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Fachärzte und der Weg zur Diagnose - Verunsichert

*********ssend Frau
169 Beiträge
Themenersteller 
Fachärzte und der Weg zur Diagnose - Verunsichert
Liebe Gruppe, hat jemand ähnliche Erfahrungen? heute bei meiner Psychiaterin gewesen, bei der ich wegen chronischer Depression in Behandlung bin und mit ihr über meinen Verdacht zwecks ADS gesprochen. Sie hat mich zwar gleich zu einem Kollegen überwiesen, der sich auf diese Diagnostik spezialisiert, meinte aber, meine "Probleme" seien eher auf die Depression zurückzuführen - bis ich sie darauf hinwies, dass ich viele dieser Probleme schon im Kindesalter hatte (Organisation, Zeitmanagement/Pünktlichkeit, schwierige Beziehungsführung). O-Ton: "Mit ADS hätten Sie gar nicht studieren können dürfen." Bin grade sehr verunsichert und auch irgendwie traurig, dass mein Eindruck mich getäuscht haben könnte. Wie war das bei euch? Ähnliche Erfahrungen? Lieber dem eigenen GEfühl nachgehen?
********pitz Mann
3.302 Beiträge
Nicht studieren können dürfen?? Mein Psychiaterin hat mir noch am vergangenen Fteitag erklärt, dass ADHSler oft nach einer schwierigen Schulzeit erfolgreich studieren.Wir sind ja in der Regel nicht minderbemittelt o.ä
Das ist Unsinn, was sie da sagte. Ich kenne genug Menschen mit Diplom/Master, die sind hochbegabt und haben ADS mit oder ohne Hyperaktivität.

Mrin Göttergatte zum Beispiel, dann einen Juristen, mindestens zwei Ärzte (beide Spezialisten für ADHS), eine Psychologin...

Lass dich ruhig durchchecken. Die Differentialdiagnose beinhaltet eine Menge Untersuchungen, auch u.a. einen IQ Test.

Ich selbst habe nur zwei abgeschlossene Ausbildungen plus Zusatzquali.

Natürlich ist es sinnvoll die Depri zu behandeln, aber herrje, es wäre sehr sinnvoll, die Ursache auch herauszufinden.

Was Du jetzt schon tun kannst: beobachte dich bei den Dingen, wo Du schon immer Schwierigkeiten hattest. Und warum das so ist, was da genau bei dir passiert. Was Du denkst und fühlst. Völlig unabhängig von der Diagnose kannst Du dich besser kennen lernen. Und ausprobieren was dir dabei hilft, es besser zu machen. Unpünktlich sein, verpeilt, anderen ins Wort fallen, Sachen nicht zu Ende bringen oder gar nicht erst anfangen, weil sich das sooo schwierig anfühlt... und auch positive Dinge wie hohe Empathie, vernetztes Denken, zu Schlüssen kommen, wo noch keiner drüber nachgedacht hat. ^^

Sie
******147 Frau
500 Beiträge
Zitat von *********ssend:
O-Ton: "Mit ADS hätten Sie gar nicht studieren können dürfen."

Jaja... sowas kenne ich auch...
O-Ton: "Ihre Schulnoten waren viel zu gut für ADHS".
Das ist völliger Blödsinn, der längst überholt sein sollte. Aber leider geben selbst vermeintliche "Experten" solche Sätze auch heute noch von sich.

Heute habe ich eine AD(H)S-Diagnose (nach einem IQ-Test). Und weiß mittlerweile von einigen, wo ADHS mit Hochbegabung einhergeht.

Lass Dich nicht unterkriegen!
*******sima Frau
2.540 Beiträge
Lass Dich nicht verunsichern und geh zur Diagnose. Wenn sie sich bestätigt, hast Du ein Ergebnis, wenn nicht, hast Du auch eines!

Ich selbst habe drei volle Hochschulabschlüsse, einen davon in den USA. Und erhielt meine Diagnose erst mit über 50! Von Cordula Neuhaus, die mir in diesem Zusammenhang dann auch meine ebenfalls vorhandene Hochbegabung vermittelte: ich habe einen IQ von 142. Allerdings einen mit weiten Ausschlägen nach unten und oben, d.h. in allem was Sprache und Ausdrucksfähigkeit betrifft, Werte extrem weit über dem Durchschnitt, in allem was Zahlen und mathematische Zusammenhänge betrifft, mit Werten extrem weit unterdurchschnittlich - in einem Studium der MINT-Bereiche wäre ich mit Sicherheit total gescheitert, aber in Geisteswissenschaften habe ich Abschlüsse geschafft, wenn auch mit vielen Widrigkeiten, Einbrüchen, Ehrenrunden und Auszeiten und anderen Intermezzi.

Heute weiß ich, dass das kein ungewöhnlicher Lebensweg für ADS-Menschen ist. Und dass es viele sogenannte Co-Morbiditäten gibt mit anderen psychiatrischen oder devianten Diagnosen, aber dass hierbei in den überwiegenden Fällen die ADS das auslösende Grundproblem ist und die anderen Befindlichkeitsstörungen der ADS geschuldet sind.

Ich habe viele Jahre Psychotherapie, Coaching und Selbsterfahrung gemacht, was auch hilfreich war, bevor ich die ADS-Diagnose bekam, und mir die Entwicklung von Kompensationsmöglichkeiten meiner "Defizite" ermöglichte. Dennoch eröffnete mir erst die ADS-Diagnose einen anderen Blick auf meinen Lebensverlauf, denn jetzt gab es eine Erklärung und ich konnte plötzlich verstehen, weshalb bestimmte Dinge eben nicht geklappt hatten, weshalb ich, trotz offenkundig vorhandener Intelligenz, eben auch an diversen entscheidenden Stellen gescheitert war, und das in der Rückschau zu- und einordnen. Seitdem konnte endlich "Heilung" einsetzen....

Ich wünsche Dir, dass Du nicht so lange darauf warten musst, wie in meinem Fall. Und falls sich die ADS-Diagnose bestätigen sollte, würde ich Dir sehr ans Herz legen, dich unbedingt einer entsprechenden Selbsthilfegruppe anzuschließen, für Erwachsene, wenn möglich, wenn nicht tut es auch eine für Kinder und Jugendliche, denn dort triffst Du dann Menschen, die wissen, was es heißt und heißen kann, mit ADSlern zu leben und wie man damit umgehen kann. Das habe ich als ungeheuer hilfreich erlebt, während der fünf Jahre meiner aktiven Mitgliedschaft.
*********ssend Frau
169 Beiträge
Themenersteller 
Unpünktlich sein, verpeilt, anderen ins Wort fallen, Sachen nicht zu Ende bringen oder gar nicht erst anfangen, weil sich das sooo schwierig anfühlt... und auch positive Dinge wie hohe Empathie, vernetztes Denken, zu Schlüssen kommen, wo noch keiner drüber nachgedacht hat. ^^

Sie

Alles: Treffer versenkt. Danke!!! Ich finds ja bei allem grundsätzlich wichtig, nicht selbst Doktor zu spielen, doch auf der anderen Seite frage ich mich seit sechs Jahren schon, wieso mein Leben so anders wirkt. Die Diagnose soll mir jetzt nicht die Wunderheilung bringen, sondern ich würd mich einfach gern mehr annehmen.
*********ssend Frau
169 Beiträge
Themenersteller 
@*******sima Dein Beitrag hört sich auch sehr nach mir an, MINT schon in der Schule absolut uninteressant und daher auch keinen Lernaufwand betrieben, sprachlich und kulturell dafür sehr begeistert. Durch die Uni hab ich mich trotzdem gequält, bzw. auch einfach ganz gut durchgemogelt ^^
*********ssend Frau
169 Beiträge
Themenersteller 
Kleines Update: War mittlerweile Psychiater, Diagnose ist erstmal leichte ADS mit einer Prise Borderline (juhee). Nehme morgen die erste Ritalintablette (10 mg) und in drei Wochen dann der Kontrolltermin, wie sich das bei mir auswirkt
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