Abwicklungskosten einer Insolvenz
Ich bin mal gespannt, wieviel Geld hier wieder in die Taschen der finanziell darbenden Juristen flutet. Nehmen wir das Beispiel Air Berlin:
Der "Sachwalter" (inzwischen "Insolvenzverwalter") Lucas Flöther erhielt für die ersten sechs Monate Arbeit bei der insolventen Air Berlin sagenhafte 22 Millionen Euro. Warum? Weil ihm andere
Juristen, nämlich die vom Amtsgericht Charlottenburg diesen Betrag aus der Insolvenzmasse zugesprochen haben.
Das sei aber gerchtfertigt, sagte der
Jurist Flöther der Deutschen Presse-Agentur. Denn die Summe "ergebe..sich..aus sehr detaillierten gesetzlichen Regelungen"- erarbeitet natürlich von
Juristen. Und das Honorar "decke nicht nur seine Arbeit ab, sondern vor allem die seiner 150 Mitarbeiter. Ein Großteil von ihnen habe in der Anfangsphase der Insolvenz sehr intensiv gearbeitet." Aha, normalerweise arbeiten diese offenbar also nicht sehr intensiv?
Doch rechnen wir einmal nach: 150 Mitarbeiter und sechs Monate sind 900 Mann-Monate. Umgelegt sind das fast 25.000 Euro Monatsvergütung. Selbst wenn er geschätzte 2 Mio eingestrichen hat, bleiben über 22.000 Euro pro Monat für jeden aus seinem Team.
Die übrigen Gläubiger, die aus der sogenannten "Insolvenztabelle" bedient werden, erhalten nur einen Bruchteil (meist max. 5-10%) ihrer Forderungen- und auch nur wenn diese vom Insolvenzverwalter anerkannt werden.