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********raum Paar
11.487 Beiträge
das Problem des Aufschiebens.
Wer kennt es, Aufgaben aufzuschieben. Ich müsste mal Ordnung machen,

Letztendlich sind viele einfach kreative Künstler, voller Ideen, Konzepte und absolute Stehaufpersonen.

Nennen wir es Störung, refraimen wir es als Besonderheit.

Wirklich wegbringen ist wohl nicht möglich, aber es als nicht so schlimm oder wieder refraimt als positiv zu erleben ist doch das was gesucht oder besser gefunden werden will.

Für mich hilfreich ist/war/kann sein:

• Sich Hilfe holen

Es wurde schon geschrieben, Putzfrau, Steuerberater etc.,

Aber es kann auch so gehen: Ein Erledigungstreff, jeder bringt ein oder zwei Dinge mit die ihm schwer fallen und man erledigt es gemeinsam.

Sicher, da ist viel Ablenkung dabei, effektiv mag oft anders sein nur, es wird doch einiges gemacht.

• Routinen erarbeiten

Im Verlauf meines Lebens habe ich immer wieder festgestellt, das Routinen hilfreich sein können. Sie funktionieren nur leider öfter nicht ewig lange, sind aber so eine gute Richtschnur um nicht ins Chaos zu kommen.

Also Beispielsweise: Auf dem Küchentisch darf nichts liegen, damit man immer wieder doch mal Platz hat, Dinge zu erledigen.

So hat man keine so große Ablenkung, schafft doch immer wieder einmal etwas weg.

• Sich von Dingen trennen, die man nicht braucht

Das fällt mir sehr schwer, ist aber wohl ein sehr effizienter Weg.

Minimalistischeres Leben, verhilft zu viel weniger Ablenkung als eine volle Bude.

• Dinge mit anderen machen um runter zu kommen

Für mich sind Yoga, Chi Gong, Autogenes Training, Bondage, Traumreisen

immer wieder hilfreich.

Wenn ich sie aber alleine versuche, dann ist der Weg hin zu Depriphasen auch immer wieder da. Bei gemeinsamem Tun ist es nicht so.

Da am Rand: Ich und Bondage... wenn ich mich wieder einmal nicht gut fokussieren kann, dann setzt mir meine Partnerin eine Stoffmaske auf und fasst mich immer wieder mal an. Das hilft ungemein.

Solche kleinen "Hilfsmittel finden", da sind wir doch die Größten. So kreativ wie wir sind. Nur sich dann auch trauen, die einzusetzen...

• Nur keine Zettelwirtschaft

Bei mir ist es so, wenn ich was auf Zettel schreibe, bleibt es liegen. Beim Einkaufszettel geht es noch, es liegen dann aber trotzdem grundsätzlich mehr Dinge drin.

Jegliche andere Lösung, von auswendig lernen, PC-Kalender mit Reminder ist hilfreicher.

Zettel - > Lange Bank

• Mit sich selbst Deals ausmachen

30 Minuten was erledigen, dann...

Nicht zu lange Sequenzen, nicht zu viele hintereinander.

• Wenn etwas funtioniert hat, als Schatz ansehen, als Werkzeug...

Je mehr Werkzeuge wir haben, desto leichter fällt es uns, das weniger liegen bleibt.

• Druckminderung

Je mehr Druck, je öfter man sagt, ich muß... desto schwerer

Einige meiner Bekannten sagten mir: Seit Jahren hören wir Dich dauernd sagen, Du musst noch die Steuererklärung machen.

Seit kürzerer Zeit rede ich nur noch davon, wenn ich was gemacht habe.

Immerhin fehlen so nur noch zwei Jahre und die Rechtsbehelfsstelle kämpft sich nun durch vier Jahre Chaos.

• Aufgaben in kleine Teile bringen

Schnell noch mal was erledigen... und schon ist jegliche Tages- oder Wochenplanung vorbei.

Das passiert nicht so schnell, wenn die zu erledigenden Dinge in kleinere Schritte aufgeteilt sind.

• Sich freuen

Sich freuen, wenn wieder etwas erledigt ist!

Übrigens, die meisten haben es bis heute geschafft, das totale Chaos zu vermeiden *zwinker*
**********dance Mann
247 Beiträge
ist ja schon länger nix geschrieben worden...
... ich lese mich gerade so durch die Gruppe....

Hier möchte ich auch was mitteilen...

Ich halte nicht mich als krank oder gestört sonder eher die Mehrheit der Menschen...
... macht es nicht besser nur einsamer...traurigkuck...

ich weiß noch nicht so lange das ich ADHS habe...
... nicht klar kommen mit Anfangen, Fertig werden und aufschieben ... bis zur Depressiven Verstimmung kenne ich zu gut....
Zu Zweit hilft, alles macht mehr Spaß zu Zweit...

Was mir hilft sind meine "Ist mir egal wie viel ich schaffe" Liste....
Da kommen seltsamsten Dinge und Wichtige drauf und nicht so viele so 5-7...
Die Liste kommt an einen guten sichtbaren Platz und wenn was erledigt ist wird es gestrichen.
Es stehen Termin zum ausmachen, Post machen, Müll raus bringen, Ämter anrufen drauf aber auch so was wie anziehen oder Zähneputzen....
Abends freue ich mich das ich was gestrichen habe...
Dann wird die Liste vernichtet da sie eh nicht wichtig war, nur das was ich erledigt hab.
Ich schreib eine neue für den nächsten Tag... wieder 5-7 meist ganz andere Dinge...
Ich versuche die ganze Geschichte möglichst Wertfrei zu sehen...
Freu mich immer wenn ich was streichen kann, bin ganz kurz stolz, und mach was ganz anderes...

Funktioniert nur solange es nicht schon zu spät ist... Abgabe in 2 Stunden... klar.

Mich motiviert es und es ist so bisschen ein spielen... Gewinnen und verlieren, wobei verlieren nicht vorkommt... ist so negativ...

Ich bin aber auch dazu übergegangen auch mal nur ne halbe Küche zu putzen oder nur die Wanne...
Damit kann ich frieden schließen und 1-2 Tage später kommt der Rest...

Immer mit dem "Du hast was erledigt, du hast was geschafft" Da durch hab ich mir viel druck genommen.

Vielleicht hilft mein Ansatz ja jemand?!

Schönen Abend an alle

Tobias
*****ein Mann
24 Beiträge
*ja* Aufschieberitis ist ein Problem, das einen umbringen kann.
Mein Arzt hält es für eines der größten Übel i.Z. mit ADHS überhaupt.
Aufschieberitis trägt jedenfalls sehr stark zur berühmten Dysfunktionalität des ADHSlers bei.
So weit die Legende.
Streng genommen ist es nämlich umgekehrt. Aufschieberitis ist eine mehr oder weniger bewusste Strategie des ADHSlers, überhaupt etwas gebacken zu kriegen. Dass die Strategie in den meisten Fällen in die Hosen geht, spricht dabei nicht gegen die Strategie.
Wer beispielsweise einen Abgabetermin hat, wird alles bis zur letzten Minute hinausschieben. So weit, so gut.
Was passiert aber in der letzten Minute? Der Organismus wird mit Adrenalin geflutet, der ADHSler gerät in Panik, im wörtlichen Sinne. Und dieser Alarmzustand versetzt ihn groteskerweise in die Lage, mit der Aufgabe in letzter Minute doch noch fertig zu werden.
Es gibt zwar ADHSler, die es tatsächlich schaffen, mit Listen und Eigenzwang, eine Aufgabe rechtzeitig in Angriff zu nehmen, doch werden sie dabei immer wieder feststellen, dass diese Methode den zwei- bis dreifachen Zeitaufwand benötigt, als die Adrenalin-in-allerletzter-Minute-Methode.
Dies ist eine Lernerfahrung. Deshalb wird der ADHSler - unbewusst - immer wieder zur Aufschieberitis-Methode greifen. Er ist in dieser Situation leistungsfähiger, als im Rechtzeitig-Erledigen-Modus.
Fazit: Aufschieberitis ist ursprünglich kein Charakterfehler, der dazu führt, dass alles immer in die Binsen geht, sondern eine bewusst-unbewusste Strategie, um wichtige Dinge (in allerletzter Minute) doch noch auf die Reihe zu bekommen.
Das "Schönste" an der Aufschieberitis: Sie zeigt sich gegen Stimulanzien vollkommen unempfindlich.
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