Hochbegabung....wird überbewertet :-)
Tja, da zähle ich wohl dazu, wenn auch nur haarscharf. IQ 132 laut aktuellem Test. Nützt aber nischt, wenn man ADHS hat. Naja, doch, ein bisschen schon. Man kann leichter vieles kompensieren, eckt aber auch leichter an.
Schon in der Schule....
Einerseits, man versteht die Zusammenhänge schneller als die meisten, wenn man sich dafür interessiert. Wenn nicht....oh, das ist aber ein schöner Vogel vor dem Fenster...
Und wenn einem etwas sogar sehr interessiert, man versucht den Lehrer seinen logischen Denkfehler zu erklären, der Vollpfosten kapiert aber nicht, und kann dir im Denken einfach nicht folgen....deshalb bekommst Du einen Wutanfall und schmeißt mangels Impulskontrolle dann ein Buch wütend nach vorne, das ganze ist nicht wirklich hilfreich für eine erfolgreiche schulische Karriere.
Mit Mühe und Not habe ich dann im zweiten Anlauf mit 18 (nach 2 Jahren Seefahrt als Deckshelfer) dann einen ziemlich guten Quali hingelegt, und mit Ach und Krach eine Berufsausbildung durchgezogen.
Und immer die Mischung aus Chaos, Faulheit, aber im letzten Moment doch noch die Kurve gekriegt, dank der raschen Auffassungsgabe.
Im Laufe der Jahrzehnte hat man gelernt, die Impulsivität besser zu kontrollieren und ein halbwegs normales Leben zu führen, auch Dank einer Partnerin, die mit mir klar gekommen ist. Ohne sie....keine Ahnung, was aus mir geworden wäre.
Irgendwann, so um meinen 50ten Lebensjahr, wurde mir immer klarer, dass da irgendwas nicht so ist, wie es sein sollte. Und dann die Erkenntnis...ADHS. Dieses wurde dann nach vielen Tests und hin und her bestätigt. Ausschlaggebend war hier auch ein IQ-Test, der die Erklärung dafür bot, warum ich trotz ausgeprägter ADHS so gut angepasst war.
Jetzt bekomme ich 2x30mg Methylphenidat und habe ein komplett besseres Leben. Wo vorher mein SchwiePa immer wieder gepredigt hat, ich solle mich besser konzentrieren, sobald wieder Leichtsinnsfehler auftraten, ist der Spieß jetzt eher umgedreht.
Klar, ich mache immer noch Fehler, aber diese sind marginal in der Anzahl verglichen mit früher.