Bei drei mittlerweile erwachsenen Sprösslingen habe ich im Laufe der Jahre einiges erlebt in deren Freundeskreis. Für mich gilt: sofern es möglich ist, Zeit und Umstände das hergeben, spreche ich Eltern wenigstens einmal direkt an, bevor ich eine Behörde einschalten würde. Ich finde, das gehört sich fairnesshalber einfach so.
Es gab 3 konkrete völlig unterschiedliche Anlässe, wegen derer ich Mütter direkt ansprach und in keinem Fall war es so, dass sie erfreut darüber waren. Es wurden ratzfatz Krallen ausgefahren.
Möglicherweise wärs ein denkbarer Weg, Behörden wie das Jugendamt in ein anderes Licht zu rücken: Nicht als Kontrollinstanz, die maßregelt und "wegnimmt", sondern vielmehr als eine Möglichkeit, Hilfestellung zu bekommen, wenns über die eigenen Kräfte geht, das Geld hinten und vorne nimmer reicht etc. pp. Sich freiwillig an das Jugendamt zu wenden, hat ja schon den Gusto von "selbst unfähig sein".
Früher gab es die Großfamilien, in denen viel aufgefangen und auf mehrere Schultern verteilt werden konnte. Heutzutage sind Familien oftmals "Einzelveranstaltungen" mit einem enormen inneren und äußeren Anspruch. Kinder großzuziehen ist eine jahrelange Herausforderung, die im Grunde von einer Familie alleine kaum zu stemmen ist. Insofern wundert es mich nicht, dass solche Geschichten passieren, wie in der Berliner Bahn. Schlimm ist, dass es überhaupt soweit kommen muss und hoffe, dass sich das Jugendamt wirklich rasch darum kümmert.