Die Ausflottung der A320
hat begonnen. Doch blicken wir zurück: Im Oktober 1989 blickt Deutschland verwundert auf die Leipziger Montagsdemonstrationen, die bald darauf das Ende der DDR einläuten. Daher bleibt es nur Fachkreisen unverborgen, dass die Lufthansa ein neues Kapitel aufschlägt: Der erste Airbus der neuen Generation A320-211 wird in Betrieb genommen. Ebenso unspektakulär erhält D-AIPA nicht etwa den Taufnamen einer Großstadt, sondern den einer selbständigen Gemeinde am südlichen Rande des Alten Landes im Landkreis Stade in Niedersachsen: Buxtehude. (Die beiden ersten Buchstaben der Kennung AI sind bei der LH stets Flugzeugen der "Airbus Industrie" zugeordnet).Der A320 wurde vor allem von der Air France gefordert und mit einer Ladekapazität entwickelt, die 20 % über jener der Boeing 737-300 lag. Die Betriebskosten sollten um 50 Prozent niedriger sein als bei der Boeing 727, und darüber hinaus sollte der neue Airbus deutlich mehr Komfort durch einen größeren Rumpfquerschnitt der SA (Single Aisle = ein Kabinengang) bieten. Von Beginn an wurde das Flugzeug hinsichtlich der Tragflächen für weitere Versionen mit unterschiedlichen Rumpflängen konzipiert, was später die 318/319 sowie 321 ermöglichte.
Nach nun fast 30 pannenfreien Jahren wird D-AIPA nun ausgeflottet. Am 28. Mai 2019 startete der Sonderflug DLH1PA von Frankfurt Richtung Hamburg und überflog auch noch einmal seine Patenstadt Buxtehude, um wieder nach Frankfurt zurückzukehren.
Im Gegenzug erhielt die Lufthansa am selben Tag als Ersatz eine fabrikneue A320ceo mit der Registrierung D-AIWG und dem Taufnamen "Greifswald", die im nächsten Monat in den Liniendienst geht.