@may & stefan
Wir entwickeln uns doch eigentlich weg vom Rudel zum Einzelwesen (Individuum) . Ist der Preis dafür auch die zunehmende Vereinsamung ?
Und wie weit seit ihr bereit , diesen Preis für eure Individualität zu bezahlen ?
Mit fällt da spontan wieder ein Kalauer ein, "Einsamer sucht Einsame zum Einsamen"..... aber das gehört gerade mal nicht hierher.....
Ich glaube, das sind zwei verschiedene Paar Schuhe, über die ihr da sprecht.
Daß es heutzutage möglich ist, Individualität zu leben, ist ja eigentlich ein riesiges Privileg. So sehr manche Leute auch die gute alte Zeit verklären, überlebt hat man dort wirklich nur im "Rudel", im Familienverbund - und man hat auch auf Gedeih und Verderben zusammengehalten, mangels Alternativen. Heutzutage kann man sein Leben viel freier gestalten, auch soziale Bindungen sind für die schiere Existenz meist nicht mehr erforderlich, ergo freiwillig, und viele Menschen versuchen dort ihre Freiräume auszuloten. Manchmal verfallen sie dabei ins andere Extrem und über die Frage, wie sich Beziehungen heutzutage gestalten lassen - gerade weil sie ökonomisch nicht mehr zwingend notwendig sind - haben wir hier im Forum ja schon mehrfach diskutiert. Trotzdem finde ich diese Entwicklung zum Leben von mehr Individualität gut - und es ist eine Option, die Generationen vor uns nicht hatten.
Die andere Seite der Medaille: Ein Einzelwesen ist auch für sich selbst verantwortlich. Und es wird immer darauf bedacht sein, sich möglichst so zu verhalten, daß die Risiken die es eingeht, sich in dem Rahmen halten, den es noch als vertretbar betrachtet. Wenn es an existenzielle Fragen geht, und da steht in der heutigen Gesellschaft sofort die Frage des Arbeitsplatzes, ist man somit erpreßbar. Man muckt schon eher mal auf mit einem stabilen Familienclan im Rücken bzw. man kann den den Job wechseln oder gar hinschmeißen mit einen (gut)verdienenden Partner daheim.... Allein wird man sich das sehr überlegen.... Und das ist keine Entwicklung, das wird gewollt und teilweise gesteuert. Das ununterbrochene Gerede von grenzenloser Flexibilität (der schöne Ausdruck "Jobnomaden"klingt doch besser als Wanderarbeiter), das Beschwören der Schönheiten des Singlelebens ("Freunde sind die neue Familie" - klar, die meckern auch nicht, wenn du erst nachts von Arbeit kommst), der ganze Gender Mainstreaming- Studienquatsch, der geradezu auf die Auflösung der Familie ausgerichtet ist und massiv vom Staat gefördert wird - jemand ohne soziales (nicht-staatliches) Netz im Rücken ist ein viel passender Kandidat für die schöne neue Arbeitswelt. Und da fangen für mich die Probleme an, die richtige Balance zwischen Individualität und "Rudel" zu finden.
Übrigens, fast vergessen:
Heute ist Weltmännertag!
(kein Witz!)
Der Weltmännertag (Men’s World Day) ist ein Aktionstag, der seit 2001 jährlich am 3. November stattfindet. Dieser soll laut Aussage des Schirmherrn Michail Gorbatschow das Bewusstsein der Männer im gesundheitlichen Bereich erweitern. So liege die männliche Lebenserwartung im Durchschnitt 7 Jahre unter der der Frauen. Neben Männergesundheit sind auch Bundeswehr und Zukunftsperspektiven Themenschwerpunkte.
Ins Leben gerufen wurde der erste Weltmännertag von Andrologen der Universität Wien. Gemeinsam mit der Stadt Wien, der Gorbatschow-Stiftung, Medical Connection und United Nations Office at Vienna (UNOV) wurde er das erste Mal offiziell 2000 in Wien veranstaltet.
Also Jungs, geht zum Andrologen, wenn es euch der Michail sagt....
Wir würden Euch gerne noch 7 Jahre behalten!