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Erlahmen, einschleifen, Sinnlichkeit "adieu" - Frischluft?!!

Erlahmen, einschleifen, Sinnlichkeit "adieu" - Frischluft?!!
Andernorts wird hier im jc unter dem Stichwort "alles Temperatmentssache" dieser Tage diskutiert, warum so viele Beziehungen in Frustration geraten. Bezüglich der Sinnlichkeit und darüber hinaus.

In einigen nachdenkenswerten Beiträgen werden Gründe benannt, die ich zum größten nachvollziehen kann bzw. auch so sehe.
Sich gehen lassen, die eigene Person "hängen" lassen in der Partnerschaft, der Verlust des Zaubers der Unbekanntheit bis hin zum Umgang mit Bad und Toilette beim alltäglichen Miteinander Leben und manches mehr.

Soweit die, finde ich, richtige Beschreibung.

Was aber tun? Wie kommt man zu zweit aus so einem eingefahrenen Schlammpfad heraus? Geht es überhaupt?
Zweites Bad einbauen, damit die Nassrasur nur noch den eigenen Spiegel und das eigene Waschbecken verspritzt und Damenhygiene Artikel unsichtbar bleiben? Nicht nur mit leichter Ironie gemeint. Kenne ein älteres Paar, dass im selben Haus aber in getrennten Wohnungen wohnt, für beide der zweite (oder auch mehr) Anlauf in einer Partnerschaft mit bewusster Distanzwahrung. Aber halt nicht im ersten Anlauf ...

Ein Rezept wird es nicht geben. Aber vielleicht gibt es den Einen oder die Andere, der aus eigener Erfahrung oder sekundärer Anschauung ein paar ideenreiche Bruchstücke beitragen kann?


Scansano
(wurde als neues Gruppenmitglied um eine kurze Vorstellung gebeten. Statt einer solchen wähl ich die Eröffnung dieses Themas)
Oh... ich habe da ein paar Punkte, von denen ich glaube, dass es ohne sie nicht geht.

1. Achtsamkeit
Irgendwann glaubt man, den Partner zu kennen, meint zu wissen, was er denkt, wie seine Sätze weitergehen usw. Ein fataler Irrtum. Wenn ich glaube, alles über meinen Partner zu wissen, dann verliere ich die Neugierde und somit auch das Interesse an ihm.

2. Dankbarkeit
Ich halte mir sehr oft vor Augen, warum ich mich in meinen Partner verliebt habe und warum daraus Liebe wurde. Das relativiert auch die Macken, die natürlich auch im Laufe der Jahre ans Licht kommen. Es ist nicht selbstverständlich, dass mein Partner mit mir zusammen ist. Er könnte sich jederzeit für einen anderen Menschen entscheiden!

3. störende Dinge SOFORT ansprechen
Ist eigentlich klar... wenn es sich aufstaut, ist keine sachliche Auseinandersetzung mehr möglich, sondern man ist dermaßen angenervt, dass der Streit vorprogrammiert ist.

4. Gemeinsame Unternehmungen
Raus aus dem Alltag. Okay... für uns sehr leicht, wir führen eine WE-Beziehung *haumichwech*

So, das war's erst einmal.

PS: Vorstellen kannst du dich ja trotzdem noch. *lol*
da unterschreibe ich das meiste....

aber dazu kommt für mich auch noch ganz klar :
es als normal betrachten, dass man nach einer bestimmten anzahl an jahren auch alltag leben DARF !

ich möchte nicht angst kriegen, dass es als sich_gehen_lassen betitelt wird
• wenn ich mal nen sonntag im schlafanzug verbringe
• wenn ich im winter mit den dicken wollsocken ins bett schleiche
• wenn ich mal meine wäsche ins eck schmeiße
• wenn ich vergesse die badewanne auszuspülen
• wenn ich mal lieber auf dem sofa bleib als mich zum ausgehen schick zu machen.

wenn man da nicht die riesen erwartungen hat : z.b. dass sich die schmetterlinge auf ewig halten oder dass man ständig nochmal liebesbriefe bekommen wird oder dauernd die welt vor die füße gelegt... dann kann man auch den blick frei bekommen für dinge, die eine beziehung wirklich ausmachen (ein fundament, eine basis, eine tiefe, die ich mit keinem anderen menschen habe).

mich frustets also ganz und gar nicht. im gegenteil : ich bin höchst zufrieden, dass ich sein kann wie ich gerade möchte und trotzdem die beziehung funktioniert.



lg
fishandchips
Keine Lösung kann auch eine sein...
Nach einer knapp 10-jährigen und zwei Wochenendbeziehungen (die ich u.a. genau deswegen hatte, weil ich auf "Knisterbeibehaltung" hoffte), habe ich in einer kurzen Singlephase ein Buch in die Finger bekommen: "Wenn Märchenprinzen lästig werden".

Darin gab es eigentlich (soweit ich mich erinnere) nur eine Frau, die mit ihrem Single-Dasein glücklich war. Und sie beschrieb genau die Dinge und Zustände, die ich gerade so genoss.

Dann wieder Beziehung, nach einer Zeit Wollsocken, Trainingshose und Lustlosigkeit. Und irgendwie waren auch all die kleinen Eigenheiten, die ich frisch verliebt "nett und niedlich" fand, nur noch lästig. Haben aber die Person ausgemacht, also wären Änderungswünsche unangebracht gewesen. Fand ich.

Meine (keine?) Lösung: Ich lebe allein in 95 qm, im Badezimmer befindet sich weder Rasierschaum noch Zahnpasta, weil ich endlich meinen Putzteufelanteil ungestört ausleben kann, manchmal gehe ich am Wochenende in den Swingerclub oder lebe meinen polygamen Anteil anderweitig aus, manchmal mache ich exzessiv Sport, und manchmal ziehe ich den Schlafanzug einfach nicht aus.

Was ich mit dieser Beschreibung sagen will? 1. Ich war noch nie so uneingeschränkt glücklich wie als Single. 2. Ich glaube nicht daran, dass man eine Beziehung so lebendig erhalten kann, dass man/frau so uneingeschränkt glücklich sein kann. 3. Warum sonst gibt es diese Inflation an "offenen Beziehungen" hier im JC?
Danke AnnaK... Danke... Danke *g*

Ich habe viele Jahre mit jemanden zusammengelebt und war unzufrieden. Der Zauber verfliegt für mich, wenn ich alles vom Partner mitbekomme. Und keine Wohung kann so groß sein, dass man ungestört seinen Weg gehen kann. Ich liebe es morgens alleine aufzuwachen und in Ruhe meinen Kaffee zu schlürfen *ggg*

Generell würde ich sagen, wenn man unbedingt zusammenleben will - z.B. weil man ein Familienmensch ist. Sollte man den Partner nie als Selbstverständlichkeit ansehen und die Intimsphäre des anderen respektieren. Die eigenen Interessen pflegen und dem Partner die Möglichkeit geben das Gleiche zu tun. Die Freundeskreise nicht zusammenlegen und auch mal allein in den Urlaub fahren.

Das klingt wie eine Gebrauchsanleitung - sind aber nur Tipps *zwinker*
Nun...
... obwohl ich kein Single bin, kann ich nur bestätigen, dass eine gemeinsame Wohnung (zumindest für mich) ein echter Beziehungskiller ist.

Mit getrennten Wohnungen schlägt man eigentlich gleich mehrere Fliegen auf einmal...
*******a76 Frau
100 Beiträge
@dieeineeinzige + fishandchips
euere aufzählungen kann ich nahezu komplett so unterschreiben. ergänzungen fallen mir im moment keine ein.

und zum singledasein kann ich nur sagen: das kann auch SEHR lästig werden. wenn man JEDEN morgen allein aufwacht und abends allein einschläft, keiner zum einkuscheln und keine rzum auskuscheln da ist, ganz zu schweigen von weiter gehendem...
und aus den sich ergebenden affairen nichts ernsthaftes wird, weil sich keine nähe einstellen will, weil mann lieber bei seinen zahlreichen hobbies bleiben will, seine selbstverwirklichung ihm wichtiger ist als gemeinsamkeit oder nähe ----- oh, da wird einem, oder wenigstens mir, das single-dasein ganz schön lästig, irgendwann. trotz des uneingeschränkten genusses, am sonntag mein frühstück ganz allein in meinem schönen großen bett mit einem interessanten buch etc. zu verbringen.

getrenntes wohnen, das mag sein. da ist sicher etwas dran. um sich die privatsphären erhalten zu können, die mann wie frau ja auch brauchen. schließlich will man sich ja heutzutage nicht andauernd auf der pelle hocken, so wie früher.
getrenntes Wohnen
Wichtig erscheint mir, dass man da ganz auf sich selbst hört.

Nicht jeder ist der Typ, um das getrennte Wohnen wirklich genießen zu können. Das Verhältnis von Nähe und Distanz, das einem gut tut, ist halt so individuell wie die Menschen es sind.

Man sollte deshalb gut für sich prüfen: Was für ein Typ bin ich?
ich hab neugierigerweise andernorts den thread gelesen... *g*

nachdenkenswerte beiträge... *spitze*
ich hab das gelesene erstmal sacken lassen.... *gruebel*

meine gedanken dazu:
für mich habe ich einen großen unterschied zu dem dort gelesenen und empfundenen wahrgenommen:
*pfeil* ich war auch hemmungslose geliebte meines mannes...
diese gedanken, was er über mich am nächsten morgen denken könne, sind mir fremd...

*pfeil* was uns immer wichtig war: großer freiraum für jeden von uns beiden... jeder behielt "ein stück leben ohne den anderen".....
und wir reden sehr viel miteinander (bdsm-"notwendigkeit/eigenart")

*ja* das bad ist geradezu eine "tabuzone" .....
außer für eine lustvolle gemeinsamen dusche oder bad als sinnenfreude...

möglicherweise half uns dabei, dass wir anfangs eine fernbeziehung über 800 km entfernung führten...
und später durch unsere "arbeitsteilung in der kinderbetreuung" viele zeiten hatten, die wir uns nicht "auf der pelle hockten"...

gemeinsame zeit war immer etwas besonderes...
paarzeiten wurden zelebriert...

im laufe der jahre veränderten auch wir uns mit den geänderten lebensumständen.....
es gab viele höhen und tiefen in unserer partnerschaft...
wenn ich kurz die letzten 23 jahren revue passieren lasse:
mein umzug - berufliche wechsel - aus dem paar wurden eltern - "schicksalsschläge" - eltern bedurften pflege und/oder starben - krankheit und handicaps... nicht immer ein zuckerlecken... *zwinker*

vor ca. 10 jahren war eine öffnung unserer ehe bereits im gespräch...
im gespräch sind wir immer noch darüber - jedesmal mit wechselnden ergebnissen *g* die kompromisse waren nie lange tragfähig - einer begann immer "nachzubessern" *tuete*

das hat aber mehr den hintergrund, dass sich unsere erotischen vorlieben verändert haben...
und es meinem verständnis von liebe widerspricht, dem partner erotische erfüllung vorzuenthalten...
später war es meine polyamore neigung, die mit der monogamen meines mannes kollidiert...

wenn ich so überlege:
lust/begehren war in unserer beziehung immer wie
ebbe und flut....
mal waren 100 000 andere dinge wichtiger - mal war es eine sinnesrauschwoge...

was wir bisher immer wieder schafften: *stolzbin*
in auszeiten, die wir uns gegenseitig und vor allem auch gemeinsam gönnten.... als kurzurlaub, wochenendtripps - abseits vom alltag...
die glut unter der asche wieder zum glühen zu bringen....
ein hauch des kribbelns kam zurück, es wurde wieder warm bis heiß...


es gibt kein patentrezept... aber das, was "die eine einzige" schrieb hat sinn und ist eine "gute investition":
*pfeil* achtsamkeit
*pfeil* dankbarkeit
*pfeil* störendes situationsbezogen ansprechen
*pfeil* raus aus dem alltag ... am besten gemeinsam...

und auch in dem was fishandchips schrieb, finde ich mich wieder *g*
Es könnte also funktionieren...
Deine Beschreibung klingt richtig schön!

Wenn es so funktioniert, könnte es also funktionieren... *zwinker*
Tipps ...
... sind schon viel @*****tin. Gebrauchsanleitungen gibt's da sowenig wie simple Rezepte. Daher auch die Bitte um "Bruchstücke" - oder Tipps. Und Dank für die Beiträge bisher.

@***aK
Klar: getrennte Wohnungen, egal ob Single oder in Partnerschaft, egal ob am selben Ort oder Wochenendbeziehung, entschärfen manche der alltäglichen "Eigenheiten", die "lästig" werden können.
Aber das ist etwas für eine Stunde Null. Habe jedenfalls noch von niemandem gehört, innerhalb einer bestehenden Partnerschaft zu sagen: "Weißt was, wir nehmen zwei Wohnungen, jeder eine für sich" (außer durch berufliche Konstellationen bedingt).

@********hips
Basis und Tiefe, entwickelte Vertrautheit, ist vermutlich, was eine Partnerschaft am Laufen hält, auch wenn die frische Luft im Sinnlichen fehlt. Auch die nüchterne Frage, "Wie wär's mit einer/m anderen? Ist der gemeinsame Interessenpegel einmal wieder so hoch?".
Zum als "sich gehen lassen" betiteln: Ist das vielleicht die Gratwanderung in einer Partnerschaft, bei der man leicht auf eine Seite hin abstürzt? Dass einerseits die Partnerschaft einen verleitet, in ihr den "sicheren Hafen" zu sehen. Die Wohnung, die belebt ist, wenn ich heim komme. Der Platz an dem ich nicht mein "standing" unter Beweis stellen muss, sondern ausbaumeln kann und will? Und manches mehr. Aber andererseits gerade dies, was eine langfristige Partnerschaft auszeichnet, deren eigenen Reiz untergräbt, weil ich nicht, wie DieEineEinzige schrieb, stehts achtsam und dankbar bin, sondern faktisch oft einfach "mitnehm"?

Grade von den Beiträgen von AnnaK und solistin mit der Präferenz für's Separate oder Singlesein lässt sich in Umkehrung rauslesen, dass eine Partnerschaft, die bleibend frisch und erfrischend sein soll, eine "tierische" Wachsamkeit und Selbstdisziplin erfordert - die ich wohl allzuoft gerade "zu Hause" mal an den Nagel hänge / hängen mag.

Sich da im Allgemeinen etwas vorzunehmen führt wohl zu nichts. Es müssten konkrete Punkte sein, miteinander zu verabreden. So simple Details wie die Badnutzung. Oder Zeiten für sich, (Kurz-)Urlaube für sich als künstliche Verknappung des selbstverständlichen "ist ja eh da"?!?
Funktionieren ...
... dem aphoristischen Schmunzeln von AnnaK zum inzwischen reingeflatterten Beitrag von cioccolata schließ ich mich an.

Gutes Schmunzeln zum Tagesausklang und Nachdenken, wo denn die Glut auszubuddeln ist.---)
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Ich möchte nur kurz beitragen, dass ich den Satz von fishandchips absolut zentral finde, in dem sie sagt, dass die grundsätzliche Denkweise schon irgendwie quer läuft weil gemeinser Alltag immer als etwas negatives angesehen wird. Ich halte es auch für wichtig, zu sehen, dass Alltag in einer Beziehung sein DARF und etwas ist, was durchaus auch im positiven Sinne gesehen werden kann.

Unter Wahrung von Grenzen natürlich. Zehnägel schneiden, pupsen und Nase popeln in Gegenwart des Partners ist eine Form von Intimität, die ich persönlich nie erreichen möchte. Ich würde auch nicht pinkeln gehen, während mein Partner sich im Bad rasiert.

Aber eine gewisse Form von alltäglicher Vertrautheit betrachte ich in einer Beziehung durchaus als positiv, als wünschenswert.
*******a76 Frau
100 Beiträge
@sinastraum
Ich halte es auch für wichtig, zu sehen, dass Alltag in einer Beziehung sein DARF und etwas ist, was durchaus auch im positiven Sinne gesehen werden kann

guten morgen zusammen. und ich finde es bemerkenswert, daß es notwendig ist, dies ÜBERHAUPT aufzuschreiben. wie soll es denn möglich sein, eine partnerschaft über jahre hinweg zu leben, wenn da nicht der alltag einkehrt.
liegt das an unserer eventkultur, daß wir unsere/n partner als ein ewiges event sehen wollen, als unterhaltungsmaschine...
ich glaube, das wäre die falsche herangehensweise an eine partnerschaft. das wird doch nur anstrengend auf dauer!
ich gestehe, daß ich ausdrücklich für meine nächste beziehung einen partner anstrebe, mit dem ich ein ausgeprägtes alltagsleben pflegen möchte. bei dem man sich gegenseitig aushält, auch beim zehennägel schneiden usw. es gehört doch alles zum menschen dazu. und man mag sich doch nicht verstecken mit seinen menschlichen bedürfnissen.
sicher darf es nicht ausarten. und das halte ich für den wesentlichen punkt dabei: die achtung voreinander darf nicht verloren gehen. wobei wir wieder beim achtsamen umgang wären. der respekt voreinander muß erhalten bleiben - und zwar BEIDseitig.

ich habe mal eben überlegt, wie das mit meinem langjährigen kumpelfreund ist, was uns zusammenhält. (wir kennen uns nun bald an die 25 jahre, also ein viertel jahrhundert)
und wenn ich darüber so nachdenke, dann sind vermutlich die wesentlichen momente, daß wir uns

+ IMMER einander geachtet haben,
+ uns nie versucht haben auszunutzen,
+ einander unterstützt haben, aber ohne belastend zu werden,
+ uns stets auf dem laufenden gehalten haben über neuigkeiten
+ uns regelmäßg treffen zur freundschaftspflege (was mich immer an den fuchs im "kleinen prinzen" erinnert, aber erst im nachhinein, wir haben das von uns aus immer so gehalten)
+ über probleme stets rechtzeitig geredet haben - und unter wahrung der gegenseitigen achtung (das geht, man muß sich nicht gegenseitig anbrüllen)
+ wenn wir wirklich richtig schlecht drauf waren (beide), unsere treffen verschoben haben, und wenn nur eine/r, dann uns von dem anderen jeweils aus dem maule-land herausholen ließen

• ja, ich glaube, das wars. kann sein, daß ich noch wichtige momente vergessen habe. aber ich glaube, das ist das mir wichtigste.

natürlich leben wir auch getrennt. aber seit einigen jahren sind unsere wohnungen auch nur noch einen steinwurf voneinander entfernt. freundschaft ist mir durch meinen kumpelfreund sehr wichtig geworden. beinahe wichtiger als eine beziehung. aber freundschaft ist ja auch eine form von beziehung. (und freundschaft zwischen einem mann und einer frau kann tatsächlich funktionieren. ohne sex.)
ich glaube, dass freundschaft zwischen mann und frau
die stabile basis einer partnerschaft ist... *ja*

(wenn ich den nachbarthread so beobachte, sind diese ehen auch alle sehr freundschaftlich warm - fast bruder/schwestermäßig....
und möglicherweise deshalb die sinnlichkeit und erotik nicht ekstatisch? *gruebel* )



ich emotionales temperamentsbündel knalle schon mal mit türen und werde zornig laut ...
*gr2*

mit zunehmenden alter weniger, weil ich meine grenzen besser achte und aufzeigen kann...

obwohl mir auch da eine pubertierende sehr schnell zeigt, wo meine palme ist ....

*tuete*

gerade in zeiten, in denen ich übermüdet war/bin und viele "baustellen" habe/hatte z.b. kind krank oder "bockt" , im beruf stress und dann noch ein krach mit dem partner... da wurde mir das ganz schnell zuviel,
empathisch und ruhig zu reagieren...

wir konnten uns das verzeihen...
manchmal empfanden wir das wie ein "reinigendes gewitter"...

vielleicht setzen wir zu hohe erwartungen auch an uns selbst....?
wer ist schon perfekt?!

~

ich habe zwei arten von partnerschaftsverhalten beobachtet:

*hand* die symbiotischen......
die geradezu miteinander verschmelzen, alles gemeinsam machen - auch zehen nägel schneiden und damit glücklich sind... sie brauchen und lieben nähe....

während dies für mich geradezu tödlich wäre *panik*

*hand2* mein mann und ich - wir gehören zu den menschen, die auch in einer partnerschaft viel freiraum brauchen... und diesen freiraum bzw. rückzugsmöglichkeit auch sehr genießen...
das ist für uns essentiell, um nähe aushalten zu können....
******ana Frau
1.996 Beiträge
Leichtigkeit
im Nachhinein, wenn ich meine längste Partnerschaft betrachte, dann bemerke ich eines, was mir eklatant fehlte. Leichtigkeit.

Zu oft habe ich störende Punkte sofort angesprochen und ihn damit überfordet. Herumliegende Socken und Bartstoppeln im Waschbecken ... das waren keine Respektlosigkeiten gegenüber meiner Ordnungsliebe ... sondern oft genug einfach nur Zeichen seiner Erschöpfung.

Zu oft habe ich Worte ausdiskutiert, die er sagte, aber ich mit dem falschen Ohr hörte.
Zu oft habe ich ihn überfordert, mit meiner hohen Achtsamkeit und meinem Klarstellen.
Zu wenig liess ich ihn Mensch sein.

Ich geb der Schokolade recht ... wir sind nicht perfekt.

Ich strebe mehr Leichtigkeit an. Etwas weniger "richtig" machen wollen. Etwas mehr Mensch sein lassen - ihn und mich. Wenn das mehr Rasierschaumränder bedeutet ... na und?

Sind Haare im Waschbecken wirklich das Mass aller Dinge?

Lg su
*****e_M Frau
8.487 Beiträge
Sehr spannendes Thema....
..und viele Beiträge kann ich nur unterstreichen.

Sinnlichkeit zwischen zwei Menschen fließen zu lassen auf Dauer ist sicher eine der größten Anstrengungen überhaupt.

Mir ist es nicht gelungen in meiner Ehe, auch weil andere Themen immer präsenter waren und das Bewusstsein des Verlustes (oder des Nichtvorhandenseins) erst später, schlagartig einsetzte.

Jetzt erscheint es mir besonders wichtig, offen mit dem ganzen Themenkomplex umzugehen, zu kommunizieren, nicht nur einzelne Vorlieben, sondern auch Emotionen und (!) Phantasien.

Ob das die Langzeitperspektive sichert wird sich - zumindest bei mir - zeigen. Doch so sehr auf Zukunft bin ich nicht mehr fokussiert, glücklich bin ich über eine erfüllte Gegenwart.

LG, Odette
*******a76 Frau
100 Beiträge
@all
..und viele Beiträge kann ich nur unterstreichen.

genau das ist mir beim lesen auch durch den kopf gegangen.

kurz zu "schokolade" (ist einfach zu schreiben *zwinker* ): gut erkannt, das bruder/schwester-thema. es ist eine brüderchen-und-schwesterchen-geschichte. und das hat zwei seiten. richtig erkannt. erotisches knistern ist da jedenfalls keines. (aber als paar wären wir sowieso nicht gut. wir kennen uns lange und gut genug, um das längst zu wissen voneinander)

EINES möchte ich noch ergänzen, was mir wichtig ist und was mir bisher fehlt:

INTERESSE. BEIDSEITIG.

das ist eine der grundlagen überhaupt. wenn man sich schon nach kurzer zeit nicht mehr viel zu sagen hat, ist wohl kaum partnerschaft (oder freundschaft) auf dauer möglich.

aber wenn man immer wieder neue seiten entdeckt/ entdecken kann aneinander, wenn man im fluß bleibt, für sich selbst, aber auch in der beziehung (freundschaft oder liebe, in dem falle ist da sicher kein großer unterschied zwischen) - dann bleibt man auch im gespräch, dann belibt es auch am knistern (und manchmal knirscht es dann sogar, klar). das beidseitige interesse kann man aber, so meine erfahrung, nur begrenzt selbst befördern. ein großer anteil liegt hier in den personen selbst begründet.

(so hat es zu meinem erstaunen schon so einige menschen gegeben, die ich nahezu angebetet habe, wo sich aber schon nach relativ kurzer zeit ein schweigen, eine langeweile eingestellt hat, die mich verwunderte)

andere gibt es, wo ich zuerst weniger "drauf abfahre", die mir erst weniger interessant erscheinen, aber da entwickelt sich ein gespräch, daß sich von mal zu mal verändert, vertieft eine art schwingung zwischen einander stellt sich ein. und auf einmal wächst das interesse, schaut man noch einmal hin. - habe ich den anderen richtig gesehen? er ist doch anders als zuerst gedacht.

also kurz und gut: KOMMUNIKATION ist auch sehr wichtig.

beides, INTERESSE ANEINANDER und KOMMUNIKATION MITEINANDER ist (für meine begriffe) nur teilweise bewußt steuerbar. es ist da wohl die berühmte CHEMIE, die wichtig ist.
*******unig Frau
356 Beiträge
Leichtigkeit oder ein Muss
Es ist schon witzig, dass so ein Thema hier in der Gruppe der Flintenweiber zur Sprache kommt. Witzig unter dem Askpekt, dass doch gerade hier Frauen (und auch Männer) sind, die alles andere als normal sind.

Von daher ist für mich kaum vorstellbar, dass es in der Liebesbeziehung langweilig oder abgestumpft werden soll. Meine Liebes-Beziehung hält inzwischen schon 27 Jahre, meine Ehe-Beziehung schon 18 Jahre. Und ehrlich: Ich bin genauso glücklich und verliebt wie am Anfang.... mal mehr mal weniger. ABER: das geht mir doch in meinem ganzen Leben so: Freunde, Arbeitsleben, und halt auch Liebesleben und auch Ehe! ICH muss halt was dafür tun!

Für diese lange Beziehung habe ich kein Patentrezept. Was ich weiß, ist, dass mein Partner und ich genau das Gegenteil sind. Ich: Herzmensch und Er: Kopfmensch. Also, das funktioniert gut, einer holt die andere immer mal wieder runter oder putscht ihn auf. DAS funktioniert seit 27 Jahren, mal besser, mal schlechter.

Das wichtigste für eine gute Liebesbeziehung ist das Geben und Nehmen, und zwar von beiden Seiten, viele intensive Gespräche, MITeinander reden, nicht aneinandervorbei, sich Zeit nehmen für gemeinsame Dinge, aber halt auch Freiräume lassen.

Und meine Körperpflege mache ich für mich alleine, wobei es aber auch seine erotische Seite hat, wenn er mir dabei mal hilft, nicht immer, aber immer öfter.

Lg Ela
... alles andere als normal.
Das ist, mit Selbstironie und @*******gel noch keine Gewähr für "allzeit erfrischendes freies Spiel" in der Partnerschaft. Egal ob Frau oder Mann.

Andererseits eine gute Erinnerung oder Frage, die ich aus Deinem Beitrag lese: ob Humor, zwischenpersönliche Kreativität nicht einfach im Alltäglichen unter die Räder gekommen sind. Sich aber durch bewussten Entschluss wieder etwas hervorholen lassen. Auch wenn es je nach Konstellation (kleine Kinder, keine Großeltern zur "Verfügung") nicht zwanglos möglich ist, dafür mal wochenendweise Freiräume zu haben. Aber kleine Einschübe sind schon möglich, ja.

Die geben dann vielleich etwas von dem wieder, was sucuarana mit dem Stichwort "Leichtigkeit" in der day by day Gestaltung beschreibt. Die ich auch vermisse, für's zu zweit und für mich allein. Sinnlichkeit braucht auch Leichtigkeit, sonst kommt sie nicht ins Spiel.
*****e_M Frau
8.487 Beiträge
Finde ich auch ganz wichtig...
Sinnlichkeit braucht auch Leichtigkeit, sonst kommt sie nicht ins Spiel


Doch wenn man sich BEMÜHT Leichtigkeit zu erhalten, dann ist sie schon weg.

Ich habe gestern noch lange über dieses Thema nachgedacht, virusgrippebedingt hatte ich die letzten Tage viel Zeit.

Es gibt ja immer auch noch den neurobiologischen Aspekt, d.h. das was wir Liebe nennen hat mit hormonellen Ausschüttungen zu tun. Sicherlich ein Aspekt der nicht so einfach wegargumentiert werden kann.

Und dann die historische Betrachtung des Ganzen.
Rückblickend gesehen ist romantische Liebe eine recht neue Erfindung. Partnerschaften wurden bis ins 19.Jahrhundert immer unter anderen Vorzeichen eingegangen und je nach Stand oder Schichtenzugehörigkeit hatte man eben eine Mätresse, einen Galan, oder so etwas in der Art für die aufregenden Momente, die nicht materiellen, familiären oder gesellschaftlichen Forderungen entsprechen mussten.....

Die heutigen wissenschaftlichen Beobachter unserer aktuellen Beziehungsmuster, lässt man sie zu Wort kommen oder liest ihre Bücher, sind größtenteils der Meinung, es entwickele sich nun auch wieder etwas ganz Neues. Alte Abhängigkeiten zwischen den Geschlechtern verschwinden immer mehr und auch wenn Frauen (siehe Parallelthread) immer noch nicht gleich präsent sind in Vorstandsetagen oder beim Gehalt nach wie vor schlechter wegkommen, so ist es doch Fakt, frau braucht keinen Ernährer mehr, ist freier und weniger kompromissorientiert......

Das nur mal so als Denkanstoß, denn auch wenn man bisher hier im Thread dem Erhalt der Sinnlichkeit und dem Kribbeln nachgespürt hat, so denke ich ganz nüchtern auch an die Vorteile, die Veränderungen bringen.

LG, Odette
Kribbel-Erhaltung oder Reaktivierung
@****te
... wenn man bisher hier im Thread dem Erhalt der Sinnlichkeit und dem Kribbeln nachgespürt hat ...

Da hab ich mich wohl eingangs nicht ganz präzise ausgedrückt. Mir ging es weniger um Erhaltung von Kribbeln als darum, ob es "erfolgreiche Erfahrungen" von dessen Reaktivierung gibt, wenn's schon mal eingeschlafen war / ist (aus den von mir in der Eröffnung skizzierten Gründen mit Bezug auf den Lovers&Cheaters-Thread).

Was kann man (siehe Carlotta's Gedanken) machen, bewusst verändern. An sich selbst und im Blick auf die Partnerin/den Partner. Und was braucht schon die nach wie vor passende Chemie, das vorhandene Kribbeln, um drauf aufzubauen.

Odette: klar, und zwar im positiven Sinn, dass durch die veränderten Gegebenheiten letztlich mehr Spielraum möglich ist. Aus Deiner Perspektive: Frau kann gehen und sinkt nicht, zumindest nicht zwingend, in Richtung "Witwen- und Waisenfürsorge". Wobei den Satz kann ich fast wieder löschen: "Alleinerziehende leben zu hohen Anteilen in Armut - das betrifft auch ihre Kinder". (Internet Seite des Bundesverband alleinerziehender Mütter und Väter, grad gschwind gestöbert. Aber ist ja nix ganz Neues).
Trotzdem, mehr Spielraum ist da. Jedoch ist dieser je nach Konstellation nicht spielerisch leicht, eher zumindest auch mit dem Aspekt "steiniger Acker".

Nochmal Odette
Doch wenn man sich BEMÜHT Leichtigkeit zu erhalten, dann ist sie schon weg.
Hm. Wenn das alles wär, was dazu zu sagen ist? Ohne "Mühe" und sei es anfänglich der Nachdenk-Mühen, ist doch nix zu machen? Die Leichtigkeit des Anfangs ... die verlängert sich doch nicht von selbst über die Zeit hinweg?!?
Das lese ich aus dem motivierenden Beitrag von angelus_noctis: Glücklich wie am Anfang, aber dafür muss was getan werden.

Oder meintest Du, lachend, "verkrampftes Rumquälen"? Motto: Lass uns in den Terminer eintragen, einmal wöchentlich "freie luftige Spielerei"? Ist Quatsch. Wobei: wenn ich von mir aus schau ... ohne Vorausplanung ist gemeinsame Auszeit tatsächlich gar nicht möglich. Leider kann man die "Gestimmtheit" nicht gleich mit einplanen - und dann ist eine(r) von zweien am möglichen freien Abend schlapp und hat blos noch Lust auf gar nix. Happens.
*****e_M Frau
8.487 Beiträge
~
Hi Scansano,

sicher gibts da Möglichkeiten und natürlich auch Profis, die sich mit dem Thema befasst haben.

Vieles wurde ja schon angesprochen und wer dazu den Fachmann fragen möchte, dem empfehle ich David Schnarch "Die Psychologie sexueller Leidenschaft". Mir hat das einige Aha-Momente verschafft.

LG, Odette
******ana Frau
1.996 Beiträge
jepp, der schnarch...
empfehlenswert m.e. auch
lukas andreas möller ... die wahrheit beginnt zu zweit

lg su
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