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Die nächste Generation der Flintenweiber

Die nächste Generation der Flintenweiber
Liebe Ladies mit Vorliebe für sckweres Kaliber,

Wenn ich so von Wechseljahren und Altersvorsorge lese, beineide ich einige von euch ein wenig. Ihr habt das "Schlimmste" hinter euch. Versteht mich nicht falsch, ich genieße meine Jugend, aber die Kollision verschiedenster Interessen in meiner Lebensphase überfordert meine jungen Organe (bes. Herz und Hirn) gelegentlich.
Kinder? Selbstverständlich. Karriere? Gerne doch. Familie und Freunde... sollten auch nicht auf der Strecke bleiben.
Ersteres hätte ich vor einigen Jahren noch entschieden verneint. Nicht nur, dass ich keinem Kind diese unsere Welt hätte zumuten wollen. Ich wollte vor allem Mutter Erde nicht noch einen von gut 7 Milliarden menschlichen Erben aufhalsen, der um ihr limitiertes Erbe kämpft. Die Misanthropin in mir hat einige Argumente eingebüßt und die Hormone haben die Oberhand gewonnen. Wie und wann ich meinen Kinderwunsch mit meinem übrigen Leben vereinbaren soll, ist mir allerdings noch schleierhaft. Nach wie vor gäbe es gute Gründe gegen Kinder. Die Welt ist seit damals keine bessere geworden. Mein Partner gibt mir zwar viel Rückhalt, angesichts seines deutlich höheren Alters quälen mich aber doch immer wieder Fragen, ob es einem Kind gegenüber fair wäre, diesen Startbedingungen ausgesetzt zu sein.
Die Medien verzerren das Bild der "Jugend von heute" und erwecken den Eindruck, frau habe als Flintenweib gar nicht mehr viel Einfluss auf die Entwicklung ihres Kindes.
Mit Frau Schwarzers Steuer-Debakel bricht ein weiteres Vorbild weg. *zwinker*

Ich bin hier nicht unbedingt auf Kommentare zu meinen "Ängsten" aus, sondern würde gerne mit euch diskutieren, wo ihr die Zukunft der Flintenweiber und ihres Nachwuchses seht? Meine Schilderungen können, müssen aber nicht als Anknüpfungspunkte dienen.
Also legt los, egal ob (werdende) Mutter, Patentante, Oma, Lehrerin, Psychologin, "unbeteiligte" Außenstehende. Was kommt mit den Flintenweibern 2.0 auf uns zu?
*****ida Frau
17.820 Beiträge
Gruppen-Mod 
ich
weiß nicht, warum das so ist:
****e69:
Mit Frau Schwarzers Steuer-Debakel bricht ein weiteres Vorbild weg.
Suchst Du ein Vorbild in Sachen Steuer-Gebahren? Ja, dann taugt sie nicht.
Suchst Du Ansätze zum Zusammenleben von Mann und Frau und zu den Frauenrechten im Allgemeinen, so wüsste ich nicht, warum sie da kein Vorbild sein sollte. Wie Gloria Steinem, Caitlin Moran oder oder oder.

Ansonsten kann ich Deine Lage wirklich verstehen, denn leider scheint es grad mal wieder so - ich sag nur Backlash - als hätte weder die erste noch die zweite Welle der Emanzipationsbewegung je stattgefunden.
Zu viele Frauen - meiner Beobachtung nach - der Jahrgänge 1975 und jünger sind komplett in den alten Rollenklischees hängen geblieben bzw haben sich sehenden Auges wieder dorthin zurückgeflüchtet. Dass das jetzt diejenigen, die so um die 10- 15 Jahre jünger sind, wieder ausbaden, ist bittere Realität und für mich gleichzeitig Frustration und Wut auslösend.
Du fragst, was auf Flintenweiber 2.0 auf Euch zukommt? Nun, wohl leider (!!) nicht viel anderes, als schon auf all die Generationen von Flintenweibern vor Euch zukam. Die gleichen dummen, dreisten, herablassenden, wütenden, belehrenden, entwürdigenden, aggressiven Sprüche, die gleichen dünnen - gleichwohl laut und im Brustton der Überzeugung vorgetragenen - Argumente, samt Biolgismus und Anfeindungen.
Wie darauf reagieren? Ich denke, wie immer hilft es, sich mit denen zu beschäftigen, die den Kampf schon vor mir gekämpft haben - allein, damit frau nicht in die gleichen argumentativen Fallen tappt, sich nicht in Grabenkämpfe verwickeln lässt, die Frauensolidarität nicht aufgibt und einen klaren Blick behält.

denn: wir sind nicht allein, keine von uns!
Ich glaube, das ist nach wie vor das Wichtigste: dass wir Frauen uns nicht einreden lassen, wir seien Einzelkämpferinnen in Sachen Frauenrechte und alle anderen Frauen seien anders, wollten anderes! Denn so gelang es bislang immer, uns zu spalten, uns einzureden, wir stünden alleine da. Und nichts fürchtet das kleine Mädchen in uns, als alleine zu stehen, während die anderen Mädchen alle zusammen spielen.
An dieser Stelle gerne wieder mein absolutes Lieblingsbuch in diesem Zusammenhang: die Macht der Schönheit von Nancy Freitag. Erklärt, warum es so leicht ist, uns Frauen zu verunsichern und einzureden, wir sollten doch auf Gleichberechtigung verzichten und uns stattdessen in das von Männern für uns vorgesehene Rollenbild zurückziehen.

und an dieser Stelle auch natürlich nochmal: ich kenne selber viele Männer, die nicht so sind, wie die oben genannten. Und ich kenne selber viele Frauen, die auch nicht so reaktionär sind, wie die oben genannten. Gott_und_Göttin_sei_dank. *g*
Liebe Hexe,

Danke für deinen Beitrag.
Selbstverständlich hat Alice Schwarzer ihre Vorbildfunktion nicht eingebüßt. Daher auch das Zwinkern. Ihre moralische Glaubwürdigkeit mag gelitten haben aber so schnell, wie die Medien es gerne hätten, gebe ich sie nicht auf.

Besonders frustrierend empfinde ich die Rolle der Frauen in der Wissenschaftslandschaft. Viele Institutionen schreiben sich einen hohen Frauenanteil auf die Fahnen, bei genauerem Hinsehen tummeln sich die Damen aber eher in den Vorzimmern als in den Chefsesseln. Vom Professorinnen-Anteil ganz zu schweigen.
Jahrhunderte alte Traditionen, die von Männern domminiert wurden, lassen sich nur sehr schleppend abbauen. Um Himmels willen, sie könnte ja schwanger werden. Sie überbrückt ja nur die Zeit bis zum ersten Kind. Was, Sie haben während des Mutterschutzes nichts publiziert?! Zugegeben überspitzt aber diese Atmosphäre ist allgegenwärtig.
Ich bin sehr froh, in einem modernen, frauen- und familienfreundlichen Department gelandet zu sein, aber auch dort stellt sich die Frage wann und wie.
*****ida Frau
17.820 Beiträge
Gruppen-Mod 
ja,
Frauenförderung klingt gut, sieht gut aus auf div. Papieren - und ist in realiter soooo anstrengend. - was, sind wir ehrlich, zT auch an den beteiligten Frauen liegt.
Doch woher sollen wir auch so genau wissen, welchen Weg wir gehen wollen? Vorbilder - ich meine jetzt Vorbilder im Job, im eigenen Lebensumfeld, in den Medien (reelle Vorbilder, mit Ecken und Kanten, denen die auch gelassen werden) - meist Fehlanzeige.
Unsicherheit also allerorten, bei den Frauen und den Männern.
Ich kann verstehen, dass es da so manche inzwischen vorgezogen hat, sich ins Heim zurückzuziehen.
Gleichwohl wissen wir - und sie weiß es auch - dass das keine Lösung sein kann. Sein wird.
so bleibt nur: jeden Tag wachsam sein, den Mund aufmachen, für sich und damit für alle Frauen einstehen. Dafür meinen kleinen Beitrag leisten, dass Frauen als Menschen wahrgenommen werden. Sichtbar werden, bleiben, sind. Das ist jeden Tag ein kleiner Kampf. Ja, das ist anstrengend. Für alle Beteiligten.
Einen anderen Weg sehe ich derzeit nicht. Denn einfach so wird die Gleichberechtigung, die Gleichstellung, die Akzeptanz, die Selbstverständlichkeit leider nicht vom Himmel fallen.
Und ist es nicht eine schöne Vorstellung, selber daran mitzuarbeiten, dass es einmal selbstverständlich sein wird, als Mensch eingestellt zu werden, nicht als Frau oder Mann?
*träum*...
******45w Frau
212 Beiträge
???
Selbstverständlich hat Alice Schwarzer ihre Vorbildfunktion nicht eingebüßt

Welche Vorbildfunktion? Wieso brauchen emanzipierte Frauen Vorbilder? Um Kopien von Frauen abzugeben, die männerfeindliche Parolen ablassen und bei jedem "Furz" auf die Gleichberechtigung pochen. Das hat für mich nichts mit Emanzipation zu tun.

Emanzipation hat viele Facetten und ich fühle mich deshalb emanzipiert, weil ich Emanzipation lebe wie ich es für mich richtig halte und nicht weil mir das irgendjemand vormacht. Und ich mache meinen Mund auf wo ich meine dass es angebracht ist und ich halte ihn, wenn's mir nicht "der Rede wert" ist, egal ob es um Frauen-/Beziehungsthemen geht, um Politik oder um die Akzeptanz meines Fachwissens in einer (auch bei mir) männergeprägten Arbeitswelt.

Nix für ungut - meine Meinung dazu - muss nicht jeder so sehen.

Sunday
Ein Beispiel:
Gäbe es keine Professorinnen, Wissenschaftlerinnen, Lehrerinnen, Aufsichtsratsvorsitzende und der gleichen, kämen deutlich weniger junge Frauen auf die Idee, dass auch sie das erreichen könnten. In diesen Bereichen braucht es Vorbilder. Ich stimme dir, Sunday, in teilen zu und bin immer eher für konstruktiven Dialog als verbissene Konfrontation.
Ich glaube, dass die Rolle von "Altemanzen" wie Alice Schwarzer schnell unterschätzt wird. Sie mögen streitbar sein, aber sie halten gewisse Problematiken im Bewusstsein. Emanzipierte Frauen (wie du) brauchen vielleicht keine Vorbilder mehr, aber die stellen m.E.n. eher die Minderheit dar.
******45w Frau
212 Beiträge
Frage
... kämen deutlich weniger junge Frauen auf die Idee, dass auch sie das erreichen könnten. In diesen Bereichen braucht es Vorbilder

Ist das wirklich die Emanzipation die junge Frauen anstreben sollen? Kommen Frauen tatsächlich auf die "Idee" Professorin, Lehrerin, Ärztin, Wissenschaftlerin zu werden, weil es ihnen jemand vormacht oder sollten sie nicht auf die "Idee" kommen, weil es ihr ureigenster Wunsch ist. Gilt übrigens für Männer genauso - wenn das so wäre hätten wir viel mehr Menschen, die in ihrem Job auch wirklich was bewegen wollen und nicht nur irgendwelchen Status-Gedanken und Geldvermehren hinterherhecheln.

Wird da nicht auch subtil mal wieder Frauen eingeredet, sie müssten was leisten um was zu sein? Sorry, das habe ich in meiner Kindheit so vermittelt bekommen und jahrelang gebraucht bis ich das abgelegt habe. Auch das ist für mich eine Form der Emanzipation.

Emanzipiert kann ich auch sein, wenn ich mich bewusst für Familie und Kinder entscheide und darin meine Erfüllung finde. Nur wird das meistens schlechtgeredet und leider sehr häufig von selbsternannten Emanzen.

Am Ende seines Lebens wird sich jeder fragen, was habe ICH daraus gemacht. Und ich vermute mal, der Professoren-Titel wird da nicht an erster Stelle stehen....
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Hmmm
Ich glaube, es ist ein bisschen "blauäugig", wenn man von allen Frauen erwartet, dass sie nur aus sich heraus existieren und agieren. Und auch junge Männer machen das nicht - jeder guckt, was es für Lebensentwürfe und Ideen gibt und sucht sich dann das aus, was für ihn oder sie selber passt. Jedenfalls als junger Mensch.

Eine junge Frau, die studiert und gut in ihrem Fach ist, lässt sich vielleicht von der männlichen Überzahl der Professoren einschüchtern - da kann eine, die ihr sagt, dass es sich lohnt, auch mal etwas anspruchsvoller zu träumen, ihr einen Weg weisen.

Und je vielseitiger die Modelle für beide Geschlechter, desto bunter wird das Leben und desto einfacher ist es, das Leben zu finden, das einen wirklich erfüllt.

Was mich, als bekennende Hausarbeits-Hasserin, allerdings etwas ärgert, ist, dass es Frauen auf der anderen Seite ausgeredet werden soll, im Beruf etwas zu bewegen. Und Frauen wie mir wird dann vorgeworfen:
Nur wird das <=Leben für die Familie> meistens schlechtgeredet und leider sehr häufig von selbsternannten Emanzen.


Dazu sage ich mal, dass ich niemandem irgendwas schlecht rede - aber der Thread über die "Altersarmut" zeigt deutlich, in welche Falle Frauen tappen können, wenn sie auf eine eigenständige Erwerbstätigkeit verzichten. Am Beispiel meiner Mutter (Jg 1926) kann ich dann auch gut sehen, wie eine Frau unglücklich wurde, trotz des Glücks als Mutter, weil ein Teil ihrer Kenntnisse brach liegen musste...ach, ich verzichte mal darauf, mich für mein Leben zu rechtfertigen.

Was die zukünftigen Flintenweiber angeht: es liegt auch an uns, ihnen vorzuleben, wie Frauenleben sein kann, in all seiner Vielfältigkeit, ihnen den Rücken zu stärken und zu helfen, wenn sie es brauchen, damit nicht alles, was wir erreicht haben, wieder den Bach der romantischen Liebesfilme hinuntergeht...

Übrigens liegt es auch an uns, den zukünftigen Partnern dieser Frauen die nötigen Kenntnisse und Einsichten zu zeigen -- wenn ich mir Freunde meines Sohnes so anschaue, so sind sie mit der Idee einer berufstätigen Frau gut vertraut und haben weniger Scheu, mal die Hände in Abwaschwasser zu stecken, als mein Ex-Mann... *g*

Und das heißt nicht, dass diese jungen Männer keine "Männer" mehr sind, ebensowenig, wie die intelligenten und ehrgeizigen jungen Frauen, die ich kenne, keine "Frauen" .
******45w Frau
212 Beiträge
da kann eine, die ihr sagt, dass es sich lohnt, auch mal etwas anspruchsvoller zu träumen, ihr einen Weg weisen.

Da bin ich dabei - ich würde mir viel mehr Frauen/Männer wünschen, die als Mentor/in jungen Frauen/Männern wirklich zur Seite stehen. Trotzdem muss der Wunsch (und auch das Talent) nach "mehr" da sein und sollte nicht durch irgendwelche Vorbilder erzeugt werden.

Am Beispiel meiner Mutter (Jg 1926) kann ich dann auch gut sehen, wie eine Frau unglücklich wurde, trotz des Glücks als Mutter

Das Beispiel kenne ich auch so (meine Mutter mit Jhg. 1928). Allerdings hat sich da doch zwischenzeitlich einiges geändert in unserer Gesellschaft und wenn's "nur" der Aspekt ist, dass die heutigen Frauen nicht mehr in Angst und Schrecken eines Krieges aufwachsen müssen.

wenn ich mir Freunde meines Sohnes so anschaue, so sind sie mit der Idee einer berufstätigen Frau gut vertraut und haben weniger Scheu, mal die Hände in Abwaschwasser zu stecken, als mein Ex-Mann....


Da stimme ich Dir zu und da liegt u. a. auch die Veränderung. Es wächst eine neue Generation "Männer" heran und an dieser Erziehung sind wiederum überwiegend die Mütter beteiligt, die aufgrund ihrer eigenen Sichtweise und nicht in irgendwelchen Rollenklischees ihre Söhne erzogen haben.

Schönen Start in den Tag Euch allen!
Sunday
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Warum keine Vorbilder ?
Keine der jungen Frauen mit Abitur, die ich kenne, denkt, dass sie ihr Leben nur der Familie widmen möchte - sie sagen, dann hätten sie Hauswirtschaft gelernt und nicht ein Studium angestrebt. Sie klingen nicht, als ob ihnen das jemand "aufgezwungen" hat - aber ohne "Vorbilder" wäre es sicher schwer für sie, in anderen Kategorien zu denken.

Und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass ein "Schubs" manchmal gut sein kann, um eine Frau zu ermutigen, sich mehr zuzutrauen.

Ich denke - und da sind wir uns ja einig - dass ein Frauenleben heute sehr vielfältig sein kann und dass jede von uns Älteren in dem, was sie lebt, ein "Vorbild" sein kann... nicht zum 100%igen Nachäffen, sondern als Inspiration.

Und eine Frau, die glücklich im Haushalt und in der Familie ist, ist da ebenso Inspiration, wie eine, die Bundeskanzlerin wurde.

*hi5*
Vielen Dank
Katharina, du sprichst mir aus der Seele. Genau das wollte ich gemeint haben, habe mich aber wohl zu kurz gefasst, um es rüber zu bringen.
In meiner (naturwissenschaftlichen) Laufbahn ist mir an der Uni nur eine einzige Professorin begegnet. Schüler und Studenten - zumindest die die ich kenne - haben selten Statusträume sondern eher inhaltliche (die Welt verbessern, was mit Tieren machen, Menschen helfen, Sprachen lernen) und steuern erstmal drauf los, in Form von Studium/Ausbildung o.ä. Wohin die Reise dann konkret gehen kann, entwicelt sich in vielen Brangen und Wissensgebieten erst mit der Zeit. Als Naturwissenschaftlerin kann man viel machen. In die Wirtschaft gehen, eine Behörde, Uni oder Forschungseinrichtung. Oder natürlich eher teilzeit arbeiten und den persönlichen Schwerpunkt auf die Familie legen. Welche dieser Optionen wie attraktiv und realistisch erscheint, wird maßgeblich von den Menschen geprägt, die den jeweiligen Weg erfolgreich eingeschlagen haben. Man könnte sie Vorbilder nennen, muss man aber nicht.

Nachdem wir nun viel über Vorbilder gesprochen haben, würde ich gerne den Punkt der nächsten Generation(en) wieder aufgreifen.

Ihr habt schon von den modernen Söhnen der Flintenweiber gesprochen, aber klappt das tatsächlich so gut mit der Weitergabe von Werten? Setzt nicht sehr oft eine Antihaltung zur Elterngeneration ein, womit der ständige Wechsel von konservativen und "innovativen" Lebensentwürfen zu erklären wäre? Im Falle eurer Söhne und deren Freunden wohl nicht. Auch ich bin eindeutig Kind meiner Eltern. Meine Schwester aber ist völlig anders. Wir waren ihr immer zu Hippie, peinlich, was auch immer.
Welche Rolle spielen eurer Meinung nach in der heutigen Zeit Eltern, Freunde, ("soziale") Medien und andere Aspekte bei der Prägung eines jungen Menschen? Was hat sich im Laufe der Generationen daran verändert? Mit Sicherheit der Informationsfluss und damit einher gehend auch die Überprüfbarkeit vermittelten/-r Wissens und Werte.
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Meine Erfahrung
ist, dass sie doch mehr beeinflusst werden, als sie so annehmen. Ein Junge, der damit lebt, dass eine Frau berufstätig ist, der mit seinem Vater nicht nur Autos repariert, sondern auch kocht und putzt ... der weiß mit modernen Frauen etwas anzufangen.

Er kann ja dann mal versuchen, eine zu finden, die ihm die Pantoffeln bringt ... und wenn sie das mit Überzeugung tut, hat er eben Glück gehabt.

Ich denke auch, dass moderne Erziehung nicht nach "Jungen" oder "Mädchen" differenziert, sondern jedes Kind so nimmt, wie es eben ist. Ein Junge darf dann also auch seine "männlichen" Interessen verfolgen, ohne, dass er dafür niedergemacht wird, aber ebenso darf er seine fürsorgerischen Anteile ausleben und ausbilden.

Ein Beispiel ist für mich der Kindergarten meines Sohnes - als mein Kleiner im letzten Jahr dort war, haben er und seine Freunde eine Zeitlang ihre Kuscheltiere mitgebracht und sie versorgt, wie man das als Kuscheltiervater eben so tut. Als ich ihn eines Tages abholte, saßen alle Kuscheltiere im Sandkasten und "spielten", während die "Väter" auf dem "Kriegszug" *guerilla*gegen die andere Gruppe waren ... *g*... ich fand das originell.
*****ida Frau
17.820 Beiträge
Gruppen-Mod 
ich
denke auch, dass Vorbilder einfach wichtig sind, um zu sehen, was es alles für Möglichkeiten gibt. Und dass es eben selbstverständlich möglich ist, Professorin zu werden, Geschäftsführerin, Aufsichtsratsvorsitzende, Bundeskanzlerin, Präsidentin, Richterin, Anwältin, Ärztin - genauswo wie Hausfrau, Angestellte, Friseurin, Verkäuferin, Krankenschwester, Lehrerin.
Je mehr Frauen ich sehe, die die unterschiedlichsten Berufe ausüben, die die unterschiedlichsten Leben leben und glücklich dabei sind, desto größer meine eigene Freiheit, mich auch für das zu entscheiden, was mich glücklich macht.

Das hat in meinen Augen nix damit zu tun, anderen Menschen (Frauen) vorzuschreiben oder überzustülpen, was sie gefälligst zu machen haben, es zeigt ihnen nur, was sie alles machen können.
Ich denke, es fällt deswegen so ins Auge, weil es einfach jahrhundertelang kaum andere Vorbilder für Frauen gab, als entweder Ehefrau und Mutter oder Klosterschwester. Jetzt gibt es eben mehr Optionen. Das ist alles.

Was die Söhne der Flintenweiber betrifft: da liegt die Hauptverantwortung wirklich in erster Linie bei den Eltern. Welche Rollenbilder leben die ihrem männlichen (wie weiblichen) Nachwuchs vor? Ist da ein Bewusstsein für die sich ändernden Vorzeichen im Zusammenleben von Mann und Frau? Wie wird in der Familie über Frauen geredet, die vielleicht anders leben und handeln?
Ich habe zwei Nachwuchs-Flintenweiber erzogen. Nein, nicht bewusst. Aber ich sehe jetzt, wo beide erwachsene Frauen sind, wo mein Vorbild "gegriffen" hat.

Es freut mich sehr, zu sehen, wie souverän meine jungen Ladies ihren Kerlen die Pantoffeln bringen, um sie dann darin zum Kühlschrank zu schicken *zwinker*
Lavendelherz,
Deine Formulierung ist absolut klasse !

Ich übernehme sie mal genauso für meine beiden Mädels,

und füge noch an .....
ihr Leben händeln sie ebenso souverän !

Gruß,
Morticia
Vielen lieben Dank für eure Beiträge
"Es freut mich sehr, zu sehen, wie souverän meine jungen Ladies ihren Kerlen die Pantoffeln bringen, um sie dann darin zum Kühlschrank zu schicken *zwinker*"

Lavendelherz, dein Satz sollte zum Motto dieser Gruppe werden. *spitze*
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