Hi,
du bist leider absolut nicht detailliert in deiner Anfrage...Ageplay ist eher eine große Kategorie von Dingen, die man machen kann, nicht eine Tätigkeit wie das Spiel mit Seilen oder Feuer, wo es ganz einfache und für fast alle nützliche Einführungskurse geben würde.
Dein Profil deutet an, dass du es flauschig magst und ich vermute mal aufgrund der passiven Formulierung, dass das ABDL dann so zu verstehen wäre, dass du gerne ein Baby wärst, das umsorgt wird? Dann wäre der nächste Schritt jetzt eine Mammi / einen Daddy / ein nonbinäres Caregiver zu finden und mit dieser Person auszuhandeln, was du magst, was sie mag und wie ihr es gemeinsam hinkriegt.
So lange du das tust, kannst du dir ja überlegen, welche Ereignisse deiner frühen Kindheit du wieder erleben magst. Was bringt dich zum Träumen, wo fühlst du dich geborgen, was war einfach nur lustig und toll und soll wieder passieren? Es ist letztlich ein ganz individuelles Spiel, das von den Beteiligten bestimmt wird. So lange es allen Beteiligten (erwachsene Beteiligte, das hier mag sich nicht nach Sex anhören, aber es hat definitiv Elemente, die man erotisch nennen kann und ist wirklich nur was für einvernehmlich teilnehmende Volljährige) damit gut geht, gibt es kein richtig und falsch, nur endlose Möglichkeiten.
Vielleicht kaufst du dir ja einen putzigen Schlafanzug und Schnuller für große Babies, eine Kuscheldecke und probierst es auch einfach mal? Rumliegen und die Welt großartig, neu und spannend finden, ist nicht schwer, man muss nur den erwachsenen Geist dazu kriegen, dass er die Schnauze hält. Also leg passende Musik auf, konzentrier dich darauf, wie dein Schlafanzug und die Kuscheldecke sich auf der Haut anfühlen und finde irgendwas faszinierendes - ein Mobilee, der Regen draussen am Fenster, dein Teddy, ein Wäscheständer, ganz egal. Guck es dir ganz genau an, sammle die Eindrücke, ohne sie zu bewerten, zu verstehen und einzuordnen. Spiel ein bisschen mit dem Ding herum. Wenn Gedanken aufkommen, lass sie einfach vorbei ziehen - nicht beachten, nicht dagegen ankämpfen, nicht ärgern, einfach vorbeiziehen lassen, wie Wolken am Himmel und weiter neugierig in die Welt schauen. Du verstehst sie nicht, aber sie ist aufregend spannend und gut., du bist darin geborgen und sicher. Vielleicht ist es dieses Gefühl, das du suchst, vielleicht magst du aber auch gewindelt werden, an Mamis Brust genommen ------- oder oder oder. Es ist dein Wunsch, deine Fantasie..finde mehr darüber hinaus, dann kann man dir leichter weiter helfen.
Abschliessend noch eine Geschichte von mir zum Thema "was finden, was dich mit der Kindheit verbindet", es geht um Erdbeeren und Mädchenkram und ist wahrscheinlich eher was für ältere littles / middles. Natürlich ist das nur ein Beispiel und ein Amalgam aus vielen Geschichten. Alle Namen sind so erfunden, dass sie klingen wie in Comicheften, ausser der meines geliebten Gebieters, denn ich will ja, dass es irgendwo wahr ist -- und hoffentlich nützlich. Oh und es ist düsterer, also bitte nicht lesen wenn ihr nur Sonnenschein wollt.
Ich liebe Erdbeeren. Halt, wie bin ich hierhin gekommen? Ah, ich hatte die Speisekarte blitzgelesen, es gab genau zwei vegane Optionen. Beide sind preislich angemessen für die Einladung, eine ist ein unbekannter, vermutlich französischer Begriff -- aber es wäre peinlich, googlen zu müssen. Die andere beinhaltet Knoblauch und Zwiebeln, was beim Meeting später unangebracht sein könnte. Natürlich könnte ich höflich fragen und man hätte bestimmt kein Problem damit, aber eine richtige kleine Lady stellt die Bedürfnisse anderer über ihre eigenen -- ausserdem brauche ich so nicht selber zu entscheiden. Dankenswerterweise hat das Essen eine Nummer, also muss ich auch nicht die Aussprache erraten. Was steht sonst noch an? Mein Team hat in letzter Zeit keinen all zu groben Unfug getrieben und mir sind auch keine anderen Katastrophen zu Ohren gekommen, mit denen mein Abteilungsleiter Andreas uns überraschen könnte. Die sanften Provokationen meines Kollegen Kornelius und des Teamleiters Torben sollten sich mit der üblichen höflichen und distanzierten Ironie abfrühstücken lassen, Gespräche mit Tiefe oder Substanz sind kaum zu erwarten -- und wenn doch bin ich trotz allem gerade empathisch genug und weiß ausreichend Bescheid über die Beteiligten um keine totale Bitch zu sein. Bleibt nur der Nachtisch. Heiße Erdbeeren auf Eis? Garantiert nicht vegan, soll ich trotzdem? Nein, aber da ist dieser Schmerz...verdammt. Wir haben es nicht geschafft, zusammen Erdbeermädchen zu sein. Wir wollten in luftigen Sommerkleidern und mit diesen albernen Hüten über die Felder wandern und in diesen Holzkörbchen Erdbeeren sammeln. Jetzt ist es Herbst und sie ist nicht mehr hier -- und ich darf nicht mal mehr diese Erdbeerlimes trinken, von denen wir auf unseren Mädelsabenden immer zu viele hatten. Aber es ist doof, hier anzufangen, die Erdbeeren können nichts dafür, dass es so ist -- Erdbeeren sind einfach immer dabei, egal ob es glänzende oder triste Zeiten sind. Das Dessert nach der Familienfeier (wir waren noch mehr Leute damals), diese eine Schale wirklich reifer gezuckerter Erdbeeren in Thailand, nach der OP, noch zugedröhnt mit Schmerzmitteln, so manches einfache Erdbeereis hier und da - und ja, auch mal eine kleine Schüssel der Dinger verteilt auf auf der heißen Haut eines geliebten Menschens -- mit Sahne. Aber auch schon lange vor alle dem. Damals, als die Dinge noch einfach -- verwirrend und in vielerlei Hinsicht falsch, aber wenigstens einfach -- waren... damals waren Erdbeeren die sanfteren unter den Beeren, mädchenhaft irgendwie. Nicht so sauer wie Brombeeren oder gar Stachelbeeren - und man musste auch nicht dafür kämpfen. Brombeeren gab es nur, wenn man sie sich von den Sträuchern holte und fast immer gab es Kratzer dabei -- Erdbeeren dagegen waren harmlos, gleichmässiger im Biss, oft auch mild im Geschmack, von den wirklich reifen, sehr süßen abgesehen. Alles in allem also sehr mädchenhaft. Ich spielte meine Begeisterung für Erdbeeren deswegen runter (es machte die Erwachsenen immer so nervös, wenn ich Mädchenkram machte und sie waren so glücklich, dass ihre Erziehung da scheinbar half) oder futterte sie gleich mit den grünen Blättern daran, wie ein kleines Monster. Genau genommen tue ich das heute noch, Erdbeeren sind einfach großartig....Ich höre meinen Namen, werde aus dem Gedanken gerissen, setze mein little-lady-Lächeln auf, versuche gar nicht erst, zu erraten, was ich gerade gefragt wurde: "Ah, ich kämpfe mit mir, wegen des Nachtischs, heiße Erdbeeren mit Vanilleeis..." ich grinse breiter, lasse es dann in ein Grübeln übergehen "...aber halt leider wahrscheinlich nicht vegan". Die Reaktionen fallen angenehm vorhersehbar aus. Kornelius unterstellt mir eine Essstörung, betont wie gut ihm Fleisch schmeckt, verzichtet aber diesmal freundlicherweise darauf, die blutigen Details zu beschreiben. Torben sucht die goldene Mitte und meint, es käme darauf an, weniger aber gutes Fleisch zu essen, was er auch täte, Andreas trägt bei, das er gerne mal im Garten grillt. Ich lächle weiter, eine kleine Lady diskutiert bei Tisch (oder bei der Arbeit) keine kontroversen Themen wie die Verbindung von Männlichkeitsperformance und der Teilnahme an einer Dominanzhierarchie über Karnismus. Sie wirft auch niemandem einen Mangel an Kreativität vor, wenn er wirklich jedes Mal fast genau gleich reagiert und ist ohnehin nicht ausreichend ernst zu nehmen, um über Fragen wie moralische Konsequenz zu sprechen. Also nicht nur, weil ich eine kleine Lady und zu seltsam bin, um erwachsen zu sein, ich bin ich ja auch tatsächlich nicht wirklich besser. Ich brate meinem geliebten Gebieter seine Burger und Steaks, bin überglücklich, wenn es ihm schmeckt, erledige auch den Einkauf dafür. Manchmal probiere ich sogar, um sicher zu gehen, dass es gut schmeckt. Ich merke, wie mich die Sehnsucht, nach ihm aber auch nach ihr, mitreisst und beginne, einen Plan zu machen. Nach der Arbeit schnell aufräumen, die Aktivitäten des Abends vorbereiten und dann, in einer der Stunden meiner spärlichen Freizeit: Das große Glas mit den gefriergetrockneten Erdbeeren aus dem Schrank holen und sie mit dem scharfen Abrieb der Chile-Lakritzbombons würzen, dazu die vegane Eiscreme -- und eine warme Tasse der Koffeinschokolade, das ganze stilecht genossen im superflauschigen roten Schlafanzug mit Hoodie und Sternenmuster. Vielleicht habe ich dabei auch ein Gespräch mit meiner Freundin im Geist -- die Spuren die sie dort hinterlassen hat, sind noch frisch. Und wenn es wieder Mai wird -- werde ich mir einen bescheuerten Hut kaufen und in einem luftigen Sommerkleidchen mit einem hölzernen Körbchen Erdbeeren pflücken gehen und das bestimmt nicht alleine.
Ich liebe Erdbeeren.
