@SinasTraum
Den Lord of Devotion würde ich gern mal fragen (weil ich mich selbst das schon so oft gefragt habe), wo denn da die Grenze ist.
Ich habe lange gewartet, weil ich mir nicht sicher war, inwieweit die Antworten noch in einem direkten Kontext zum Thema stehen.
Wie lange bleibt man bei Kindern, die man nicht verlassen will weil man ein starkes Verantwortungsgefühl spürt? Einschulung? Ende der Ausbildung? Auszug aus dem Elternhaus?
Nicht das Verantwortungsgefühl hatte mich bewogen, auszuharren, sondern der Egoismus: Ich wollte nicht auf die Kinder verzichten.
Anonsten: Es gibt keinen idealen Zeitpunkt. Jeder ist so schlecht, oder so so gut, wie der andere. Jedoch: BEVOR die Kinder unter der schlechten häuslichen Atmosphäre oder gar unter den ständigen Streitereien der Eltern leiden, sollte man im Interesse der Kinder einen Schlussstrich ziehen.
Gibt es dafür Zeitpunkte, die besser oder schlechter sind?
Siehe oben.
Was die finanziellen Verpflichtungen betrifft, die drücken ja oft nach Jahren noch genau so wie am Anfang... Haus, vielleicht gemeinsam aufgenommene Kredite etc... auch da die Frage: bleibt man bis das alles bereinigt ist?
Auch das ist sicher individuell verschieden. In meinem Fall war es so, dass meine Exfrau gerade erst eine Stelle angefangen hatte. Hätte ich sie viel früher verlassen, wäre das noch während einer Umschulung gewesen, was sie sehr in Schwierigkeiten gebracht hätte. Auch da gibt es keinen "richtigen" Zeitpunkt.
Oder, anders gefragt: wann ist die Erkenntnis, dass SIE doch nicht die Richtige war (oder es vielleicht war aber nicht mehr ist, was ja noch viel häufiger vorkommt), denn stärker als all die familiären und finanziellen Verpflichtungen?
Das Zweitere war bei mir/uns der Fall.
Wenn jemand neues kommt? Der jetzt richtiger erscheint? Oder tatsächlich erst, wenn solche Verpflichtungen nicht mehr bestehen?
Bei mir war kein Neuer, besser gesagt, keine Neue in Sicht. JEDER kann nur für sich den richtigen Punkt bestimmen
Bitte nicht falsch verstehen, ich frage ausdrücklich wertfrei!
Ich verstehe das schon richtig, keine Sorge.
Da mein Beitrag, trotzdem (oder obwohl?) ich ihn möglichst neutral abgefasst habe, viele Frage aufgeworfen hat, jetzt mal etwas(!) detaillierter. Doch ist das definitiv OHNE Schuldzuweisungen zu sehen, für diese ist nämlich schon viel zu viel Zeit vergangen. Einfach wertfrei.
Kurzversion:
Geheiratet habe ich eine Frau, mit der ich alles gemeinsam gemacht habe. Eine Frau, für die ERST die Familie kam, und dann der Job.
Während, bzw. kurz nach der Umschulung änderte sich die Einstellung, meine Exfrau setzte ihre Prioritäten neu. Erst kam der Beruf, dann die mit dem Beruf verbundene "Freizeit" (Geburtstage, Parties, etc. von den Arbeitskollegen)), dann die Familie.
Über längere Zeit wurden meine "Einwände" beantwortet mit "dann geh doch", was ich aus den genannten Gründen unterliess.
Erst als ich bei einem Magendurchbruch mehr als knapp "dem Teufel von der Schippe gehüpft" bin, meine Exfrau aber auch während des Krankenhausaufenthaltes und der unmittelbaren Zeit danach weiterhin ihren Prioritäten nachging und mir Haushalt, Kinder und alles weitere überliess und lieber feierte, als zu Haus zu sein, zog ich meine Konsequenzen.
Übrigens vollzog sich meine Trennung in der Form, dass ich während eines Karnevalumzuges, den wir mit Freunden besuchten, zusammenhanglos zu ihr sagte: "Du hast recht, wir sollten uns scheiden lassen.". Ich habe nicht einmal mehr ihre Antwort mitbekommen, denn ich bin direkt nach Hause gegangen, habe ein paar Klamotten in meinen Wagen geworfen und bin losgefahren. Ich habe mir sogar erst während der Fahrt überlegt, wo ich eigentlich hin könnte.
Warum ich das erzähle? Um zu verdeutlichen, dass solche Schritte nicht unbedingt "geplant" kommen können, dass solche Schritte auch mal ohne ERSICHTLICHEN (aktuellen) Anlass gemacht werden, und dass es absolut individuell ist.
Mein Kompliment für deinen PO-Beitrag!