Die Krise der Leasingfirmen
bekommt in diesen Tagen eine völlig neue Dimension. Durch den Krieg in der Ukraine befinden sich nach Angaben der Luftfahrtconsultingfirma IBA derzeit 523 Flugzeuge ausländischer Leasinggeber in Russland. Neben der Aeroflot mit 89 Jets betrifft das auch die S7 Airlines mit 101 Jets, so dass derzeit Maschinen im Wert von über 10 Milliarden US-Dollar auf russischem Territorium hinter dem neuen Eisernen Vorhang unerreichbar sind.Die Leasinggeber hatten von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch gemacht und angekündigt, alle außerhalb Russlands landenden Maschinen sofort einzuziehen. Nun droht eine Enteignung durch den russischen Staat, der einfach eine Ummeldung in russische Register vornimmt. Ob die Jets jemals wieder an ihre Eigentümer zurückkehren ist somit fraglich, zumal die meisten Flieger unter dem Boykott für Ersatzteile leiden und entweder gar nicht mehr starten können oder durch Ausschlachten anderer Maschinen flugtauglich gehalten werden dürften. So oder so sind Flugzeuge mit Lücken in der Wartungshistorie faktisch wertlos.
Angesichts der humanitären Katastrophe sicher ein untergeordnetes Problem- für die Leasinggeber wirtschaftlich aber nicht unbedeutend.