Am frühen Morgen schon so philosophisch, Frau Su ....
Gute Frage, die mich gerade etwas ins Grübeln bringt, werde die Grübeleien über einem Frühstückskaffee bestimmt fortsetzen ...
Mit meinem "Anspruchsdenken" meine ich übrigens, die Ansprüche, die ich an mich selber habe. Die Dinge, denen ich selber gerne gerecht würde. Im Extrem ausgedrückt: Ich wäre doch gerne ein "guter" Mensch". Das zumindest ist mein Anspruch an mich. Nicht immer gelingt das, meine Emotionen machen da eben manchmal einen Strich durch die Rechnung. Da bin ich engstirnig, korinthenkackerisch, streng oder habe Vorurteile, anstatt die Toleranz an den Tag zu legen, die meinen Ansprüchen gerecht würde. Da bin ich eifersüchtig, obwohl ich das Buch "Die Liebe ist das Kind der Freiheit" kenne ... Damit jetzt kein falscher Eindruck entsteht: Ich bin nicht über die Maßen eifersüchtig und auch nicht "grundlos", aber ich würde da gerne durchaus liberaler fühlen können. Allerdings verdamme ich mich deshalb auch nicht, es ist schon in Ordnung so.
Ich wollte auch lediglich erwähnt haben, dass manchmal ein Unterschied besteht, zwischen dem, was man theoretisch an Ansichten vertritt und dem, was man ganz praktisch fühlt, wird man dann in entsprechende Situationen geworfen.
Mein Anspruchsdenken resulitert letztendlich aus der Summe aller Ansichten, die sich in mir im Laufe der Zeit entwickelt haben. Da spielen viele Faktoren hinein: Die Sozialisation, eigene Erfahrungswelten, moralische Konzepte, Wünsche und und und ... Letztendlich ist das Ganze auch nicht statisch sondern dynamisch und wächst und wandelt sich mit meiner persönlichen Entwicklung.