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Werbekampagne für Frauen als "Reservearmée"

Werbekampagne für Frauen als "Reservearmée"
Soeben im Mittagsfernsehen im ZDF, anlässlich des Weltfrauentags ein Bericht über Frauen bei den Freiwilligen Feuerwehrten. Es wurde auf eine Internetseite verwiesen:www.frauen-am-zug.de.

Schaut Euch doch mal die Werbeslogans an:
• Frauen an den (Brand-)Herd
• Frauen sind Katastrophen (gewachsen)
• Frauen sind zu schwach (vertreten)
• Willkommen im Blaulicht- Milieu

Zitat von der Startseite im Internet:
Netzwerk für Mädchen und Frauen in der Feuerwehr

Dass Sie auf dieser Website vertiefende Informationen zum Thema "Frauen in der Feuerwehr" suchen, ist ein wichtiger Schritt auf unserem gemeinsamen Weg: Wir wollen mit Ihnen das Engagement von Frauen in den Freiwilligen Feuerwehren verstärken, wir wollen mit Ihnen die Akzeptanz von Frauen in unserer Organisation verbessern und das Interesse von Frauen an diesem besonderen Ehrenamt gewinnen.

Wir sind überzeugt davon, dass die Argumente für mehr Frauen in unserer Organisation auf der Hand liegen: Als größte Bürgerbewegung des Landes muss es unser Ziel sein, die Geschlechter annähernd gleich stark zu repräsentieren – das sichert unser System flächendeckender Hilfe, das verstärkt die Anbindung der Feuerwehren an die Gesellschaft, das ist ein Zeichen innerer Normalität für unsere Organisation.

Ok, in kleineren Ortschaften, auf dem Land, aber auch zur Unterstützung der Berufsfeuerwehren in Großstädten werden Freiwillige Feuerwehren benötigt. Aber erst seitdem der Mangel an männlichem ehrenamtlichen Personal auf Grund der demografischen Entwicklungen offensichtlich wird und die notwendige Anzahl an Männern vielerorts schon nicht mehr zur Verfügung steht, ist man bereit Frauen in dieses "verantwortungsvolle Ehrenamt" zu holen.

Über dieses Phänomen hinaus ärgert mich diese Werbekampagne, da sie mal wieder mit den üblichen Stereotypen spielt. Sie erinnert mich an die Werbekampagne, die sich die Luxusuhrenfirma IWC zur Jahrtausendwende mal geleistet hatte (z.B. "IWC - Uhren sind wie Frauen... nur pünktlicher").

Wie seht Ihr das Ganze?
********in11 Frau
1.680 Beiträge
Also ich hab mal ganz grob über diese Seite geschaut, nichts neues.

In unseren Freiwilligen rundrum sind Frauen und Mädchen ein ganz normales Bild. Sie verrichten ihre Arbeit wie die Männer auch.
******n68 Mann
3.603 Beiträge
Sexismus
Sollte man nicht hinter jedem blöden Spruch suchen. Bei den meisten Wehren sind Frauen deutlich in der Minderzahl. Woran liegt's? Am sexistischen Selbstbild in den Köpfen der Frauen (jetzt mal provokant ausgedrückt). Es wird doch niemand ausgegrenzt, im Gegenteil, es werden spezielle Kampagnen gemacht, um Frauen zu motivieren.
Klar wird mit Stereotypen gespielt. Aber doch nicht mit denen in den Köpfen der Männer (so, wie bei der Uhrenwerbung), sondern mit denen der Zielgruppe.
Über Geschmack bei der Formulierung lässt sich streiten, aber anstößig oder abwertend finde ich das nicht.
Ich seh das völlig entspannt.
Frauen sollen und können sich einsetzen. Jede entsprechend ihren Möglichkeiten.
Ich wäre zum Beispiel sehr gerne in die Armee gegangen. Damals, als ich altersmässig in Betracht kam, war frau allerdings nur als Krankenschwester oder Brieftaube gefragt. Dienst an der Waffe oder als Pilotin...nöööö. Deswegen ging ich dann auch nicht. Entweder gleichberechtigt oder gar nicht. Das war und ist meine frauenbewegte Motivation.
Dass heute vermehrt Frauen angesprochen werden hat wohl auch etwas mit dem veränderten Selbstbewusstsein der Frauen zu tun, nicht mit dem Schwund an Männern. In diesem Sinne sind denn Frauen auch keine Lückenbüsserinnen sondern wertvolle Ergänzung.

Die Zitate finde ich gut. Sie sind plakativ. Das sollen sie aber auch sein, sonst guckt ja niemand hin. Sie spielen mit Klischees, weisen aber gleichzeitig darauf hin, dass eine Frau eben mehr kann, als am Herd stehen....
In meinen Augen eine durchaus gelungene Werbeaktion
Ich sehe da nichts Falsches....
Mit lieben Grüssen
Belledejour (frauenbewegt und emanzipiert seit Jahrzehnten...)
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Seh das so ähnlich
Mit den Klischees zu spielen ist doch ein beliebter Werbegag - und irgendwie ist das vielleicht auch nötig, auf diese Weise Aufmerksamkeit zu erregen, weil sich vielleicht noch nicht so viele Mädchen und Frauen in dieses Ehrenamt trauen - jedenfalls in Feuerwehren, wo Frauen noch nicht so üblich sind.

Kann es auch sein, dass diese Kampagne und dieses Netzwerk für Feuerwehrfrauen vom Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit unterstützt wird ... oder warum der Link dorthin ? Das passt dann in Aktionen für mehr Chancengleichheit und Beteiligung von Frauen in allen möglichen Bereichen.
*****qui Frau
10.579 Beiträge
Mir
fällt zu dem Thema Frauen an den Schlauch noch ein das sie derzeit noch einen anderen Schwenk begehen. Sie versuchen in gleichem Masse zugereiste Männer für diese Aufgabe zu gewinnen.

1. Weil es den meisten gar nicht klar ist das sie daran teilhaben können und wie wichtig die Wehren sind
2. Das es auch äusserst wichtig sein kann anders Sprachige Menschen dabei zu haben

In dem Zusammenhang finde ich es nur logisch und äusserst sinnvoll Frauen an Bord zu holen.
Das mal wieder Klischees bedient werden ist nicht schön aber sei´s drum diesmal soll es ja die Frauen ganz provokant zum nachdenken bringen.
Ich kenne seit über 10 Jahren Frauen die mit in der freiwilligen Wehr dabei sind.
***ez Frau
22 Beiträge
plakativ!!!
solange frauen in diesem land noch nicht mal den gleichen lohnanspruch haben,wie die männlichen kollegen,muß man über so ein thema doch nicht wirklich reden...
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Öh
..den gleichen ANSPRUCH haben sie doch !

Es geht doch auch nicht darum, Frauen zwangszuverpflichten. Aber die Mädchen, die Lust haben,aber sich vielleicht nicht trauen... die kann man doch damit ermutigen. Und es geht hier um ein notwendiges Ehrenamt, von dem alle profitieren.

Es sei denn, wir finanzieren flächendeckende Berufsfeuerwehren, aber ob das so schnell bezahlbar ist..

Freiwillige Feuerwehren gibt es in allen Ländern, würde ich mal sagen. Jedenfalls sieht das für mich so aus bei dem, was ich darüber mittlerweile im Netz gelesen habe.
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Und weiter
(ich finde das Thema spannend)...

Die Überschrift "Reservearmee" lässt mich an die Zwangsverpflichtung von Frauen und Mädchen in die Rüstungsindustrie oder andere vorher männliche Berufszweige während des Zweiten Weltkrieges denken. Was besonders pikant war, weil die Nazis doch das Bild der Hausfrau und Mutter als Ideal propagierten und weil z.B. die Zahl der Frauen, die studieren durften, beschränkt war. Also nix mit Gleichberechtigung.

Aber das, so finde ich, ist nicht vergleichbar mit dieser Kampagne.

Bei den Freiwilligen Feuerwehren gibt es Frauen in größeren Mengen seit den 1970er Jahren und es gibt dieses Netzwerk der Feuerwehrfrauen, das berät, informiert und hilft, wenn es um Fragen der Gleichstellung geht.
http://www.netzwerk-feuerwehrfrauen.com/2.html

Die Kampagne, um die es hier geht, ist ein "Projekt des Deutschen Feuerwehrverbandes im Rahmen des Programms „Generationsübergreifende Freiwilligendienste“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend" - auch als Maßnahme für mehr Gleichberechtigung gedacht.
http://dfv.org/feuerwehrfrauen-netzwerk-projekt.html

Natürlich geht es darum, langfristig den Mitgliederbestand zu sichern - und der kleine Ort, in dem ich wohne, könnte sich keine Berufsfeuerwehr leisten und bis die aus der nächsten Stadt kommt (Fahrzeit bei günstigen Bedingungen 20 Minuten...) ... au weia.

Also, ich sehe die "Reservearmee" nicht so negativ, sondern im Gegenteil, ich sehe für interessierte Mädchen (ich hätte Feuerwehr auch spannender gefunden, als die Jazz-Tanz-Gruppe - und was spricht gegen beides?) hier ein sinnvolles Betätigungsfeld.

*feuerwehr*
lol
das erinnert mich irgendwie an die trümmerfrauen.die haben ja auch deutschland aufgebaut und keiner hat es denen gedankt
pfui!
eher zurück zum herd,kein eigenes wahlrecht,kein eigenes konto,mann fragen ob die frau arbeiten darf.........
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