ADHS Choaching

Hallo,
ich war bei einem ADHS Paar Coaching Seminar und es war das beste was ich/wir machen konnten.
Das lag mit Sicherheit auch an der Seminar-Leitung. Das war wirklich nicht billig, pro Person 600 Euro für 5 Tage + Unterkunft, aber ich habe nacher ca. 60 % von meiner Krankenkassen erstattet bekommen. Wusste ich vorher nicht, hat mich aber natürlich sehr gefreut.

Beim Seminar ging es darum zu erkennen wo die individuellen (durch ADHS verursachten) Probleme auftreten, das wurde durch Gespräche mit den Teilnehmern erkundet. (Es war schon befreiend zu sehen das "überall immer wieder die gleichen Probleme" auftreten.)
Der nächste Schritt war dann die Erklärung woher diese Probleme kommen und warum ein ADHS-Hirn in einigen Fällen einfach anders reagiert.
Das wichtigste war dann jedoch Wege gezeigt zu bekommen wie man diese Problemen reduzieren kann indem man die Ursachen "weiträumig" vermeidet.

Das Ziel war es dann die Teilnehmer dahin zu bringen das sie "ihr" ADHS erkennen und annehmen und sich dafür geeignete Strukturen und Kommunikationsweisen zurechtzulegen.
Dabei spielt die Kommunikation eine ganz wichtige Rolle. Mindestenz genauso wichtig sind dabei Konsequenz, klare eindeutige(!) Strukturen und Regel. Das war mir bis dahin so nicht klar.

Eine wichtige Erkenntniss war es das ADHSler nur das annehmen und anwenden können zu dem sie sich selbst, ohne Zwang und freiwillig, entscheiden. Man kann also nichts einfach übernehmen, man muss sich selbst dazu entschliessen. Also "ich versuche es so" wird nicht dauerhaft funktionieren, nur wenn man selbst überzeugt ist "es ab jetzt so zu machen" besteht eine sehr gute Chance das es auch funktionieren wird.
Das ist ein feiner, aber äusserst wichtiger Unterschied.

Wichtig dabei ist es auch sich immer wieder klar zu machen das man IMMER eine Wahl hat und das jede Entscheidung auch Konsequenzen hat.

Wenn auf der Autobahn ein LKW direkt vor mir auf die Überholspur wechselt ist/war meine Reaktion: "Wut. Wie kann der, ich will da jetzt vorbei". Aber diese Wut ändert nichts. Ich kann schimpfen, motzen, toben, der LKW wird da bleiben. Ich kann mich dann aber auch entscheiden zu akzeptieren das ich jetzt erst mal hinterherfahren muss und das es für mich besser ist wenn ich mich nicht aufrege.
Das klappt nicht immer, aber immer öfter und ist ein Beispiel für Veränderungen die durch das Seminar angestossen wurden.

Beim Seminar wurde ausführlich über ADHS und dessen Ursachen gesprochen, auch über Medikamente, Ernährungen und Therapien, aber letztendlich ging es um Verstehen, Annehmen und Kommunikation.

Ich habe eine Ausbildung zum ADHS Berater gemacht.

Auch da werden Strukturen, Regeln und positive Verstärker als Grundlagen genannt.

Dazu etwas wie Yoga, das das Konzentrieren und die Körperwahrnehmung verbessert.