Oh, ich pierce ja und hatte in jungen Jahren, als mein ADHS sehr ausgeprägt und noch unentdeckt war, ein Zungenpiercing und ich würde dir auf jeden Fall von harten Materialien abraten.
Ich hab mir 4 Zähne damit angeknackst, denn damals gab's noch keine Piercings aus PTFE.
Ausserdem sozial sehr auffällig, wenn man die ganze Zeit damit rumspielt. Wenn du das iwann gar nicht mehr bemerkst und sitzt, wie kaugummikauend, vor eher konservativen Menschen, kann das auch als störend empfunden werden.
Wenn sich jemand z. B. mit Amphetamin-Usern und der Kieferkirmes auskennt, fälltst du sogar direkt unangenehm auf.
Bei (hohen) Methylphenidat-Dosierungen kann es auch nachts zur Kieferkirmes kommen und du hast keine wirkliche Kontrolle darüber im Schlaf.
Würde ein Zungenpiercing auf jeden Fall nicht empfehlen und als verhaltenstherapeutische Methode auch wenig nützlich. Es gibt andere Wege als dein Verhalten mit rein zu ziehen.
Wenn du medikamentös gut eingestellt wärst, brauchst du auch gar kein Zungenpiercing.
Mir hilft mittlerweile Elontril und CBD am besten zum Entspannen, gute Dopamin/Serotonin-Level und Bupropionhydrochlorid hilft auch noch gegen Sucht und Ticks. CBD ist rein natürlich und daher sogar das beste Relaxans auf dem Markt.
Medikinet nehme ich nurnoch an wirklich anstrengenden Tagen mit langer Konzentrationsleistung.
Amphetamine am besten so gut es geht vermeiden, auch wegen der Kieferkirmes generell, aber ohne geht's bei ADHS auch kaum.
Da muss man halt ausprobieren, um seine individuell beste Einstellung zu finden.
Für mich war dies das A und O der gesamten Therapie.