Stellenstreichungen bei Boeing
Der US-Flugzeugbauer in Seattle streicht Agenturberichten zufolge in den nächsten Monaten insgesamt zwischen 2000 und 2300 Stellen in der Fertigung der Modelle 787 Dreamliner und 747. Zwar wurde die Massnahme unter anderem mit einem geringeren Personalbedarf nach Beendigung der Entwicklungsphasen der beiden Jets sowie der Eurokrise begründet, doch sind die erheblichen Schwierigkeiten mit dem Dreamliner sicher ein Hauptgrund, nachdem seit Mitte Januar derzeit alle weltweit eingesetzten Jets dieses Typs am Boden bleiben müssen. Die eingebauten Lithium-Ionen-Batterien hatten immer wieder Probleme mit Überhitzung.Auch beim Nachfolger des legendären Jumbo-Jet gibt es offenbar massive Absatzprobleme. Die Nachfrage nach Boeing 747-8 ist weitaus schwächer als geplant; dieses Jahr sollen nicht mal ein Dutzend neuer Dash8 ausgeliefert werden. Doch auch beim A380 sieht es kaum besser aus.
Zwar wurden bei Airbus im vergangenen Jahr mehr Flugzeuge verkauft als 2014 - doch Boeing hat immer noch die Nase vorn und lieferte in 2015 762 neue Jets aus. Bei Airbus waren es im gleichen Zeitraum 635 Maschinen. Allerdings liegt Airbus mit 1007 Bestellungen jetzt vor Boeing, die nur Aufträge für 762 Jets haben.
Ein weiterer Grund neben den immer leistungsfähigeren zweistrahligen Jets mit niedrigerem Verbrauch mögen auch gestiegene Terrorängste sein- der Absturz nur einer A380 oder 747-8 würde das Image der Superjets dramatisch schädigen, wie man am Tragflächenschaden der Quantas "Spirit of Australia" in 2010 erahnen konnte. Diese Maschine wurde übrigens repariert und befindet sich wieder im regulären Flugdienst.