Frauentag
Als ehemaliger gelernter DDR-Bürger bin ich mit diesem Tag nur zu gut vertraut.
...und irgendwie war es ähnlich wie der Muttertag, der in der DDR nicht so gewürdigt wurde.
Wie lief so ein Tag in der DDR ab?
Ironie an
Horden von feierwütigen Frauen feierten alljährlich diesen Tag, meist noch Wochen später, weil die Anzahl an entsprechenden gastronomischen Einrichtungen nicht ausreichten.
Männer schenkten, ihr Gewissen beruhigend, an diesem Tag ihrer Ehefrau ein paar Blumen, der Jahreszeit geschuldet war die Auswahl allerdings nicht so groß, was man in den Gärtnereinen bekam.
Zu hause durfte dann die Frau mal einen Tag nichts machen, sollte sie nüchtern von der Feier zurückgekehrt kommen, durfte sie sogar das Essen genießen, was ihr Mann und ihre Kinder für sie gemacht haben.
Wenn sie Glück hatte, dann wurde sogar an diesem Abend der Abwasch gemacht, wenn sie Pech hatte, dann durfte sie am Tag später dieses erledigen.
Ironie off
Obwohl der Gedanke, als dieser Tag gefordert wurde, schon der Richtige war.
Denn die Frauen begannen zu begreifen, dass sie selbstberechtigt in der Gesellschaft leben, nachdem ja Jahrhunderte die überlegene Rolle des Mannes manifestiert wurde.
Tja, der Sündenfall von Eva hat sich lange Zeit auch in Europa ausgewirkt.
...und wie sieht es heute aus?
Was ist diskriminierender? Eine Gesellschaft, wie in Teilen der christlichen und islamischen Welt, wo Frauen nach außen hin nichts zu sagen haben?
Oder aber die versteckte diskriminierende Haltung unser ach so aufgeschlossenen westlichen Welt, die zwar anderen Kulturen eine Gleichberechtigung aufdrücken, siehe Burkaverbot in Frankreich und Italien, selbst aber immer noch die grundlegenden Züge einer Gleichbereichtigung vermissen lassen.
Immer noch verdienen viele Frauen weniger als wir Männer. Weil sie mehr in Teilzeit arbeiten als wir und sich nebenbei doch häufiger um Familie und Haushalt zu kümmern haben.
Immer noch bestimmen zum großen Teil Männer, was Frauen mit ihrem Körper machen dürfen, siehe §218.
Naja, der Traum einer gleichberechtigten Welt wird wohl nach wie vor ein Traum bleiben.
Weil die Erfüllung für so manchen Mann und manche Frau dann nämlich zum Alptraum wird.
Ansgar
...der nichts gegen Gleichberechtung hat, solange sie rhythmisch verläuft