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*******na57 Frau
22.270 Beiträge
JOY-Angels 
Nach einem Drittel des Buches
wird mir deutlich, was die Autorin als Gemeinsamkeit aller Prostituierten nennt, egal, in welchem Preissegment sie arbeiten: sie haben nicht die Autonomie über ihren Körper. Das heißt, andere Leute benutzen ihren Körper und sie selber kann nur sehr eingegrenzt bestimmen, was passiert und mit wem. Sie sagt, dass selbst, wenn vorher die Grenzen abgesteckt wurden, es nicht garantiert ist, dass der Freier sich dann auch daran hält.

Rachel Moran bezeichnet diesen Zustand übrigens als "bezahlten Missbrauch", wobei es ihr egal ist, wie hoch sie bezahlt wird. Und das kann ich nachvollziehen.

Denn trotz aller sexuellen Freizügigkeit, die ich mir gönne, so fühle ich mich doch unwohl, wenn mich jemand ungefragt angrabscht (und klopfe ihm dann auf die Finger), und die abschätzenden Blicke von Männern in der "Late Night Sauna", die offensichtlich dazu benutzt wird, entsprechende Kontakte zu knüpfen, sind mir zuwider, wenn ich einfach nur saunieren will. Da kann ich mich aber immer noch wehren und abgrenzen -- eine Prostituierte kann sich das in der Regel nicht leisten.

Und selbst, wenn sie kann ... das Gefühl, dass der Freier meint, er könne über sie verfügen, weil er ja zahlt ... das stelle ich mir auch nicht so prickelnd vor.
****an Frau
1.796 Beiträge
Als bisher still Mitlesende,
nur meine spontanen Gedanken zu folgenden Zitaten:

1. gibt es keinen echten Grund, warum es Prostitution geben sollte, außer dem Bedürfnis von Männern ihren Machtdrang auszuleben.

kopfschüttel
Generell davon auszugehen, das alle Männer, die sexuelle Dienste in Anspruch nehmen,
damit einen Machtdrang verbinden - halte ich für sehr kurz gedacht, UND für diskriminierend dem Mann gegenüber, dem damit ein sehr bescheidenes Denken/Fühlen angeheftet wird.

Da es deines Erachtens nach, keinen Grund für Prostitution gibt,
sage mir bitte,
wie Behinderte (Männer sowie Frauen),
Ältere (die aus diversen Beuteschemathas rausfallen),
oder sonstig optisch Beeinträchtigte
zu Sex kommen?

wird mir deutlich, was die Autorin als Gemeinsamkeit aller Prostituierten nennt, egal, in welchem Preissegment sie arbeiten: sie haben nicht die Autonomie über ihren Körper. Das heißt, andere Leute benutzen ihren Körper und sie selber kann nur sehr eingegrenzt bestimmen, was passiert und mit wem

In wievielen Berufen ist das so?
Jetzt mal ernsthaft: Wieviel Autonomie hat die Altenpflegerin, die mit der Zeit sicher abhärtet, doch auch Sachen sehen muss, die sie sich hätte nie träumen lassen,
wieviel Einfluß hat sie auf Schädigung Ihres Körpers durch tragende, hebende Tätigkeiten?
Wie sieht es generell im Niedriglohnsegment aus, wenn auf Tarifverträge gepfiffen wird, diverse Überstunden oder Sonderarbeiten geleistet werden MÜSSEN, da sonst der Job weg ist?

In meinen(!) Augen stellt diese Diskussion immer wieder den Sex mit Menschen gegen Geld als etwas besonders Schlimmes dar - schlimmer, als andere Berufe und deren Folgen, schlimmer als wahlfrei in anderen Berufen festzuhängen, weil es keine anderen Möglichkeiten gibt. In eben meinen Augen unterscheidet sich das nicht.

*

DolceAmara´s Aufzählung der unterschiedlichen Möglichkeiten/Bereiche und auch der "privaten Prostitution", wie ich sie mal nennen möchte, stimme ich zu 100% zu.
Es ist nicht nur die Essenseinladung... denkt bitte mal weiter...
die jungen Frauen, die mit dem deutlich älteren Semester auf der Kö bummeln gehen, und in den dortigen Luxushotels einchecken... die machen im Grunde nichts anderes!
(das ich NICHT verurteile, um das klarzustellen)

Und, was immer wieder gerne "untergeht" - was ist mit den jungen Männern, die von Frauen älteren Semesters ausgehalten werden?
Einzig diese habe ich in DolceAmara`s Posting vermisst:
Plakativ gesehen habe ich es im 5*-Sterne Hotel auf Hawaii, wo die Poolboys, die dort angestellt sind, aussergewöhnlich gut aussehen und sicher mehr am Pool verteilen als kalte Getränke und Gurkenscheiben...

*my2cents*
Diskrimierend
Hallo Guinan,
vielen Dank für Deinen Kommentar.

für diskriminierend dem Mann gegenüber, dem damit ein sehr bescheidenes Denken/Fühlen angeheftet wird.

Ja natürlich diskriminiere ich den! Es ist wirklich nicht naheliegend, einem Freier ein reflektiertes Wesen und ein weit entwickeltes Denken zu unterstellen.

In der Tat habe ich keine gute Antwort auf die Frage mit den Behinderten.
sonstig optisch Beeinträchtigte
Aber die sollen in ein Bordellzimmer marschieren? Wenn ich mal längere Zeit nicht zum Vögeln komme, muss ich mir's eben selbst machen. In der Güterabwägung halte ich es für besser, wenn ein paar Menschen nicht Sex haben dürfen als dass viele Frauen täglich missbraucht werden. Und bei den Behinderten ist es so, dass ich nicht will, dass ein - ja dann fast pädagogischer - Ansatz verwendet wird, um den Gedanken der Käuflichkeit von Frauen gesellschaftlich akzeptabel zu machen.

Wieviel Autonomie hat die Altenpflegerin, die mit der Zeit sicher abhärtet, doch auch Sachen sehen muss, die sie sich hätte nie träumen lassen,
wieviel Einfluß hat sie auf Schädigung Ihres Körpers durch tragende, hebende Tätigkeiten?

Ich arbeite seit etwa 15 Jahren mit Patienten. Ich wurde angepisst, vollgeschissen, angekotzt, war blutverschmiert und hatte Rotz im Gesicht. Ich hatte Rückenschmerzen und Muskelkater. Aber es war nie so, dass ich mich übergriffig behandelt gefühlt habe, ich bin immer gerne in die Arbeit gegangen und ich hatte keine Auswirkungen auf mich als Mensch im Sinne einer Selbstentfremdung gespürt.
Es ist nicht zu vergleichen.

Das in unserer Gesellschaft ein erniedrigender Niedriglohnsektor besteht und es da auch dringenden Handelsbedarf gibt, ist mir völlig klar. Das hätte ich auch gerne. Aber ich will auch eine Trennung von der Diskussion und unserer aktuellen.

die jungen Frauen, die mit dem deutlich älteren Semester auf der Kö bummeln gehen, und in den dortigen Luxushotels einchecken.
Und sie sind dabei zu jedem Zeitpunkt Herrinnen der Situation! Das ist grundlegend anders. Ich verurteile so ein Handeln auch nicht, jeder ist seines Glückes Schmied.
Die Poolboys profitieren auch freiwillig, niemand zwingt sie.
*******na57 Frau
22.270 Beiträge
JOY-Angels 
Ja,
da scheinen Wohl die Welten auseinander zu driften:

Ob ich meinen Körper für eine bestimmte Arbeit benutze oder ob jemand meinen Körper für seine Lust benutzt , das ist für mich dann doch ein Unterschied. Das sagte ich schon mal.

Und ich spreche nicht davon, dass eine Frau ihre Sexualität frei und selbstbestimmt ausübt, sondern von einer, die aus irgendwelchen Gründen sich verkaufen muss oder sich gezwungen sieht, dies zu tun.

Sex gegen Geld ... es ist der Gebrauch eines anderen Körpers gegen Geld - und je mehr Berichte von Betroffenen ich lese, desto mehr lese ich, dass dieses eben nicht als "normal" empfunden wird. Im günstigsten Fall schotten die Frauen ihr Bewusstsein dagegen ab, so wie es bei Missbrauchsopfern auch geschieht. Aber wie gesagt, das ist nicht meine Erfahrung, sondern das, was ich lese.

Also, es ist nicht meine Einschätzung von Sex, sondern mein, zugegebenermaßen nicht aus erster Hand erworbenes, Wissen über die seelischen Folgen bei den Anbietern.

Nachvollziehen kann ich es, ehrlich gesagt, wenn ich an die Situationen von sexueller Belästigung denke, gegen die ich mich zwar wehren konnte, die aber doch dadurch verursacht wurden, dass ein Mann glaubte, es sei richtig, so auf mich herabzuschauen.

Ein anderer Punkt: mir liegen die Mehrheit der Prostituierten am Herzen, die in keinster Weise freiwillig in dem Gewerbe sind, die Gewalt und Vergewaltigung erfahren ... und das dann mit einer Verkäuferin gleichzusetzen, erscheint mir doch sehr unangemessen, um es mal harmlos auszudrücken.

Und die Benutzung eines anderen Menschen wird nicht besser, wenn es um eine Frau geht, die sich im Urlaub einen Toy-Boy mietet - ich glaube nicht, dass die jungen Männer sich nicht gedemütigt fühlen. Wenn es dann auch noch um Dritte Welt Länder geht, dann ist jeglicher Sextourismus für mich eine moderne Form von Kolonialismus.
Meine Meinung.
*******ara Frau
1.301 Beiträge
Erweitertes Spektrum
Es ist wirklich nicht naheliegend, einem Freier ein reflektiertes Wesen und ein weit entwickeltes Denken zu unterstellen.

Also, @ Louis-Carroll, Dein Engagement für die Dienstleisterinnen des horizontalen Gewerbes in Ehren - aber schießt Du hier nicht ein wenig über das Ziel hinaus? Diese Aussage halte ich doch für recht wenig differenziert!

was ist mit den jungen Männern, die von Frauen älteren Semesters ausgehalten werden?

Die habe ich in meiner Aufzählung tatsächlich vergessen - ich erinnere mich an einen Tunesienurlaub vor ´zig Jahren, den Begriff "Cougar" gab es noch nicht - abends an der Hotelbar standen fast ein Dutzend Frauen reiferen Jahrgangs, in Begleitung von Jungs, bei denen bestimmt noch der Staatsanwalt den Daumen drauf hielt.

Wobei diese Erscheinung in den letzten Jahren anscheinend eine `vice versa` Entwicklung durchgemacht hat - nämlich dass die "Loverboys" sich zu sog. "Besnezzern" weiterentwickelt haben, die aus der emotionalen Bedürftigkeit einsamer Frauen einen nicht unerheblichen finanziellen Vorteil zu ziehen wissen. Wer ist hier Täter, wer ist das Opfer? Auch darüber könnte endlos diskutiert werden.

Es fehlte in der Liste übrigens auch die Frau aus Thailand/Russland/Philippinen/etc, gerne mit Kind in doppelter Abhängigkeit, die sich an Männer bindet, die hier in Deutschland auf dem 1. Markt Totalversager sind, und sich in den ärmeren Ländern regelrecht Katalogbräute aussuchen, die ihnen zumindest für 3 Jahre, bis sie einen Aufenthaltsanspruch erworben hat, völlig zu Willen sein muss.

Die Frau kommt dann zwar aus ihren beschissenen Lebensumständen im Heimatland heraus, und hat hier ein wenigstens finanziell besseres Leben, dafür ist sie dann aber an einen Mann gebunden, um die unabhängige Frauen teilweise völlig zu Recht einen weiten Bogen machen.

Ist das dann eine win/win Situation, oder haben beide die Arschkarte gezogen?
*******ara Frau
1.301 Beiträge
PS
@ CarpeDiem... - was Du da schilderst, (Kaufvertrag, Mantel, Notfall vortäuschen ....) klingt aber teilweise schon nach einer professionellen Strategie!

Professionelle Professionelle lassen sich zB immer das Geld vorher geben.


Nix für ungut .... *frieden*
*******na57 Frau
22.270 Beiträge
JOY-Angels 
Beznesser, Romance Scammer
und Heiratsschwindler sind weder Prostituierte noch Freier, sondern Betrüger und gehören meiner Meinung nach nicht in das Thema.

Wenn ein junger Mann mit Frauen schläft, weil er das Geld zum Überleben seiner Familie braucht, dann entspricht das schon eher unserem Thema - wenn er keine andere Wahl hat. Wenn die Frau mit ihm machen kann, was sie will, und dies auch tut, weil sie das Geld = die Macht hat.

Entwürdigend ist es sicher auf jeden Fall, vor allem, wenn er aus einer Kultur kommt, wo ein Mann eigentlich nicht von einer Frau abhängig zu sein hat.

Die Frau, die aus wirtschaftlicher Not sich hier an einen Mann bindet, ist im strengen Sinne auch keine Prostituierte, auch wenn sie sich ähnlich fühlen mag - juristisch fällt sie nicht unter das entsprechende Gesetz.

Ein Mann, der lieber eine Frau aus bestimmten Ländern haben will, weil die "noch richtige Frauen sind " (damit meint er, nicht auf Augenhöhe mit ihm interagieren können), ist von dem, der sich den Körper einer Frau mietet, damit er mit ihr machen kann, was er will, nur ein kleines Stück entfernt. Die Einstellung gegenüber den Frauen ist sehr verwandt, finde ich.

Damit will ich nichts gegen Paare sagen, die sich aus beidseitiger Liebe und gegenseitigem Respekt zusammen tun, die gibt es ja auch.
*******ara Frau
1.301 Beiträge
Ja, aber ...
Beznesser, Romance Scammer
und Heiratsschwindler sind weder Prostituierte noch Freier, sondern Betrüger und gehören meiner Meinung nach nicht in das Thema.
Wenn ein junger Mann mit Frauen schläft, weil er das Geld zum Überleben seiner Familie braucht, dann entspricht das schon eher unserem Thema - wenn er keine andere Wahl hat. Wenn die Frau mit ihm machen kann, was sie will, und dies auch tut, weil sie das Geld = die Macht hat.

Genau das ist doch der Dreh- und Angelpunkt! Wenn man sich die Lebensbedingungen in den einschlägigen Ländern (Nordafrika, DomRep, etc) anschaut, liegt doch ganz klar auf der Hand, dass die männliche Prostitution nicht auf Spaß an der Freude beruht, sondern auf wirtschaftlichen Notwendigkeiten!

Nur dass die Besnezzer den Spieß dann quasi umdrehen, und das Beste aus ihrer Situation machen. Selbst mit deutschem Minimaleinkommen ist man/frau in diesen Ländern vergleichsweise wohlhabend (sogar mit ALG2 lässt sich ein All-Inclusive-Urlaub in zB Ägypten finanzieren!, wenn man es denn will), und womöglich winkt sogar eine Heirat mit nachfolgender Aufenthaltsgenehmigung in Deutschland.

Deshalb meinte ich ja, es sei so schwierig, in diesen Fällen Täter von Opfern zu unterscheiden - auf der einen Seite die finanzielle Abhängigkeit, auf der anderen Seite das emotionale Bedürfnis.

Dazu habe ich Reportagen (seriöser Sender) gesehen - der Kontakt entsteht meistens über´s Internet, die Frauen (deren Chancen hier ähnlich schlecht sind wie die der bereits beschriebenen Männer mit ausländischer Katalogbraut) kratzen ihr ganzes Geld zusammen um dort hin reisen zu können, die Männer vermitteln ihnen das Gefühl von Liebe, und schon schnappt die Falle zu.

Wobei ironischerweise die deutschen Frauen vor allem in den islamisch geprägten Ländern den Status übelster Nutten haben, denen von den Familien bestenfalls geheuchelte Freundlichkeit entgegen gebracht wird.

Völlig verdrehte Welt!
*******na57 Frau
22.270 Beiträge
JOY-Angels 
Den Status
einer Prostituierten haben diese deutschen Frauen in islamischen Ländern, weil sie sich in den Augen der Einheimischen wie eine benehmen ... Sex mit einem Mann ohne mit ihm verheiratet zu sein ist dort eben nicht sehr angesehen.

Irgendwie ist das alles für mich immer noch anders, als sich für Geld verkaufen zu müssen, ich kann nur noch nicht so genau den Finger drauf legen. Vielleicht, weil hier nicht Sex gegen Geld gehandelt wird, sondern Gefühle. Die nicht echt sind , ja, stimmt ... und es stimmt, sie sind beide irgendwie Opfer.

Aber dieser Fall fällt dennoch nicht unter das deutsche Prostitutionsgesetz.
*******ara Frau
1.301 Beiträge
Aber dieser Fall fällt dennoch nicht unter das deutsche Prostitutionsgesetz

Findet ja auch nicht in Deutschland statt - Durchatmen für unsere Exekutive *zwinker*

Vielleicht, weil hier nicht Sex gegen Geld gehandelt wird, sondern Gefühle. Die nicht echt sind , ja, stimmt ... und es stimmt, sie sind beide irgendwie Opfer.

Im Grunde genommen ist es ein (äußerst unschöner *snief*) Dreiklang aus: Sex, Geld, und Gefühlen!

Und irgendwo bleiben alle Beteiligten auf der Strecke ....
****oie Frau
3.352 Beiträge
*********roll:

für diskriminierend dem Mann gegenüber, dem damit ein sehr bescheidenes Denken/Fühlen angeheftet wird.

Ja natürlich diskriminiere ich den! Es ist wirklich nicht naheliegend, einem Freier ein reflektiertes Wesen und ein weit entwickeltes Denken zu unterstellen.

ich finde es erstaunlich, wie hier entspannt menschen diskriminiert werden dürfen und deren denken und fühlen bewertet wird.

für mich hat dies ganz klar etwas mit der eigenen einordnung von sexualität zu tun.
in dem moment, wo ich sexualität nicht ersteinmal nur als körperliches bedürfnis sehe, in dem moment kann ich natürlich weder denjenigen, der eine dienstleistung zur befriedigung dieses bedürfnisses in anspruch nimmt noch denjenigen, der diese anbietet offen betrachten.

meiner meinung nach ist auch dies - eben die gesamte nicht-akzeptanz in der gesellschaft - mit ein grund, warum oftmals eben konstellationen entstehen, in denen freiwilligkeit und selbstbewusstsein schwer zu entwickeln sind.

**********HMaso:
Weil irgendwelche dummdoms versucht haben, dich über ein Restaurant, welches du dir nicht leisten kannst- pardon, welches könnte das einmalig und nach Preis gegessen sein- als Dessert mitzunehmen ist es einzig und allein ihr Problem.

öhem.
sorry aber das was ich da geschildert habe hat mit bdsm nun garnichts zu tun.
ich finde es aber interessant wie unsachlich und ausfällig du wirst gegenüber offenen und ehrlichen schilderungen von vorgängen, die durchaus normalität hier im joy haben.
genauso interessant finde ich deine vorschläge für strategien, die ich nutzen soll.

es geht viel einfacher: mann zu sagen, daß frau nicht möchte. und dann geschieht in diesen konstellationen genau das, was auch freier machen, wenn eine prostituierte ihnen mitteilt, daß das was sie wollen mit ihnen nicht möglich ist: sie zahlen nicht (mehr).

ich habe diese wahl - und ich mach das auch so.
und es gibt durchaus eben auch prostituierte, die das so handhaben.

ein umfeld (sowohl gesellschaftlich als auch arbeitstechnisch) zu erschaffen, in dem diese wahl besteht, das wäre das was notwendig ist.

dafür müssten menschen aber bereit sein ersteinmal zu akzeptieren, daß es dinge auf der welt gibt die sie für sich selber nicht wählen bzw. wählen wollen (sei es als anbieter/in oder konsument/in), die aber ein anderer durchaus für sich wählen will und kann.

ignoranz und abwertung hilft uns allen wenig weiter. meiner meinung nach.
*******na57 Frau
22.270 Beiträge
JOY-Angels 
für mich hat dies ganz klar etwas mit der eigenen einordnung von sexualität zu tun.
in dem moment, wo ich sexualität nicht ersteinmal nur als körperliches bedürfnis sehe, in dem moment kann ich natürlich weder denjenigen, der eine dienstleistung zur befriedigung dieses bedürfnisses in anspruch nimmt noch denjenigen, der diese anbietet offen betrachten.

Du irrst, jedenfalls, was mich betrifft .Für mich muss Sex nicht unbedingt mit der großen Liebe zu tun haben, wohl aber mit der Kontrolle über meinen Körper. Da, wo ich diese Selbstbestimmung nicht habe, fühle ich mich gedemütigt - was bei der Folter von Frauen z.B. (um mal ein extremes Beispiel zu nennen) auch ausgenutzt wird.

ich habe diese wahl - und ich mach das auch so.
und es gibt durchaus eben auch prostituierte, die das so handhaben.

Aber die meisten habe diese Wahl eben nicht . Und ich frage mich auch, was das für Männer sind, die stillschweigend akzeptieren, dass hier eine Frau gekauft wird. Nicht nur die Erfahrungen von Rachel Moran, sondern auch andere Aussagen (z.B. von einem Polizeibeamten) sagen mir, dass die meisten Männer, mit denen sie es zu tun haben, nicht viel Respekt für sie als Mensch zeigen.

In dem Buch, das hier der Ausgangspunkt ist, habe ich gestern das Kapitel über "Gewalt" gelesen, das wirklich gruselig ist. Und das Zitat eines Kriminalbeamten, der in diesem Bereich arbeitet und von Gewalt und Raub gegenüber Prostituierten berichtete: "Es gibt keine guten Freier." Und das war ein Mann, der das sagte.

ein umfeld (sowohl gesellschaftlich als auch arbeitstechnisch) zu erschaffen, in dem diese wahl besteht, das wäre das was notwendig ist.

Das wäre das Ideal, da stimme ich Dir zu. Und ich verstehe, wenn Du für mehr Akzeptanz und Respekt gegenüber den Frauen plädierst, darum geht es mir letzten Endes ja auch.

Aber in den meisten Fällen haben die Frauen keine Wahl (mehr), die Freier aber sehr wohl, und solange das Verhältnis so ungleich ist, ist diese Achtung schwer durchzusetzen. Bislang war es üblich, die Prostituierten zu verachten und für die Freier Verständnis zu haben. Wenn man hier mal den Blick auf den, der die Frau "ausbeutet" legt, ist das ein interessanter Ansatz des Umdenkens, finde ich.

Praktische Ideen, das von Dir geforderte Umfeld zu schaffen, werden ja gerade diskutiert - und es geht nicht um die Ächtung der Prostituierten, sondern um den Versuch, ihre Rechte zu wahren.

PS: Ich finde die Diskussion sehr lohnend und interessant -auch, und vor allem die Beiträge, die nicht meiner Meinung sind. Das hilft mir, meinen Standpunkt immer wieder zu überdenken.
*danke*
****oie Frau
3.352 Beiträge
*******na57:
für mich hat dies ganz klar etwas mit der eigenen einordnung von sexualität zu tun.
in dem moment, wo ich sexualität nicht ersteinmal nur als körperliches bedürfnis sehe, in dem moment kann ich natürlich weder denjenigen, der eine dienstleistung zur befriedigung dieses bedürfnisses in anspruch nimmt noch denjenigen, der diese anbietet offen betrachten.

Du irrst, jedenfalls, was mich betrifft .Für mich muss Sex nicht unbedingt mit der großen Liebe zu tun haben, wohl aber mit der Kontrolle über meinen Körper. Da, wo ich diese Selbstbestimmung nicht habe, fühle ich mich gedemütigt - was bei der Folter von Frauen z.B. (um mal ein extremes Beispiel zu nennen) auch ausgenutzt wird.


ich habe die grosse liebe garnicht genannt?
warum also meinst du, ich irre mich?

und warum dieses drastische beispiel (folter) in diesem zusammenhang?
*******na57 Frau
22.270 Beiträge
JOY-Angels 
Die große Liebe
habe ich nur zur rhetorischen Übertreibung benutzt ... warum meinst Du, Du kannst beurteilen, welchen Stellenwert ich Sexualität einräume ? Ich spreche von Selbstbestimmung und behaupte, dass nur eine Minderheit von Prostituierten diese hat... wenn überhaupt. Das hat mit einer sexualfeindlichen Einstellung nichts zu tun.

Das mit der Folter ist ein bisschen übertrieben, ich weiß, aber es sollte nur illustrieren, dass es eben nicht egal ist, ob eine Frau nackt oder mit dem Schutz von Kleidung Männern ausgesetzt ist -- wenn sie es frei entscheiden kann, ist es gut. Wenn nicht, kann man das sogar als Form von Gewalt gegenüber Frauen einsetzen.
****oie Frau
3.352 Beiträge
*******na57:
warum meinst Du, Du kannst beurteilen, welchen Stellenwert ich Sexualität einräume ?

das habe ich nicht getan.

*******na57:
Die große Liebe habe ich nur zur rhetorischen Übertreibung benutzt ...
*******na57:
Das mit der Folter ist ein bisschen übertrieben, ...

meist haben menschen einen grund, wenn sie meinen in diskussionen mit übertreibungen arbeiten zu müssen. oftmals tun sie das, weil sie das gefühl haben, niederschwelligere argumentation ist nicht hilfreich.

*******na57:
Das hat mit einer sexualfeindlichen Einstellung nichts zu tun.

nirgendwo in diesem thread habe ich behauptet, daß einer der diskussionteilnehmer sexualfeindlich eingestellt ist.

warum also thematisierst du das? wieder eine übertreibung, die du rhetorisch für sinnvoll erachtest?

*******na57:
Ich spreche von Selbstbestimmung und behaupte, dass nur eine Minderheit von Prostituierten diese hat...

hier sind wir uns ja einig. (und das ja schon seit längerem in diesem thread.)

hier zwei zitate aus dem ersten posting dieses threads:
********roll:
Unbedingte Leseempfehlung angesichts der aktuellen Debatte über Illegalisierung der Prostitution.
********roll:
Prostitution ist immer gegen den Willen der Frau.
(hervorhebung durch mich)

der aussage des zweiten zitates - dem "immer" - widerspreche ich nach wie vor vehement.
Huiuiui, fast ein wenig zu emotional die Diskussion.

Um mal etwas die Schärfe rauszunehmen. Ich habe die Aussage "immer" gewählt, weil ich es glaube, abgeleitet aus der Lektüre eines Lebensberichtes einer Frau, die Jahre der Therapie gebraucht hat um ihre Erfahrungen verarbeiten zu können. Jetzt ist sie Aktivistin und hat sich mit dem Geschäft und den aktuellen Zahlen und Auswrikungen einfach mal mehr auseinander gesetzt, als das jeder von uns bisher hat machen können. Ich habe selbst keine Erfahrungen mit Prostituierten und habe mich auch mit keiner unterhalten. Aber ich glaube ihr. Wenn Dich das Wort "immer" stört, so ersetze ich es gerne durch "fast immer".

Davon unbenommen denke ich, dass es in einer Gesellschaft, die Prostitution unterstützt oder toleriert immer zu einem Schaden am Frauenbild kommt. Sie sind dadurch Menschen zweiter Klasse. Das will ich nicht.

das, was auch freier machen, wenn eine prostituierte ihnen mitteilt, daß das was sie wollen mit ihnen nicht möglich ist: sie zahlen nicht (mehr).

Oder sie schlagen ihnen ins Gesicht und machen es trotzdem? Ein Deal, der von vornherein Machtverhältnisse klar macht, endet nicht in respektvoller Rücksichtnahme.

ich finde es erstaunlich, wie hier entspannt menschen diskriminiert werden dürfen und deren denken und fühlen bewertet wird.

Ja, aber entspannt ist das nicht. Ich bin wütend über so ein Verhalten. Ich darf auch Warlords diskrimieren, oder Geschäftsführer, die ihre Angestellten so bezahlen, dass sie dazu hartzen müssen, oder Menschen, ihre Aggressionen an Tieren auslassen. Überall dort, wo die Grundrechte von Lebewesen und Menschen verletzt werden, fühle ich mich sehr frei zu erklären, dass das nicht geht und fühle mich dabei auch sehr im Recht.

dafür müssten menschen aber bereit sein ersteinmal zu akzeptieren, daß es dinge auf der welt gibt die sie für sich selber nicht wählen bzw. wählen wollen (sei es als anbieter/in oder konsument/in), die aber ein anderer durchaus für sich wählen will und kann.

Ich kann sehr gut akzeptieren, dass andere Leute andere Wege zum Glück haben als ich. Aber eben Wege zum Glück. Wenn wir mal die paar einzelnen "Ich habe Spaß dran"-Prostituierten außen vor lassen, und ich gehe davon aus, dass sie keinesfalls die Mehrheit repräsentieren, so geht es bei allen anderen nicht um einen erstrebenswerten Lebensweg, sondern um einen verhassten Überlebensweg. Und daher ist in meinen Augen nicht die Rede von will und kann.

normalität hier im joy haben.

Der Joy basiert grundsätzlich auf Freiwilligkeit und konsensuellem Kontakt. Nichts, was hier passiert oder gebahnt wird hat etwas zu tun mit dem, was wir die ganze Zeit (eigentlich) diskutieren.

Beste Grüße,
Louis.
*******na57 Frau
22.270 Beiträge
JOY-Angels 
nirgendwo in diesem thread habe ich behauptet, daß einer der diskussionteilnehmer sexualfeindlich eingestellt ist.

warum also thematisierst du das? wieder eine übertreibung, die du rhetorisch für sinnvoll erachtest?


Du hebst immer darauf ab, dass "die Gesellschaft" oder wer auch immer Sex als Geschäft nicht anerkennt und machst das zu einer moralischen Frage. Du beziehst das dann auf die Postings gewisser Teilnehmer der Diskussion, von daher fühle ich mich angesprochen.

Übertreibungen dienen der Illustration - oder zwingen den Gesprächspartner, seine Position zu präzisieren. Allerdings habe ich keine Lust auf literaturtheoretische und linguistische Betrachtungen meiner Beiträge oder der anderer Leute. Ich habe ja meine Übertreibung bezüglich der Folter gerechtfertigt, das muss hier reichen.

*zumthema*

Nur so als Gedanke und Information: ´
Die Autorin des Buches, von dem der Thread ausgeht, behauptet, dass Prostitution immer unfreiwillig ist. Der "Zwang" kann sich auch aus einer gewissen Lebenssituation ergeben, aus traumatischen Erfahrungen in der Jugend usw. Sie bezeichnet Prostitution als "bezahlten Missbrauch" und sagt - wobei sie sich auch auf Studien anderer Leute bezieht, nicht nur auf ihre Erfahrungen - dass die meisten Frauen als Selbstschutz diese Tatsache leugnen und verdrängen, ähnlich, wie es Missbrauchsopfer tun. Also, die Hure, die Spaß an ihrem Job hat, gibt es laut dieser Autorin nicht.
****oie Frau
3.352 Beiträge
*********roll:
Der Joy basiert grundsätzlich auf Freiwilligkeit und konsensuellem Kontakt. Nichts, was hier passiert oder gebahnt wird hat etwas zu tun mit dem, was wir die ganze Zeit (eigentlich) diskutieren.

und das stimmt so nicht.

auch hier im joy gibt es personen mit finanziellen interessen (was nichts anderes als prostituierte sind).

prostitution existiert sehr wohl auf konsensueller basis.

*********roll:
Wenn wir mal die paar einzelnen "Ich habe Spaß dran"-Prostituierten außen vor lassen, ...

die es aber gibt. aber natürlich vereinfacht es eine argumentation, wenn man einfach teilaspekte, die in der eigenen argumentation störend sind, ausspart.

*******na57:
Du hebst immer darauf ab, dass "die Gesellschaft" oder wer auch immer Sex als Geschäft nicht anerkennt und machst das zu einer moralischen Frage.

das ist fakt so. und es ist eine moralische frage.
man denke nur an die nicht uninteressanten auftritte von frau schwarzer zu dem thema oder der position von christlichen würdenträgern zu dem thema oder eben dem umstand, daß für die meisten prostituierten es sehr schwer ist auch nur im privatestens umfeld ehrlich ihren job zu benennen.
all das hat etwas damit zu tun, daß in unserer gesellschaft eben prostitution nicht anerkannt ist.

*******na57:
Übertreibungen dienen der Illustration - oder zwingen den Gesprächspartner, seine Position zu präzisieren.

korrekt. eine mögliche variante.
die andere ist einfach mal, daß man selber sich anders nicht mehr in seiner position halten kann, weil man keine weniger drastischen gegenargumente hat.
*******na57 Frau
22.270 Beiträge
JOY-Angels 
Alice Schwarzer
kann ich, seitdem ich dieses Buch lese, auch endlich verstehen.

Wenn Prostitution wirklich so ist und von den meisten Frauen so empfunden wird, wie "bezahlter Missbrauch" , dann kann eine Gesellschaft, die sich die Menschenrechte und die unantastbare Würde des Menschen auf die Fahnen geschrieben hat, dieses nicht so akzeptieren.

Die Tatsache, dass eine Prostituierte ihren Beruf in der Regel nicht öffentlich sagen kann, ist da nur ein kleiner Teil des Problems.

Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem Gewalt gegen Frauen und ihre Demütigung akzeptiert werden - und das ist es doch, was die meisten Frauen erfahren. Auch die letzten TV Diskussionen, die ich gesehen habe, sind weit von einer oberflächlichen Abwertung der Prostituierten entfernt gewesen. Es ging immer um die Lage der Frauen.

Und niemand wollte und will den wirklich selbstbestimmten Prostituierten, die in den Talk Shows auch immer auftauchen, ihre Einnahmequelle wegnehmen. Aber es sollte auch mal der Blick auf die Realität der meisten gelenkt werden.
Danke Katharina,

das ist genau mein Sicht.

Und wie bei Dir, kam ich dahin nur durch die Lektüre (die ich mal eingangs empfohlen habe und das kann ich hier wiederholen...).
****oie Frau
3.352 Beiträge
*******na57:
Ich möchte nicht in einem Land leben, in dem Gewalt gegen Frauen und ihre Demütigung akzeptiert werden ...

und genau das will ich auch nicht.
nur die frage ist, was dafür notwendig ist.
und ob die situation verbessert werden würde, wenn prostitution verboten wäre.

die letzte frage kann man sich beantworten, wenn man nur an die zeit zurückdenkt, wo es genau so war. damals gab es prostitution. und es gab in der prostitution gewalt gegen frauen.

und die war unter anderem auch möglich, weil die frau ja selber garnicht öffentlich manchen konnte was ihr widerfuhr ohne sich selber anzuklagen.

und genau deshalb ist das hier:
*******na57:
Die Tatsache, dass eine Prostituierte ihren Beruf in der Regel nicht öffentlich sagen kann, ist da nur ein kleiner Teil des Problems.

meiner meinung eben nicht der kleinste teil sondern es ist mit wurzel des übels.

missbrauch ist dort möglich, wo totgeschwiegen und weggeschaut wird. da unterscheidet sich kindesmisshandlung nicht von misshandlung von frauen.

*******na57:
Und niemand wollte und will den wirklich selbstbestimmten Prostituierten, die in den Talk Shows auch immer auftauchen, ihre Einnahmequelle wegnehmen.

nun frau schwarzer schon. die kampagne der emma ist eine kampagne zur abschaffung der prostitution.
*******na57 Frau
22.270 Beiträge
JOY-Angels 
Gesetz
Solange Frauen unter Druck arbeiten müssen, werden sie nicht öffentlich um ihr Recht kämpfen, was sie aber nach den geltenden Gesetzen könnten.

Prostitution ist in unserem Land seit 2002 legal - und was hat sich an der Lage der meisten Betroffenen geändert? Nicht so viel, würde ich mal sagen.

Der Koalitionsvertrag sieht übrigens auch keine Abschaffung dieses Gesetzes vor, aber Modifizierungen - kann man hier nachlesen (runterscrollen zu "Menschenhandel und Prostitutionsstätten")

http://www.focus.de/politik/ … der-staerken_id_3436184.html

Zu den ethischen Fragen von Prostitution, auf deren Basis Frau Schwarzer agiert, wurde hier ja schon Einiges gesagt.
****oie Frau
3.352 Beiträge
*******na57:
Solange Frauen unter Druck arbeiten müssen, werden sie nicht öffentlich um ihr Recht kämpfen, was sie aber nach den geltenden Gesetzen könnten.

nun ja ... es gibt ja initiativen, die öffentlich um das recht als prostituierte arbeiten zu können, kämpfen.

(und man sollte nicht darum kämpfen müssen, gegen kriminelle machenschaften geschützt zu werden ...)

hier im thread ging es allerdings doch ursprünglich nicht um das, was die koalition verbessern will, sondern die frage war:

Wie steht Ihr zur Kriminalisierungsdebatte?

und es wurde die these aufgestellt (wenn auch zwischenzeitlich relativiert):
Prostitution ist immer gegen den Willen der Frau.

der wortlaut des koalitionvertrages geht genau davon nicht aus.
er zielt klar auf den missbrauch, den es aktuell gibt und der auch aktuell nicht erlaubt ist.
Wir werden nicht nur gegen die Menschenhändler, sondern auch gegen diejenigen, die wissentlich und willentlich die Zwangslage der Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution ausnutzen und diese zu sexuellen Handlungen missbrauchen, vorgehen.

... und ordnungsbehördliche Kontrollmöglichkeiten gesetzlich verbessern.

derartige formulierungen sind nur möglich bei grundlegender akzeptanz, daß prostitution konsensuell möglich - freiwillig - möglich ist. denn ansonsten müsste man nicht zwangsprostitution von prostitution unterscheiden.
*******ara Frau
1.301 Beiträge
Mediale Aufarbeitung
Es gibt übrigens einen hervorragenden Film, der die möglichen Hintergründe von Prostitution beleuchtet: "Nuts - Durchgedreht" mit Barbra Streisand von 1987

http://www.moviemaster.de/ar … m_nuts-durchgedreht-1987.htm

Und auch "Moulin Rouge" von Baz Luhrman (obwohl eher auf die romantische Komponente ausgelegt) beschäftigt sich mit dem Thema

http://de.wikipedia.org/wiki/Moulin_Rouge_%282001%29
initiativen, die öffentlich um das recht als prostituierte arbeiten zu können, kämpfen.
(und man sollte nicht darum kämpfen müssen, gegen kriminelle machenschaften geschützt zu werden ...)

Es gibt ja auch eine Prostitutions-Lobby. Das niemand um seinen Schutz kämpfen müssen sollte, ist aber denke ich hier Konsens.

derartige formulierungen sind nur möglich bei grundlegender akzeptanz, daß prostitution konsensuell möglich - freiwillig - möglich ist.

Sie sind nur möglich auf dem Boden einer grundsätzlichen Billigung der andauernden Ungleichbewertung von Mann und Frau. Die Politiker, die jetzt den Koalitionsvertrag diskutierten, haben auch schon eigenartige Positionen zur Vergewaltigung in der Ehe formuliert, hier Volker Kauder, immerhin Fraktionsvorsitzender der Union:
http://www.faz.net/aktuell/p … heiligkeit-vor-12577689.html

Es fällt mir sehr schwer, hier eine grundsätzliche Gleichberechtigung zu erkennen.

meiner meinung eben nicht der kleinste teil sondern es ist mit wurzel des übels.
missbrauch ist dort möglich, wo totgeschwiegen und weggeschaut wird. da unterscheidet sich kindesmisshandlung nicht von misshandlung von frauen.

Ich stimme Dir völlig zu, dass er da vor allem stattfindet. Aber ich denke nicht, dass wir hier eine Wurzel sehen, sondern nur ein Symptom.

die kampagne der emma ist eine kampagne zur abschaffung der prostitution.

Na freilich, weil sie aus der feministischen Debatte kommt. Und dort geht es primär um Frauenrechte, und die sind in einem dysbalancierten Machtverhältnis einfach nicht gegeben. Es besteht kein Zweifel, dass Zwangsprostitution beendet werden muss, aber nach Moran ist die Unterscheidung eben irrelevant, weil es egal ist, ob Du einmal ganz oder tausendmal ein bisschen beraubt wirst. Gemeinsam ist in der Regel beiden Situationen die Unfreiwilligkeit, und meine Relativierung von vorhin rüttelt da im Kern auch nicht dran.
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