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Offenheit - Fluch oder Segen

*****e_M Frau
8.487 Beiträge
Hier mal ein Seh-Tipp zum Thema:

Dienstag den 27. Juli 2010 - zdf

22:15 Uhr - Verliebt in die Liebe

Im Beitrag 'Verliebt in die Liebe - Die Schwierigkeit treu zu sein' begleiten die TV-Macher zwei Frauen und einen Mann bei ihren unterschiedlichen Versuchen, das große monogame Liebesglück zu finden.

****ley Frau
464 Beiträge
Ehrlich sein?
In erster Linie zu sich selber! Habe heute Morgen im NEON-Magazin einen spannenden Artikel zu genau diesem Thema gelesen, ein Artikel, der mir treffend aus dem Herzen spricht: Selbst-Betrug, das Gift der Untreue.

Er beleuchtet die Gründe, warum wir uns Treue wünschen und erwähnt, warum Treue evolutionstechnisch kein Thema ist. Er listet all die Gründe auf, mit dem wir unser Fremdgehen rechtfertigen. Aber das ist ja nichts Neues. Aber er schreibt auch einmal schwarz auf weiss, welch schwerwiegende Bedeutung Lügerei und Heimlichtuerei in diesem Kontext für einen selber haben: Weil sich die Lust auf andere Körper "zuhause" so schwer erklären lässt, machen die Menschen das, was unserer Art am nächsten liegt, wenn etwas unangenehm ist: lügen, hintergehen, ganze Lebensbereiche vor dem Partner verstecken. Sie sperren ihn aus aus ihrer Welt oder zeigen nur noch eine Kulisse.

Das Schlimme daran: Zerstört wird damit die Möglichkeit, sich gegenseitig zu lieben, wie wir sind, mit all unseren Abgründen.

Ich habe in meinem Leben betrogen*(*ich benutze diese Formulierung, weil sie gängig ist) und wurde betrogen - keine ONS, sondern Aussenbeziehungen, die über mehrere Monate/Jahre andauerten. Das Schlimmste daran war immer die Lügerei! Sowohl während der Zeit der Aussenbeziehung wie dann, als sie aufflogen. Die Positionen verschieben sich zwar, als Betrogene habe ich nur noch gelitten. Als Betrügende habe ich auch genossen. Aber "betrügen" ist und bleibt anstrengend, denn es sind die Geheimnisse (die frau unentwegt für sich rechtfertigt, in denen frau ihre Seele badet, sie hätschelt und zärtelt), diese Geheimnisse belasten die Beziehung schwer, denn man distanziert sich damit von dem Menschen, den man eigentlich gerne in der Nähe hat. Im NEON-Artikel steht dazu: "Das Verwalten unterschiedlicher Wahrheiten und das immer diffizilere Lügen und Täuschen, das der ersten Unwahrheit folgt, wird bald zu einer eigenen Welt, deren Pflege und Unterhalt sehr viel Energie kostet. Man belastet also nicht nur die Beziehung, sondern vor allem sich selber damit."

Dies eine Quintessenz dieses Artikels und für mich der Schluss, zu dem ich nach Jahren gekommen bin. Als Konsequenz daraus formulierte ich gleich zu Beginn (vor zwei Jahren) meiner jetzigen Beziehung den Wunsch um Ehrlichkeit. Denn Ehrlichkeit lässt mir die Wahl der Entscheidung: ich kann entscheiden, mich der Wahrheit zu stellen, sie anzunehmen, mit ihr zu "dealen". Ehrlichkeit lässt mir die Wahl, auch die dunkleren Facetten an meinem Partner zu erkennen, sie lässt mir die Wahl, mich auf ihn einzulassen, ganz und gar. Ehrlichkeit gibt mir die Möglichkeit, mich auf der Basis von Fakten zu entscheiden, meine, wenn ich die Ehrlichkeit nicht aushalte, kann ich auch gehen.

Ich betone, ich richtete den Wunsch um Ehrlichkeit an ihn. Ich kann sie nicht erwarten. Denn auch ich weiss, ehrlich zu sein, ist nicht einfach. Mir stellt sich in diesem Zusammenhang auch immer wieder die Frage: wo beginnt die Privatsphäre, wo endet sie? Aber ich möchte meinen Partner genau so lieben, wie er ist. Umso mehr als ich die Tatsache unglaublich schätze, dass ich mich ihm genauso zeigen kann, wie ich bin. Dazu gehört auch, dass ich meine sexuellen Wünsche und Phantasien vor ihm auslegen und mit ihm geniessen kann.

Ich möchte die Schönheit und Tiefe unserer Partnerschaft nicht durch sexuelles Begehren gefährdet sehen. Ich gestehe: manchmal schlucke ich leer, wenn er mir beispielsweise hier im JC das Profil einer Frau zeigt, die ihm spannend erscheint. Und ihn in seinem Begehren einer anderen Frau live und hautnah zu erleben, kreiert zuweilen ganz schwierige Momente für mich - für ihn ist es wahrscheinlich einfacher, da mein "ausserbeziehliches" Begehren mehr anderer Weiblichkeit gilt und er in den Genuss desselbigen kommt. Aber das sind Momentaufnahmen, in einem, unserem Leben, das erfüllt ist von Zärtlichkeit, Geborgenheit, Fürsorge, einem Leben, das sich aus unzähligen Aktivitäts-Facetten zusammensetzt, einem Leben, in dem wir uns auch gegenseitig trösten, halten, schützen, stützen.

Deshalb plädiere ich für Ehrlichkeit. Denn entweder lerne ich, die Wahrheit zu tolerieren, sie anzunehmen oder gar zu verstehen. Oder sie nimmt für mich eine Tragweite an, die meine Seele bedroht, nicht aushält, dann erlaubt sie mir, die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.

Danke für eure Lesegeduld und das Verzeihen allfälliger Gedankensprünge. Ist mir grad so entsprudelt. Deshalb empfehle ich euch den ausgefeilten, fundierten Artikel. Wie gesagt, in der August-Ausgabe der NEON. Spannendes Lesen wünsch ich!
Ich denke nur, wenn jemand mit Diskretion fremd geht, dann wird es nicht zu Verdachtsmomenten kommen.

nun gesegnet sind die unwissenden...ich weiss es aber!
immer*hand*!
...und das hasse ich an mir*snief*

komischerweise erzählen männer mir freiwillig, wenn sie irgendwo eine andere interessante frau kennengelernt haben (...und ich staune immer wieder über mich und meine ´gabe´), also brauche ich nicht viel fragen oder mir gedanken darüber machen, ob ich die sache ansprechen soll oder nicht. es ist mir schleirhaft wieso männer glauben, ich könnte diese wahrheit ertagen, denn zu wissen, ich bin nicht die einzige, macht mich unglücklich und unsicher.
leider kann ich mich nicht in portionen geben: ich gebe mich immer ganz, auch wenn es nur eine affäre ist. es ist für mich schwer zu verstehen, wieso ein mann noch mehr braucht, wenn er schon alles hat (muss ja irgendwie in der natur des mannes liegen*lol*): wenn´s im bett kracht, wir uns sehr nah sind und uns sonst gut verstehen...wieso? und vor allem: was?
wenn ich sehe, dass alles was ich gebe wohl doch nicht genug ist, fange ich an mich zurückzuziehen...da es gegen meiner natur ist (weniger alls alles zu geben) muss ich bewusst darauf achten...was nach kurzer zeit anstrengend wird. und weil es auf dauer nicht auszuhalten ist, gehe ich ganz.
ich denke, wenn ein mann alles hat, und trotzdem das gefühl hat etwas zu missen, noch mehr haben zu müssen oder womöglich etwas zu verpassen, wenn er sich nur auf eine frau festlegt, dann steht für mich fest: dieser mensch trägt ein hunger, eine leere mit und in sich, der ich nie gerecht werden kann...denn ich kann die nicht ausfüllen, dass muss er selbst machen. ohne mich.

ich weiss nicht, wie es ist wenn man lange zusammen ist, sich nichts mehr zu sagen hat, nebeneinander statt miteinander lebt und aus einsamkeit oder verzweiflung sich ausserhalb der beziehung umschaut...und ich weiss auch nicht wie ich auf so was reagieren würde. allgemein wäre ich immer für die wahrheit...denn nur wenn man die fakten kennt, kann man richtig re-agieren.
*********keks Frau
809 Beiträge
@laraley
super!! du sprichst mir aus dem Herzen...
Genau das habe ich erst in den letzten Monaten auch erkannt.
Das ist ein Entwicklungsprozess. Irgendwann hat es Klick gemacht und man sieht was man sich eigentlich damit selbst verbaut....
Ist halt schwierig daß man mit der erkenntnis auch auf jemandentrifft, der auch schon so weit ist in seiner Denke.....
*****qui Frau
10.579 Beiträge
Mir
kommt gerade ein Gedanke.

Vllt ist genau das der Anfang vom Ende - wenn wir anfangen alles von uns geben zu wollen. Den anderen damit überschütten, er will uns doch so wie er uns kennen gelernt hat und das hatte ganz sicher nichts mit selbstaufgabe zu tun. Ist nicht aber genau das der Aspekt des "Ich gebe alles und noch mehr damit er sich bei mir aufgehoben fühlt - und ist das nicht gleichzeitig eine Lüge - denn ich will ihn damit an mich binden. Fängt nicht genau an dieser Stelle auch das eigene belügen andas ich dann auf den Partner projeziere und mit dem er selbstverständlich gar nichts anfangen kann. Denn mein Partner möchte mich als Partner und nicht als sein nicht vorhandenes Anhängsel weil ich in meiner Handlung zwischen uns ja schon die Gleichmacherei betreibe oder sooo viel von mir gebe das ich mich selbst schon gar nicht mehr wahrnehmen kann.
Und gerne dann auch immer "im Sinne der Partnerschaft", das niemand anderes wollte AUSSER mir selbst.

Wenn ich also an dieser Stelle zu mir selber schon nicht ehrlich bin, wunder ich mich dann wenn mein Partner der DAS eigentlich gar nicht will sich bald, zu bald nach einem EIGENSTÄNDIGEN Menschen umsieht der genau das nicht macht - sich selbst aufgeben?

Damit sind wir dann meiner Meinung nach auch ein Stück weiter als vorher - und doch liegt alles wieder in dem Gegensatz "Offen oder Lügen" nur liegt es ganz alleine an und in mir.

may
Die eigenen Wahrnehmung und das was der Partner rüberbringt ist schon wichtig. Zuviel Offenheit kann auch ins Gegenteil übergehen, gerade erst vor kurzem erlebt. Der Partner war zu offen und das anfängliche Vertrauen das aufgebaut wurde wandelte sich. Danach war ein erneutes Vertrauen für mich nicht mehr machbar und das war es dann.
@**y:

ich gebe immer alles: als mutter, als freund, auf der arbeit, für mein studium...
alles geben hat mir selbstaufgabe nichts zu tun: ich könnte mich nicht selbstaufgeben selbst wenn ich wollte...ich konnte das nichtmal in den fällen als es von mir verlangt oder erwartet wurde.
alles geben bedeutet für mich: gute gastgeberin sein, gute zuhörerin, jemand mit dem man lachen kann, gute liebhaberin, jemand bei dem man sich ein rat holen kann, mit dem was unternehmen kann...einfach für den anderen da sein. wenn das der anfang vom ende sein sollte...dann hab ich was von der welt nicht verstanden, und zwar mächtig!
*****qui Frau
10.579 Beiträge
ich mache einfach einen Unterschied zwischen mein bestes geben oder alles geben.
Mein bestes kann man von mir erwarten - alles zu geben ist für mich etwas völlig anderes und kann man def. nicht selbstverständlich von mir erwarten.

Vllt definieren wir es einfach anders - wäre eine Möglichkeit.


may
Mein bestes kann man von mir erwarten - alles zu geben ist für mich etwas völlig anderes und kann man def. nicht selbstverständlich von mir erwarten

*top*
ok...das lass ich so stehen: genau so sehe ich es auch...

ja, war eine definitionsfrage*g*
Alles geben ?
Oder das Beste ?
Auf Dauer kann das , nicht nur in der Beziehung , zum Burn-Out-Syndrom führen .
Auch , wenn dieser "Perfektionismus" dann auf quasi alle Lebensbereiche transferiert wird .
IMMER alles geben wird auf Dauer scheitern , zumindest ist es mir so ergangen .

LG Stefan
******ana Frau
1.996 Beiträge
m.e. ist es unerträglich mit jemandem zu leben, der dauernd! alles / sein bestes gibt.

warum?
wenn man selbst so nicht ist, z.b. weil man grad nen durchhänger hat, dann ist man damit völlig überfordert. jede beziehung - ob freundschaft oder partnerschaft- lebt vom austausch. vom gegenseitigen geben.

sobald einer mehr gibt als der andere ... beginnt man sich unwohl zu fühlen. die balance der gleichen höhe gerät in gefahr. man kann nicht ausgleichen. für mich ist das irgendwie so, als würde ich dann mentale schuldscheine sammeln. das geht nicht mal bewusst, sondern ist einfach ein unstimmigkeitsgefühl.

wenn ich mit dem ausgleich so sehr ins hintertreffen gerate, dass ich nicht mehr aufholen kann - bleibt mir nichts anderes, als zu gehen.
umgekehrt - wenn ich jemand mit meinem schwung überrolle, bleibt dem nichts anderes, als (aus dem weg) zu gehen.

dann ist der andere unerreichbar weit weg. man hat sich nichts mehr zu geben und die beziehung ist versandet ...

lg su
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