Puuh, der BER
Dass öffentliche Projekte unfassbar oft unter einer grauenhaften Durchführung leiden, ist bekannt. Die Elbphilharmonie in Hamburg, der Stuttgarter Bahnhof. Dass ihr Abschluss aber so oft verschoben werden musste wie der neue Hauptstadtflughafen ist aus meiner Sicht ein Skandal. Hieß es früher, Berlin sei arm und sexy so kann man heute wirklich nur noch sagen: Arm und armselig, unfähig und lächerlich. Die Kosten sind inzwischen von 2 auf 4,5 Mrd gestiegen- ein Ende ist nicht in Sicht.Deutschland wird gerne „Exportweltmeister“ genannt, und unsere Technologie, unsere Ausbildung und unser Wirtschaftssystem werden weltweit hoch geschätzt. Doch inzwischen reibt sich die ganze Welt verwundert die Augen, warum gerade ein Hauptstadtflughafen unter solchen Planungs- und Ausführungsfehlern leidet. Berlin steht als Synonym für Pleiten, Pech und Pannen, wobei gerade Air Berlin gleich mit in einem Atemzug genannt wird obwohl sie ja gar keine „Hauptstadt-Airline“ sind- aber wer weiß das im Ausland schon. Im Gegenteil- sie leiden mit am meisten. Tonnenweise eingelagertes Kerosin kostet täglich bares Geld, Arbeits- und Pachtverträge sind in der Schwebe.
Genauso hart trifft es alle Dienstleister, Angestellten, Zulieferer. Nun hat mit Wowereit endlich ein Politiker den Rückzug angetreten (allerdings wohl eher, um sein OB-Amt zu retten), und hat diesen Job an einen anderen Parteigenossen übergeben- der erst mal eine Vertrauensabstimmung ausführen lässt. In Stuttgart hat das Bahnhofsprojekt erst die Landesregierung weggefegt, nun auch noch den OB. Und in Berlin? Allet wird jut... Nur wann?
2014, 2015? Willy Brandt würde sich im Grabe umdrehen.