Seit geraumer Zeit stellen sich viele Menschen wieder die Frage, ob die Zeiten des Kalten Krieges wieder zurückgekehrt seien, obwohl Russland ja gar nicht mehr kommunistisch sei!
Diese Frage beleuchtet Jens Berger u.a. in seinem Artikel: „Wiederkehr des Kalten Krieges? Über einige vergessene Einsichten von Noam Chomsky über die amerikanische Außenpolitik anlässlich des „Ukraine-Konfliktes“.
Hier ein kleiner Ausschnitt, wodurch für manchen einige Sachverhalte bezüglich der eigentlichen Aggressoren deutlicher werden könnten:
Kalter Krieg oder amerikanisches Imperium
Inzwischen erblicken manche in dem Ukrainekonflikt die Wiederkehr des Kalten Krieges, obwohl doch Russland gar nicht mehr >kommunistisch< ist. Wie kann daher der Kalte Krieg wieder zurückgekehrt sein?
Üblicherweise geht die hegemoniale Doktrin über den Kalten Krieg davon aus, dass sich dieser erst nach 1945 entscheidend entwickelte. Der Kalte Krieg dominierte demzufolge die innen- und außenpolitische Struktur. Er galt als ein „Systemkonflikt“ und entschied deshalb über die ökonomischen, kulturellen und militärischen Begebenheiten eines Landes und der Welt. Der kommunistische Osten musste durch den friedliebenden, defensiven und freien Westen eingedämmt und abgeschreckt werden, weil dieser einen ökonomischen und ideologischen Expansionstrieb besaß. So setzte sich der Westen für Demokratie, Menschenrechte, freie Märkte und Privateigentum in der Welt ein, bekämpfte mit großem Mut und militärischem Aufwand den übermächtigen und stets aggressiven >totalitären Feind<. Entsprechend wurde die amerikanische Vorherrschaft in der >nicht-kommunistischen Welt< mit Sicherheit und politischer Freiheit gleichgesetzt.
Für Noam Chomsky ist diese Doktrin über den Kalten Krieg jedoch nie etwas anderes als ein nützliches ideologisches Propagandainstrument gewesen. Der Kalte Krieg ist für ihn ein inszenierter Schwindel, um die tatsächlichen Absichten und Interessen der USA zu verschleiern, die schon im 19. Jahrhundert von der amerikanischen Herrschaftselite formuliert wurden und später fest institutionalisiert werden sollten. Diese imperialen Prinzipien bilden bis heute eine unveränderliche Konstante in der US-Außenpolitik. In der US-Außenpolitik variiert nur die für die Umsetzung dieser Prinzipien angewendete Taktik, die den jeweiligen Umständen und dem erreichten Fortschritt der Militärtechnik angepasst wird.
Dies bedeutet somit im Umkehrschluss also nichts anderes, dass, wenn Kräfte in den U.S.A. heutzutage wieder von Kalten Krieg sprechen, dann nur Propaganda betreiben, sofern man NOAM CHOMSKY's Aussage Glauben schenken möchte, dass die Doktrin über den Kalten Krieg nichts anderes als ein nützliches Propagandainstrument war bzw. (wie es scheint) für einige Wenige immer noch ist um imperialistische Ideen zu verwirklichen!
Und auch weniger populäre Amerikaner wie Mike Whitney haben bezüglich amerikanischer Außenpolitik und den eigentlichen geopolitisch agierenden „Strippenziehern“ ihre eigene Meinung:
In seinem in sehr aggressivem Ton verfassten kurzen Artikel vergleicht Brzezinski – den viele immer noch respektvoll für einen seriösen und brillanten Strategen halten – Putin mit einem Kriminellen, mit einem Mafia-Gangster, mit Mussolini und sogar mit Hitler. In seinem nächsten Kommentar werden vielleicht auch noch der Beelzebub und der Teufel in diese Liste aufgenommen.
Das hat nichts mehr mit Politik zu tun, das ist reine Hysterie. Das ist Brandstiftung, chauvinistische Panikmache und Kriegstreiberei, um die US-Bevölkerung aufzuhetzen. Das ist der gleiche selbstgerechte Wahnsinn, mit dem auch schon der Überfall auf den Irak ideologisch vorbereitet wurde.
Was will uns Brzezinski damit sagen?
Sieht er in den Ereignissen auf der Krim eine Bedrohung für die Sicherheit der USA? Glaubt er, die USA seien nach der Monroe-Doktrin berechtigt, ihre große Nase in sämtliche Angelegenheiten auf unserem Planeten zu stecken, wann immer es unserem Präsidenten beliebt?
Die Probleme auf der Krim gehen die USA überhaupt nichts an. Wir haben uns da überhaupt nicht einzumischen. Aber Brzezinski will eine Ausweitung der US-Militärpräsenz auf Eurasien; es geht ihm um Pipelines und Ölfelder und darum, die Russische Föderation zu zerschlagen und den US-Konzernen und den Investment-Banken der Wall Street im neuen Jahrhundert den Weg nach Asien zu öffnen.
Außerdem befindet sich der alte Mann auf einem Egotrip, denn er möchte seine irre Vision von einem US-Kreuzzug zur Erringung der Weltherrschaft und zur Errichtung einer neuen Weltordnung noch realisiert sehen, bevor sein Körper unter einer Marmorplatte verschwindet. Darum geht es in Wirklichkeit: um das Anzetteln einer großen Unordnung auf der ganzen Welt und um die Inszenierung der Schreckensvisionen von Think Tank-Strategen, deren einziger Lebenssinn darin besteht, immer neue Kriege auszuhecken, in denen anderer Leute Söhne (und Töchter) kämpfen und sterben.
Quelle: http://www.informationclearinghouse.info/article37878.htm
In einem Interview mit
Stephen Cohen, einem emeritierten Professor für russische Geschichte der New York University, welches von PBSNewshour ausgestrahlt wurde, klärte Cohen darüber auf, was wirklich zwischen den USA und Russland vorgeht. Hier ein kleiner Ausschnitt:
Wir erleben gerade eine Wiederholung der Geschichte, den Ausbruch eines neuen Kalten Krieges, der in Europa wieder in einen westlichen von einen östlichen Sektor trennen wird – diesmal nicht in Berlin, sondern in der Ukraine, direkt an der russischen Grenze. Das bedeutet Instabilität und Kriegsgefahr, die wieder Jahrzehnte andauern und auch noch unsere Kinder und Enkel bedrohen werden. Die offizielle Version lautet, schuld daran sei nur Putin. Das ist aber nicht wahr. Der Konflikt hat schon vor 20 Jahren angefangen, als Clinton die NATO nach Osten Richtung Russland zu erweitern begann, und diese Erweiterung wird auch heute noch fortgesetzt.
... das fundamentale Problem besteht darin, dass Putin vor drei, vier Jahren zwei rote Linien gezogen hat (die von der NATO nicht überschritten werden dürfen). ... eine um die ehemalige Sowjetrepublik Georgien und die andere um die ehemalige Sowjetrepublik Ukraine. Wir haben beide überschritten. Deshalb kam es 2008 zu einem Krieg in Georgien, und jetzt haben wir die Krise in der Ukraine, weil die USA und die EU auch noch die zweite rote Linie überschritten haben.
Cohen lässt keinen Zweifel daran,
wer seiner Meinung nach die gegenwärtige Krise verursacht hat: Es ist Washington.
Die Einverleibung der Ukraine in den Machtbereich der von US-Konzernen beherrschten westlichen Allianz ist das Herzstück in Brzezinskis Masterplan. Diese US-Strategie zur Erringung der Weltherrschaft wird seit dem Fall der Berliner Mauer verfolgt; schon damals begannen neoliberale US-Glücksritter mit der Ausplünderung der Sowjetunion, bis sie schließlich auseinanderbrach und nur Russland in einem politisch und wirtschaftlich völlig desolaten Zustand von ihr übrigblieb. Von Anfang an betrieben die USA auch gegenüber Russland ganz offen eine feindselige Politik, die darauf abzielte, das energiereiche Land zu isolieren und mit an seinen Grenzen aufgestellten US-Atomraketen zu umzingeln. Und jetzt will Washington einen von Faschisten inszenierten Staatsstreich in der Ukraine nutzen, um Moskau zur Aufgabe einer Region zu zwingen, die für die Sicherheit Russlands unverzichtbar ist.
Und vielleicht war es ja dann auch eine solche Sichtweise, warum RUSSIA TODAY ein Interview mit Präsidenten Obama auf ganz eigene individuelle Weise interpretierte und zu dem Schluss kam, dass die sogenannt ukrainische Revolution letztendlich doch nur ein Putsch war:
Obama im CNN Interview: Wir überraschten Putin mit Deal zum Machttransfer in der Ukraine
“Putin traf die Entscheidung in Bezug auf die Krim, nicht etwa aus einer großen Strategie heraus, sondern einfach, weil er von den Protesten des Maidan und der Flucht von Janukowytsch [gestürzter Präsident der Ukraine] überrascht wurde, nachdem wir einen Deal zur Machtübergabe ausgehandelt hatten.”
“Wir sind in der Lage die Kosten [für Russland] immer weiter in die Höhe zu treiben. Und das ist genau das was wir machen, in Verbindung mit diplomatischem Druck.”
Vielleicht war es auch der Grund, warum Volker Bräutigam (Ursprünglich war Bräutigam Tageszeitungs-Redakteur, später TV-Nachrichtenredakteur – u.a. für die Tagesschau (ARD) – in Hamburg.) bezüglich der Ukraine zu einem anderen Schlussfolgerungen kam als die Mainstream-Medien (u.a. sein ehemaliger Arbeitgeberr!):
b]Ukraine: Neues vom Putsch-Premier, seinen Geldschiebern und Kriegstreibern
Es kann schon mal passieren, dass Vor- und Hintermänner eines gewaltsamen Staatsstreichs den Überblick verlieren und sich selbst bloßstellen. Der ukrainische Putsch-Premier Arseniy Yatsenyuk, von unseren staatsfrommen und gleichgeschalteten Gebühren- und Konzernmedien nach seiner Machtergreifung kritik- und hirnlos sogleich mit „Ministerpräsident“ bzw. „Regierungschef“ tituliert, bildet da keine Ausnahme.
Der Mann, der sich von Oligarchen-Clans im Bunde mit ukrainischen Neofaschisten, zionistischen Gruppen und dem von NATO, EU und Deutschland aufgewiegelten, organisierten und finanzierten Straßenmob an die Macht putschen ließ, hatte schlichtweg vergessen, seine vormals nur angeberischen, mittlerweile jedoch peinlich verräterischen Internetseiten verschwinden zu lassen. Inzwischen haben er und/oder seine Auftraggeber – mehr über sie gleich anschließend – das nachgeholt. Der Zugriff auf den gesamten Internet-Auftritt in englischsprachiger, russischer und in anderssprachiger Version wurde gesperrt, die Seiten vom Netz genommen.
Und vielleicht waren es auch solche Gedanken, warum Paul Craig Roberts (Er war stellvertretender Finanzminister während der Regierung Reagan und ist als Mitbegründer des wirtschaftspolitischen Programms der Regierung Reagans ("Reaganomics") bekannt.) in seinem Artikel „Russland unter Attacke“ u.a. schrieb:
In einer Reihe von meinen Artikeln habe ich erklärt, dass die Sowjetunion als Beschränkung der Macht der Vereinigten Staaten von Amerika fungierte. Ihr Zusammenbruch entfesselte den neokonservativen Drang nach Weltherrschaft der Vereinigten Staaten von Amerika. Russland unter Putin, China und der Iran sind die einzigen Einschränkungen für die neokonservative Agenda.
...
In einem Artikel vom 12. Februar in der russischen Wochenzeitung Zavtra warnten strategische und militärische Experten, dass der Einsatz von Demonstrationen durch den Westen, um die Entscheidung der ukrainischen Regierung, nicht mit der Europäischen Union zu kooperieren, auf den Kopf zu stellen, zu einer Situation geführt hat, in der ein Putsch durch faschistische Elemente zu einer Möglichkeit wurde. Solch ein Putsch würde zu Bruderkrieg in der Ukraine führen und würde zu einer ernsten „strategischen Bedrohung der Russischen Föderation“ führen.
…
Falls Washington in der Ukraine die Oberhand behält, würde im Wesentlichen Russland als ein Hemmnis für die Welthegemonie der Vereinigten Staaten von Amerika beseitigt, nur China würde übrig bleiben.
…
Die neokonservative Victoria Nuland sitzt in ihrem Büro im Außenministerium und sucht zufrieden die Mitglieder der neuen ukrainischen Regierung aus. Ist sich diese Regierungsvertreterin der Vereinigten Staaten von Amerika nicht des Risikos bewusst, dass Washingtons Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Ukraine und Russlands einen Atomkrieg auslösen könnte? Sind sich Präsident Obama und der Kongress bewusst, das es eine Ministerialdirektorin im Außenministerium gibt, die Armageddon heraufbeschwört?
Unbekümmerte Amerikaner schenken dem keine Beachtung und haben keine Ahnung, dass eine Handvoll neokonservativer Ideologen die Welt in Richtung Zerstörung stoßen.
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Anmerkung: Ich habe ein E-mail aus Moldova bekommen, einem Land, das an Rumänien und die Ukraine grenzt, in dem behauptet wird, dass Moldawiern 30 Euros pro Tag bezahlt werden, damit sie als ukrainische Demonstranten auftreten. Ich würde gerne von Lesern hören, die diesen Bericht bestätigen können und/oder mir eine Medienquelle bekannt geben können, die diese Behauptung belegt.
Aber, wie wir jetzt aus
absolut zuverlässigen Quellen erfahren haben, sind dies natürlich nur geistig verwirrte Menschen
und das personifizierte Böse finden wir in Russland: Wladimir Wladimirowitsch Putin!
Mir persönlich fällt dazu allerdings nur eines ein:
„Die „verkommene Wahrheit“ unserer Zeit ist so relativ und dehnbar wie das Geschrei der Massen-Medien selbst. Erst der schräge Blick durch die Blindenbrille, in stockfinsterer Vollmondnacht, eröffnet darüber hinaus völlig ungeahnte Perspektiven. Überzeichnung ist dabei nicht zwangsläufig eine Technik der Vertuschung, vielmehr ist es die Provokation gezielter Schmerzen, die stets dazu geeignet sind die trügerische Ruhe zugunsten eigener oder andersartiger Gedanken zu stören.“