Der Wandel der Verkehrsflugzeuge
hat längst begonnen. Wir haben hier bereits intensiv über das Aus der Vierstrahler (Boeing 747, Airbus A340 und Airbus A380) gesprochen, denen ihr Kerosinverbrauch in Zeiten steigender Rohölpreise das Genick gebrochen hat- beim A380 nach ganzen 245 Maschinen lange vor einem möglichen Break-even. Lange Zeit dominierten der Jumbo Jet Boeing 747, in 50 (!) Jahren bisher 1548 Exemplare gebaut, und sein kleiner Bruder Boeing 737 in gleicher Bauzeit mit über 10.000 Maschinen die Luftfahrt. Nachdem aus dem inneramerikanischem Wettbewerb in den 70er Jahren ein amerikanisch-europäischer wurde konnte sich Boeing durch Einverleibung der Konkurrenten nochmal deutlich kräftigen.
Doch erst kurz vor der Jahrtausendende brachte man mit der "Triple Seven" (777) ein echtes Erfolgsmodell heraus, das inzwischen mit 1.584 Stück sogar den Jumbo übertrifft. Daneben entwickelt sich nach anfänglichen technischen Problemen der clever designte und benannte "Dreamliner" (787) immer besser. Aber auch das wird auf Dauer eng, denn der noch junge Kohlefaser-Leichtflieger A350 in seinen Versionen 800/900/1000 zieht bereits spürbar an- schon jetzt liegen ca. 900 Bestellungen vor.
Also plant Boeing auf dem Reißbrett sein "New Midsize Airplane" (NMA), die noch inoffiziell als Boeing 797erwartet wird. Diesen "Middle of the Market" (MoM)-Flugzeugen wird eine große Zukunft vorausgesagt. Im Gegenzug bauten die Europäer also die erfolgreiche A320-Serie immer weiter aus: Der A321 in seinen LR (Long Range) und nun angekündigter XLR (Xtra Long Range) Versionen steht in direkter Konkurrenz zur bisher nur „angedachten“ Boeing 797, käme aber bei einem Start um 2022 rund 5 Jahre vor der 797 auf den Markt.