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Kunst-, Kultur-, TV- und Kinotipps II

*****e_M Frau
8.549 Beiträge
Themenersteller 
Kunst-, Kultur-, TV- und Kinotipps II
Kunst-, Kultur-, TV- und Kinotipps II ist hiermit eröffnet!

LG, Odette
******n68 Mann
3.608 Beiträge
Wer bringt das Popcorn mit?
*****e_M Frau
8.549 Beiträge
Themenersteller 
Argentinier und Argentinerinnen wählen ihr Geschlecht selbst
Argentinien beschließt ein weltweit einmaliges Gesetz: Jede und jeder kann sein Geschlecht künftig selbst bestimmen

aus siegessaeule.de


– Argentinien ist das Land, in dem man zukünftig die eigene Geschlechtszugehörigkeit künftig frei bestimmen, unabhängig von Genitalien oder gesellschaftlichen Geschlechtszuweisungen. Der bisher notwendige Nachweis einer Geschlechtsangleichung (wie in Deutschland) ist abgeschafft, künftig gilt nur noch das innere und individuelle Erleben des Geschlechts, „wie jede Person es fühlt“. Die Änderungen in Geburtsurkunden und Ausweispapieren sind gratis.

Nachdem das argentinische Abgeordnetenhaus bereits im vergangenen November das Gesetz verabschiedet hatte, stimmte jetzt auch der Senat darüber ab: 55 Stimmen dafür, 17 Enthaltungen, keine Gegenstimme.

Progressiver als Deutschland

Auch Minderjährigen garantiert das Gesetz die freie Geschlechterwahl. Falls die Eltern oder Erziehungsberechtigten anderer Meinung sind, entscheidet ein Kinderanwalt. Zudem werden geschlechtsangleichende Behandlungen und Eingriffe zukünftig von den Krankenversicherungen übernommen.

Das hört sich super an, aber die Situation von Transsexuellen in Argentinien ist trotzdem schlecht. Über 90 Prozent arbeiteten in der Prostitution, erklärte die peronistische Senatorin Sonia Escudero. Die Lebenserwartung betrage 35 Jahre, vielen würden die fundamentalsten Menschenrechte verweigert.

Nach der Zulassung von gleichgeschlechtlichen Paaren zur Ehe im Jahr 2010 übernimmt Argentinien erneut eine Vorreiterrolle in Lateinamerika - und ist hier (zumindest was die Gesetze betrifft) auch progressiver als Deutschland.
*****qui Frau
10.579 Beiträge
Au
weia nachdem ich oben Angefangen und 5 Zeilen gelesen habe ist mir schwindelig geworden. Geht es noch wem so?

Argentinien?! what happened

ok habe bis zu Ende gelesen und die Intention verstanden aber wenn ich es richtig verstanden habe hat sich doch an der Lebenssituation oder dem Verhalten diesen Menschen gegenüber nichts geändert. Kann dann ein Gesetz diese Änderung bewirken.
Mich erstaunt seit genau einer Woche wie wir hier in Deutschland noch ticken.

Höre seit einer Woche immer wieder im Radio das es im normalen Alltag reihenweise Diskriminierung aufgrund von Hautfarbe gibt und das in Bereichen in denen in ich niemals damit gerechnet hätte.

Wir haben hier in Dortmund einen dunkel Häufigen Schauspieler der 47 Jahre alt ist und es doch tatsächlich heute noch erlebt das er die Rolle eines Arztes nicht bekommt weil er ja schwarz ist. Dafür könnte er aber gerne einen amerikanischen Soldaten etc spielen nur den haben sie gerade nicht im Programm. Wie dumm ist das denn?

Selbst die Schauspielagenten machen mehr oder minder einen Bogen um ihn obwohl er ein Exquisiter Darsteller sein soll. *wow* was wir uns heute alles leisten können?! Ein Deutscher der eine andere Hautfarbe hat und schon bist du unten durch, wo bitte leben wir?

*danke* Odette

lg may
*****e_M Frau
8.549 Beiträge
Themenersteller 
Internationaler Hurentag 2.06.2012
aus: Deutsche Welle dw.de




Zwischen Menschenhandel und Selbstmarketing


Der internationale Hurentag macht auf die Diskriminierung von Prostituierten aufmerksam. In Deutschland hat sich die Rechtslage in den vergangenen Jahren verbessert. Doch das Internet birgt neue Gefahren.


Laura aus Wuppertal ist blond, Mitte 30. Auf einem Online-Portal lockt sie mit "Niveau und hemmungsloser Geilheit" - und bekennt sich zu "finanziellen Interessen". Die Haarfarbe dürfte kaum echt sein, ihr Alter ist es nur vielleicht. Doch bietet sie pseudo-intimen "Girlfriendsex". Im Schnitt hat ihr Profil über 18.000 Klicks pro Jahr, zugleich wirbt sie mit einer privaten Homepage für ihren Escort-Service.

Auch an Callgirls wie Laura richtet sich der Internationale Hurentag am Samstag (02.06.2012). Sexarbeit soll er sichtbar machen, besonders aber die Diskriminierung von Prostituierten, und ihre oft schlechten Lebens- und Arbeitsbedingungen - selbst in Deutschland, wo ein Prostitutionsgesetz seit genau zehn Jahren Mindestrechte wie Sozialleistungen und gesundheitliche Grundversorgung garantiert. Mit Erfolg?

Neue Formen der Schleuser-Kriminalität


"Gerade Frauen aus den neuen EU-Mitgliedsländern arbeiten hier unter übelsten Bedingungen", erzählt die Journalistin Chantal Louis, die für die politische Frauenzeitschrift "Emma" regelmäßig über Zwangsprostitution schreibt. "Denen brauchen sie mit Arbeitslosenversicherung doch nicht zu kommen, viele sind Analphabetinnen. Die rechtlichen Verbesserungen gehen an ihnen vorbei." Auch Sybille Schreiber, Referentin für Zwangsprostitution und Menschenhandel bei "Terre des Femmes", stellt fest: "Die meisten Prostituierten sind immer noch nicht einmal krankenversichert" - weil ihnen ihre Rechte nicht bekannt sind.

Bis zu 80 Prozent der in Deutschland anschaffenden Sexarbeiterinnen sind Migrantinnen, in Österreich sogar 90 Prozent - überwiegend aus osteuropäischen Ländern und aus den afrikanischen Staaten. Bulgarien und Rumänien führen mit je rund 20 Prozent eine Statistik an, die auf wissenschaftlichen Schätzungen beruht. Offizielle Zahlen gibt es nicht. Da Prostitution kein Straftatbestand ist, werden die Frauen nicht gezählt. Registriert in der polizeilichen Kriminalstatistik sind jedoch über 600 Fälle von Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung - und das allein im vergangenen Jahr.

Vermarktung via Internet

Das Internet hat in den letzten Jahren "den ganzen Markt der Pornographie und Prostitution völlig verändert", berichtet Frauenrechtlerin Schreiber. Einerseits werde es immer leichter für Männer, mit jungen Frauen in Kontakt zu treten. Andererseits erreichten Hilfsangebote jene Frauen, die sich noch im Ausland befänden, schlecht: Sie seien schwer zu finden, prostituierten sich oft in mehreren Ländern, bevor sie mit dem verdienten Geld zu ihren Familien zurückkehrten.

Das Internet macht es Frauen und Menschenhändlern gleichermaßen leicht, den Absatzmarkt in benachbarten Ländern zu sondieren und Werbung für sich zu schalten. Auf einschlägigen Seiten im Netz versteigern sich Frauen selbst - oder werden versteigert. "Bereits die Sprache in diesen Portalen ist so menschenverachtend, dass wir sie regelmäßig dem Bundeskriminalamt melden ", sagt die Sozialarbeiterin Astrid Gabb von der Bochumer Beratungsstelle Madonna e.V.

"Junge Frauen, die neugierig sind, informieren sich über Verdienstmöglichkeiten durch Prostitution im Ausland", berichtet Mara Dijeva von Agisra e.V. in Köln. Sie berät Migrantinnen, die Opfer von Zwangsprostitution geworden sind. "Gerade Minderjährige nutzen auch Chaträume, die man ja nicht kontrollieren kann - und geraten da an Männer, die sie besser nicht kennenlernen sollten."

'Loverboys' und Menschenhändler aus dem Netz

Nicht neu, aber neu organisiert hat sich das Phänomen der "Loverboys", also von Männern, die Frauen mit emotionalem Druck zur Prostitution nötigen - und die über das Internet leicht Zugang zur netzaffinen Gruppe von oft minderjährigen Mädchen und auch Jungen bekommen.

Auch über soziale Netzwerke wie Facebook nehmen sie Kontakte auf, teilen in langen Mails scheinbar alle Wünsche, Träume und Interessen, schreiben über einen relativ großen Zeitraum von einer gemeinsamen Zukunft - bis die psychische Abhängigkeit groß genug ist und Geheimnisse ausgetauscht werden. Ab dem ersten Treffen werden die Mädchen dann mit Informationen, die Eltern und der Freundeskreis nicht erfahren sollen, unter Druck gesetzt. "In einem Fall hat ein Mann auch eine junge Frau beim ersten Treffen vergewaltigt und sich dabei gefilmt. Mit diesem Video hat er sie später erpresst und zur Prostitution gezwungen", berichtet Schreiber von Terre des Femmes. Denn gerade im Netz wüssten die eben Frauen nicht, wem sie später begegnen, ergänzt Sozialarbeiterin Gabb: "Im Bordell sehen sie den Mann wenigstens - weil er direkt Kontakt aufnehmen muss."
*****e_M Frau
8.549 Beiträge
Themenersteller 
Herzlichen Dank!!!!
Teil II hängt nun auch wieder im oberen Haupt-Bereich des Forums...... und steht für künftige Tipps/Hinweise/etc. allen sichtbar zur Verfügung...

Danke an May und Havarie!


*blume* Odette
*****qui Frau
10.579 Beiträge
Der
Dank gebührt Havarie da ich dich falsch verstanden habe und damit alles wuschich gemacht hätte *grins*

*roseschenk*

dat may
*****e_M Frau
8.549 Beiträge
Themenersteller 
Hauptsache wir Flintenweiber sind im Gespräch und lösungsorientiert...


*wink*
*****e_M Frau
8.549 Beiträge
Themenersteller 
Botenstoffe und Beuteschema
....aus spiegel.de

Biopsychologe über Liebe

Botenstoffe und Beuteschema


Der Bauch kribbelt, das Herz klopft: Aber was genau macht die Liebe mit uns, mit dem Körper, mit dem Kopf? Ist sie himmlische Gabe oder neurologische Zwangsstörung? Wenn jemand Antworten geben kann, dann der Biopsychologe Peter Walschburger.


Im Stadtpark sprießen Tulpen, auf der Nase die ersten Sommersprossen. Ein Grundschüler zieht ein Mädchen am dicken Zopf, das gluckst vor Freude. Ein Dackel versucht, das Bein seines Herrchens zu begatten. Ein Obstverkäufer hat mir einen Apfel geschenkt, der aussieht wie ein Hintern. Der Verkäufer behauptet, es sei ein Herz. Es ist Frühling. Liebe liegt in der Luft.


Seit November war der Körper im Winterschlaf, an manchen Tagen habe ich vergessen, dass ich überhaupt einen besitze. Aber jetzt ruft die Frühlingsluft ins Gedächtnis: Du hast Arme! Du hast Knie! Einen Bauch, in dem es kribbeln sollte. Und ein Herz, um es zu verlieren.

Wer die Liebe sucht, sollte zuerst bei ihr zu Hause nachschauen - in unserem Körper. Professor Peter Walschburger nimmt mich mit auf eine Tour. Wenn jemand erklären kann, was die Liebe mit dem Körper macht und der Körper mit der Liebe, dann er.

Walschburger ist für den Bereich Biopsychologie an der Freien Universität Berlin zuständig, Journalistenbesuch ist er gewohnt, besonders zur Hochsaison der Frühlingsgefühle. Reporter holen sich ein paar Zitate über verminderte Melatonin- und gestiegene Serotoninproduktion, die uns wach, aktiv und flirtfreudiger macht, und legen dann wieder auf. Dabei freut sich Walschburger, nicht nur über Hormone zu sprechen, sondern auch über die großen Fragen der Liebe.

Fangen wir mit der allergrößten an: Was ist die Liebe?

Um sie zu beantworten, sagt Walschburger, kommt man um eine andere Frage nicht herum: Was ist der Mensch? Für ihn sind wir Doppelwesen: Auf der einen Seite Kinder der Natur, auf der anderen Kinder der Gesellschaft. Die leidenschaftliche Liebe ist ein Spagat: Sie ist eine evolutionär begründete Fortpflanzungsstrategie und gleichzeitig "eine magische Veränderung des Alltags". Die Liebesforschung muss also mit einem Bein in den Natur- und mit dem anderen in der Kulturwissenschaft stehen. Deshalb hat Walschburger nicht nur Bücher der Anthropologin Helen Fisher und Biologie-Lexika mitgebracht, sondern auch die "Marienbader Elegie" von Goethe, die dieser im greisen Alter schrieb, weil die 17-jährige Ulrike von Levetzow seine Liebe nicht erwiderte:




Was soll ich nun vom Wiedersehen hoffen,

Von dieses Tages noch geschloßner Blüte?

Das Paradies, die Hölle steht dir offen;

Wie wankelsinnig regt sich's im Gemüte!


Große Worte eines großen Geistes. "Hier kann ich klar die hormonell unterstützte Dynamik der Verliebtheit herauslesen", sagt Walschburger.

Drei Systeme der Liebe

Um zu verstehen, warum Goethe so fühlt, müssten wir in die Savanne der altsteinzeitlichen Jäger und Sammler reisen. Vor weit mehr als 10.000 Jahren hat der Mensch seine innere Betriebsorganisation und sein Sozialverhalten ausgebildet. Und auch die drei wesentlichen Teilsysteme der geschlechtlichen Liebe: den Sexualtrieb, die leidenschaftliche, romantische Liebe und die vertrauensvolle Partnerbindung.

Der Trieb dient der Fortpflanzung. In der Pubertät fangen Mädchen an, verstärkt Östrogene zu produzieren, und Jungen besonders Testosteron. Der Sexualtrieb setzt ein, man wird der Eltern überdrüssig, fremde Personen werden interessant. "Die Pubertät ist die Zeit, in der man ständig verliebt ist, aber noch nicht weiß, in wen", sagt Walschburger.

Romantische Liebe: Zwischen Rausch und Zwangsstörung

Nach der Zeit der diffusen Schwärmereien kommt die erste, alles überstrahlende Verliebtheit. Damit die Menschen eine Beziehung eingehen, muss die Natur die Entscheidung für einen Partner versüßen: Adrenalin und Noradrenalin sorgen für ein leidenschaftliches Temperament und dafür, dass wir für Reize aus der Umwelt empfänglicher werden. Dopamin verändert ähnlich wie Drogen unsere Wahrnehmung und unsere gesamte Erkenntnisleistung: Wie durch Scheuklappen wird die Aufmerksamkeit auf die positiven Eigenschaften des Geliebten gelenkt - die schlechten werden ausgeblendet. Und außerdem - zumindest eine Zeit lang - auch alle anderen potentiellen Liebespartner.

Viele Sänger haben die große Liebe sehnsüchtig besungen, viele Teenager wie hypnotisiert auf das Handy gestarrt, in der Hoffnung, dass es endlich klingelt. Das hängt mit labilisierter Serotonin-Produktion zusammen, die auch bei Zwangsstörungen zu beobachten ist. Akut Verliebte können nicht aufhören, aneinander zu denken, möchten die ganze Zeit zusammen sein, sich ineinander auflösen. Goethe schreibt:




In Gegenwart des allgeliebten Wesens;

Da ruht das Herz, und nichts vermag zu stören

Den tiefsten Sinn, den Sinn, ihr zu gehören


Nach dem Taumel

"Käme Goethe tatsächlich mit Ulrike von Levetzow zusammen, wäre der Spuk nach einem Jahr vorbei", sagt Walschburger. Nach dem Happy End klingt die Verliebtheit schon nach wenigen Monaten ab. Läuft die Beziehung gut, wird die leidenschaftliche Liebe von der partnerschaftlichen Bindung abgelöst. Das Paar soll schließlich zusammenbleiben - etwa vier, fünf Jahre lang, bis der Nachwuchs auf eigenen Beinen steht.

Die Bindungshormone heißen Oxytocin und Vasopressin - bekannt als Kuschelhormone, die auch Eltern-Kindbeziehungen zusammenhalten. Die Überhöhung und die hormonelle Fokussierung auf den Partner ist aber vorbei: "Der Mensch ist ein Zwitterwesen - einerseits treu, andererseits untreu", sagt Walschburger. Wir sehnen uns nach einem vertrauten "Individuum mit Heimcharakter", bei dem wir uns aufgehoben fühlen - aber auch nach einem immer neuen, geheimnisvollen Partner. Die Verschmelzung kann sogar zum Verhängnis werden: Sind sich die beiden Ichs zu vertraut, sind sie zu sehr zu einem Wir geworden, fehlt das Fremde, sexuell Stimulierende.

Heißt das, dass es in unserem Leben nicht nur ein Happy End geben wird, sondern mehrere Happy Ends, alle paar Jahre? "Unser Partnerschaftsideal ist auch von kulturellen Werten geformt, etwa vom Ideal der ewigen Liebe", sagt Walschburger. "Allerdings wird der Anpassungspreis höher, je weiter man sich von seiner Natur wegbewegt." Je weiter der Spagat zwischen Natur und Kultur, desto höher die Kosten: etwa für Gesellschaften mit sehr strikter Sexualmoral.

Oder für promiske Großstadtsingles, die vorgeben, keine Sehnsucht nach einem Partner zu haben - zum Preis einsamer Sonntage und der Angst, allein zu sterben. Zu zweit ist es einfacher, glücklich zu werden. In einer Gesellschaft, in der es keinen existentiellen Druck für die lebenslange monogame Ehe gibt, werden aber neue Formen wichtiger, wie offene Beziehungen oder serielle Monogamie.

Die Natur kann nicht auf alle Fragen eine Antwort geben: "Ich könnte mir meine eigene Partnerschaft nicht biologisch erklären", sagt Walschburger. Seit 40 Jahren ist er mit seiner Frau verheiratet. "Es hat ja keinen biologischen Vorteil, so lange zusammenzubleiben." Die Natur sei nicht darauf vorbereitet, dass die Menschen so lange lebten, geschweige denn zusammenblieben." Wir müssen nach sozialverträglichen neuen Wegen suchen", sagt Walschburger.

*****e_M Frau
8.549 Beiträge
Themenersteller 
DIVSI Milieu-Studie zu Vertrauen und Sicherheit im Internet
..aus einer Presseerklärung von DIVISI


27 Millionen Menschen in Deutschland ohne Internet
Digitaler Graben zwischen „Onlinern“ und „Offlinern“ muss neu gezogen werden / 74 Prozent erwarten, dass Staat und Wirtschaft für Sicherheit im Internet sorgen / Studie offenbart Dilemma zwischen Sicherheitsbedürfnis und Freiheitswunsch der Internet-Nutzer



Rund 27 Millionen Menschen in Deutschland leben komplett oder nahezu komplett ohne Internet. Damit sind hierzulande fast doppelt so viele Personen offline wie bislang angenommen.

Das ist das zentrale Ergebnis der heute in Berlin vorgestellten „DIVSI Milieu-Studie zu Vertrauen und Sicherheit im Internet“. Im Auftrag des
Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI) hat das SINUS-Institut insgesamt 2.047 Menschen bevölkerungsrepräsentativ in einer computergestützten Face-to-
Face-Umfrage zu deren Einstellungen in Bezug auf Vertrauen und Sicherheit im Internet sowiezu deren individuellem Internet-Nutzungsverhalten befragt. DIVSI-Direktor Matthias Kammer:
„Die Studie beschreibt den Zustand unserer Internet-Gesellschaft präziser, als dies jemals zuvorgeschehen ist.“


Die bundesweite Untersuchung zeigt, dass fast 40 Prozent der Menschen in Deutschland Digital Outsiders sind. Dies sind nicht allein Menschen ohne technischen Zugang zum Internet. Vielmehr gehören dazu auch jene, die zwar theoretisch über einen Internet-Anschluss verfügen könnten, im Umgang mit dem Internet jedoch stark verunsichert sind und dieses daher so gut wie bzw. überhaupt nicht nutzen. Rund 41 Prozent (28 Millionen Menschen) bezeichnet die Studie hingegen als Digital Natives. Diese sind mit dem Internet groß geworden und haben es voll in ihr Leben integriert. Als dritte Gruppe wurden schließlich Digital Immigrants identifiziert (20 Prozent bzw. rund 14 Millionen Menschen). Sie begrüßen einerseits den kommunikationstechnischen Fortschritt und nutzen das Internet gezielt für ihre Zwecke. Andererseits nehmen sie auch die negativen Folgen des Digitalisierungsprozesses wahr, sind im Internet eher misstrauisch, skeptisch und defensiv unterwegs. Sie beobachten den Trend zunehmender Offenlegung der Privatsphäre in sozialen Netzwerken mit Sorge.


Digitale Gesellschaft doppelt gespalten
Die DIVSI Milieu-Studie identifiziert zudem zwei signifikante Gräben, die unsere digitale Gesellschaft spalten. Bislang wurde in den Diskussionen davon ausgegangen, dass diese allein durch den Graben zwischen „Onlinern“ und „Offlinern“ gespalten sei. Eine auf technisch online oder offline beschränkte Unterscheidung spiegelt die Realität jedoch nicht richtig wider. Viel entscheidender ist, wie die Menschen das Internet tatsächlich nutzen.


Über DIVSI
DIVSI ist ein gemeinnütziges Institut mit Sitz in Hamburg, gegründet und gefördert von der Deutschen Post. Das Institut ist uneingeschränkt frei in seiner Tätigkeit. DIVSI versteht sich als Forum, das einen offenen und transparenten Dialog zu mehr Vertrauen und Sicherheit im Internet organisiert und mit neuen Aspekten belebt. Das Institut fördert die Vernetzung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik und will so mithelfen, potenzielle Risiken bei der elektronischen Kommunikation und Transaktion zu untersuchen und zu analysieren.

Die „DIVSI Milieu-Studie zu Vertrauen und Sicherheit im Internet“ steht unter www.divsi.de zum
kostenlosen Download bereit oder kann als kostenfreie Druck-Ausgabe (164 Seiten) bei DIVSI
angefordert werden.
*****ida Frau
17.856 Beiträge
Gruppen-Mod 
humor ist wenn frau trotzdem lacht?
ich bin über den blog der mädchenmannschaft auf die spiegel-debatte aufmerksam geworden, die mal wieder einblicke in das seelenleben so manches mannes hier in d gibt.
und ich bin entsetzt. vor allem weil die argumente immer die gleichen sind: die menschen, die sich über diskriminierung aufregen, seinen spaßbefreit, verklemmt, oberlehrerhaft, lesbisch, feministisch sowieso (oberschimpfwort...)
was ist an 'sie_will_ja' lustig als vereinsname? was?! und: wohlgemerkt, wir reden nicht von einem burschenverein, der einen namen für ein paar tage im fasching gesucht hat. ich würde gerne mal von den frauen/freundinnen wissen, wie die kerle so im alltag sind...

Lieber FC Siewillja, Humor ist, wenn Ihr trotzdem nicht lacht
von Nadia

Ihr alten Häuser vom FC Siewillja! Ja, huch, so schnell geht das, ich bin wegen des wohl bekannten SPIEGEL-Artikels “Fußball im Zeichen der Männlichkeit” über Euch gestolpert, der ja quasi der große Furzankündiger des eventuell aufziehenden Shitstorms ist. Und ich würde laut Fremdwahrnehmung einiger Eurer Face­book-Fans wohl in die Schublade “weltfremde Eman­ze” gehören, oder als jemand identifiziert werden “der (sic) sich davon diskriminiert fühlt sucht entweder ver­zweifelt Aufmerksamkeit und Probleme oder hat ander­weitige schwer­wiegende Probleme und Störungen die er/sie damit zu über­spielen versucht!” Und wahrscheinlich passe ich auch in das Töpfchen “Diesem Gender­quatsch und diesen Feministinnen muss endlich einhalt geboten werden! Die Vorwürfe sind absurd und lächerlich! Nicht den Namen ändern! Also Frau würde ich mich eher schämen, von so hirnverbrannten an der Uni vertreten zu werden. Das ganze gleich schon einer Gehirnwäsche!”

weiter im Text geht's hier: http://maedchenmannschaft.ne … nn-ihr-trotzdem-nicht-lacht/
*****e_M Frau
8.549 Beiträge
Themenersteller 
maedchenmannschaft ist immer ein guter Lesetipp..... man kann sie auch auf facebook adden - hab ich *lach*
*****ida Frau
17.856 Beiträge
Gruppen-Mod 
grins
ich auch *ggg*
*****qui Frau
10.579 Beiträge
Ich
bin offensichtlich zu doof für diese Welt oder habe gerade durch meine Arbeit die wichtigsten Dinge nicht mitbekommen.
Büdde hülf mir doch gerade einmal weiter.

Habe ich das jetzt richtig verstanden irgend so eine dämliche Jungsgurkentruppe hat sich einen Vereinsnamen gegönnt der auf FC siewillja lautet? Und nachdem dies dann seine Kreise gezogen hat und die Herren damit an den Pranger kamen beschweren sie sich nun das es ja mal wieder nur die Feministinnen sind die sich beschweren?

Ist das soweit richtig verstanden?


*gr2*

may
*****e_M Frau
8.549 Beiträge
Themenersteller 
Liebe wird oft überbewertet - Buchtipp
Am Sonntag bei "Literatur im Foyer" gesehen, Montag gekauft und heute gelesen.

Keine Angst, ich empfehle hier nicht den Hunderttausendsten Liebesratgeber. Nein, es ist ein amüsantes Buch mit viel vermitteltem Hintergrundwissen über das was wir Liebe nennen von einer taffen Autorin, die vor Jahren mit ihrer Band einen gleichnamigen Song machte:




»Liebe – was soll das?«

Die Berliner Songwriterin als Liebes-Desillusionistin und Paarkritikerin: Christiane Rösinger weiß, dass »Menschen, die wie Steine nebeneinander sitzen«, Paare genannt werden und dass damit alles Unglück der Welt beginnt.

Ihre langjährige theoretische und praktische Forschung auf dem »Arbeitsfeld Liebe« bringt es an den Tag: »Die Liebe macht Menschen zu Idioten«, und das Pärchen ist eine »unterentwickelte Lebensform, bei deren Anblick man nur immer wieder ›Nein, danke‹ ausrufen will«. Dennoch umgibt uns alle die »Pärchendiktatur«, wie man als Single nicht nur an Silvester merkt. Aber Hoffnung naht mit diesem Buch – einer liebevollen Abrechnung mit der Liebe.


Über Christiane Rösinger

Christiane Rösinger war Mitgründerin, Sängerin und Texterin der Berliner Bands »Lassie Singers« und »Britta«. In den 90er Jahren war sie eine der Betreiberinnen der legendären Flittchenbar am Berliner Ostbahnhof. Neben ihrer Arbeit als Musikerin schreibt sie Kolumnen und andere Beiträge für verschiedene Zeitungen und Magazine, darunter taz, Tagesspiegel, Berliner Zeitung und Frankfurter Allgemeine Zeitung. Im Jahr 2008 veröffentlichte sie ihren ersten Roman, „Das schöne Leben“. Seit 2008 schreibt und spricht sie die wöchentliche Kolumne „Aus dem Leben der Lo-fi-Boheme“ für den österreichischen Radiosender fm4. Ihr erstes Soloalbum „Songs Of L. And Hate“ ist soeben erschienen.

*****ida Frau
17.856 Beiträge
Gruppen-Mod 
o/t
ja, may genau so ist es abgelaufen.
sehr schön fand ich gestern den kommentar meines heißgeliebten: 'warum nennen die ihren club nicht fc kleiner_schwanz'? *grins*

o/t Ende.
*****e_M Frau
8.549 Beiträge
Themenersteller 
Zur Einstimmung auf den Sommer: Politik statt Bikinis
aus Mädchenmannschaft.net


Zur Einstimmung auf den Sommer: Politik statt Bikinis

Allerorten weisen „so kommen Sie zur Strandfigur“ und „die 132 knappsten Bikinis“ bereits auf den Sommer hin. Vielleicht liegt es am wenig sommerlichen Wetter – aber von Frauenzeitschriften einmal abgesehen, scheint Frauenpolitik vor der Sommerpause das heißeste Thema dieses Jahr zu sein.

Wenig geschickt stellte sich da die Koalition von Angela Merkel an, die vor besagter Sommer­pause „noch schnell“ und möglichst unbemerkt das Betreuungsgeld durchdrücken wollte. Nach dem zahlreichen Protest im Internet (Nein zum Be­treuungs­geld!), hat die Opposition die Situation grundlegend gedreht. Sie nutzte die Freitagsleere auf den Rängen von CDU und FDP und ließ die Be­schluss­un­fähig­keit des Bundes­tages feststellen. Klar: Ein parlamentarischer Trick. Daraus einen „Anschlag auf den Parlamentarismus“ zu zimmern, wie es der Parlamentarische Ge­schäfts­führer der FDP, Jörg van Essen, tat ist allerdings verfehlt.

Viel fragwürdiger ist die geplante Einführung des Betreuungs­geldes selbst. Seit November hat sich die Ablehnung in der Bevölkerung von 53 auf 71 Prozent ge­steigert. Anhänger_innen aller Parteien sind dagegen und auch im Parlament zeichnete sich zumindest heute keine Mehrheit ab. Auch die Vorwürfe von CDU-General­sekretär Hermann Gröhe, die Opposition hätte den Austausch im Parlament suchen sollen, sind Irrlichter. So berichtete der Tagesspiegel, dass eben jene Opposition erst am Mittwoch gefordert hatte, mehr Zeit für die Vorbereitung der Debatte zu bekommen. Erst fundierte Diskussionen verhindern und dann einfordern – na besten Dank Herr Gröhe.

Dass die „Schuld“ am Scheitern nun wirklich nicht alleine bei SPD, Grünen und der Linken zu finden ist, zeigt nicht zuletzt, dass auch Familien- und Frauenministerin Kristina Schröder nicht anwesend war!

*****qui Frau
10.579 Beiträge
Das
ist ja der Knaller in Tüten.

Entschuldigung ich grinse mir schon etwas länger am heutigen Nachmittag ins Fäustchen nachdem ich die Nachricht über den Abbruch der Sitzung gehört habe. Doch das die eigenen Fraktionsmitglieder abwesend waren und nicht nur die Opposition fehlte ist dabei nicht so rausgekommen.
Ein Knaller ist doch nun mal wirklich die Abwesenheit der Ministerin die für dieses Papier verantwortlich zeichnet.

Sich dann aber auch noch über die Situation zu beschweren ist das Tüpfelchen das mich darüber nachgrübeln lässt ob ich es hier mit Erwachsenen zu tun habe oder nicht.

*danke* aber die Nummer ist ohne Worte doch zu Recht so ausgegangen wie es heute stattgefunden hat. Meine persönliche Meinung.

lg may
******iga Frau
107 Beiträge
Und ich hatte schon befürchtet,
dass das Betreuungsgeld glatt durchgeht... Schön, dass sich der Protest dagegen regt, das muss noch viel mehr werden!
*****e_M Frau
8.549 Beiträge
Themenersteller 
Wir kommen anders
aus Freitag.de


Wir kommen anders

Aufklärung - Ist die Jugend von heute wirklich aufgeklärt? Fünf junge Berliner unterhalten sich über Sex. Wir haben zugehört ...



Das soll also die Generation Porno sein: versaut, frühentwickelt und gleichzeitig stockkonservativ. Statt Harry Potter hat sie im Internet Cumshots und Gangbang gesehen und vernünftig verhüten hat sie angeblich noch immer nicht gelernt. Geschichten und Vorurteile über die Jugend von heute gibt es fast so viele wie Aufklärungsbücher. Gerade ist wieder eines erschienen: Make Love (Verlag Rogner & Berhard, 22,95 Euro) ist ein Aufklärungsbuch, wie man es selber gern gelesen hätte: unverklemmt und unverschnörkelt, liebevoll und doch auf der Höhe der Forschung. Und am Ende sogar ein wenig verrucht.

Aber brauchen Jugendliche überhaupt noch solche Bücher? Wie aufgeklärt sind sie eigentlich? Was denken sie über Sex? Was wünschen sie sich? Und wie reden sie darüber, wenn sie unter sich sind?

Unsere jüngste Mitarbeiterin hat vier Freunde und Freundinnen an einem Nachmittag eingeladen, das zu tun, was sie angeblich eh ständig tun: über Sex reden. Bloß, dass diesmal ein Tonband laufen würde. Zwei Mädchen und zwei Jungen sagten sofort begeistert zu. Sie sind alle zwischen 18 und 20 Jahre alt. Sie stehen alle kurz vor dem Schulabschluss. Teilweise kannten sie sich untereinander, teilweise lernten sie sich an diesem Nachmittag kennen. Um 14 Uhr wurde das Band eingeschaltet, drei Stunden und fast 90 Zigaretten später haben wir es wieder ausgeschaltet.

Beim Abtippen trieb es dem Redakteur über so viel Offenheit zunächst die Schamesröte ins Gesicht, am Ende aber war er auffallend beschwingt und zuversichtlich, dass hier eine Generation heranwächst, die genauso unsicher, genauso sehnsüchtig, genauso neugierig ist wie alle vorherigen auch. Bloß, dass diese hier offen darüber spricht. Aber lesen Sie selber! Noch eins: Gegen den Wunsch der fünf haben wir ihre Namen verfremdet.

Charlotte: Wie war eigentlich euer erstes Mal?

Juri: Bei mir war es ein unfassbar unromantischer One-Night-Stand. Ich war in einem Club, wir haben getanzt und uns geküsst und sind irgendwann zu ihr. Ich weiß nicht einmal mehr, wie sie hieß oder wie es war.

Robert: Also bei mir war es schön. Ich war schon ein paar Monate mit meiner Freundin zusammen – wir waren beide 16 und hatten schon viel über Sex gesprochen – und dann hatte ich mal sturmfrei …

Maike: Klassisch!


Janina: Ich habe recht lange gewartet. Und dann hatte ich an einem Abend lange mit meinem neuen Freund geredet und auch ein wenig gekifft und dann ist es passiert. Es war eigentlich sehr schön.

Maike: Mein erstes Mal hat höchstens fünf Minuten gedauert und war total unspektakulär. Noch viel Luft nach oben. Und bei dir?

Charlotte: Ich hatte dazu ja wahnsinnig viel in Mädchenzeitschriften gelesen und diese Vorstellung, dass man sich im Kerzenschein und bei Lagerfeuer-Musik näherkommen würde. Ich hatte dann relativ früh das erste Mal Sex, mit 14, und das war natürlich total unromantisch und im Nachhinein hätte ich gern noch ein paar Jahre gewartet. Wie verhütet ihr eigentlich?

Maike: Pille.

Robert: Wenn man sich nicht kennt, dann mit Kondomen.

Alle: Genau!

Charlotte: In der Beziehung finde ich die Pille besser. Es ist ja bekannt, dass die meisten Männer ein Problem mit Kondomen haben. Und mich stört es ehrlich gesagt auch ein wenig. Wart ihr eigentlich aufgeklärt, als ihr das erste Mal Sex hattet?

Alle: Ja, klar.

Maike: Wie ist es bei euch zuhause? Redet ihr über Sex?

Unsere Generation muss man gar nicht mehr aufklären

Charlotte: In meiner Familie wird überhaupt nicht über Sex geredet. Nicht, dass die spießig wären, aber die reden einfach nicht drüber. Ich glaube, in der Vorstellung meines Vaters bin ich vier Jahre alt, habe ein rosa Kleidchen an und eine Schultüte in der Hand – der würde es nie verstehen, dass ich inzwischen Sex habe.

Maike: Mein Vater ist genauso. Aber meine Mutter hat schon früh ganz offen bei uns am Küchen-tisch mit Freundinnen über ihre Sexualität gesprochen. Das war bei uns normal.

Charlotte: Echt?

Maike: Klar, und als ich 16 wurde, hat sie mir so ein Sexbuch in die Hand gedrückt und gesagt: „Wird ja auch langsam Zeit.“

Robert: Meine Eltern haben mich sehr sachlich aufgeklärt, über Verhütung und Schwangerschaft. Aber heute würde ich nie mit ihnen über Sex reden wollen.

Juri: Meine Mutter ist ja Grundschullehrerin und hat dann irgendwann Aufklärungsbücher mitgebracht, aber ich finde unsere Generation muss man gar nicht mehr aufklären. Wir wissen doch eh schon Bescheid, weil man übers Internet so leicht Pornos schauen kann…

Maike: …aber was haben denn Pornos mit Aufklärung zu tun? Die sind doch total realitätsfern!

Juri: Ja, klar, ich weiß. Aber trotzdem ist man doch dadurch viel früher mit Erotik in Berührung gekommen und hat sich dann rasch informiert, oder?

Charlotte: Unsere Eltern denken ja, dass wir die Generation Porno sind, total versaut von dem ganzen Zeug im Internet.

Maike: Es ist schon so, dass unsere Generation viel Pornographie konsumiert. Du setzt dich einfach an den Rechner und klickst vorher auf „save“.

Charlotte: Oder hinterher auf „delete history“.

Die meisten Jugendlichen, die ich kenne, können das, was sie im Internet sehen, sehr gut von dem trennen, was tatsächlich passiert.

Robert: Schaut ihr gern Pornos?

Maike: Ja, schon, aber sicher nicht, um das hinterher nachzuspielen.

Juri: Es ist doch in unserer Generation jedem klar, dass das nicht der Wirklichkeit entspricht, oder?

Charlotte: Es gibt sicher viele 13-Jährige, die glauben, dass Frauen nach dreimal raus und rein kommen. Aber ich glaube auch, dass die Eltern ein völlig falsches Bild von uns haben. Die meisten Jugendlichen, die ich kenne, können das, was sie im Internet sehen, sehr gut von dem trennen, was tatsächlich passiert.

Juri: Was ich im Porno immer absurd finde: dass der Mann, kurz bevor er kommt, den Sex abbricht und sich über die Frau kniet, um ihr ins Gesicht zu spritzen. Darauf wäre ich nie gekommen.

Maike: Es gibt schon viele Jungs, die genau auf so etwas stehen…

Janina: Also ich schaue gern Pornos und auch gern zusammen mit meinem Partner. Ich empfinde das als Anregung, wir probieren auch Sachen aus, die wir gesehen haben. Mein Exfreund wollte mir dann unbedingt auch ins Gesicht spritzen, das wollte ich aber nicht, das fand ich respektlos.

Maike: Ich habe damit kein Problem. Es bringt mir zwar nicht viel, aber wenn er drauf steht.

Robert: Ich habe das mal mit meiner Exfreundin ausprobiert, aber es hat mich nicht besonders angemacht.

Charlotte: Das wäre für mich die totale und endgültige Demütigung. Ich würde mich fragen: Was ist das eigentlich für ein Typ, der so etwas gut findet?

Maike: Es ist halt eine Art Machtdemonstration des Mannes. Mich stört das nicht weiter, mir gefällt es, wenn der Mann ein bisschen dominant im Bett ist.

Janina: Das finde ich auch gut. Aber ich mag es nicht, wenn er vorgibt, wie es laufen muss.

Charlotte: Sagt mal, Jungs, wenn eure Freundin in den Ferien ist, und ihr euch einen runterholt, schaut ihr dann einen Porno oder denkt ihr an eure Freundin?

Robert: Dann schaue ich einen Porno. Ich habe doch Sex mit meiner Freundin, dann muss ich nicht auch noch an sie denken, wenn ich masturbiere.

Maike: So geht es mir auch. Habt ihr eigentlich einen Trick, damit ihr nicht zu früh kommt?


Robert: Naja, ich stelle mir dann Frauen vor, die mir nicht gefallen. Oder ich denke an ein mathematisches Problem. Ich will ja nach dem Sommer mein Informatik-studium beginnen und da gibt es genügend Fragestellungen, die einen ziemlichen ablenken können.

Maike: Überlegt ihr euch nach dem Sex manchmal: Das hätte ich besser machen können?

Juri: Ja, schon, aber wenn du mit deinem Partner darüber nicht reden kannst, ist das eine echt schwierige Frage. Wie sollst du denn wissen, was ihr gefällt?

Charlotte: Stimmt, ihr wisst gar nicht, ob es uns gefallen hat.

Juri: Naja, man merkt es schon, ob sie dir was vorspielt.

Charlotte: Nein!

Maike: Never!

Charlotte: Die besten Orgasmen meines Lebens habe ich vorgetäuscht!

Robert: Also, dann lieber nichts als etwas vorgetäuscht bekommen.

Charlotte: Du weißt doch gar nicht, wie viele Orgasmen dir vorgespielt wurden!

Robert: Doch, das weiß ich.

Charlotte: Wieso?

Robert: Weil noch keine Frau beim Sex mit mir einen Orgasmus hatte.

(Schweigen)

Charlotte: Also … äh … ich muss gestehen, ich habe wahnsinnig selten einen Orgasmus.

Janina: Nur durch den Akt komme ich auch nicht zum Orgasmus.

Charlotte: Ich auch nicht.

Maike: Sex ist auch ohne Orgasmus gut.

Robert: Dann bin ich ja beruhigt.

Janina: Und wie ist es, wenn ihr keinen hochkriegt?

Juri: Das ist mir mal passiert, als ich sehr viel getrunken hatte. Am nächsten Morgen war mir das wahnsinnig peinlich, aber meine Freundin fand das gar nicht so schlimm. Ich glaube, das ist für uns viel schlimmer als für euch, oder?

Maike: Im ersten Moment denkst du als Frau: Lag es an mir?

Es gibt unter Jungs bestimmte Themen, über die würde man nie sprechen. Zum Beispiel Penislängen

Charlotte: Ich wüsste gern, wie ihr Jungs eigentlich über Sex und Frauen redet, wenn ihr unter euch seid?

Juri: Wenn wir mit der Sportmannschaft auf Fahrt sind und da hat einer ein Mädchen aufgerissen, dann feiern wir den und geben ihm „high-five“. Unter Typen muss man so ein bisschen den Macho rauskehren und prahlen. Man redet viel oberflächlicher und geht nicht ins Detail. Und über Gefühle reden wir schon mal gar nicht.

Robert: Das kann ich nicht bestätigen. Mit meinem besten Freund habe ich immer viel über Gefühle geredet, aber fast nie über Sex. Und mit meiner besten Freundin dann eher ganz konkret über Techniken und Praktiken.

Juri: Es gibt unter Jungs bestimmte Themen, über die würde man nie sprechen. Zum Beispiel Penislängen. Das ist ein totales Tabuthema.

Robert: Genau!

Janina: Wie? Was? Ich dachte ihr redet ständig darüber!

Juri: Nein, nie! Und mich interessiert es auch überhaupt nicht. Also wenn ich über meinen Körper rede, dann nur mit einer Freundin.

Charlotte: Also lasst uns mal über Penisse reden.

Maike: Ja! Size matters!

Charlotte: Genau, je größer, desto besser.

Janina: Also ich finde Größe nicht so wichtig. Was findet ihr Jungs?

Robert: Ich denke ehrlich gesagt nicht so viel drüber nach, denn ich kann das ja sowieso nicht ändern.

Charlotte: Seid ihr denn zufrieden?

Juri: Ja.

Robert: Schon.

Charlotte: Das ist ja interessant, denn wenn du Frauen fragen würdest, ob sie mit ihren Ärschen und Titten zufrieden sind, würden die meisten sagen: naja.

Maike: Als Frau denkst du immer, du müsstest dünner sein. Aber dann sagst du dir: Hey, du hast Kleidergröße 38, das geht voll klar, warum glaube ich, zu dick zu sein?

Juri: Also ich finde bei einer Frau: Mehr ist mehr.

Robert: Genau, lieber etwas kräftiger als diese Superdünnen.

Charlotte: Ich bin bei Frauen seltsamerweise viel kritischer. Bei Männern, finde ich, geht alles: Die können superdünn sein oder etwas dicker, sehr behaart oder kaum. Aber bei einer Frau registriere ich sofort, ob sie fünf Kilo zu viel drauf hat. Das ist echt schlimm. Mein Körpergefühl ist sehr von der Tagesform abhängig. Es gibt Tage, da schau ich morgens in den Spiegel und denke: O Gott, du alte Fettkuh. Wie ist das denn bei den Jungs?

Juri: Wenn ich morgens in den Spiegel blicke und finde, dass ich schlecht aussehe, denke ich einfach: Scheiß drauf. Aber grundsätzlich versuche ich schon, gut auszusehen.

Maike: Du siehst gut aus.

Charlotte: Finde ich auch.

Juri: Aber ich habe auch Problemzonen. Mich regen meine kräftigen Oberschenkel krass auf, weil ich viele Hosen nicht anziehen kann.

Charlotte: Geht mir auch so.

Maike: Ich trage deshalb immer Männerhosen.

Charlotte: Ich finde, große Brüste sehen manchmal komisch aus. Ich stelle mir vor, dass es irgendwie schön ist, wenn Männer einem auf den Ausschnitt starren. Das ist ja irgendwie als Kompliment gemeint. Aber ich würde mich billig fühlen, wenn meine Brüste zu stark betont würden.

Maike: Es ist nicht wirklich ein Kompliment. Ein Freund meines Stiefvaters hat mir mal während des Abendessens die ganze Zeit auf die Brüste gestarrt, bis meine Mutter sagte: Es reicht jetzt auch mal.

Charlotte: Stimmt es, dass es Arschjungs und Tittenjungs gibt?

Robert: Ich guck mir das Gesicht an!

Charlotte: Och ja. Klar!

Robert: Doch, wirklich.

Juri: Ich schau eher auf die Titten, aber das Gesamtbild muss passen.

Charlotte: Ich schau bei Frauen auf die Titten. Wie ist es bei dir?

Janina: Ich stehe auch auf Frauen und finde Titten richtig wichtig. Obwohl die meisten meiner Frauen dann oft eher einen guten Arsch hatten. Was ich dann auch gut fand. Es ist also wohl letztlich nicht so wichtig.

Charlotte: Ich habe mich früher, wenn ich nach dem Sex aufs Klo gegangen bin, in eine Decke gehüllt, weil ich mich nicht nackt zeigen wollte. Inzwischen aber ist es mir ziemlich egal. Ich ziehe auch beim Sex nicht mehr den Bauch ein. Obwohl das ja besser ist für den Orgasmus.

Juri: Ach ja?

Maike: Klar, wegen der Becken-bodenmuskulatur.

Juri: Woher wisst ihr das?

Charlotte: Ich habe das irgendwo gelesen.

Juri: Wie trainiert man denn den Beckenboden?

Maike und Charlotte: Yoga!

Juri: Kennt ihr das, dass ihr euch mehr gehen lasst und weniger auf euer Äußeres achtet, wenn ihr einen Freund habt? Ich zum Beispiel kriege immer eine Beziehungsplautze.

Janina: Bei mir ist es so, dass ich mich anfangs schick mache, weil ich ihm gefallen will und dann, nach einer Zeit, lass ich mich gehen, um zu sehen, ob er mich wirklich mag. Wenn er dann bleibt, bemühe ich mich wieder.

Maike: Eine Art Test also!

Juri: Experimentiert ihr eigentlich viel im Bett?

Robert: Ja, sehr viel.

Charlotte: Also, ich würde gerne sagen können, dass ich sexmäßig wahnsinnig experimentell unterwegs bin, aber ich glaube, das Gegenteil ist richtig: Ich bin ein Gewohnheitstier, ich mag die Missionarstellung. Was anderes, habt ihr euch schon mal gefilmt beim Sex?

Maike: Nö.

Robert: Nee, ich wüsste auch nicht, wann man sich das dann anschauen will. Für eine Nachbesprechung, oder wie? (alle lachen).

Charlotte: Und wie ist es mit Analsex? Habt ihr damit Erfahrungen?

Janina: Ja.

Charlotte: Wie fühlt sich das an, so ein bisschen wie, äh, kacken?

Janina: Nee, aber klar, es ist schon ein wenig schmerzhaft. Es ist sehr eng, aber genau das gefällt mir daran. Hinterher ist man völlig gelöst. Kann ich jedem empfehlen.

Charlotte: Mein Freund will das absolut nicht.

Sex außerhalb der Beziehung ist entspannter, weil man dem Gegenüber keine Rechenschaft schuldig ist.

Janina: Ich musste meinen auch dazu überreden. Ich glaube, dass viele Jungs das irgendwie ekelig finden.

Robert: Ich würde es gern mal ausprobieren.

Janina: Findet ihr, dass Sex in der Beziehung oder bei einem One-Night-Stand besser ist?

Robert: Ich hatte noch nie einen richtigen One-Night-Stand.

Charlotte: Ich finde Sex in der Beziehung bringt Verantwortung mit sich. Man hat das Bedürfnis, dem Partner etwas zu bieten, weil man ihn gern hat. Sex außerhalb der Beziehung ist entspannter, weil man dem Gegenüber keine Rechenschaft schuldig ist. Mit meinem jetzigen Freund ist es besser, aber lange Zeit habe ich mich in Beziehungen nicht getraut zu sagen, was mir eigentlich gefällt. Bei einem One-Night-Stand fiel mir das viel leichter.

Janina: Ich rede über Sex. Und frage viel. Ich finde das wichtig.

Robert: Ich habe mit meinen Freundinnen auch immer über Vorlieben und Phantasien gesprochen. Das hat dazu geführt, dass wir viel ausprobiert haben. Sagt mal, habt ihr eigentlich Erfahrungen mit offenen Beziehungen?

Janina: Ja, und daran ist meine letzte Beziehung gescheitert. Das lief so: Ich hatte meine Leute und er seine, aber als mir klar wurde, dass er überhaupt keinen Wert darauf legt, wen er fickt, fand ich das krass.

Maike: Aber es war vorher so abgesprochen?

Janina: Ja, und wir wollten uns alles erzählen. Aber dann hat er das nicht mehr getan und ich habe irgendwann das Vertrauen verloren.

Charlotte: Warst du nicht eifersüchtig? Ich denke, wenn man jemanden wirklich liebt, dann ist man auch treu, und wenn man das nicht mehr schafft, stimmt auch in der Beziehung etwas nicht. Offene Beziehungen tun immer irgendwann irgendwem weh.

Juri: Ich hatte noch keine offene Beziehung, aber was ich von Freunden höre, hat meistens der eine Partner mehr Sex als der andere, und das führt dann zu Problemen. Mir ist Treue sehr wichtig, aber wenn meine Freundin mich betrügen sollte, heißt das nicht gleich, dass ich Schluss machen würde.

Charlotte: Ab wann würdest du sagen: Sie hat mich betrogen?

Juri: Wenn sie mit jemandem geschlafen hat.

Charlotte: Und knutschen?

Juri: Wenn sie mir das hinterher gesteht, dann würde ich ihr das nachsehen. Aber natürlich ist das ein gewisser Krampf: Jedesmal, wenn sie mal alleine feiern geht, hätte ich Angst, dass es wieder passiert.

Charlotte: Und was haltet ihr von der Regel: „Was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß?“

Alle: Nichts!

Maike: Andererseits soll diese totale Ehrlichkeit doch auch nur das eigene Gewissen erleichtern, oder? Und wenn man erzählt, was vorgefallen ist, macht das die Sache für den, der betrogen wurde, letztlich nur noch schlimmer.

Janina: Ich will es immer wissen, weil die Wahrheit nie so schlimm ist, wie die Ungewissheit.

Charlotte: Ich bin schon mal fremdgegangen und mir ist Treue seither wichtiger. Und ich kann diese bescheuerte Ausrede: „Ich war so besoffen“ nicht mehr hören. Wenn ich so betrunken bin, kotz ich doch in die Ecke und gehe nicht mit jemand anderem ins Bett, oder?

Maike: Bei Alkohol stimmt das, aber bei anderen Drogen ist man wehrlos.

Robert: Bei MDMC zum Beispiel. Zunächst verspürst du ein großes Glücks- und Wachheitsgefühl. Du willst tanzen und glaubst, jeden zu lieben. Und bei den meisten wirkt es auch als Aphrodisiakum. Ziemlich stark sogar.

Maike: Stimmt! Ich hatte mal in einem Club mit neun ver-schiedenen Leuten was. Da dachte ich hinterher: Das passiert dir nicht einfach so, das war wegen der Droge.

Charlotte: Wollt ihr eigentlich später mal Familie haben?

Maike: Nö.

Janina: Ich will Kinder, aber keinen Mann.

Robert: Ich will unbedingt Frau und Kinder.

Juri: Ich möchte auch das klassische: Frau und zwei Kinder.

Janina: Ich glaube an die große Liebe, ihr auch?

Maike: Nein.

Robert: Ich glaube nicht an die eine große Liebe, ich glaube, es gibt mehrere Personen, mit denen es gut passen kann.

Juri: Ich glaube nicht, dass es Perfektion gibt, man muss an allem arbeiten.

Charlotte: Ich glaube, man kann sich viel einreden. Man kann also mit relativ vielen Menschen glücklich werden.

Janina, 19, ist Single. Die Schülerin macht nächstes Jahr Abitur. 
Sie singt in einer Band und 
geht am Wochenende gern auf Electro-Partys

Juri, 19, ist Single und spielt Hockey in der 1. Verbandsliga. Er studiert Mathematik und Physik auf Lehramt und möchte 
später mal eine Familie gründen

Maike, 18, ist Single und hat das Abitur bestanden. Sie überlegt sich, ob sie Tätowiererin 
werden soll. Alternativ würde 
sie gern Bestatterin lernenRobert, 19, Single, hat gerade sein Abitur bestanden, ist von 
zu Hause ausgezogen und 
beginnt im Herbst ein 
Informatik-Studium in Berlin

Charlotte, 19, in einer festen Beziehung, hat gerade ihr Abitur bestanden. Nach dem 
Sommer möchte sie für drei Monate nach Argentinien

*****e_M Frau
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Frauen verzichten lieber auf Sex als auf Fernsehen
aus frankfurter rundschau.de


Laut einer Umfrage verzichten Frauen lieber ein Jahr auf Sex als auf Fernsehen. Bei Männer verhält es sich nach der Befragung hingegen umgekehrt.


Frauen würden mehrheitlich lieber ein Jahr lang auf Sex verzichten als auf Fernsehen. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen. Bei den Männern in Deutschland ist es umgekehrt, ihnen fiele eine zwölfmonatige TV-Pause mehrheitlich leichter als ein Verzicht auf Erotik. Der Befragung zufolge entschieden sich 57,6 Prozent der Frauen für einen Sex- statt einen Fernsehverzicht, wenn sie vor die Wahl gestellt würden, wie die Stiftung am Dienstag in Hamburg mitteilte. Dagegen entsagten in dieser Situation 61,6 Prozent der Männer lieber dem Fernsehen.

Ähnliche Differenzen zwischen den Geschlechtern gab es der Umfrage zufolge bei der hypothetischen Entscheidung zwischen Sex und Süßigkeiten. Immerhin 46,8 Prozent der Frauen in Deutschland würden demnach eher für ein Jahr auf Sex als auf Naschereien verzichten. Bei den Männern sind dazu nur 21,6 Prozent bereit. 78,4 Prozent geben Sex den Vorzug, wenn sie wählen müssten.

Für die Untersuchung befragte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag der Stiftung für Zukunftsfragen den Angaben zufolge knapp 2200 Menschen ab 14 Jahren. Dabei wurden die Teilnehmer mit diversen vorgegebenen Entscheidungsalternativen konfrontiert. Unter anderem kam auch heraus, dass eine Mehrheit der Frauen (60,6 Prozent) lieber ein Jahr lang auf einen Computer als auf Bücher verzichten würde. Bei den Männer verhält es sich umgekehrt. Sie würden zu 64,5 Prozent eher auf Bücher als Computer aufgeben.

Die Stiftung für Zukunftsfragen ist eine vom Tabakkonzern British American Tobacco gegründete und finanzierte Forschungseinrichtung. (afp)
*****e_M Frau
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Deutschland : Griechenland

*****e_M Frau
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häppchenweise. Ein postpornografisches Experiment.
Sechs Menschen, ein Raum, ein Abend, ein Essen, viel Sinnliches und vieles zu Entdecken.

Ein Film der zeigt wie Körper und Gemüter sich begegnen können, wenn man sie nur lässt ...


Lass dich auf ein reizendes Experiment ein, irgendwo zwischen ästhetischer Setzung und ehrlichem Wagnis, zwischen pornografischer Kunst und dem Versuch Sexualität in Gesprächen und Handlungen neu zu fassen.

Mehr unter haeppchenweise.net oder auf facebook


*****e_M Frau
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Fimtipp "Die Kunst zu lieben"


War schon jemand drin????


Liebe oder Freundschaft? Oder beides?
Emmanuelle beichtet ihrem Mann, daß sie gerne mit anderen Männern schlafen würde. Ein Pianist mit einer besonderen Gabe hat nicht mehr lange zu leben. Achille ist von seiner Nachbarin verzückt und die scheint auch nicht abgeneigt. Ein anderes Paar ringt um den angemessenen Freiraum in ihrer Beziehung. Isabelle hatte schon länger keinen Sex und erhält ein so verführerisches wie seltsames Angebot von ihrer Freundin Zoe. Amélie wird von Boris begehrt und trifft unter merkwürdigen Umständen auf Isabelle. In all den sich ergebenden amourösen Verwicklungen spielt nicht zuletzt ein abgedunkeltes Hotelzimmer eine wichtige Rolle...

'Die Kunst zu lieben' ist eine typisch französische (Sommer-)Komödie in der Tradition der Werke von Eric Rohmer mit ihren komplizierten Beziehungsarrangements, neurotischen Figuren, ausufernden Dialogen und unvorhergesehenen Wendungen. Regisseur Emmanuel Mouret, der gerade erst mit 'Ziemlich beste Freunde' einen internationalen Erfolg gefeiert hat, präsentiert mit seinem neuesten Film einen ironisch-vertrackten Beziehungsreigen, in dem er in verschiedenen lose miteinander verbundenen Episoden die Liebesirrungen und -wirrungen moderner Großstadtbewohner inszeniert. Dabei wird er nicht zuletzt von einem kongenialen Darstellerensemble unterstützt, u.a. von Julie Depardieu, der Tochter von Gérard Depardieu, in der Rolle der sexuell frustrierten Isabelle. Im Ergebnis sehen wir eine locker-leichte Milieustudie mit ernsteren Akzenten und erotischem touch: "Die gutbürgerliche Gesellschaft entdeckt den Darkroom", wie es der Kritiker der FAZ pointiert zuspitzte.

Es fällt schwer, beim Titel des Films nicht sogleich an Ovids Liebeskunst (Ars Amandi) aus dem 1. Jahrhundert vor Christus und noch mehr an Erich Fromms Klassiker bzw. globalen Megabestseller von 1956 'Die Kunst des Liebens' zu denken, um so mehr, da der originale französische Filmtitel mit Fromms Buchtitel in der französischen Ausgabe identisch ist: 'L'Art d'Aimer'. 'Die Kunst des Liebens' des Sozialphilosophen und Psychoanalytikers wurde seither allein in Deutschland ein paar Millionen mal verkauft, weltweit ein vielfaches davon, obwohl bezweifelt werden darf, daß es auch genau so oft (zu Ende) gelesen wurde, wenn man den Zustand der kollektiven Liebesverhältnisse betrachtet, wie sie auch in diesem Film wenngleich einen charmanten und unterhaltsam-originellen Ausdruck finden.

Das Buch macht gleich zu Beginn neben der Betonung von der universellen Bedeutung der Liebe den zentralen Unterschied zwischen wirklichem Lieben und dem blossen Wunsch, GEliebt werden zu wollen, klar. Daraus ergibt sich auch seine Leitidee, daß Lieben tatsächlich eine aktive Fähigkeit und erstrebenswerte Eigenschaft ist, eben eine "Kunst", und nicht nur vom passiven Glück und Zufall z.B. bei der Partnerwahl abhängt. Die traditionell unterschiedlichen Voraussetzungen und resultierenden Handlungsorientierungen von Mann und Frau werden benannt, Selbstsucht und Selbstliebe unterschieden, wie generell verschiedene Erscheinungsformen der Liebe näher untersucht (Elternliebe, erotische Liebe, Gottesliebe usw.). Der Unterschied von sexueller Lust und Liebe wird dargestellt wie die weit verbreitete Annahme kritisiert, daß Liebe ein bloßes - z.B. herzlich-inniges - Gefühl sei, ebenso, daß sie etwas sei, das sich bloß zwischen zwei intimen Partnern ereigne. Die tiefenpsychologischen, sozialen, politischen bis hin zu den spirituellen Dimensionen der Liebe werden erörtert, wobei Fromm im Schlußteil noch ein paar einschränkende Betrachtungen über den Wert solcher theoretischer Reflexionen über die Liebe anschließt, da es letztlich auf die Praxis des Liebens ankäme.

Durch seine gesellschaftskritische Perspektive und philosophischen Passagen stellt 'Die Kunst des Liebens' alles andere als den typischen Ratgeber dar, als der das Buch in der öffentlichen Wahrnehmung bei Nicht-Lesern gilt oder wie viele Leser auf der Suche nach vorgefertigten Rezepten und einfachen Beziehungstips feststellen müssen, wenn sie es bald enttäuscht aus der Hand legen. Andererseits könnte man das ganze Werk geradezu als "die Bibel der Moderne" bezeichnen, da es das Phänomen der Liebe in alle wesentlichen psychologischen, sozialen, politisch-ökonomischen und geistigen Bedingungen der modernen Welt einordnet und in ihrem Licht deren Stellenwert verortet. (Gewissermassen aber nur als "das Alte Testament der Moderne", denn das ewige Leben und die ewige Liebe der religiösen Tradition ist dem Religionskritiker Fromm unter der Hand erstmal verlorengegangen, so als ob auch ein moderner Christus nötig wäre, um diese Ewigkeitsdimension der vollkommenen Liebe auch unter modernen Verhältnissen neu zur Geltung zu bringen.) Leicht verständlich geschrieben ist es trotzdem - locker, leicht und ironisch wie eine französische Sommerkomödie allerdings nicht und so wie Erich Fromm mit seinem streckenweise altmodisch-belehrenden Ton die tiefere Leichtigkeit fehlte, so wünschte man sich von manch inspirierendem Film der Gegenwart doch noch etwas mehr substantielle Tiefe...

Originaltitel: L'Art d'Aimer
Regie: Emmanuel Mouret
Länge: 88 (min)
Darsteller: Francois Cluzet, Julie Depardieu, Frédérique Bel...
Produktionsort: Frankreich
Produktionsjahr: 2011
Startdatum: 17.05.2012

*****e_M Frau
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Gehirn trennt Lust und Liebe
Sexualforschung

Unser Gehirn trennt Lust und Liebe



Lust und Liebe aktivieren im Gehirn unterschiedliche Areale.
Liebe und Lust gehören für viele zusammen, andere können Sex ganz gut von der Liebe trennen. Die zweite Gruppe hat wohl Recht: Lust und Liebe aktivieren laut Wissenschaft ganz unterschiedliche Gehirnareale.


Lust lässt unter anderem eine Gehirnregion aufleuchten, die auch auf andere angenehme Erfahrungen, beispielsweise gutes Essen, reagiert. Liebe dagegen aktiviert einen Bereich, der auch eng mit dem Belohnungszentrum und mit Gewohnheiten und Süchten verknüpft ist, wie die Forscher im Fachmagazin „Journal of Sexual Medicine“ berichten.

„Liebe und Lust haben Unterschiede, aber auch auffallende Gemeinsamkeiten im Gehirn“, sagen Stephanie Cacioppo von der Universität Genf und ihre Kollegen. So seien bei beiden Gefühlen Gehirnbereiche aktiv, die unsere sinnliche Wahrnehmung kontrollieren. Auch Zentren, in denen unsere Erwartungen und das soziale Verhalten koordiniert werden, arbeiten bei Liebe und bei Lust auf Hochtouren.

Liebe ist eine Art Sucht

Mithilfe der neuen Gehirnkarte konnten die Forscher sogar nachvollziehen, was geschieht, wenn sich Lust zu Liebe wandelt: Bei sexuellem Verlangen leuchtet ein Gebiet im hinteren Teil des sogenannten Striatums auf. Dieser tief im Inneren des Vorderhirns liegende längliche Gehirnteil ist für das Zusammenspiel von Emotionen, Bedürfnissen, Bewusstsein und Bewegung verantwortlich. Wandelt sich Lust in Liebe, wandert das Signal vom hinteren Teil des Striatums weiter nach vorne - in einen Bereich, der mit Gewohnheiten, mit dem Streben nach Erfüllung und Befriedigung verknüpft ist.

„Letztlich ist Liebe auch nichts anderes als eine Art Sucht“, erklärt Mitautor James Pfaus von der Concordia University in Montreal. Sie sei eine Gewohnheit, die sich aus den befriedigenden Erfahrungen der gestillten Lust entwickle. Auf ähnliche Weise entstehe auch die Abhängigkeit bei einem Süchtigen. Liebe sei dabei aber übergreifender und abstrakter und aktiviere auch Schaltkreise im Gehirn, die für die Paarbindung und Beziehung zuständig seien. Dafür lasse die Aktivität in einigen Lustzentren nach.

Erotische Bilder oder Pornofilme

„Sexuelles Verlangen hat ein sehr spezifisches Ziel, Liebe ist dagegen abstrakter und komplexer“, erklärt Pfaus. So könne man beispielsweise Liebe empfinden, auch wenn der Partner gar nicht anwesend sei. Lust sei stärker auf die physische Gegenwart fixiert.

Für ihre Studie hatten die Forscher die Ergebnisse von 20 Untersuchungen ausgewertet, die jeweils entweder die Reaktionen bei Lust oder bei Liebe im Gehirn analysiert hatten. Dafür wurde die Gehirnaktivität von Probanden mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) aufgezeichnet, beispielsweise wenn sie erotische Bilder oder Pornofilme anschauten oder aber wenn sie Fotos ihres Partners sahen. „Bisher hatte aber keiner die beiden zusammengebracht, um die Aktivierungsmuster zu vergleichen“, sagt Pfaus.

Miteinander verknüpfte Regionen

Erst indem die Forscher die verschiedenen Ergebnisse zusammentrugen und in einer Karte kombinierten, zeigten sich die Unterschiede und Gemeinsamkeiten. „Wir wussten vorher nicht, was dabei herauskommen würde - ob beide vielleicht komplett getrennt ablaufen“, sagt Pfaus. Jetzt aber wisse man, dass Liebe und Lust zwar unterschiedliche, aber miteinander verknüpfte Gehirnregionen aktivierten. (dapd)S
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