Endlich habe ich auch mal fünf Minuten Zeit, um meinen Senf hier abzugeben:
Ich meine, das für eine Antwort hierauf die Sache von mehreren Seiten aus betrachtet werden muss.
Wenn ich nur von mir ausgehe, so muss ich anmerken, dass Emanzipation für mich noch nie ein Thema war, weil ich mich von Kindesbeinen an immer gleichberechtigt gefühlt habe. Deshalb konnte ich auch zu dem Begriff nie wirklich ein Gefühl entwickeln.
ABER: Ich bin ja nicht blöde und sehe, was um mich herum passiert und da sieht die Sache schon ganz anders aus, diesbezüglich verweise ich auf den Beitrag von @*******bea ... Es liegt wirklich noch einiges im Argen.
Sehe ich mich z. B. in der Branche um, in der ich tätig bin (ich arbeite für eine Musikergewerkschaft), so stelle ich einfach fest, dass sowohl in Vorstand als auch
Tarif- und Rundfunkkommission das Männer-Frauen-Verhältnis deutlich von Y-Chromosomen geprägt ist.
Und ich denke (obwohl ich das gar nicht sicher weiß), dass der Missstand, dass bei gleicher Qualifizierung Frauen weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen auch heute noch verbreitet ist. Woran mag das liegen?? Vielleicht auch daran, dass Frauen sich schlechter verkaufen (können), einfach weniger - und das auch oft weniger selbstbewusst - fordern ....
Ihr schafft einfach keine Gleichberechtigung, und mir drängt sich der Verdacht auf, daß das auch gar nicht gewollt ist.....oder?
Ich glaube, da spricht Herr Lupin ein wahres Wort gelassen aus. Ich würde es zwar soo nicht formulieren, nehme aber an, dass die Formulierung dem Umstand geschuldet ist, dass Herr Lupin ein wenig Schwung in die Bude bringen und eine möglichst hitzige Diskussion entfachen wollte (dafür meinen Dank!!
).
Betrachtet man aber die Aussage einmal näher und lässt man sie einen Moment auf sich wirken, ohne gleich zuzuschlagen, dann wird man feststellen, dass er sooo unrecht nicht hat.
Meiner Meinung nach würden Frauen wirklich ganz anders mitwirbeln, wenn sie sich nur mehr zutrauen würden. Wie oft hört man im Frauengespräch von "Minderwert" und davon, dass sie sich häufig Dinge einfach nicht zutrauen. Versteht mich nicht falsch: Sicherlich gibt es einen Haufen tougher Frauen, aber eben auch immer noch viel zu viele, die lieber das wählen, was ihr Mann wählt, als eine eigene Partei zu gründen ... Solange Frauen ihr Licht weit unter den Scheffel stellen, ihre Minderwertigkeitsgefühle nicht ablegen, sich ihres Wertes nicht selbst bewusst werden, so lange wird auch Emanzipation, was immer man darunter verstehen mag, ein Thema sein.
Andererseits sind außerhalb des politisch-ökonomischen Bereichs große Sparten nahezu ausschließlich weiblich geprägt: Alles was mit Emotionen zu tun hat z. B. ist unser, und damit kommen wir eben oft durchs Hintertürchen.