausstellungen, Konzerte, etc....

Wenn es außer mir auch noch andere interessiert, dann wäre es schön hier immer wieder Neues zu lesen...

Ich fange mal an mit einem Buchtipp:

Mithu M. Sanyal: Vulva - Die Enthüllung des 'unsichtbaren' Geschlechts

Sachbuch
Das weibliche Geschlechtsorgan ist dem äußeren Blick in seiner physischen Ausprägung und ganzen Anatomie stärker verborgen als das männliche und konnte daher auch leichter einem deformierenden sprachlich-ideologischen Blick zum Opfer fallen. In seiner Beschreibung als Vagina oder „Scheide" wird es als das blosse Gegenteil zum Penis definiert, als komplementäre Leerstelle oder „Loch", das nur durch die Abwesenheit des männlichen Gliedes Bedeutung und eine eigene Identität erhält. Dies ist schon in anatomischer Hinsicht reduktionistisch, weil damit nur bestimmte Teile des weiblichen Genitals geistig wahrgenommen und begrifflich bezeichnet werden. Und dies kann schnell fatale medizinisch-psychologische Konsequenzen entfalten, wenn manche Chirurgen bei bestimmten Operationen bedenkenlos Nerven durchtrennen, die für die sexuelle Empfindungsfähigkeit unabdingbare Voraussetzung sind. Mithu M. Sanyal geht in ihrer nun vorgelegten Kulturgeschichte der Vulva solchen vor allem patriarchal geprägten Deformationen des weiblichen Körpers und der weiblichen Sexualität nach, um die darin enthaltene binäre Geschlechterlogik in Richtung auf eine größere multivariable Freiheit zu überwinden. Sie berichtet darin auch von älteren Traditionen und Kulturen, in denen das weibliche Geschlechtsorgan eine ganz andere Wertschätzung genoss bzw. Gegenstand zumeist religiöser Verehrung gewesen war.

Die 38-jährige promovierte Kulturwissenschaftlerin und Journalistin sieht sich mit ihrer Arbeit in der Mitte zwischen dem älteren Mainstream-Feminismus und jüngeren pop- oder postfeministischen Bewegungen, in denen ein offenerer und unverkrampfterer Umgang mit Erotik und Sexualität gepflegt wird. Der sogenannte „sex-positive Feminismus", der sich insbesondere in den USA und vor allem in den konfliktbeladenen Theoriedebatten um die Rolle der Pornographie herausgebildet hatte, will dabei die Befreiung der Frau und die Überwindung patriarchaler Herrschaftsverhältnisse durch die selbstbewußte Aneignung des weiblichen Begehrens vorantreiben.

Wagenbach-Verlag, Februar 2009, 240 Seiten, gebundene Ausgabe, 19,90 Euro.
*****e_M Frau
8.487 Beiträge
Themenersteller 
Nackt im Stadtmuseum
Ausstellung "Nude Visions"

vom 27.05.2009 - 13.09.2009 im Stadtmuseum München


Marilyn Monroe, Uschi Obermaier und Achselhaare unter dem Abendkleid: Die Ausstellung "Nude Visions" im Stadtmuseum München zeigt Aktfotografien aus 150 Jahren
.



Am Anfang der Ausstellung steht ein Film. Eine junge Frau posiert nackt und mit unnatürlich durchgedrücktem Rücken auf bunten Seidenkissen, dirigiert von den genuschelten Anweisungen des langhaarigen Fotografen und seines nicht minder zauseligen Assistenten: "Bleib mal so."

Der Studioblitz löst mit einem Knall aus, der Fotograf neigt sich mit der Stylistin und der Redakteurin über den Probeabzug; im Hintergrund liegt unbeachtet das Modell und zupft sich die langen Locken zurecht.

Harun Farockis 16-mm-Streifen ("Ein Bild", 1983), der auf ebenso unbeteiligte wie entlarvende Weise vorführt, wie wenig es bei einem Erotik-Fotoshooting um Erotik geht, eröffnet die Schau "Nude Visions - 150 Jahre Körperbilder in der Fotografie".


Zum ersten Mal seit einer Aufsehen erregenden Ausstellung im Jahr 1985 hat das Stadtmuseum wieder einen Teil seiner Aktfotografien aus dem Archiv geholt - außer dem Farocki-Film stammen alle 190 ausgestellten Körperbilder, Mappenwerke und Beispiele aus der Bibliothek aus den Beständen des Hauses am Jakobsplatz. Dort, so erzählen die Ausstellungsmacher Ulrich Pohlmann und Rudolf Scheutle mit gewissem Stolz, lagerten noch etwa zweimal so viel.


"Ohne Zweifel vermag nichts den Blick so auf sich zu lenken wie der nackte menschliche Körper" - diese Aussage trifft heute noch ebenso zu wie Mitte der achtziger Jahre. Und doch gibt es inzwischen große Unterschiede in der Rezeption, erzählt der Umgang mit Nacktheit unglaublich viel über eine Zeit, über die herrschenden Vorstellungen von Kunst, Moral und natürlich über Körperwahrnehmung.

Ein Wechselspiel, das die in sieben geschickt gehängte Kapitel unterteilte Ausstellung sehr nachvollziehbar zeigt. Im gut gemachten Katalog (Kehrer Verlag) findet sich zum Beispiel ein Ausschnitt aus der Zeitschrift Quick von 1985, dem Jahr der ersten Aktfoto-Ausstellung. Das doppelseitige Foto mit der Zeile "Nackt im Stadtmuseum" zeigt ein unbekleidetes Paar, das sich gegenseitig vor einem der damaligen Exponate fotografiert und sich damit gewissermaßen selbst zum Kunst-Happening stilisiert.


Um die beiden drängen sich andere Münchner Museumsbesucher, in ihren Gesichtern spiegelt sich verlegenes Staunen, aber auch der vergebliche Versuch, die Augen von der ungewohnten öffentlichen Nacktheit zu wenden. Die andere Geschichte aus dem Jahre 2009 geht dagegen so: Er habe seiner jugendlichen Tochter die Ausstellung gezeigt, erzählt Kurator Pohlmann eher nebenbei. Später nach ihrem Eindruck gefragt, habe sie geantwortet: "Gut. Aber auch ganz schön eklig."


Dabei sieht man bei "Nude Visions" außer einer wunderbar ironischen Arbeit von Timm Ulrichs, für die er Kunstwerke in Porno-Filmsets abfotografierte, kein explizites Material. Aber dafür eben jede Menge Körper, wie sie nun mal ohne Photo-Shop aussehen: mit Körperbehaarung, Pigmentflecken, Augenringen und Hautwülsten.

Herlinde Koelbls Fotografie "Nina" etwa, die den von abertausend Falten zerfurchten Bauch und Busen einer alten Frau zeigt, Josef Breitenbachs Nahaufnahme einer gerade von wenigen Haaren bedeckten Mädchen-Scham oder Jürgen Tellers Serie "Kristen McMenamy" mit dem geschundenen Körper des damaligen Topmodels ganz nah vor der Linse - das sind Dinge, die es bei "Germany's Next Top Model" und in den auf Hochglanz retuschierten Modemagazinen so nicht zu sehen gibt.

"Nude Vision" fasst neben einem spannenden Rückblick auf die Entwicklung der Aktfotografie intelligent in Bilder, was Charlotte Roche schon mit ihren "Feuchtgebieten" versucht hat: eine Zeit zu protokollieren und zu hinterfragen, in der einem der Sex an jeder Straßenecke ins Gesicht springt, es aber ein Affront ist, wenn eine Frau Achselhaare zum Abendkleid trägt.

Die Ausstellung "Nude Visions - 150 Jahre Körperbilder in der Fotografie" ist bis zum 13. September im Münchner Stadtmuseum, St. Jakobs-Platz 1, zu sehen.

Quelle: Süddeutsche Zeitung
Für Alle , die sie nicht kennen
Unbedingt lesen: Angela Carter
Wahrscheinlich renne ich hier schon offene Türen ein, aber 'Helden und Schurken' hat meine Pubertät geprägt und mir die Augen geöffnet.
Lest unbedingt die Büche von ihr, die Kurzgeschichten sind nicht so super..und wenn ich mal einen Mann hier neneen darf:T.C. Boyle
Er ist neutral und ein guter Beobachter!
T.C. Boyle - Must read: "The women"...
...die Geschichte(n) um Frank Lloyd Wright, sein Refugium Taliesin in Wisconsin, und vor allem um die Frauen in seinem Leben...

Ja, und ansonsten ist Boyle vielseitig wie kaum ein Anderer: von bösartig-amüsant ("Drop City", "Grün ist die Hoffnung") bis rabenschwarz-geistreich ("Tortilla Courtain", "Der Samurai von Savannah")...Für mich ist er (nicht nur) ein literarischer Wegweiser, sondern auch ein wegweisender Literat. Es ist ein Genuss, nach Lektüre seiner Bücher die "Original"-Schauplätze seiner Werke zu besichtigen - bringt (mir) mehr als "Lonely Planet"...

LG,

Wolf
und da wir
gerade dabei sind, uns auf dünnem eis zu bewegen, auf dem wir alle gerne gehen würden....*zwinker* noch eins :

5 lügen, die liebe betreffend
von
michael mary

(hoffmann und campe)

lg
*huebschmach*
*****e_M Frau
8.487 Beiträge
Themenersteller 
TV-Tipp 12.06.09
VOX - Freitag, 12.06.2009, 00:40 - 05:20 Uhr
Süddeutsche Zeitung TV

Sex sells - Die lange Nacht der Liebe Lust und Leidenschaft



Süddeutsche Zeitung TV über die letzten Mythen und Rätsel der Erotik.

*beep*Sex, die schönste Nebensache der Welt.
*beep*Prostitution, das älteste Gewerbe der Welt.
*beep*Liebe, das rätselhafteste Phänomen der Welt.

Superlative! Sex verkauft sich eben gut. Sex gegen Geld - dieses Geschäft ist so alt wie die Menschheit.

Die Bordelle in der Antike waren Tempel, Huren viel geachtete, reiche und sogar berühmte Frauen. Einige tausend Jahre später ist die Prostitution in ein zwielichtiges Milieu abgerutscht, oft verbunden mit Gewalt, Drogen und Kriminalität. Doch das muss nicht immer so sein.

Viele Prostituierte sind heute selbstständig und vermarkten sich über das Internet. Durch Handys, Homepages, Videodownloads entstehen weitere Dienstleistungen auf dem Kiez. Wie Aktionäre Börsenkurse abfragen, erkundigen sich Prostituierte im Internet, wo wer welche Chancen hat und welche Etablissements gerade gut laufen.

Käufliche Liebe hat nichts mit wahren Gefühlen zu tun. Doch was sind wahre Gefühle? Warum liebt eine Frau einen bestimmten Mann und nicht irgendeinen anderen? An dieser Frage, und vor allem an den Folgen, sind nicht nur verschmähte Liebhaber sondern schon ganze Generationen von Wissenschaftlern verzweifelt. Man weiss, dass Aussehen, Alter und gesellschaftlicher Status eine Rolle spielen, aber welche dominiert? Welche Rolle spielen Stimme, Geruch und nicht zuletzt Intelligenz?

Einblicke in die Labore und Praxen der Beziehungsforscher lassen erahnen: Wir wissen von Vielem etwas, vom grossen Ganzen aber ziemlich wenig.


Quelle: Süddeutsche TV
Prima Idee
dieser Thread, es ist für mich eine absolute Bereicherung, Lg Doro
*****e_M Frau
8.487 Beiträge
Themenersteller 
Heute Abend.....18.06.2009
gibts nen Woody Allen auf 3 sat.... "ZELIG" 22.25 Uhr

und um 23.45 auf ARD

Geheimnis Geschichte: Die Nackten und die Macht (MDR/NDR)
Was wollte die FKK-Bewegung?


Im letzten Sommer bricht zwischen Deutschen und Polen der Höschenkrieg aus. Nach dem Wegfall der EU-Binnengrenze sorgen ausgerechnet deutsche FKK-Bader am polnischen Ostseestrand für Streit und politische Verstimmung. Hinweisschilder sollen diesen Konflikt jetzt entschärfen. Die Polen werden vor den Nackten gewarnt und an die Deutschen wird appelliert, sich beim Grenzübertritt zu bedecken.

Der Höschenkrieg ist nicht nur ein gefundenes Fressen für die Boulevardblätter sondern vor allem Ausdruck eines über 150 Jahre langen Kampfes von Befürwortern und Gegnern der Freikörperkultur. Wo liegen die Ursprünge dieses Konfliktes? Wer hat ihn geführt? Warum? Fast alles, was heute mit Nacktsein zu tun hat, wird schnell unter dem Begriff Freikörperkultur vereinnahmt. Doch was wollten die FKK-Anhänger wirklich?

Die Nackten und die Macht – "Geheimnis Geschichte" beleuchtet ein spannendes Kapitel der deutschen Historie.

Alles beginnt in den engen Arbeiterwohngebieten Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Menschen wollen raus in die Natur. Zum Baden in Licht und Luft. Auch Gutbürgerliche legen das Korsett wilhelminischer Anstandsregeln ab. 1888 wird der Lebensreformer Karl-Wilhelm Diefenbach ins Gefängnis gesteckt. Die FKK-Bewegung hat ihren ersten Märtyrer. Warum landete der Münchner hinter Schloss und Riegel?

Einen regelrechten Boom gibt es nach dem Ersten Weltkrieg. Am Motzener See bei Berlin tummeln sich die unterschiedlichsten Gruppierungen. Adolf Kochs sozialistische Freikörperbewegung erhält Zulauf genauso wie die völkisch-rassisch ausgerichtete Lebensreformbewegung von Hans Surén, der während der Herrschaft der Nationalsozialisten die Idee vom durch Sport und Disziplin gestählten germanischen Volkskörper verwirklichen will.


Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Deutschland auch beim FKK geteilt. Im Westen wird das "Schund und Schmutzgesetz" erlassen. Wer nackt über Wiesen spazieren will, darf das nur in einem Verein. Im Osten ist Freikörperkultur in Vereinsform verboten. Die DDR-Führung erlässt am Ostseestrand sogar ein allgemeines Nacktbadeverbot. Es kommt zu Protesten und Polizeiaktionen.

"Geheimnis Geschichte" beleuchtet ein überaus spannendes und amüsantes Kapitel rund um die Freikörperkultur in Deutschland. Eine Reise, die vom wilhelminischen Kaiserreich bis ins Heute führt.
*****e_M Frau
8.487 Beiträge
Themenersteller 
Mythos Monogamie
Die neuen Paare - Mythos Monogamie

*beep* Gleichgeschlechtliche Monogamie
*beep* Fernbeziehung
*beep* Enthaltsamkeit bis zur Ehe
*beep* Zölibat
*beep* Polyamore Beziehung

Ob offene Beziehung oder Enthaltsamkeit: Sechs Paare schildern ihre Liebe und stützen die Auffassung vieler Anthropologen: Der Mensch eignet sich nicht für nur eine Beziehungsform.

Wer Mythos Monogamie googelt kommt zu den Seiten von sueddeutsche.de

Viel Lesespaß wünscht Odette
*****e_M Frau
8.487 Beiträge
Themenersteller 
Wiener Schlampengeschichten von Lorelay
Die Protagonistinnen sind Frauen im besten Alter ...
Als Callgirl, Erotikmasseurin, manchmal auch aushilfsweise als Telefondame für eine Begleitagentur ...


Broschiert: 248 Seiten
Verlag: Nachtwaertz
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3934521118
ISBN-13: 978-3934521117


Aus der Verlagsankündigung von NachtwaertZ


Um was geht es eigentlich?

"Na - das war heute mal wieder ein Tag!"
So oder so ähnlich beginnen viele der Tagebucheinträge in diesem Buch.

Wie man mit penetranten Versicherungsvertretern umgeht, dass "Schwarzarbeit" durchaus Lust bringend sein kann und wie man auf einer vollen Schüssel fast verhungern kann, davon erzählen die Geschichten.

Die Protagonistinnen sind Frauen im besten Alter, weder materiell noch intellektuell bedürftig, mit gutbürgerlichem Hintergrund - und verdienen ihr Geld meist liegend.

Als Callgirl, Erotikmasseurin, manchmal auch aushilfsweise als Telefondame für eine Begleitagentur (in diesem letzten Fall wäre die Position bei der Bargeldbeschaffung dann mit "meist sitzend und/oder die Wände hochgehend" besser beschrieben).

Alissa, Mutter von vier Klein- und Mittelkindern und (fast fertig) studierte Rechtsanwältin.
Betti, die sich mit einem Golden Retriever namens Rudolf und vier Katzen ein Innenstadtappartement teilt.
Donna, die ihren verheirateten Lover gerade noch rechtzeitig - wenn auch eher versehentlich - über ihre Art des Gelderwerbs informiert und die drei Sprachen fließend sprechende Mizzi, die mit ihrem frischgebackenen Ehemann so recht und schlecht ein Innenstadtlokal führt.

Die Vier nehmen die Schrullen ihrer Kunden und Kolleginnen sowie die täglichen kleinen Pannen mit Humor und unerschütterlicher Ruhe hin.

Ein bisschen Wienerisches Herumgranteln oder ein Hauch weibliches Zicken wird ja wohl noch erlaubt sein!
Ab und zu einer lästigen Konkurrentin eins auszuwischen (und wenn man sie dazu lecken muss!) gehört genauso dazu, wie ein gelegentliches Herborgen des Slips, den man gerade trägt, wenn der zufällig die richtige Farbe hat.

Subtile Rache an einem großmäuligen Kunden kann ebenso spannend sein wie einmal den Mann mit dem legendären Geldkoffer zu treffen - wobei zweiteres bittere Selbsterkenntnis bringt.
Mit losem Mundwerk, lockeren Sprüchen und Wiener Charme lassen die "Mädels" Vorurteile zerbröseln wie trockene Fredi-Kekse, geben Einblick in die Gedanken und Gefühle von Callgirls und lassen den Leser vielleicht so manches aus einer neuen Perspektive wahrnehmen.

Wenn Betti gerade mal wieder mit einer Schramme auf ihrem weichen Herzen davonkommt, Donna einen neuen Rekord aufstellt oder Mizzi ein unvergessliches Erlebnis mit ihrem Geburtstagsgeschenk hat, dann kommt Schmunzeln auf, Schadenfreude oder ein Hauch Wehmut.

Dass sich auch Geschäftsführer von Großmärkten wie Nutten verhalten können, dass Hochmut nicht immer vor dem Fall kommt und viele andere Weisheiten für den Hausgebrauch kann man hier finden.

Dass auch Samariterdienste wie das gemeinsame Vernichten von Feind Alkohol mit einem entzugswilligen Kunden zum Anforderungsprofil gehören können, warum man mit manchen Männern nicht duschen gehen sollte und dass es manchmal sinnvoll wäre, Hundeleckerlis eingesteckt zu haben, das alles kann man aus den Erfahrungen der vier lernen.

Außerdem erfährt der interessierte Leser, warum man in Hotels niemals das Zimmertelefon benutzen sollte, dass manche Rumäninnen ihre Pelzmützen an höchst ungewöhnlichen Stellen zu tragen scheinen und wie es in einem Swingerklub zugehen kann.

Und wem das noch nicht genügt, der kann das "Rezept" für einen ganz speziellen Bananensplit nachlesen, sich mit Donna in Amsterdam herumtreiben und hautnah erfahren, was man in einer Toilette eines In-Lokales so alles erleben kann.

Ein bisschen über die Beziehungen der Girls untereinander und zu ihren Liebsten, über ungewöhnliche Liebesaffären und "ganz normalen" Ehealltag - kurzerhand ein vielschichtiger und authentischer Einblick ins Leben von vier Frauen, die dem Büroalltag den Rücken gekehrt - und sich auf selbigen gelegt haben.

*****e_M Frau
8.487 Beiträge
Themenersteller 
xplore09
...da frag ich mich doch wieder mal, warum ich nicht längst in Berlin wohne.....

Hier ein heißer Tipp:


24. / 25. / 26. Juli 2009 in Berlin


aus der website, wer mehr wissen will muss googlen:

Über die xplore

"xplore" ist eine dreitägige Veranstaltung zu Kreativer Sexualität, BDSM, Performance und Ritual.

"xplore" bietet über 40 Workshops, Demonstrationen und Performances zu verschiedenen Spielarten und Aspekten von Sexualität.

Zur „xplore09“:
Die xplore geht 2009 ins sechste Jahr und dies nehmen wir zum Anlass uns auf unser ursprüngliches Motto „Die Kunst der Lust“ aber auch die „Lust an der Kunst“ zurück zu besinnen.

Mit der Programmgestaltung der aktuellen Ausgabe versuchen wir uns einem breiteren Publikum zu öffnen, um diesem den Zugang zu Techniken kreativer Sexualität, Körperkunst und frischen Ideen zu Liebe und Beziehung zu ermöglichen.

Das Thema dieses Jahr heißt Kunst / Körper / Liebe. Wieder gibt es reichlich Gelegenheit in praktischen Kursen Basistechniken kennenzulernen und sich neuen sinnlichen Erfahrungen auszusetzen, von sanften Körpertechniken bis hin zu sadomasochistischen Praktiken. Es gibt mehrere workshops die der Information und Kommunikation gewidmet sind und die Fachwissen und spannende intellektuelle Auseinandersetzungen versprechen. Darüber hinaus haben wir mehrere Künstler eingeladen, die sich in ihrem Medium, sei es Tanz, Musik, Performance, Film oder Fotografie mit Körper und Sexualität beschäftigen und ihre Arbeit in workshops oder Performances vorstellen.

Als Extra werden wir außerdem am Sonntag einige der beliebtesten workshops aus fünf Jahren xplore noch einmal veranstalten. Im Rahmenprogramm wird es wie immer unsere bewährte xplore Bar geben, wir planen ein verbessertes, sinnlicheres Catering und wir werden unsere Massage Lounge erweitern.

Die besondere Atmosphäre der xplore wird geprägt durch die Teilnehmer: die, die immer wieder kommen und die, die zum ersten Mal dabei sind. Die Vielfältigkeit dieser Menschen, ihre zwanglosen Umgangsformen, ihre Intelligenz und Aufgeschlossenheit, vor allem aber ihr bemerkenswerter Sex-Appeal machen die xplore erst zu dem was sie ist: einer intensiven und herausfordernden, zugleich aber entspannnten und lustvollen Expedition; einem Drei-Tage-Trip über die Höhen (und Abgründe !!!) menschlichen Erfindungsgeists in Sachen Sexualität. Wir freuen uns wenn ihr alle wiederkommt! Und bringt diesmal auch eure neugierigen oder zögernden Freunde, Partner und Kollegen mit!

Willkommen auf unserem Spielplatz!




****rna Frau
6.195 Beiträge
Prinzessinnen der Straße /TV-Tipp
Wie immer bin ich mal wieder fast zu spät dran, mit diesen leidigen TV-Tipps.
Dennoch eventuell früh genug.

Heute abend/ nacht 0.00h / ARD "Princesas" ein spanischer Film, in dem es um die Prostituition auf Spaniens Straßen geht (letztendlich beliebig austauschbar durch jede andere Metropole).
Musik von Manu Chao (wem´s was sagt), der für den Soundtrack ganz gesondert geehrt wurde, durch den Verein "Für die Rechte der Prostituierten" (der, übrigens noch garnicht solange existiert, weil Prostituition konsequent totgeschwiegen wurde).

Lange Rede, kurzer Sinn: Absolut sehenswert..........
**********iguez Frau
2.126 Beiträge
Kinostart 2.07.2009 „9 to 5 – Days in Porn“
Filmstarts online:

Die Heimat des Pornos ist schon lange nicht mehr das schmuddelige Bahnhofskino, in das sich der Zuschauer verstohlen, in einen Trenchcoat gehüllt hineinschleicht, sondern der heimische Schreibtisch, auf dem der Laptop im Dauerbetrieb sexy Clips aus dem Netz saugt. Genau wie der virtuelle Sex für den User inzwischen zu etwas Alltäglichem geworden ist, gehen auch die Menschen, die mit Pornos ihr Geld verdienen, einem geregelten Alltag nach. Dieser Ungeheuerlichkeit, die jeder Verteufelung seitens des Spießbürgertums zuwiderläuft, kommt Jens Hoffmann mit seiner Dokumentation „9 To 5: Days In Porn“ auf die Spur. Über 18 Monate lang hat der Deutsche Pornogrößen wie Sasha Grey, Otto Bauer oder Audrey Hollander mit der Kamera begleitet und dabei private wie berufliche Eindrücke gesammelt. Entstanden ist ein intimes Porträt, das sich den Klischees vom verruchten Geschäft mit der Lust ebenso verweigert wie der Schönfärberei.

Sasha Grey (The Girlfriend Experience) hat sich bereits vor ihrem 18. Geburtstag einen Agenten gesucht, um mit der Volljährigkeit sofort ins Pornogeschäft einsteigen zu können. Ihr erster Dreh war ein Gangbang mit sechs Männern. Sasha hat sich in den Kopf gesetzt, das Business mit ihren bisweilen extremen Praktiken zu revolutionieren. Ob das Selbstbewusstsein des Nachwuchsstars nur als Fassade dient, oder ob sie bereits mit ihren jungen Jahren wirklich dermaßen abgebrüht ist, wird die Zukunft zeigen. Audrey Hollander und Otto Bauer sind Pornostars und außerdem ein Paar. Während er als Produzent, Regisseur und Darsteller arbeitet, ist auch sie für ihr Multitasking berüchtigt: Bei Drehs bringt sie mehrere Schwänze gleichzeitig in ihrem Anus unter, wofür sie mehrmals täglich mit ihrem Freund und Butt-Plugs trainiert. Katja Kassin stammt aus Leipzig und verdient inzwischen im kalifornischen Fernando Valley als Pornostar ihr Geld. Obwohl sie ihrem Job mit einer professionellen Einstellung begegnet („I do all Holes“), bricht sie doch immer wieder eine goldene Regel des Business, wenn sie sich als Escort etwas dazuverdient…
**********iguez Frau
2.126 Beiträge
upsi, vielleicht machen wir TV und Kino-Tips draus *lach* sorry...
*****e_M Frau
8.487 Beiträge
Themenersteller 
...oder
wir verschieben es in den bereits vorhandenen Kunst- und Kulturthread........ mal so an die Admins.... *lach*

@****el

Danke für diesen tollen Tipp, ich habe schon etwas über den Film gelesen und das ist ja dann wohl heute die Free-TV-Premiere in der ARD

LG, Odette
****rna Frau
6.195 Beiträge
@Odette und alle anderen
Der Film ist mehr als genial. Ich kenne ihn zwar nur im Original, aber soviel wird er wohl in der Übersetzung nicht verlieren.
Einer der besten Filme, den ich in den letzten Jahren gesehen habe.

Eine sehr gute Zusammenfassung gibt es auf der ARD-Homepage unter dem heutigen Programm einzusehen.
So, ich hab jetzt alles hier zusammengeführt.

Immer her mit den Tipps (ich werd mich nie dran gewöhnen, dass man das jetzt - örrrghss, da ist ja schon länger so - mit Doppel P schreibt).

Silvia
*****e_M Frau
8.487 Beiträge
Themenersteller 
@Silvia
danke für die Aktion.

Man hätte die Headline auch so lassen können, denn was ist TV oder Kino anderes als Kunst und Kultur - ohne jetzt gleich zu kritisch dran zu gehen und das zeitweilige Unbehagen in selbiger zu benennen...*lach* Aber der alte Sigmund hat mit diesem Thread wohl eher nichts zu tun *lol*

LG, Odette
*****e_M Frau
8.487 Beiträge
Themenersteller 
Intimrasur
..............in der ZEIT.online ist ein interessanter Artikel zum Thema Modediktat Intimrasur ...Schönheit unter der Gürtellinie



Die Schamhaare zu rasieren gehört zum modischen Diktat, dem sich inzwischen eine Mehrheit unterwirft. Auch Intimchirurgie ist kein Tabu. Ein nicht ungefährlicher Trend und seine Ursachen


Um Euch nicht textlich hier zuzuballern empfehle ich bei weitergehendem Interesse zu googeln....

Gruß Odette
*****e_M Frau
8.487 Beiträge
Themenersteller 
Nachdem die TAZ das jetzt auch noch als Thema hat, wage ich mal ein weiteres informatives (vielleicht auch provokantes) Posting:


Deutschland ganz unten
Intimbehaarung - je jünger, desto lichter.


Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag der Uni Leipzig. Die Zahlen erzählen viel über Körpergefühl und Geschäfte.


Der Trend geht zum Kahlschlag: Im Alter zwischen 18 und 25 Jahren entfernt sich der Großteil der Frauen "gelegentlich oder regelmäßig Haare an bestimmten Körperstellen". Das legt zumindest eine repräsentative Umfrage nahe, die die Universität Leipzig unter der Leitung von Prof. Dr. Elmar Brähler in Auftrag gegeben hat. 2.512 Ost- und Westdeutsche im Alter von 14 bis 94 Jahren hat das Meinungsforschungsinstitut Usuma dafür befragt.

Das Ergebnis liest sich wie der ideale Quartalsabschlussbericht eines Rasierklingenherstellers: Stolze 66,7 Prozent der 14- bis 17-jährigen Frauen mögens "enthaart", bei den 18- bis 30-jährigen Frauen sind es sogar um die 80 Prozent. Als Hauptgrund für den Griff zur Klinge geben die Befragten "das eigene Schönheitsideal" an, auf den letzten Platz der Nennungen hat es die Antwort "Vorbilder enthaaren auch" verschlagen - nur dass das nicht ganz richtig sein dürfte.


Es ist nicht die Liebe zum griechisch-idealen Menschenbild der Antike, die zum Stutzen anregt. Die wenigsten Teens haben beim Rasieren das genitale Zierbärtchen von Michelangelos "David" vor Augen oder denken an Lucas Cranachs "Adam und Eva". Pate gestanden hat wohl eher die Pornoindustrie mit ihrem brancheninternen "Back, crack and sack"-Mantra. Dazu passt auch, dass es auf Platz zwei für die Gründe zum Schnitt heißt, rasiert fühle man sich "hygienischer". Vorbei ists mit der burlesken Hippie-Vollbehaarung der Siebziger: Sex mit Haaren ist in der Generation "youporn" ein No-go, die Internetpornoseite diktiert den Look zwischen den Beinen.

Es wäre aber arg verkürzt, der Pornoindustrie allein die Schuld zu geben. Einige dubiose Studien versuchen zu belegen, dass unrasierte Frauen weniger Sex hätten. Doch das Diktat der Haarlosigkeit betrifft auch den Männerkörper. Von Rasierklingenherstellern wie Gillette, Wilkinson und Co. finanzierte Umfragen behaupten, Frauen stünden auf rasierte Männerbrüste. Laut der aktuellen Leipziger Studie stutzen immerhin rund 33 Prozent der Männer zwischen 18 und 25 regelmäßig Oberkörper-, Achsel- und Genitalbehaarung. Das mit hoffentlich jeweils anderen Klingen - und schon ist sie da, die Umsatzsteigerung.

Das Spiel mit der Schambehaarung ist also auch ein profitables Geschäft, oft auf Kosten des jugendlichen Körpergefühls. Verbände wie Pro Familia warnen bereits davor, dass junge Menschen gar keine Alternative zur Rasur mehr kennen würden. Wenn 22,4 Prozent der Befragten angeben, sich mit Rasur "sicherer zu fühlen", oder 4,4 Prozent zugeben, dass der Kahlschnitt "erwartet" wird, dann belegt das: Es gibt ihn, den Druck zur Haarlosigkeit. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass signifikant mehr Erwerbstätige als Erwerbslose Zeit in die Pflege ihrer Intimbehaarung investieren.

Natürlich ist die Intimrasur primär eine Frage des Geschmacks. Dass der nun mal unterschiedlich ausfällt, ist eine Binsenweisheit. Und den Härchen aus purem Trotz gegen Schundliteratur à la "Feuchtgebiete" freien Lauf zu lassen, wäre mindestens ebenso dumm, wie jedes Härchen einzeln rauszurupfen.

Übrigens würde das auch bei der Triebbefriedigung hinderlich sein: Denn wer allzu stark rasiert, schneidet sich womöglich ins eigene Fleisch - der biologische Sinn der Schambehaarung besteht nämlich darin, durch Verdunsten von Sexuallockstoffen, den sogenannten Pheromonen, Paarungsbereitschaft zu signalisieren.
*****e_M Frau
8.487 Beiträge
Themenersteller 
TV-TIPP - Das Erste | Sonntag, 19.07.2009 | 23:55 Uhr
The Fountain - Quell des Lebens

Spielfilm USA 2006

Personen:
Tomas / Tommy / Tom Creo Hugh Jackman
Isabel / Izzi Creo Rachel Weisz
Dr. Lillian Guzetti Ellen Burstyn
Vater Avila Mark Margolis
Großinquisitor Silecio Stephen McHattie
Antonio Sean Patrick Thomas
Captain Ariel Cliff Curtis
Lord von Xibalba Fernando Hernandez
und andere

Musik: Clint Mansell
Kamera: Matthew Libatique
Buch: Darren Aronofsky
Regie: Darren Aronofsky
Laufzeit: 89 Min.

Der Biowissenschaftler Tommy Creo arbeitet wie besessen an einem Heilmittel für seine krebskranke Frau Izzi. Doch all seine Bemühungen scheitern, Izzi stirbt. Sie hinterlässt ihrem Mann einen Roman, in dem sie von der Suche nach dem Baum des Lebens erzählt - doch konnte sie ihre Geschichte nicht mehr vollenden.

Immer wieder erscheint Izzi Tommy in Visionen und fordert ihn auf, das Buch fertigzustellen. Doch er weiß nicht, wie die Geschichte enden soll. Erst als Tommy an Izzis Grab einen Baum pflanzt, der gemäß einer mystischen Prophezeiung bis in den Himmel und ins Totenreich wachsen soll, zeichnet sich ein überraschendes Ende ab, in dem Vergangenheit und Zukunft sich zu einem Kreis schließen.
Ein Film wie von einem anderen Stern: In drei geschickt miteinander verwobenen Handlungssträngen erzählt Regie-Magier Darren Aronofsky bildgewaltig von der Suche nach der Unsterblichkeit. Die Hauptrollen in diesem metaphysischen Science-Fiction-Film sind glänzend besetzt mit Hugh Jackman und der Oscar-Preisträgerin Rachel Weisz.
*
Fieberhaft sucht der ambitionierte Biowissenschaftler Tommy Creo (Hugh Jackman) nach einem lebensverlängernden Mittel. Erste Tierversuche mit einer unbekannten Pflanze aus dem lateinamerikanischen Dschungel erweisen sich als erfolgversprechend. Doch die Zeit läuft gegen ihn, denn das Medikament soll seine krebskranke Frau Izzi (Rachel Weisz) retten, die nicht mehr lange zu leben hat. Während der Wissenschaftler wie besessen weiterforscht, hat Izzi sich mit dem Tod auf ihre Weise abgefunden. Sie hinterlässt ihrem Mann einen unvollendeten Roman mit dem Wunsch, er möge ihn zu Ende schreiben. Mit Tränen in den Augen beginnt Tommy nach ihrem Tod zu lesen. Er selbst spielt in der Geschichte einen spanischen Conquistador namens Tomas, der von seiner Königin Isabel (Rachel Weisz) auf eine schwierige Mission geschickt wird. In Südamerika soll Tomas eine geheimnisvolle Maya-Pyramide aufspüren, auf deren Hochplateau sich der sagenumwobene Baum des Lebens befindet: Nur durch dieses Wunder kann die von der Inquisition bedrohte Isabel noch gerettet werden. Doch der mächtige Priester von Xibalba (Fernado Hernandez) verwehrt ihm den Zugang zu dem Heiligtum. Tödlich verwundet erreicht Tomas schließlich das Ziel seiner Reise und muss erkennen, dass der Baum des Lebens zugleich die Quelle des Todes ist.


Mit dieser bildgewaltig inszenierten, mystischen Geschichte über den Tod als Quelle der Schöpfung definiert Regie-Wunder Darren Aronofsky („Pi - Der Film", „Requiem for a Dream") das Scifi-Genre völlig neu. Dabei drohte das ambitionierte Projekt nach dem Ausstieg von Brad Pitt und Cate Blanchett zunächst zu scheitern. Aronofsky besann sich auf seine visionären Qualitäten und kompensierte das deutlich geringere Budget durch überbordende Kreativität. Das Ergebnis ist ein in keine Schublade passender metaphysischer Trip. Virtuos verwebt Aronofsky biblische und fernöstliche Mystik mit Genre-Elementen zu einer nicht linearen Geschichte, die kunstvoll zwischen drei Zeitebenen springt. Kritiker fühlten sich nicht zufällig an Stanley Kubricks „2001: Odyssee im Weltraum" erinnert. In den Hauptrollen sind Hugh Jackman („X-Men) und Rachel Weisz („Der ewige Gärtner") zu sehen.

...aus der ARD Programmvorschau..
*****e_M Frau
8.487 Beiträge
Themenersteller 
Feigenblatt-Lesetipp
..... da das Feigenblatt-Magazin im JC schon verlinkt ist, aber in den Tiefen des allgem. Forums vor sich hin dümpelt, hier mal ein Hinweis auf den Thread, in dem auch der direkte Link auf die Herausgeberseite zu finden ist.

Ich finde, es ist immer mal wieder einen Blick wert. Kaufen kann man es in größeren Bahnhofsbuchhandlungen, meistens nicht in der Pornoecke sondern beim Sortiment der "Lifestyle-Magazine"

LG, Odette


Feigenblatt-Magazin
*****e_M Frau
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Don Juan de la Mancha
...gerade schrieb mir ein weltenumsegelnder Freund, dass ihm immer noch mein Abreisegeschenk im Kopf herumspuke und die Szene mit dem Chili, und... und.....

Deshalb hier mein Lesetipp:


Robert Menasse

Don Juan de la Mancha



Aus der Rezension der Süddeutschen:


Erste Sätze sind erste Eindrücke, und sie entscheiden darüber, ob man geneigt ist, sich der Fantasie eines Schriftstellers anzuvertrauen. Erste Sätze geben Aufschluss über Thema und Stil, machen neugierig oder fallen mit der Tür ins Haus. Der Österreicher Robert Menasse hat sich für die letztgenannte Möglichkeit entschieden, um Appetit auf seinen neuen Roman zu wecken. Anders als sein Landsmann Adalbert Stifter, der seinen "Nachsommer" denkbar gemächlich ("Mein Vater war ein Kaufmann") beginnen ließ, geht Menasse in die Vollen und eröffnet mit einer Geschlechtsverkehrsvariante, die hier aus Dezenzgründen nicht zitiert werden soll.

Chilischoten spielen dabei keine unerhebliche Rolle, und die Akteure des scharfen Stellungsspiels - die verheiratete Altphilologin Christa und der verheiratete Journalist Nathan - schicken sich an, auf diese Weise ihren Lustgewinn effektvoll zu steigern. Mehr als zweihundertfünfzig Seiten später, als Christa einen Ruf nach Berlin erhält, tauschen sie in einem erotischen Abschiedsfest die Rollen, ersetzen den Chili durch eine solide Meerrettichstange und wollen die Frage beantworten, welches Geschlecht in actu größere Lust empfinde.

So viel ist nach diesem Auftakt klar: Robert Menasse, Jahrgang 1954, hat einen Roman geschrieben, der auf prüde Leserreaktionen keine Rücksicht nimmt und sich ums gesellschaftlich Korrekte wenig schert. Im Zentrum des freizügigen Geschehens steht Nathan, der bis zu seiner Entlassung das Ressort "Leben" einer Wiener Zeitschrift leitet und mit einem Mal an Lustlosigkeit leidet, die freilich keine geringere Sexfrequenz nach sich zieht. Wie der Romantitel verheißt, haben wir es mit einer modernen Don-Juan-Figur zu tun, die indes - so der Don-Quichotte-Zusatz - von eher mickriger Gestalt ist.

Der krisengebeutelte Eroberer flüchtet schließlich auf die Couch der Therapeutin Hannah. Sie leitet ihn dazu an, den Ursprüngen und Grenzen seines Liebeslebens nachzuspüren, und inspiriert ihn zu mitunter ins Leere laufenden Exkursen.

Die "Lehrjahre der Lust" (so die Anspielung auf Gustave Flauberts "Lehrjahre des Gefühls") durchlief der gescheiterte Publizistikstudent einst in einer Wiener Kellerwohnung - oder auch nicht, denn schon bald zeigt sich, dass dem Erzähler nicht zu trauen ist und dass er sich, wie sein Vater, ein bekannter High-Society-Reporter, die Wahrheit zurechtzubiegen weiß, um sie schmackhafter erscheinen zu lassen. Was sich damals, im Keller oder in der Beletage, abspielte, lässt Nathan komisch und anekdotenreich Revue passieren. Wir sehen diversen jungen Damen zu, die Helga, Martina oder Alice heißen, wie sie sich auf seiner ärmlichen Matratze ausbreiten, wie es zur ersten vorschnellen Ehe kommt, wie sich der Student Nathan in eine Frau verliebt, die ihn wegen eines Künstlers vom Balkan stehenlässt, und wie er, Jahre später, bei einem Vortrag des hochbetagten Alfred Sohn-Rethel seine zweite Frau Beate kennenlernt.

Nathans Geschichte ist nicht zuletzt eine Geschichte vom Älterwerden, eine Reflexion darüber, dass mit dem Erreichen des fünfzigsten Lebensjahres der "Todesstreifen" überschritten und das Erwachsenwerden nicht mehr aufzuschieben sei. "Ist es das Alter, Hannah, dass ich in letzter Zeit immer wieder an erste Male denke?" fragt sich der zweifelnde Homme à Femmes und gibt seiner Neigung zu Kalauern und Sentenzen hemmungslos nach: "Erwachsen zu sein heißt Herrschaft antreten. Den Anspruch und auch gewisse Möglichkeiten zu haben, das gesellschaftliche Leben so zu gestalten, dass es einem entspricht."

Dieses Nachdenken zieht auch die Gegenwartsliteratur in Betracht, neue Werke von Martin Walser und Philip Roth etwa. Dessen Romanwendung "Sie sah aus wie Eleanor Roosevelt" empfindet Nathan als amerikanische Anmaßung. Keinem österreichischen Autor ließe man es durchgehen, eine Figur derart zu charakterisieren. "Sie sah aus wie Herma Kirchschläger", das würde, da haben Nathan und sein Autor recht, wohl nicht den Segen des Lektorats erhalten.

Als Ressortleiter besitzt Nathan eine Zeit lang die Möglichkeit, Macht auszuüben, bis er merkt, dass die Anforderungen der Chefredaktion mit seinem Verständnis von Journalismus kaum mehr in Einklang zu bringen sind. Er zieht sich in die innere Emigration zurück und vermag es am Ende nicht zu verhindern, dass eine gescheiterte Paris-Reportage zu seiner Demission führt. Auf dem Land versucht er zur Ruhe zu kommen und pflegt seinen geschundenen Körper in Badelotionen, die vorgeburtliches Fruchtwasserfeeling simulieren - eine der amüsantesten Stellen des Romans.

"Die Befriedigung wäre der Tod der Begierde", diese Erkenntnis bildet den Kern jeder Don-Juan-Existenz. Allein mit "Erlösung" wäre Nathan & Co. gedient, doch diese stellt sich im Irdischen selten ein. Menasse belässt es nicht dabei, einen unerfüllten erotischen Reigen vorzustellen; Nathans Biografie spiegelt auch eine politische Entwicklung, die an der Universität, als er und seine Freunde alternative Seminare begründeten, ihren Lauf nahm. Liebe und Ideologie hingen damals eng zusammen; die "Weltrevolution" erschien dem Helden als "Voraussetzung für einen Orgasmus", und seine Lebensabschnittsgefährtin Alice vermittelte einst überzeugend, dass "Liebe und Penetration" als "Widerspruch" zu verstehen seien.

Wie und warum aus dem aufbegehrenden Studenten ein nach und nach resignierter leitender Redakteur wurde, das bleibt im Roman interessanterweise ausgespart. Schleichend rutscht Nathan in diese Rolle; die kapitalistischen Triebkräfte unterminieren alle revolutionären Ansprüche, und am Ende steht die Regression im Planschbecken des urmütterlichen Fruchtwassers.

Robert Menasses "Don Juan de la Mancha" ist ein sehr vergnüglich zu lesender, kluger Roman, dessen freche Provokationen virtuos mit Lesererwartungen spielen. Und, wer weiß, vielleicht ist dieser Alpen-Don-Juan ja eine Figur, die aktuelle Gefühlszustände genauer trifft, als es Chili und Meerrettich auf den ersten Blick vermuten lassen.
Wie
ist Deine eigene Rezension dazu, Odette?
*****e_M Frau
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Themenersteller 
Ohne....
....jetzt den vorgenannten Rezensenten zu zitieren, aber dennoch all das auch unterstreichend...... gab es bei mir noch andere Wahrnehmungen.

Das Buch ist voller Melancholie, die sich im österreichischen Umfeld prima und glaubhaft inszenieren lässt.

Der Protagonist hat vieles mit "meinen" Männern gemeinsam. Entscheidungen fallen ihm schwer aber auf sehr sympathische Art und Weise.

Und die Chilischote sehe ich seit dieser Lektüre in völlig anderem "Licht", will sagen, sie inspirierte auch mich zu literarischen Chili-Versuchen.

Ich habe es mehrfach an Männer meiner Generation verschenkt und nach dem scharfen Opening las man es fast immer auf Ex.....

*lach*
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