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ADHS - Kaffee - mit und ohne Medikamente

*******o_F Mann
3.287 Beiträge
Themenersteller 
ADHS - Kaffee - mit und ohne Medikamente
Mich interessieren eure Erfahrungsberichte im Zusammenhang mit Kaffee.

Seit einem Dreiviertel Jahr trinke ich keinen Tropfen Kaffee. Ein für mich bisher immer vorhandenes, subtiles Summen meines Körpers ist seitdem verstummt. Auch meine Migräne haben sich in Luft aufgelöst. Das Summen und die Kopfschmerzen sind weg. Verschwunden!

Kaffee war für mich kein Wachhalter, sondern einzig ein wunderbares, ritualisiertes Genussmittel, da ich auch nach einem starken Kaffee gut schlafen konnte.

Ich bin in einer Selbsthilfegruppe und habe darüber erzählt, weshalb zum Thema „Kaffee“ Fragen aufpoppten.
Besonders diejenigen, die Medikamente nehmen, fragten, ob es eventuell eine Wechselbeziehung zwischen beidem besteht. Ein Mitglied der Gruppe fragte z.B. nach dem Zusammenhang, da ihr 1 Std. nach Einnahme von Atomoxetin übel wird.

Meine Frage bezieht sich ganz allgemein auf Kaffee, nicht nur auf die Wechselwirkung mit Medikamenten:

Wie sind eure Erfahrungen und Kenntnisse über den Konsum von Kaffee in Verbindung mit ADHS?
******eek Frau
5.638 Beiträge
Auf mich hatte Kaffee noch nie eine Auswirkung. Würde ich vor dem Schlafengehen einen trinken, wäre meine Blase vermutlich eher das Problem als das Koffein. Darum trinke ich ihm eher zum Genuss, beispielsweise als Latte Macchiato, Moccachino oder mit Milch und Schoko-Proteinpulver gemischt nach dem Training. Müsste ich von heute auf morgen aufhören, würde mir nichts fehlen.
***_E Frau
1.079 Beiträge
Ohne Medikamente habe ich eine extrem hohe Koffein Toleranz und kann den ganzen Tag Kaffee und co konsumieren.
Koffein wirkt als Stimulanz auf das Gehirn.
Unter Elvanse habe ich quasi gar keine Koffein Toleranz und trinke maximal 1-2 Tassen Kaffee, da ich sonst heftige Probleme wie Herzrasen oder wenn’s zu viel ist auch extreme Schweißausbrüche.
Wenn du googlest wirst du sehr viel zu dem Thema finden.
*******o_F Mann
3.287 Beiträge
Themenersteller 
Vielleicht habe ich mich unglücklich ausgedrückt. Es geht mir nicht um die Verträglichkeit und Wirkung des Kaffees bei ADHS-lern, sondern um das Gegenteil.

Ich würde gerne wissen, ob und wenn ja, welchen Einfluss Kaffee auf ADHS-Symptome hat.
Mein Beispiel: als ich aufhörte Kaffee zu trinken, verstummte bei mir das permanente, körperliche Summen. Auch meine Migräne hörten auf. Ich weiß nicht, ob die Migräne im Zusammenhang zu ADHS standen, aber andere in der Selbsthilfegruppe haben auch ähnliche Symptome wie ich.

Mich interessiert, ob ihr bei euch ähnliches beobachten konntet.
***_E Frau
1.079 Beiträge
Koffein hat bei mir definitiv positive Auswirkungen auf meine Symptome, sofern ich keine Medikamente nehme. Eben weil Koffein wie ein Stimulans wirkt auf das Gehirn was zu einer paradoxen Wirkung führt.
Während andere unruhiger und hibbeliger werden, ist es bei ADHS Betroffenen häufig genau das Gegenteil der Fall, gleiches gilt auch für diverse Sedativa weshalb es im Rahmen von Narkoseaufklärung sinnvoll ist dem Anästhesisten zu sagen dass man ADHS hat.
****ly Frau
490 Beiträge
@*******o_F

ich bin nicht sicher ob ich deine Frage richtig verstand. Ich berichte also einfach mal von meinen Erfahrungen mit dem Vibrieren /Summen. Wird etwas lang, sorry…


Ich hatte das, glaube ich im anderen Thread bei dem du das erwähntest, gesagt (da überrascht geht es anderen ADHSler*innen auch so):

Mir geht es ähnlich wie dir.
Seit ich kein Kaffee mehr trinke – oder höchstselten 1 aber vor 15:00 da ich sonst gar nicht mehr schlafe –, hat dieses Summen fast aufgehört.
Ich habe immer noch Phasen an denen ich wie « aufdrehe » und die ganze ADHS Symptomatik verstärkt auftritt (hektisch und schusselig wirke/werde, verpeilt Sachen verschwinden lasse, desorganiserter werde, Gedanken sich wie ein unkontrollierbarer Wirbelwind anfühlen, usw.).

Das ist dann vom dem (nervöse, unangenehme) Summen/Vibrieren begleitet.
Aber mindestens ist es dann nicht durch Koffein verstärkt.

Koffein ist ja als Selbstmedikation Versuch bei ADHS bekannt.

Auch ich verspüre bei mehreren Stress-/überlastung-/Schalfmangel Tagen, dann den Drang ein Kaffee zu trinken (im Büro ja viel zu simpel zu haben), grad wenn dieses Summen/Vibrieren/ diesen nervösen/desorganisierteren/überforderten Zustand auftritt.

Tue ich leider seit einigen Wochen dann schon (1 Espresso) und kann mich dann oft etwas besser konzentrieren.
Aber eben, manchmal geht es schnell nach hinten los und ich fühle mich dann nervöser (reizbarer auch), i.wie dünnhäutig und gar nicht effizienter in meiner Selbstorganisation.
So enstcheide ich dann mittlerweile dann doch oft dem Drang nicht nachzugehen und versuche stattdessen sonstigen Strategien wieder besser einzuhalten (früher ins Bett gehen mit Alarm für die Runterfahr- und dann Bettzeit, schneller melden wenn die Arbeitslast zu hoch wird, melden nehme ich mich für xy neuen Arbeistaufträgen für eine Weile zurück, stelle mir durch eine Meditation App ein Gong ein, bei der Arbeit/Privat für eine 3 Atemzügen übung ein – wenn ich dran denke und auch dann auch nicht ignoriere *zwinker* ).

Durch das ADHS Coaching und die monatenlange Behandlung mit Neurofeedback, hat sich mein Hirn selbst etwas reguliert und anderen Strategien konnten endlich greifen und ein Langzeiteffekt zeigen.

Ich habe in den ADHS Therapien und in der Literatur auch erfahren, dass das « Zappeln » und die hyperaktive (kinetische) Komponente, darunter auch dieses (innere) Vibrieren, der Versuch des Körpers ist in die Konzentration zu kommen (Hormon Ausschüttung auslösen/fördern die für eine bessere Steuerung sorgen).

Das Gezappel wird nach aussen oft missgedeutet und als etwas, das man unterdrücken soll zurückgemeldet, also « ruhig sitzen » (von den Neurokonformen).
Genaugenommen muss man aber dann genau das Gegenteil machen:
dem Impuls nachgehen, im Körper gehen, eher eine Runde schnell gehen, im Klassenzimmer frei rumlaufen, sich eine lutsvollere Tätigkeit widmen.
Dann kann man sich auf die etwas herausfordernde (vom Hirn als nicht angenehme) Aufgabe, eher wieder konzentrieren (für eine Zeitlang).

Beim Vibrieren/Summen, das man vor allem selber wahrnimmt, dann auch.
****ly Frau
490 Beiträge
… das mit der Migräne die aufhörte ist ein guter Tipp, Danke.
Seit den paar Wochen, wenn ich also doch ein Kaffee trinke, habe ich tatsächlich auch wieder öfters Migränen.
Mal schauen ob die auch wieder verschwinden, tinke ich gar keins mehr *g*
******ARK
200 Beiträge
Interessante Beobachtungen.
Seid dem ich Medikinet bzw. Elontril nehme, hat sich meine Koffein-Affinität komplett ausgeschlichen. Seit 10 Jahren und das sind die einzigen synthetischen Chemikalien, die ich sehr homöopathisch einnnehme und so gut es geht mit natürlichen Stoffen zu ersetzen suche.
In der Schule, Uni und auf Arbeit trinke ich seit je her nur morgens 1-2 Tassen Kaffee (natürliches Koffein), allerdings meist schnell gepresster Kaffee aus Espresso/Cappuccino-Maschinen, daher eher mit wenig Koffein und auch stark verdünnt mit Milch/Sahne. Später am Tag trinke ich meist Früchtetee, seit ich keine koffeinhaltige synthetische Softdrinks mehr zu mir nehme.
Allerdings hat das auch mit meinem RDS zu tun.
Kaffee ist für mich morgens eher sowas, wie ein Indikator für meine Verdauung, die stark mit der Psyche verknüpft ist. Koffein wirkt treibend und regt die Darmfunktion an. So weiß ich morgens meist direkt, wie empfindlich mein Darm und teilweise meine Psyche sind. Das klappt seit Jahren gut und auch hier sehr homöopathisch dosiert.

Vor ca. 3 Monaten ist meine Espressomaschine kaputt gegangen, seit dem nutze ich eine Kaffeepresse. Ich habe seit dieser Zeit vermehrt Kopfschmerzen, aber das ist zeitlich wohl eher auf das stetig wechselnde Wetter und den varrierenden Luftdruck zurück zu führen, sowie auf Nackenverspannungen, weil ich viel am Computer sitze, kaum zum Sport komme und das Wetter eben auch häufig nass-kalt ist. Hab nachts bei diesen Wetterwechseln bei offenem Fenster geschlafen und Zug bekommen. (Dazu gerade keinen Partner, weil zu viel Arbeit und damit auch keine wechselseitigen Massagen *traurig*)
Ich werde das mit dem Kaffee aber mal in meine Überlegungen mit einbeziehen. Trinke ich nämlich nachmittags den vom Morgen übrig gebliebenen Kaffee als Kaltgetränk und ist dieser länger durchgezogen, verspüre ich eine Art Brennen im Mund und Hals, was sich dann wie im ganzen Kopf anfühlt.
Ich glaube aber, das sind die Tannine, die einen faden Geschmack haben. Da diese allerdings Blutgefäße erweitern, damit Kopfschmerzen eher entgegenwirken und ich zur Zeit auch keine Verdauungsprobleme habe, kann das eigentlich nicht sein.
Werde ich jetzt mal genauer beobachten.
Normalerweise sind auf meine inneren, natürlichen Blockaden Verlass und meist sagen mir mein Körper, wie auch Psyche, was gut und was schlecht für mich ist, aber die geistige Belastung ist momentan sehr hoch, wobei der Körper, insb. Verdauung, bis auf die Spannungskopfschmerzen gut funktioniert.
Mal sehen, wie es jetzt in den Ferien wird?
Besten Dank für den Denkanstoß!
****ly Frau
490 Beiträge
@******ARK

Zitat:
«Trinke ich nämlich nachmittags den vom Morgen übrig gebliebenen Kaffee als Kaltgetränk und ist dieser länger durchgezogen, verspüre ich eine Art Brennen im Mund und Hals, was sich dann wie im ganzen Kopf anfühlt »

Die Erklärung ist da simpel und deswegen trinke ich seit Jahren nur Espresso und habe zu Hause nur eine Bialetti (allerdings muss ich auch da aufpassen nicht den stärkeren, noch den Kaffee mit hohen Säuregehalt zu kaufen):
beim Filter Kaffee und ähnlichen langen Presstechniken, werden nach dem eher gute und schnell rausgepresste Koffein, anschliessend vor allem die « Giftstoffe » der Kaffeebohnen rausgepresst.
Diese machen nervös und lösen auch parasympathischen Symptomen aus.
Da sind dann Magenbrennen, saueres Aufstossen samt Halsbrennen – hin bis zu Brechreiz und Erbrechen bei mir am morgen. Und Migränen verstärkt auftretend.
Ich muss mich nach dieser Art von (unpassendes) Kaffee trinken auch nur noch im Zeitdruck manövriert haben und mich über das Spülbecken für das Zähne putzen bücken… kommt Brechreiz und ich bin noch später dran….
.

In den Spitäler bei alten Menschen die Nachts wach-unruhig sind, nicht schlafen können, wird ab und da mitten in der Nacht ein Espresso gegeben, statt ein Schlaf-/Beruhigungsmittel.
Hält man das « Zeitfenster » von ca. 5-15 Minuten ein um sie wieder in Ruhe ins Bett zu bringen, schlafen sie wieder schnell ein wie Babys.
Koffein macht also gar müde, bzw. entspannt sie. Wartet man aber zu lange um sie wieder ins Bett zu bringen, ist die Wirkung aktivierend.

Drum, nur Espresso schnell gepresst, wenn schon Kaffee.
******ARK
200 Beiträge
Jau!
Deswegen trinke ich auch seit je her keinen Filterkaffee und das mit dem "alten" Kaffee am Nachmittag war in den letzten Monaten der verstärkten Kopfschmerzen auch nur 3 oder 4 x ne komplette Tasse, die übrig blieb, und dann kam auch jedes mal direkt dieses Gefühl hoch, brennt, schmeckt mir nicht....
Aber das war halt, weil meine Espresso-Maschine kaputt gegangen ist und ich einfach keinen Bock hatte oder zu sehr im Stress war neuen aufzugiessen.

Wollte das auch nur mal thematisieren und dieses Gefühl beschreiben, denn bereits so ein kleines Gefühl sollte man sofort als deutliches Zeichen dafür sehen, dass solche alltäglichen Kleinigkeiten bereits eine Ursache sein können, die sich über die Verstoffwechselung jeder unserer Alltagsdrogen umgehend auf das Gemüt auswirken und noch ganz andere körperliche Wechselwirkungen haben können.

Daher finde ich diesen Thread auch so wichtig.
Man nennt solche normalen Rituale, die man im Grunde für unwichtig hält, eben auch meistens den sprichwörtlichen "kalten Kaffee", aber man sollte das nicht einfach als einen "alten Spruch" abtun, sondern die Weisheiten dahinter verstehen oder einfach auf sein Gefühl hören.
Auch Tannine können Gift für den Körper sein, wie zuviel Koffein, Zucker, natürlich auch Nikotin und der Massenmörder Alkohol, aber auch die direkt Psychoaktiven Präparate, die wir als ADHSler so bekommen.
Daher plädiere ich im Grunde in jedem meiner Posts immer pro Homöopathie.
Die Dosis macht das Gift und Alltagsroutinen verblenden uns oft, aber Alltagsstress macht uns richtig blind, weil wir Hoffnungen in diese Alltagsdrogen und Heilmittel setzen, obwohl sie genau das Gegenteil bewirken (können).

Ich war 10 Jahre mit einer Schulmedizinerin verliebt/verheiratet, die von Homöopathie nicht wirklich was gehalten hat und damit teilweise auch richtig lag, da Medikamente schon richtig angewendet werden müssen, aber wegen dieses blinden Umgangs mit Routinen ist sie vor 3 Jahren, Anfang 40, an einer Lungenembolie gestorben, weil viele dieser Alltagsverfehlungen zusammen gekommen sind, plus das blinde Vertrauen gegenüber Medikamenten, was die Gefäße verstopft hat, als dann noch unausgereifte Covid-Impfungen dazu gekommen sind, die nachträglich mit Gerinselbildung im Zusammenhang gebracht wurden, war's zu spät für alles.

Also, lieber bereits so früh wie möglich auf das kleinste Gefühl des Unwohlseins hören, es zumindest hinterfragen, auch in solchen Gruppen, bevor es zu spät sein könnte.
Ich bin kein großer Freund von Ratschlägen in Selbsthilfegruppen, denn man neigt auch oft dazu, sich mit den Antworten anderer zu beruhigen, aber Symptome zu beschreiben, ist der einzige Weg, den man eben auch von seinen Arztbesuchen so kennt.

@****ly
Liebem Dank auch die für die Bestätigung und das praktische Beispiel!

Passt auf euch auf!
*********onia Frau
407 Beiträge
Keine erkennbare Wirkung. Weder mit noch ohne Medikamenten. Ich habe ein Zeit lang extrem viel getrunken und als dann meine Maschine kaputt war, da hab ich gemerkt dass ich total müde und platt war. Aber das ist lange her. Heute trink ich so zwei Tassen morgens und merke nichts. Auch nicht, wenn ich mal keinen trinke.
*******o_F Mann
3.287 Beiträge
Themenersteller 
An der Selbsthilfegruppe und dieser hier schätze ich die persönliche Erfahrung jedes einzelnen.

Ich frage absichtlich nicht Google.

Ich würde gerne wissen, was ihr bei euch für Wirkungen und Wechselwirkungen im Zusammenhang mit Kaffee beobachtet habt - sowohl ohne, als auch mit Medikamenten.
****ari Frau
8 Beiträge
Hey,
Ich habe ADS ohne motorische Hyperaktivität und sehr gute Erfahrungen damit gemacht, Koffein komplett wegzulassen. Selbst, wenn es nicht aufgekratzt oder paradox müde macht, reizt es die Nerven und gibt zwar einen Energieschub, aber der hilft eher körperlich in die Gänge zu kommen, nicht unbedingt einen klaren/konzentrierten Kopf zu haben.
Zudem gibts nach Koffeinhoch auch wieder ein Tief (Schwarzer/grüner/weißer/Matetee bilden da eine flachere und nachhaltigere Koffeinkurve). Wenn man dauerhaft Koffein ballert vermutlich nicht, aber es versaut halt generell die natürlich Schlaf-/Wachregulation und es zeigt sich, dass Menschen mit einem hohen Koffeinkonsum mehr Stress haben/erleben (häufig natürlich nicht nur aufgrund von Koffein).

Kurz- und langfristige Erfolge (persönlich und von Klienten) sind (morgen schon) fitter zu sein, weniger unter Strom zu stehen [in meinem Gefühl das, was du als Summen bezeichnest], stabilerer Kreislauf (inkl. Blutzucker), Eindruck die Zeit vergeht weniger schnell und ist damit mehr nutzbar. Das alles = mehr Konzentration *juhu*

Wenn ich mal ne Ausnahme nachmittags für Kaffee und Kuchen gemacht hab, bekam ich schon starke Kreislaufbeschwerden und hatte nach Koffein + Zucker den starken Drang, mich zu bewegen oder zu schlafen. Dazwischen gabs nix, sitzen und reden ging nicht. Entweder Energie verschaffen oder schlafen (der Drang fühlte sich schon narkoleptisch an).

Nun hab ich eine Fortbildung namens NEUROTRITION hinter mir und dort gelernt, dass Koffein [es ging nicht um AD(H)S] nur leistungssteigernd wirkt, wenn der Mensch bereits Ermüdungserscheinungen hat. So wende ich jetzt selten mal kleine Mengen Kaffee in so einer Situation an, meist gemischt mit entkoffeiniertem Kaffee oder echt nur 1-2 Schlucke.

Wer eben Kaffee sehr mag und das tue ich auch, empfehle ich gerne entkoffeinierten. Es gibt nämlich auch welchen, der gut schmeckt. Ich dachte lange, das Koffein wäre mit für das Aroma zuständig und mir hat der Bums gefehlt. Das hängt wohl vom Prozess der Entkoffeinierung ab. Ich fand den von No Coffee gut und liebe den Espresso Mexiko von OHNE.
Das auch als Tipp für @******ARK. Das sensorische Erlebnis und die Röststoffe können ebenso anregend wirken, da ist nicht gerade das Koffein nötig. Hab selbst RDS und bin Ernährungstherapeutin *g*
Dunkle Schokolade mit 85% Kakao zwei Stücke mit Genuss wirken bei mir übrigens oft angenehmer energie- und tatsächlich konzentrationssteigernd sowie häufig auch verdauungsanregend. Also kommt auch das bei mir therapeutisch (manchmal nur genussvoll) zur Anwendung *zwinker*

Achtsam auf die eigenen Signale hören und am besten noch entsprechend handeln finde ich essentiell 👍

Einen Unterschied zwischen ohne und mit Ritalin habe ich bisher nicht festgestellt.
*********evia Frau
8 Beiträge
Als ich mit 14 das erste mal richtig Kaffee getrunken habe war ich sofort hooked. Damals hatte noch niemand auch nur den Verdacht, dass ich ADHS haben könnte.

Jedenfalls liebte ich die Wirkung von Kaffee, denn er beruhigte mich im Kopf, auch wenn er mein Puls etwas antrieb. Ich fühlte mich etwas „normaler“ wenn ich Kaffee getrunken habe. Durch Schule, oder andere Dinge fühlte ich mich oft, als wäre mein Gehirn „ausgesaugt“ (ich verhalte mich dann fast als wäre ich sehr hungrig- nur im kopf) und Kaffee konnte mein Gehirn dann immer auffrischen. Heute zu wissen das ADHS ein Dopamin-Mangel ist, leuchtet sehr ein. Seitdem hab ich so 1-4 Tassen täglich getrunken, meist 2 (aber an manchen Tagen auch mal nicht).

Allerdings gab es eine Nebenwirkung: ich musste soooo viel Gähnen den ganzen Tag über und war mittags immer auf eine Art schläfrig, ohne wirklich müde zu sein.

Vor ca. 2 Jahren habe ich, als ich für meinen Magen mal auf Kaffee verzichten musste, gemerkt, dass ich nicht mehr den ganzen Tag gähnen muss und auch nicht so „schläfrig“ bin. Seit dem trinke ich nur noch koffeinfreien Kaffee und selten mal Cola oder Mate.
(Interessant ist auch, dass ich gar keine negative Effekte von Koffein absetzen hatte. Viele bekommen ja Kopfschmerzen oder Niedergeschlagenheit, aber ich hab trotz so 5 Jahren routiniert Kaffeetrinken nichts gemerkt.)

Dadurch, dass ich verzichte haut Koffein aber auch ganz anders rein jetzt (nicht von 0,3 Cola, aber nem starken Kaffee schon). Ich werde nicht mehr so konstant ruhiger und erfrischt wie früher, es ist eher so eine 50/50 Wahrscheinlichkeit ob es mich beruhigt, oder erst total aufkratzt und dann hart crashed.

Cola hilft am besten, bzw. sanfter als Kaffee aber dafür zu 100% so wie ich es will- ich denke weil sie weniger Koffein, aber dafür zusätzlich Zucker hat. Ich trink auch immer noch gerne ne 0,3 Cola wenn mein Gehirn „ausgesaugt“ ist, was aber seit dem ich Elvanse nehme wirklich selten der Fall ist.
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