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Ehe in der heutigen Zeit

Ehe in der heutigen Zeit
Angeregt durch eine Frage im Saloon möchte ich einmal eine Frage aufgreifen und in den Raum stellen.

Ist die Ehe heute noch zeitmodern?

Welche Gründe sprechen für eine Ehe, welche dagegen.
Kann in der kurzlebigen Zeit eine Ehe noch Bestand haben?
Welche Erfahrungen habt ihr mit der Ehe gesammelt und warum hat sie bei euch nicht funktioniert.
Bzw. was ist der Grund, dass sie bei euch funktioniert.
Meine Ansichten
Ich war bisher noch nicht in der Verlegenheit, eine Ehe einzugehen.
Auch wenn ich eine sehr alngjährige Beziehung hatte, die Gründe, nicht zu heiraten, haben mehr den Ausschlag gehabt, als die Gründe dafür.
Es war vor allem die Fernbeziehung, die die 14 Jahre bestand, die dagegen sprach. Denn meie Partnerin und ich hatten außer im Urlaub ansonsten meist nur getrennte Wohnstätten über mitunter weite Entfernungen, so dass wir es gar nicht gelernt hatten, miteinander zu wohnen.
Ich hatte zwar einmal einen Hochzeitstermin beim Standesamt eingereicht, aber das war dem Grund geschuldet, weil ich eine Wohnung wollte und das ging in der DDR nur mit einem solchen Termin.
Als nach der Wende dann der Wohnraum plötzlich da war, haben wir diesen schnell wieder abgesagt.

Wie sehe ich die Ehe in der heutigen Zeit?

Wenn ich vergleiche zwischen Paaren, die vom Alter her weit über mir stehen, sehe ich oftmals Ehen, die trotz all der langen Jahre noch funktionieren.
Das beste Beispiel war die Ehe meiner Tante und meines Onkels, die trotz des sehr hohen Altersunterschiedes über 30 Jahre funktionierte und die von einer Liebe geprägt war, die ich heute oftmals nicht mehr zwischen Paaren wahrnehmen kann.
Bei den beiden war eine fühlbare enge Verbundenheit vorhanden und beide haben auch täglich für ihre Liebe gekämpft.
Probleme, die auch mal auftraten wurden sachlich diskutiert, so dass es dann eine Lösung gab, die beide annnehmen konnten.
So dass es nie dazu führte, dass sie mit Streit ins Bett gegangen sind.
Hier habe ich ein Geben und Nehmen gesehen, wie es in einer Partnerschaft sein sollte.

Meiner Ansicht nach wird heute zu wenig miteinander geredet und Probleme werden zu schnell als unüberbrückbar angesehen und man trennt sich lieber als das man versucht, diese anzugehen.

Aber, ein bischen Romantik steckt dennoch in mir und ich schließe nicht aus, dass ich vielleicht auch mal vor dem Traualtar lande.
Was momentan zwar nicht im Raume steht, aber man soll ja nichts ausschließen.
**st
Oha ,
wenn ich jetzt meine biblische Literatur zu Rate ziehen würde , wäre ich morgen noch nicht mit dem Tippen fertig ! *lol*
Also , wie sieht es aus ?
Ist die Ehe noch zeitgemäss ?
Natürlich ist sie das , sie ist ein Bollwerk , ein Anker , eine Verbindung , aus der 2 Personen , die in Liebe zueinander gefunden haben , Kraft schöpfen können , und das nicht nur für sich , sondern auch für ihre Umwelt .
Eine intakte Ehe ist ein Grundbaustein für ein glückliches , zufriedenes und langes Leben .
Sollte man dem "Zeitgeist" nicht widerstehen können und die Ehe nur als temporäre Gemeinschaft sehen ....... O.k. mein Ding ist es nicht , wer dazu steht , bitte schön .

LG Stefan
****rie Frau
3.296 Beiträge
Eine intakte Ehe ist ein Grundbaustein für ein glückliches , zufriedenes und langes Leben .
Wobei die Betonung natürlich vor allem auf INTAKT liegt. Und entsprechend könnte man auch mit Fug und Recht behaupten: Eine intakte Beziehung ist ein Grundbaustein für ein glückliches, zufriedenes und langes Leben. Wieso sollte da ein Ehegelöbnis mehr leisten?

Allerdings liegt die Länge des eigenen Lebens wohl am wenigsten in unseren Händen. Wie glücklich und zufrieden ich mein Leben lebe, kann ich selbst durch meine Einstellung zum Leben beeinflussen, die Länge des Lebens nicht zwangsläufig ....

Zum eigentlichen Thema muss ich mich nachher in Ruhe nochmal melden - bin bei der Arbeit.
Zum eigentlichen Thema muss ich mich nachher in Ruhe nochmal melden - bin bei der Arbeit.

Manche sind auch mit der Arbeit verheiratet.....vielleicht auch ein Aspekt für dieses Thema......Ehen einmal anders
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ja, ich denke, die Ehe hat nach wie vor Relevanz, auch im Vergleich mit der "festen Beziehung".

Leider ist es ja so, dass schon vor dem Gesetz die Ehe immer noch Vorrang hat vor der festen Beziehung, der "eheähnlichen Lebensgemeinschaft" also. Da geht es um das Erbrecht, es geht um das Entscheidungsrecht im Falle einer schweren Krankheit des Partners etc... auch steuerrechtlich gibt es da nach wie vor Unterschiede, meine ich.

Auch gesellschaftlich hat die Ehe noch immer einen anderen Stellenwert als die eheähnliche Lebensgemeinschaft. Das kann mir erzählen, wer will, es ist so.

Ich lebe in einer kleinen Stadt. Mein Mann (der nicht mein MANN ist wie in EheMANN, sondern mein Mann der an meine Seite gehört als Partner in einer eheähnlichen Lebensgemeinschaft) war verheiratet, hatte 2 (eheliche!) Kinder. Er war noch nicht lange getrennt, kam dann mir mir zusammen. Ich wurde schwanger, wir zogen zusammen. Dazu kommt dass seine Familie nicht ganz unbekannt ist hier.

Da kann ich nun aus erster Hand berichten wie man so angeglotzt wird als "die Neue", wie man dann immer als "Frau xy" angesprochen wird obwohl das eigentlich die Ex ist und ich ständig verbessern muss "Nein nein, ich heiße nicht xy... "

Schön neulich die Debatte mit dem Briefträger:

Bimbamm an der Tür

"Guten Tag. Frau xy? Ich habe hier ein Einschreiben für Sie."

"Tur mir leid, ich bin nicht Frau xy"

"Aber am Briefkasten steht doch xy."

"Ja, weil HERR xy noch hier wohnt. Mein Name steht direkt darunter, wenn sie mal schauen möchten."

"Wie? HERR xy wohnt hier, FRAU xy nicht, statt dessen SIE???"

"Jaaaaha. Genau so."

"Und wo bitte wohnt dann FRAU xy???"

"Tut mir leid, das entzieht sich meiner Kenntnis."

"Soll ich das hier dann etwa wieder mitnehmen?"

"Hm, ja also das bleibt nun wirklich Ihnen überlassen. Aber da es sich um ein Einschreiben für Frau xy handelt, ich aber nun nicht Frau xy bin und Frau xy hier auch nicht mehr wohnt... würde ich das tatsächlich so vorschlagen."

(Wortloser Abgang des Briefträgers...)

Ja, die Ehe hat einen gesellschaftlichen Status, dem die eheähnliche Lebensgemeinschaft noch hinterherhinkt.

Ich persönlich, ich finde das zum Kotzen.

Ich war auch mal verheiratet und habe damals mit meinem MANN eine Wohnung nur deswegen bekommen, weil wir verheiratet waren. Die Maklerin las das auf unserem Bewerbungsbogen (außer uns wollte noch ein Single und ein Studentenpärchen die Wohnung haben) und sagte "Ooooh, Sie sind VER-HEI-RATET!! Also ja dann... ich möchte mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber das erhöht die Chancen für Sie doch erheblich. Der Besitzer der Wohnung zieht Ehepaare auf jeden Fall vor."

Ich dachte damals auch schon ich müsste kotzen. Aber da ich auf der Gewinnerseite stand, nun gut.

Heute lebe ich aus Überzeugung in einer eheähnlichen Gemeinschaft, weil ich keine Lust mehr habe, mir vom Gesetzgeber oder der Gesellschaft vorschreiben zu lassen, ob ich heirate oder nicht.

Ich würde wohl noch einmal heiraten. Aus Liebe und ganz spontan vermutlich. Ohne weißes Baiser-Kleidchen, ohne alberne Bräuche, ohne angereiste Verwandtschaft. Einfach so, aus Liebe. Da würde ich es noch mal tun.

Aber mein Liebesglück hängt nun wirklich nicht davon ab.
Ich halte die Ehe für zeitgemäß..
..aber ihre Formen für zu variabel als dass man sagen könnte: Hochzeit auf dem Standesamt und in der Kirche, dann Kinder, irgendwann vielleicht ein Häuschen und sie lebten lange glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende.
Durch die Arbeitsmarktsituation u n d die 'Sexualmarkt'situation,
die sehr agilen und willensstark erzogenen Kinder sieht man sich heute sicher anderen Herausforderungen UND Verlockungen ausgesetzt als noch vor 30 Jahren.
Dennoch setzt ein offizieller Bund zwischen 2 Menschen ein Zeichen, was schon hilfreich sein kann, insbesondere in einer Familie den Zusammenhalt zu festigen.
Ich bin seit 16 Jahren verheiratet, davon haben wir aber ein paar Jahre getrennt gelebt und das auch mit anderen Partnern-
und wenn ich sehr 'tiefenehrlich' zurückblicke, mein Mann war eigentlich der einzige, mit dem ich je zusammen leben wollte, konnte und auch zusammen die Kinder großziehen möchte.
Es ist einfach eine Bindung, die tatsächlich wohl die Liebe des Lebens umschreibt. Andere Versuchungen wie auch Krisen werden so zwar auch intensiv empfunden, aber wirken vergänglicher als die Beziehung.
****72 Frau
77 Beiträge
Aus persönlichen Gründen halte ich die ehe zwar für ein Auslaufmodell - ich laufe frisch aus dem Hafen der Ehe aus - aber gesamtgesellschaftlich finde ich sie nach wie vor ok. Wenn sie denn lebenswert funktioniert ;-).
Grade weil die Ehe an sich nicht mehr das Lebensspannen füllende Monumentalwerk von einst ist, sondern vielleicht nur ein Langstreckenzustand von 10 Jahren, ist es doch recht bequem, dass der Rahmen des Zusammen- und Auseinandergehens grob definiert ist.

Aufschrei! Aber erwachsene Menschen sollten das doch auch ohne Gesetzesmauer gebacken kriegen!

Klaro. Erwachsene Menschen. Aber wer ist denn in einer Trennungssituation schon reif, reflektiert und nie nicht rechthaberisch? Eine Ehe zu schließen, um im Falle einer Trennung weniger Scherereien zu haben. Nicht sehr romantisch. Ok. Verzeiht mir, ich brülle halt grad im Kino bei Hochzeitsszenen laut: "Tu es nicht! Sag Nein!", aber pssssst danach wische ich mir doch verstohlen die Tränchen aus den Augenwinkeln...
***dA Paar
947 Beiträge
Ist die Ehe zeitgemäß ?

Ich persönlich denke, jeder sollte entscheiden, ob er/sie heiraten möchte oder nicht, allerdings sollte man bestimmte Aspekte nicht vergessen :
-beim Erbrecht hat der Ehepartner eindeutig Vorteile *zwinker*
-als Lebenspartner/partnerin hat man keinen Anspruch auf Rente, wenn man selbst kein Einkommen hat.

Ich denke schon in Hinsicht auf diese Punkte sollte man sich eventl. doch eher zur Ehe entscheiden.

Ich selbst bin jetzt seit 13 Jahren verheiratet, habe in meinem Bekanntenkreis allerdings Paare, die genauso lange ohne Trauschein zusammenleben. Hier jetzt zu sagen, Ihnen oder uns ginge es besser empfände ich als etwas überheblich.
An beiden Beziehungen muß man arbeiten - allerdings hat man als Ehefrau/Ehemann leider mehr Vorteile, wenn der Partner stirbt ....

Gruß
Andrea
****rie Frau
3.296 Beiträge
In guten und in schlechten Zeiten ...
Wie @**na, BundA u. a., ja schon ziemlich anschaulich beschrieben hat sind Ehegatten natürlich in einer anderen rechtlichen Situation als nicht verheiratete Partner, wenn es ums Erben geht, Kinder mit ins Spiel kommen oder sei es nur bei einem Besuch auf der Intensivstation, doch will ich meinem Beitrag eher eine andere Richtung geben.

Eigentlich kann ich, was die Ehe anbelangt, wirklich nicht groß mitreden, denn ich war nie verheiratet. Ich fand 1. das immer ziemlich überflüssig und 2. nicht den passenden Mann. *smile*

Wie ich schon in der Plauderecke bemerkte, bekam ich in meinem Leben drei Heiratsanträge, von denen ich zwei innerhalb der ersten Sekunde dankend abgelehnte, beim dritten musste ich schon länger überlegen, aber eigentlich gab es in meinem Leben nur einen Mann, bei dem ich mir eine zeitlang durchaus vorstellen konnte, ihn zu ehelichen (zum meinem Glück entwickelte sich noch vorher alles irgendwie anders).

Ich selbst, finde den Gedanken, eines Tages vielleicht doch noch unter die Haube zu kommen, eigentlich reizvoll. *love4* Ich denke, einmal im Leben sollte man schon geheiratet haben. Mich würde interessieren, wie sich das wohl anfühlt ... Allerdings würde ich das nicht auf Teufel komm raus ausprobieren wollen, sondern nur, wenn ich mir wirklich eindeutig sicher bin (und da das wohl kaum jemals der Fall sein wird ....).

Vielleicht sollte ich einen Schritt vor den anderen tun, und da ich quasi seit Jahren ohne festen Partner lebe und in meinem Leben noch nie mit einem Mann zusammengewohnt habe, wäre schon eine Partnerschaft eine Herausforderung für sich (... und mich). *faechel*

Gar nicht übel fand ich übrigens seinerzeit Paulis Vorschlag von der „Ehe auf Zeit“ (aktive Erneuerung des Eheversprechens alle sieben Jahre)!!! *spitze*

Ansonsten weiß ich nicht, was „zeitgemäß“ ist und was nicht, da ich meist in anderen Kategorien denke und mich daran nicht unbedingt orientiere.
Ich denke, einmal im Leben sollte man schon geheiratet haben

ich war 43, als ich zum erstemal den Schritt in eine Ehe gemacht hab. Vielleicht auch, weil ich dachte, man sollte das einmal im Leben gemacht haben *ggg*....Nein, es war eine Liebesheirat zu 100%, ein mir sehr heiliges Versprechen und ich nahm das ganze wirklich sehr ernst.
Nur leider beruhte das nicht auf Gegenseitigkeit und dauerte nichtmal 2 Jahre. Ich war danach nicht nur sehr viel Geld und einen, für die kurze Zeit, erheblichen Anteil meiner Rentenansprüche los, nein, ich verlor dabei auch alles, woran ich glaubte, aaaber ich war um die Erfahrung einer Ehe reicher.
Dieses Erlebnis hat mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt und verändert, wofür ich heute sehr dankbar bin.

Ob ich es nochmal tun würde?? Ich weiß es nicht. Man muss sich schon sicher sein, daß beide die selben Vorstellungen von diesem Eheversprechen haben.

Grundsätzlich halte ich sehr viel davon, sich auf diese Weise zu verbinden. Für mich ist das ein heiliger Akt, den ich sehr ernst nehme. Ob das allerdings zeitgemäß ist??? Ich bezweifle es, wenn ich mir die Kurzlebigkeit von Gefühlen, Versprechen oder Meinungen anschaue.

Vielleicht bin aber auch nur ich selbst mit meinen Ansichten nicht mehr zeitgemäß *nixweiss*

Interessantes Thema.....
Nio**
****rie Frau
3.296 Beiträge
@***be

*guterbeitrag*


Ich war danach nicht nur sehr viel Geld ... los,

Das ging mir erst letztes Jahr auch ohne Ehe so ... *panik*
Nie wieder...
... Ich bin ja nun Wiederholungstäterin, war 2 mal verheiratet bzw. bin es auf dem Papier immer noch mit meinem 2. Mann.

Die erste Ehe... puh... ich war 18, da macht man so einen Unsinn schon mal. Danach wollte ich eigentlich nicht mehr heiraten.

Das 2. Mal hatte rein rechtliche und finanzielle Gründe.

Ich selbst kann der Ehe nichts abgewinnen und sehe da im Zusammenleben auch keinen Unterschied. Von mir aus könnte man sie ersatzlos streichen.

Aber wer mag... der soll es wagen... den Bund für's Leben (DAS wäre mir bei der heutigen Lebenserwartung definitiv zu lang).
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Das 2. Mal hatte rein rechtliche und finanzielle Gründe.

Das war bei meiner Ehe auch so. Wir waren beide 24 und hatten uns mit Mühe von zu Hause abgenabelt und standen auf ärmlichen, aber auf eigenen Füßen.

Dann kam der Staat quasi auf den letzten Drücker doch noch auf die Idee, ihn zum Wehrdienst einzuberufen. Er hatte gedacht, er käme drum herum, erst durch Lehre, dann durch Weiterbildung, etc...

Kam er nicht. Wir waren nicht verheiratet, ich habe noch studiert, wir hatten eigentlich nur sein Gehalt das auch nicht gerade üppig war.

Beim Bund hätten sie ihm damals nur ein paar läppische 100 Mark gezahlt, wir hätten davon weder Miete zahlen noch leben können...

ES SEI DENN, man wäre verheiratet. Jaaaha, DANN gäbe es den ganz großen Geldregen. Nicht nur mehr als 3x so viel Wehrsold, NEIHEIN, auch noch diverse Zuschläge, Trennungsgeld, etc pp...

Ist das nicht wirklich antiquiert? Der Staat schützt die Intitution Ehe, heißt es. Wie in den 1950ern...

Unsere Beziehung lief schon... naja, nicht optimal damals. Wir standen quasi vor der Entscheidung: wir trennen uns und ziehen beide wieder zurück nach Hause - für uns beide gleichermaßen eine totale Horrorvorstellung - oder wir heiraten und kriegen die Kurve so.

Sehr pragmatisch. Wir wussten, es läuft nicht gut gerade, aber trennen wollten wir uns auch nicht. Also bleibt ja nur die andere Alternative, stellte er trocken am Frühstückstisch fest.

Das war dann wohl der Heiratsantrag, dachte ich ernüchtert und zuckte mit den Schultern. Das war dann wohl meine Einwilligung.

Wir hatten keine festlichen Klamotten, wir hatten keine Feier, wir hatten nicht mal Ringe. Weil keine Kohle. Wir sind morgens zum Standesamt (70er-Jahre Muffelbau mit grauem Linoleum-Fußboden und Neonlicht) und danach ist er direkt zum Dienst...

Hurra.

Ich meine... ich bin nicht so eine, die es ganz traditionell haben muss. Viele der Rituale rund um die Eheschließung finde ich entweder spießig, albern oder nervig. Aber SO??? Ich war derart desillusioniert. Ist es albern, wenn ich sage, dass mich das nie so ganz losgelassen hat? Kein Ring, keine Familie, nicht mal eine ordentliche FRAGE? Ganz zu schweigen von dem Gefühl, was gar nicht gestimmt hat zu der Zeit.

Es war ein Fehler. Wir waren zu dem Zeitpunkt der Eheschließung fünf Jahre zusammen gewesen. Die Ehe hielt auf dem Papier dann noch 3 weitere Jahre, aber gelebt wurde sie kaum. Das hatte natürlich auch viele andere Gründe, aber meine Enttäuschung über diese traurige Vorstellung von uns beiden... die war irgendwie immer da.

WENN ich noch einmal heiraten sollte (muss ich nicht, ich denke auch dass es am Glück der Beziehung nichts ändert. Wäre auch irgendwie ulkig, wenn, oder???) dann nur weil... keine Ahnung, weil es mich im Rausch der Liebe überkommt und weil jemand SO fragt, dass ich merke dass er wirklich mich will...

Und meine Güte, DER muss vielleicht mutig sein. *g*
Ritual...
Ich persönlich würde ein symbolisches Ritual vorziehen. Etwas, das beiden signalisiert: Wir gehören zusammen.

Aber ohne den ganzen juristischen Rattenschwanz hintendran.

So eine Zeremonie oder ein Ritual hat man ja theoretisch, wenn man teilweise im Urlaub "heiratet", es hier aber nicht anerkannt wird.

Wenn also der Richtige mich irgendwann danach fragen würde, würde ich wohl auch noch einmal "Ja" sagen. Und ich würde es wohl freier, ehrlicher, unbelasteter und vor allem erheblich lieber tun, als auf jedem Standesamt der Welt.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Der Richtige, DEE?

Waren denn die anderen beiden nicht die Richtigen?

Auch nicht zum Zeitpunkt, als Du "ja" gesagt hast?
Ehrlich?
Definitiv: nein.

Und ich wußte es bei beiden von Anfang an. Dafür habe ich mich lange Zeit geschämt, dann war ich wütend auf mich. Mittlerweile habe ich mich mit mir versöhnt.

Es gibt Dinge, die will man einfach nicht wahrhaben und ich wollte es in diesen Fällen nicht. Und dann tut man das Falsche, obwohl man genau weiß, dass es falsch ist.

Was ich daraus gelernt habe? Ich habe mir fest vorgenommen, das Richtige zu tun. Und ich hoffe, dass ich es weiß, wenn es soweit ist.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Naja, ich bin in diesem Falle ganz sicher nicht Deine Richterin... aus meiner Geschichte weißt Du, dass ich auch "ja" gesagt habe, obwohl die Zeichen nicht auf "happily ever after" standen...

Kleiner Pakt: DU sagst nur noch ja, wenn es DER Mann ist, ich auch.

Ok? *g*
Yepp, gemacht!
****rie Frau
3.296 Beiträge
Und ich wußte es bei beiden von Anfang an. Dafür habe ich mich lange Zeit geschämt, dann war ich wütend auf mich.

Zu Recht! *kopfklatsch* Ich hätte mich auch geschämt ...!!! Ts, ts, sehenden Auges ins Unheil rennen ... Mit 18 wäre mir das ohnehin nicht im Traum eingefallen, und wenn Amor persönlich vor mir gestanden hätte, sondern ich hätte jeden ausgelacht oder zum Arzt geschickt, der mir mit einem Ehering angekommen wäre. Ich denke, der Grund, warum ich nie geheiratet habe und vermutlich nie heiraten werde, ist eben der, dass ich nie (über einen längeren Zeitraum betrachtet) das Gefühl hatte, dass da der Richtige steht.

So ähnlich geht es mir übrigens mit meinem Kinder"wunsch" ... Ich fühlte mich nie wirklich bereit und war immer der Meinung, WENN ich dann mal ein Kind bekommen solle, dann müsse ich das 100%-ige JA-Gefühl haben, ich bereit und alles perfekt sein. So vergeht Jahr um Jahr und es ist mir längst klar, das nichts bleibt, dass nichts bleibt, wie es war ...

Liebe Grüße,

Michaela
Mir ging es ähnlich wie -DieEineEinzige-, die erste Ehe aus Liebe, die 2. Ehe mit dem Wissen, dass kann nicht gutgehen und so war es auch. Leider war ich damals zu feige mir das selbst einzugestehen. Aber daraus habe ich viel gelernt.
Trotz alledem halte ich die Ehe für gut, allerdings bin ich der Meinung es sollte sowas wie einen "Eheführerschein" geben. Heut zutage gibts den Führerschein ja auch erst mal auf Probe. Ich finde da sollten sich unsere Gesetzeshüter mal was originelles ausdenken.
Ob ich noch mal heiraten würde, kann ich nicht sagen, ich denke, wenn dann nur nach ausgiebiger Probezeit, ich müßte mir absolut sicher sein und es müßte sich gezeigt haben, dass der Partner und ich in der Lage sind Krisen gemeinsam zu bewältigen.
**st
Hmm ,
Michaelas letzte Antwort könnte glatt von mir stammen , denn ich habe auch immer die "perfekte" Frau gesucht und suche sie auch heute noch .
Aber die gibt es nicht ! Genauso wie den perfekten Mann , auch den gibt es nicht ! Wenn wir das so perfekt sehen , werden wir niemals einen Partner finden , eine Ehe ist nur der Grundstock , sie will gepflegt werden , damit sie wachsen und gedeihen kann . Das ist wie bei einem Garten , wenn der nicht gehegt und gepflegt wird , dann wird dort nichts anderes als wildes Kraut wachsen , was ja dort noch nicht einmal falsch sein muss .
Nur in einer Ehe sollte es keinen solchen Wildwuchs geben , es sollte doch überwiegend harmonisch zu gehen , dann wird es auch was mit dem Garten *zwinker*.

LG Stefan >> Eine Partnerschaft will gehegt und gepflegt werden !
Vielleicht erwarten wir auch zu viel von der Ehe bzw. auch von einer Partnerschaft? *gruebel*

Die Zeiten, in denen die Ehe rein "praktische" Gründe hatte, sind ja "Gott sei Dank" vorbei. Bis in die 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts mussten Männer heiraten, wenn sie regelmäßig Sex haben wollten. Frauen mussten heiraten, wenn sie versorgt sein wollten. Heute können die meisten Frauen für sich selber sorgen und Sex kann man(n) auch haben, ohne gleich vor den Traualtar treten zu müssen, dank Pille und Kommune 1!

Die Liebesheirat überwiegt also und damit die mit ihr verbundenen romantischen Vorstellungen. Wir erwarten, dass die Verliebtheit immer anhält, dass der Partner oder vielmehr der Ehepartner uns glücklich macht und viel verwechseln wohl auch den Trauschein mit einer Art Besitzurkunde. Aber das kann eben nicht funktionieren. Glück oder das Gefühl glücklich zu sein, kommt eben aus einem selbst heraus und die Verantwortung für das eigene Glück, das man praktisch dem Partner aufzwingt, kann dieser gar nicht tragen bzw. noch weniger erfüllen.

Ich empfehle jedem mal das Buch "Liebe dich selbst und es ist egal wen du heiratest" zu lesen. Vieles klingt zwar ein wenig abgedroschen, aber es steckt auch viel viel Wahrheit drin! Mich hat es auf jeden Fall ein wenig wach gerüttelt. (Da war ich allerdings schon geschieden, ergo zu spät!)

Allerdings bin ich der Ehe gegenüber immer noch positiv eingestellt. Wenn es passt und ich meine damit nicht 100%, sondern vo viele Prozente, dass man ohne ein schlechtes Bauchgefühl sagen kann:"Mit diesem Menschen will ich zusammen bleiben!"
Jetzt werden sicher einige sagen, dass man dazu ja nicht gleich heiraten muss ... stimmt ... und stimmt wieder nicht.

Denn bei einigen Paaren in meinem kollegialem und privatem Umfeld, die nie die Kurve zum heiraten kriegen, habe ich manchmal das Gefühl, dass man/frau sich immer noch ein Hintertürchen offen halten will, nie wirklich JA sagen will zum Partner, nicht mal nach zig Jahren. Das wäre mir dann irgendwann doch zu wenig.

Mr. Perfekt gibt es sicher nicht (hilfe, dafür müsste ich ja auch perfekt sein und davon bin ich weit entfernt), aber wenn jemand "perfekt" zu mir passt, dann würde ich auch noch ein zweites mal heiraten!

Lg dat Träumerle
********edes Paar
11.320 Beiträge
JOY-Team 
Ich bin verheiratet und ich bin es gerne. Das hängt wohl ursächlich damit zusammen, dass ich der festen Überzeugung bin, meinen "Seelenpartner" gefunden zu haben. *herz*
Wir haben damals geheiratet, weil wir es wollten, weil es für uns ein Versprechen war, weil wir füreinander einstehen wollten, weil wir uns lieb(t)en.
Der "Staat" war für uns sowas von egal.

Sicher ging und geht es nicht ohne Beziehungsarbeit - aber wo geht es denn ohne?

Für mich/uns ist die Ehe als Beziehungsmodell nach wie vor aktuell - was der Staat daraus macht oder nicht, war und ist uns schon immer wurscht.

Lieben Gruss
Sie v. Arschi_medes
@baerliner
Ich glaube, deine Frage hat der JC sofort umfassend beantwortet..
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