@*******o_F
ich bin nicht sicher ob ich deine Frage richtig verstand. Ich berichte also einfach mal von meinen Erfahrungen mit dem Vibrieren /Summen. Wird etwas lang, sorry…
Ich hatte das, glaube ich im anderen Thread bei dem du das erwähntest, gesagt (da überrascht geht es anderen ADHSler*innen auch so):
Mir geht es ähnlich wie dir.
Seit ich kein Kaffee mehr trinke – oder höchstselten 1 aber vor 15:00 da ich sonst gar nicht mehr schlafe –, hat dieses Summen fast aufgehört.
Ich habe immer noch Phasen an denen ich wie « aufdrehe » und die ganze ADHS Symptomatik verstärkt auftritt (hektisch und schusselig wirke/werde, verpeilt Sachen verschwinden lasse, desorganiserter werde, Gedanken sich wie ein unkontrollierbarer Wirbelwind anfühlen, usw.).
Das ist dann vom dem (nervöse, unangenehme) Summen/Vibrieren begleitet.
Aber mindestens ist es dann nicht durch Koffein verstärkt.
Koffein ist ja als Selbstmedikation Versuch bei ADHS bekannt.
Auch ich verspüre bei mehreren Stress-/überlastung-/Schalfmangel Tagen, dann den Drang ein Kaffee zu trinken (im Büro ja viel zu simpel zu haben), grad wenn dieses Summen/Vibrieren/ diesen nervösen/desorganisierteren/überforderten Zustand auftritt.
Tue ich leider seit einigen Wochen dann schon (1 Espresso) und kann mich dann oft etwas besser konzentrieren.
Aber eben, manchmal geht es schnell nach hinten los und ich fühle mich dann nervöser (reizbarer auch), i.wie dünnhäutig und gar nicht effizienter in meiner Selbstorganisation.
So enstcheide ich dann mittlerweile dann doch oft dem Drang nicht nachzugehen und versuche stattdessen sonstigen Strategien wieder besser einzuhalten (früher ins Bett gehen mit Alarm für die Runterfahr- und dann Bettzeit, schneller melden wenn die Arbeitslast zu hoch wird, melden nehme ich mich für xy neuen Arbeistaufträgen für eine Weile zurück, stelle mir durch eine Meditation App ein Gong ein, bei der Arbeit/Privat für eine 3 Atemzügen übung ein – wenn ich dran denke und auch dann auch nicht ignoriere
).
Durch das ADHS Coaching und die monatenlange Behandlung mit Neurofeedback, hat sich mein Hirn selbst etwas reguliert und anderen Strategien konnten endlich greifen und ein Langzeiteffekt zeigen.
Ich habe in den ADHS Therapien und in der Literatur auch erfahren, dass das « Zappeln » und die hyperaktive (kinetische) Komponente, darunter auch dieses (innere) Vibrieren, der Versuch des Körpers ist in die Konzentration zu kommen (Hormon Ausschüttung auslösen/fördern die für eine bessere Steuerung sorgen).
Das Gezappel wird nach aussen oft missgedeutet und als etwas, das man unterdrücken soll zurückgemeldet, also « ruhig sitzen » (von den Neurokonformen).
Genaugenommen muss man aber dann genau das Gegenteil machen:
dem Impuls nachgehen, im Körper gehen, eher eine Runde schnell gehen, im Klassenzimmer frei rumlaufen, sich eine lutsvollere Tätigkeit widmen.
Dann kann man sich auf die etwas herausfordernde (vom Hirn als nicht angenehme) Aufgabe, eher wieder konzentrieren (für eine Zeitlang).
Beim Vibrieren/Summen, das man vor allem selber wahrnimmt, dann auch.