Boeing 747- Abschied vom "Jumbo"
Auch beim legendärsten aller jemals gebauten Flugzteuge der Nachkriegszeit ist die Jumbodämmerung angebrochen. Wie beim A380 ist der Markt für vierstrahlige Zivilmaschinen weitgehend im freien Fall; während Airbus keine einzige Neubestellung mehr in den Büchern hat und die Fertigung deutlich reduzierte sieht es in Seattle noch düsterer aus.Nach dem Ende einer 36-jährigen Monopolstellung hat Boeing trotz der Runderneuerung seiner 747-8 nur noch ganze 20 Maschinen in den Auftragsbüchern- bei bereits 1.532 ausgelieferten Jets! Als Transaero 2015 zahlungsunfähig wurde, hatte Boeing bereits zwei von vier bestellten 747-8 für die russische Fluglinie gebaut. Nachdem Boeing 2016 bereits einen 747-8-Auftrag von Transaero ausbuchte, wurden nun vergangene Woche auch die übrigen drei Flieger aus den Bestelllisten eliminiert.
Lufthansa und Air China haben ihre Auslieferungen von neunzehn bzw sieben 747-8 bereits abgeschlossen. In Kürze wird Korean Air ihre zehnte und letzte 747-8 erhalten. Offenbar konnte Boeing Anfang März noch einen Neuauftrag für die Passagierversion der 747-8 gewinnen, benannte merkwürdigerweise den Kundennamen bisher nicht.
Die auf sechs Flugzeuge pro Jahr verlangsamte 747-8-Linie hat Boeing auf die Produktion von Vollfrachtern umgestellt. UPS bestellte 2016 14 747-8F, AirBridgeCargo erwartet noch ein Flugzeug. Zudem kündigte Qatar Airways gerade an, weitere zwei 747-8F zu nehmen. Doch die Nordamerikaner haben nun begonnen, die Frachtmaschinen nun selbst im Leasing anzubieten- ein mehr als riskantes Geschäft.
Dennoch scheint sich auch hier ein Ende abzuzeichnen. Schade um diesen wundervollen Flieger!