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Will "der Westen" Krieg?

*********sser Mann
1.915 Beiträge
Meinst du das in Ernst? Wer bitte soll das sein? Die Zeiten des militärischen Imperialismus sind doch längst vorbei bzw. da sind nur noch die USA und im Gefolge ihre Verbündeten übriggeblieben. Sonst gibt es kaum ein Land das außerhalb der direkten, mit ihm verknüpften Nachbarschaft militärisch aktiv wird - abgesehen von "echten" und von allen gebilligten UN-Missionen.

Das wage ich aber man ganz entschieden zu bezweifeln. Ich fürchte nicht unerhebliche militärische Auseinandersetzungen in Europa.
*****_70 Mann
949 Beiträge
Also entweder werden wir dann Spielball und Opfer gut gerüsteter Staaten oder wir müssen uns eine Schutzmacht suchen. Beides Optionen, die mir nicht im Ansatz schmecken.

Nee, warum sollten wir bitte Opfer werden? Solange der deutsche Michel das macht was der „Ami“ von ihm erwartet, solange wird die USA ihren Nato-Verbündeten schon militärisch tatkräftig zur Seite stehen!
Denn die „Guten“ sagen uns nicht nur was wir essen sollten (bestenfalls Genmais oder hormonbehandeltes Fleisch etc.), nein sie sagen uns auch was wir kaufen sollen (bpw. ein neues I-Phone), auch beglücken sie uns mit McDonald und anderen Fastfoodketten, sie sind sogar so fürsorglich, dass sie uns bespitzeln und abhören (natürlich nur zu unserer eigenen Sicherheit!), sie möchten aus reiner Fürsorge, dass wir uns für Fracking begeistern sollten und sie zeigten uns, dass der Neoliberalismus viel besser sei als eine soziale Marktwirtschaft.
Tja, und da deutsche Politiker sehr gehorsame Schüler sind und waren´, wird Deutschland immer ein Teil vom „Reich des Guten“ sein!
Und ihre Lehrmeister werden sie sodann immer gut beschützen, wenn das Böse seine Klauen ausfährt und auf die Idee kommen sollte nach dem Schützling zu greifen!

*lol* *rotfl* *haumichwech*


Also, was lernen wir demnach aus der Aussage:
wir müssen uns eine Schutzmacht suchen.

Ganz einfach wir müssen nicht suchen es gibt sie bereits!
(Und sie befindet sich auch noch mit genügend Militärstützpunkten auf deutschen Boden – um das „BÖSE“ abzuwehren!) *freu*


Optionen, die mir nicht im Ansatz schmecken

Tja, mir schmeckt das auch nicht, dass deutsche Politiker sich immer noch von Washington sagen lassen „müssen“ was das Beste für Deutschland wäre. *schock*


Das wage ich aber man ganz entschieden zu bezweifeln. Ich fürchte nicht unerhebliche militärische Auseinandersetzungen in Europa.

Nö, denn wenn eine Atommacht, welche zur Zeit in diesem Ukraine-Konflikt verstrickt ist, sich entscheidet (aus Absicht oder Versehen) „auf den roten Knopf zu drücken“, kommt es zu keinen militärischen Auseinandersetzungen in Europa! *zwinker*
Wir und "die Amis"?
Ich glaube, diesen Dualismus gibt es schon lange nicht mehr. Dass die "deutschen Politiker" den USA gehorchen, erscheint nur als falsches Bewußtsein in den Köpfen des Fußvolkes. Dieses Konstrukt der Nationen ist antiquiert. Die neue Elite kennt keine Nationen, sondern sie lebt in einer geographischen Formation, die sie als "der Westen" bezeichnet. In diesem herrschenden Teil der Welt gibt es oben und unten. Die Elite ist oben und hat somit eine transatlantische Identität. Also, unsere Spitzenpolitiker, Top-Manager und Chefredakteure fühlen sich selber als metanationale Elite. In diesem Raumschiff gibt es einen Kapitän, Admirale und Offiziere. Die alte nationale Zugehörigkeit spielt da keine Rolle mehr, sondern ist Folkklore für den Pöbel, der dann Pegida gründen und AfD zur Ablenkung wählen kann.
Nicht umsonst gibt es den 1950er-Jahren eine Menge an transatlantischen Elitenetzwerken wie z.B. die Altlantikbrücke, den Germain Marshall Fund, Bilderberg Gruppe...
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
Kleinster gemeinsamer Nenner...
Ich glaube, das trifft es nicht. Vielleicht leben eher "wir", also das Fußvolk, wirklich noch immer in einem falschen Bewusstsein. In Zeiten von globalen Märkten sind nationale Grenzen nicht wirklich interessant - nicht für die Wirtschaft (die am liebsten keine Grenzen hätte), nicht für die Verantwortlichen (Politiker) für ein Land (die am liebsten nur boomende Märkte, Vollbeschäftigung und willige Wähler hätten), wohl auch nicht für viele Bürger (die einfach gerne mit wenig Arbeit, viel Kaufkraft und keinen Ärger, mit Steuern, Sozialabgaben oder Versorgung hätten). Bis wir alle dort ankommen wird es wohl noch etwas dauern. Unser System kollidiert gerade noch mit anderen Systemen. Die Wertschöpfung, die "wir" (unsere Wirtschaft und jeder der darin einen Arbeitsplatz hat) uns bei willigen, schwachen, dritte Weltländern in der Vergangenheit ergaunert haben funktioniert bei globalen Kursen nicht mehr perfekt.

Wenn ich mir das Thema des Threads "Will der "Westen" Krieg?" und die Ableitung:
*********blau:
Die neue Elite kennt keine Nationen, sondern sie lebt in einer geographischen Formation, die sie als "der Westen" bezeichnet.
betrachte, darf ich hier wohl unterstellen, dass es die Meinung gibt, unsere Elite hat nur das Ziel, uns in einen Krieg zu führen. Das traue ich der bösen Elite schon zu. Genau diese Unterstellung gab es aber auch gegen die bösen Häuptlinge der Germanen, dem Kaiser des hl. du. Reiches, gegen die Weimarer Republik, gegen jede verdammte Regierung, die je ein Volk hatte. Finde ich jetzt schwach und viel zu einfach.

Ich glaube eher die Elite will Wohlstand und Reichtum und nimmt dafür (wenn sie es für alle nicht mehr kann) auch einen Krieg inkauf. Das wohl aber eher als letzte Lösung, dass kostet auch immer viel (hält aber das Volk bei Laune).
DeltaSagittarii
*****_70 Mann
949 Beiträge
Die Truman-Doktrin 1/3
1947 reagierte Harry S. Truman auf die neue Weltlage mit der „Truman-Doktrin“ wodurch die Eindämmung des Kommunismus erreicht werden sollte! Somit war der Kalte Krieg begründet!

Die Truman-Doktrin, in der deutlich die Rede von zwei unterschiedlichen Lebensformen war, nämlich einer durch Freiheit und einer durch Totalitarismus charakterisierten, erhob einen universellen Anspruch. Sie stand damit am Anfang einer amerikanischen „Eindämmungspolitik“ (containment policy) gegenüber der UdSSR und bildete damit den Beginn des Kalten Krieges.

Quelle: Wikipedia

Aus Trumans Verständnis heraus bzw. aufgrund der Tatsache, dass seine Eltern jüdischer
Abstammung waren ist es sicherlich erklärlich, dass diese Doktrin, nach seiner Auffassung, zur außenpolitischen Grundsatz der USA werden sollte um „freien Völkern beizustehen, die sich der angestrebten Unterwerfung durch bewaffnete Minderheiten oder durch äußeren Druck widersetzen“.

Nur inwieweit wurde diese Doktrin dann zur „Manie“ bzw. zu einem „Ismus“ so dass dies sogar dazu führte, dass amerikanische Politiker mit Altnazis in Deutschland zusammenarbeiteten, nur um den Kommunismus in Europa zu bekämpfen / einzudämmen?

Inwieweit lassen sich amerikanische Politiker noch heute, nach Ende des Kalten Krieges von dieser „Idee“ leiten?

Inwieweit beeinflusst(e) diese Doktrin auch die Politik in Deutschland, zumal es immer noch genügend transatlantische Netzwerke in Deutschland gibt, welche nicht nur versuchen Einfluss auf die Politik zu nehmen sondern auch ihren Einfluss in Medien geltend machen?
*****_70 Mann
949 Beiträge
Die Truman-Doktrin 3/3
Wer sich nun die amerikanischen Interventionen der der letzten fünfzehn Jahre anschaut, wird eventuell schnell das Gefühl haben, dass die USA sich immer noch bemüßigt fühlen freien Völkern beizustehen, die sich der angestrebten Unterwerfung durch bewaffnete Minderheiten oder durch äußeren Druck widersetzen wollen.
Wobei Zyniker jetzt wohl sagen würden: „Und wenn es diese Völker bis dato noch nicht verstanden haben, dass sie unfrei sind, so wird Amerika kommen und sie aufklären dass sie eigentlich nicht frei sind. In der Hoffnung, dass wenn die Bürger dies dann verstanden haben, sie gegen ihre eigenen Regierungen rebellieren. Sodann werden die Amerikaner diesen zur Seite stehen um sie aus ihrer Unfreiheit zu befreien!“ (Dumm nur, wenn nicht jeder das Spielchen mit machten möchte!)

Hinzu kommt dann noch praktischerweise, dass diese befreiten Staaten oftmals anschließend finanziell unterstützt werden müssen. Diese Aufgabe übernimmt sodann bspw. der IWF!

Bezüglich des Internationalen Währungsfonds schreibt Ernst Wolff in seinem Buch: „Weltmacht IWF Chronik eines Raubzugs“:

Offiziell besteht die Hauptaufgabe des IWF darin, das globale Finanzsystem zu stabilisieren und in Schwierigkeiten geratenen Ländern aus der Krise zu helfen. In der Realität erinnern seine Einsätze eher an Feldzüge kriegführender Armeen. Wo immer er einschreitet, greift er tief in die Souveränität von Staaten ein, zwingt ihnen Maßnahmen auf, die von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt werden, und hinterlässt eine breite Spur wirtschaftlicher und sozialer Zerstörung.
Dabei setzt der IWF weder Waffen noch Soldaten ein, sondern bedient sich ganz einfach der Mechanismen des Kapitalismus, genauer gesagt: der Kreditwirtschaft. Seine Strategie ist in allen Fällen so simpel wie effektiv:
Gerät ein Land in finanzielle Schwierigkeiten, ist er zur Stelle und bietet Unterstützung in Form von Krediten an. Im Gegenzug fordert er die Durchsetzung von Maßnahmen, die die Zahlungsfähigkeit des Landes zum Zwecke der Rückzahlung dieser Kredite sicherstellen sollen.

Und die Vergabe von Krediten durch den IWF hat die Erzwingung neoliberaler Reformen zur Folge: Auf der einen Seite fördert diese Praxis Hunger, Armut, Seuchen und Kriege, auf der anderen begünstigt sie eine winzige Gruppe von Ultrareichen, deren Vermögen derzeit ins Unermessliche wächst – alles im Namen der Stabilisierung des Finanzsystems.

Dass diese Wirtschaftstheorie eines Herrn Milton Friedman oder eines Herrn Friedrich August von Hayek, mittlerweile auch deutsche Politiker beeinflussten, sollte indessen bekannt sein.

Inwieweit beeinflusst demnach der „American Spirit“ deutsche Politik oder besser die Politik in Europa?

Inwieweit ist dann die Frage gestattet, ob die neue Dämonisierung Russlands nicht auch mit der Tatsache zu tun hat, dass die BRICS nicht länger auf Reformen der internationalen Organisationen warten wollen und einfach ihre eigene „Weltbank“ und einen Währungsfonds für Schwellenländer gründen wollen?

Hierzu:

BRICS: Konkurrenz für Weltbank und IWF:
http://diepresse.com/home/wi … kurrenz-fur-Weltbank-und-IWF

Zumal es Quellen gibt, welche sich die Frage stellen, ob der Währungsfonds und die Weltbank dauerhaft an Bedeutung verlieren:

Ein letztes Formhoch erlebten sie in den neunziger Jahren, als sie den vormals kommunistischen Ländern den Übergang zur Marktwirtschaft und den traumatisierten Schwellenländern Asiens und Lateinamerikas den Ausweg aus schweren Finanzkrisen finanzierten.

https://zeitschrift-ip.dgap.org/de/article/getFullPDF/13736
*****_70 Mann
949 Beiträge
Die Truman-Doktrin 2/3
Ein Blick in die Vergangenheit:

Nach dem 2. Weltkrieg arbeiteten Nazis, die Macht und etwas zu verkaufen hatten, lieber für die US Amerikaner als für die Sowjets.

Eine zentrale Figur spielt dabei der Nazi-General Reinhard Gehlen, der im Westen einen Geheimdienst aufbaute, der Vorläufer des BND werden sollte. Bis 1956 leitete er die West-Spionage, die sich im Wesentlichen gegen die DDR richtete und der Antikommunismus im Stile der Alt-Nazis propagierte.

Die ersten anderthalb Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg sind vor Allem von Angst
und Paranoia in der Gesellschaft geprägt. So ist neben der atomaren Bedrohung als solche vor
Allem auch die Angst vor dem Kommunismus in der Bevölkerung spürbar. Zwischen 1950 und 1954 kommt es in Person von Senator Joseph McCarthy zur Verfolgung von vermeintlichen Kommunisten in den eigenen Reihen, die einer Hexenjagd gleicht. Auch wenn der Senat McCarthy 1954 offiziell tadelte, trug dessen Politik doch zur überzogenen Verteuflung des Kommunismus in der amerikanischen Gesellschaft des Kalten Krieges bei, die das ideologische Schwarz-Weiß-Denken vieler Amerikaner prägt(e).
Diese Ära Sie war durch einen lautstarken Antikommunismus und Verschwörungstheorien geprägt und ist auch als „Second Red Scare“ (deutsch „Zweite Rote Angst“) bekannt. Obwohl McCarthy nur von 1950 bis 1955 öffentlich in Erscheinung trat, wird der gesamte Zeitraum der Verfolgung echter oder vermeintlicher Kommunisten und deren Sympathisanten, der so genannten Fellow travellers, von 1947 bis etwa 1956 heute als McCarthy-Ära bezeichnet.

Quelle: Widipedia

1953 stirbt Stalin. Allerdings ändert sich an der Einstellung Amerikas gegenüber der Sowjetunion nichts bzw. sieht sich Eisenhower 1955 einer auf internationalem Parkett zunehmend aggressiv und offensiv agierenden Sowjetunion gegenüber und reagiert darauf mit der Eisenhower-Doktrin.
Sie besagte, dass die USA überall und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln (also auch der Verwendung von Atomwaffen) prowestliche Regimes vor kommunistischer Unterwanderung oder einer Bedrohung durch die Sowjetunion schützen werde.

Und obwohl Stalin längst tot ist, der Kommunismus in der Form, wie er zur Zeiten der Sowjetunion noch existierte, längst nicht mehr existent ist, sind einige „Geostrategen“ anscheinend immer noch, in Anbetracht der aktuellen Lage (Ukraine-Krise ; nordamerikanische Einmischung in interne Angelegenheiten südamerikanischer Länder etc.), der Ansicht, dass alles, was nicht „ihren Werten“ entspricht im Sinne „westlicher Werte“ bekehrt werden muss.

Es ist der politischen Führung in Moskau also nicht zu verdenken, wenn diese Washington „verdächtigt“ einen Putsch in der Ukraine angezettelt zu haben, zumal bis dato weder geklärt wurde, wer die tödlichen Schüsse auf dem Maidan abgab, wer für den Abschuss der malaysischen Verkehrsmaschine MH17 tatsächlich verantwortlich war und wer für die Toten beim Brand in Odessa aufkam.

Zumal eines nicht vergessen werden sollte:

Die Truman-Doktrin bildet auch die Rechtfertigung für die Intervention der USA in innere Konflikte anderer Nationen, etwa im Griechischen Bürgerkrieg, im Koreakrieg oder in Vietnam. Die „Eindämmung“ des kommunistischen Machtbereichs zugunsten der „freien Welt“ weist den USA faktisch die Rolle einer globalen Ordnungsmacht zu – im Gegensatz zur in der Zwischenkriegszeit herrschenden Politik des Isolationismus.

Dieser Anspruch der USA als globale Ordnungsmacht spielt auch nach dem Ende des Kalten Krieges im „Krieg gegen den Terror“ noch eine große Rolle.

Quelle: Wikipedia

*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Na ja
der Kalte Krieg war schon durch Misstrauen auf beiden Seiten genährt. Immerhin waren zwei politische und wirtschaftliche Systeme, die an sich Gegner sind, durch den Krieg in die Rolle von Verbündeten gebracht worden.

Bei den Kriegskonferenzen zeigte sich, dass die SU etwas anderes meinte, wenn sie "Demokratie" sagte. Wenn die Staaten, die zu "sozialistischen Bruderstaaten" gemacht worden waren, dies nicht mehr sein wollten, dann wurden ihre Revolutionen mit sowjetischen Panzern niedergeknüppelt.

Spätestens in Potsdam war klar, dass sie sich misstrauten: Stalin hat die "Verbündeten" bespitzelt, Churchill traute Stalin von Anfang an nicht, weshalb er erst die USA und am Kriegsende Frankreich mit ins Boot holte.

Im Grunde schützten beide Mächte durch ihre Politik ihre eigenen Interessen - wirtschaftlich und weltpolitisch.

Und wer will es ihnen verdenken ?

"Ideale" als einzige Grundlage politischen Handelns - klingt schön. Realpolitik finde ich aber auch nicht verkehrt.
*******use Mann
3.197 Beiträge
@*****_70: *top*

In diesem Zusammenhang wurde auch als Begründung für den Vietnamkrieg
die "Domino -Theorie" von US -Präsident Eisenhower angeführt, die besagt,
daß Staaten in geografischer Nähe zu kommunistischen Staaten ebenfalls
dem Kommunismus verfallen würden.

Der Kalte Krieg war nie vorbei -nur die Temperatur änderte sich zuweilen.
Dies verdeutlicht nicht nur die Situation in der Ukraine, sondern auch
der Krieg der Worte in den Medien.
Wie oft habe ich schon "exkommunistisches Regime" gehört?
Dies ist gleich in doppeltem Sinne falsch:

1. Gab es bis heute noch nie einen kommunistischen Staat,
was
2. daran zu erkennen ist, daß eine kommunistische eine klassenlose
Gesellschaft wäre -wer also sollte da wen unterdrücken?

Unabhängig davon, ob dies auch in Zukunft eine unrealistische Utopie
ist, ist klar, wer das "Kommunistische Schreckgespenst" an die
Wand malt aus Angst, daß sich eine Mehrheit für diese Idee begeistern
könnte.
schwarz / weiß
Recht vielen Dank für diese interessante Diskussion. Aus meiner Sicht ist das Ziel die Festigung der unipolaren Weltherrschaft oder eben des Imperiums.

Ich empfehle Dr. Ganser mit seinen Ansichten:


**********henke Mann
9.667 Beiträge
Gruppen-Mod 
Realpolitik in Einflusssphären
Wenn die Staaten, die zu "sozialistischen Bruderstaaten" gemacht worden waren, dies nicht mehr sein wollten, dann wurden ihre Revolutionen mit sowjetischen Panzern niedergeknüppelt.

Dieses stellt niemand in Abrede, jedoch lief es in kapitalistischen Bruderstaaten (Griechenland 1946-1949) ähnlich.

Im übrigen ist mir neulich wieder ein Truman-Zitat untergekommen:
If we see that Germany is winning we ought to help Russia and if Russia is winning we ought to help Germany, and that way let them kill as many as possible, although I don't want to see Hitler victorious under any circumstances.

"Wenn wir sehen, dass Deutschland gewinnt, sollten wir Russland helfen und wenn Russland gewinnt, sollten wir Deutschland helfen, auf dass sich so soviele als möglich von ihnen töten, obwohl ich Hitler unter keinen Umständen gewinnen sehen möchte."

Als er das 1941 aussprach, war er schon ein einflussreicher Senator und kein Kurzwarenhändler mehr.
*********2015 Mann
10 Beiträge
...
Nein
*********sser Mann
1.915 Beiträge
Amerika hat im Moment ein innenpolitisches Problem, daß nämlich der Glaube an die Nation und an die Möglichkeit des Aufstiegs in vielen Bereichen nicht mehr wahrgenommen wird. Das liegt an der schwächelnden Industrie in vielen Bereichen. Die Autoindustrie ist abgesoffen, die Textilindustrie produziert in Korea etc.

Blickt man aber einmal zurück dann waren die USA nach dem Krieg ein Motor der Demokratisierung und sie haben wirtschaftliche Voraussetzungen geschaffen, die Demokratie gedeihen ließ. Denn ein hungerndes Europa wäre nicht lange demokratisch geblieben.

Daß die USA dabei in gewisser Weise eine Rolle als Ordnungsmacht übernommen haben, ist keine Frage. Hätten die USA nicht in den WK II eingegriffen, wie wäre das wohl ausgegangen??? Für mich eine Kernfrage! Und nicht vergessen, daß Stalin im Winter 41 kurz vor der Kapitulation stand. Wäre es nicht so kalt geworden und dadurch der deutsche Vormarsch gestoppt worden - nicht auszudenken.

Ob die USA bei Ihren Interventionen immer eine glückliche Hand hatten? Jeder macht Fehler und wer im Großen agiert, macht auch mal große Fehler. Auf der anderen Seite agierten die Russen auch nicht immer zimperlich!

Aber was wäre gewesen, wenn die USA nicht versucht hätten,die Rolle einer Ordnungsmacht zu übernehmen. Hätte man das den Russen überlassen sollen oder den Chinesen?

Die ganzen zitierten Doktrinen kann man so lesen, daß sie bis zum Äußersten durchgeführt werden sollen, aber wer hätte das gewollt, nachdem man die Folgen der Bombe von Hiroshima erlebt hat (das war vorher niemanden bewußt).

Wie hätte sich die Welt entwickelt, wenn es keine Ordnungsmacht gegeben hätte? Welcher Europäer hatte das denn darstellen sollen?

@*******na57 hat das gut asgedrückt:
"Ideale" als einzige Grundlage politischen Handelns - klingt schön. Realpolitik finde ich aber auch nicht verkehrt.


Und schließlich die für mich entscheidende Frage: Wer hat denn die USA überhaupt erst in den Zustand versetzt, vor allem technisch und wirtschaftliauf der Welt dominant aufzutreten?
*********2015 Mann
10 Beiträge
Ich glaube ich sage das auch im Namen aller Griechen
wir sind und waren

h e t e r o

uli
Ja Uli
*troll*
*****_70 Mann
949 Beiträge
@*********sser

Blickt man aber einmal zurück dann waren die USA nach dem Krieg ein Motor der Demokratisierung und sie haben wirtschaftliche Voraussetzungen geschaffen, die Demokratie gedeihen ließ.

Tja, da kann Deutschland nur Franklin D. Roosevelt dankbar sein, dass er den Entwurf des Planes eines Herrn Morgenthau wieder verwarf. *lol*

Frage. Hätten die USA nicht in den WK II eingegriffen, wie wäre das wohl ausgegangen???

Wer will das wissen? - Vielleicht nicht anders wie es ausgegangen ist (zumal die Amis sehr spät in das Geschehen eingriffen!).

Wäre es nicht so kalt geworden und dadurch der deutsche Vormarsch gestoppt worden - nicht auszudenken.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Wetter schlagartig ändert und es zu dieser Zeit zu einer abnormen Hitzewelle kommt war mehr als unwahrscheinlich (zumal es nicht das erste Mal in der Geschichte war, dass die Wetterverhältnisse unterschätzt wurden).

Ob die USA bei Ihren Interventionen immer eine glückliche Hand hatten? Jeder macht Fehler und wer im Großen agiert, macht auch mal große Fehler.

Tja, erstens hat ihnen niemand befohlen „im Großen“ zu agieren und ganz ehrlich, welche Erfolge können sie denn vorweisen? Wurde denn die Welt durch diese militärischen Interventionen ob auf Kuba, in Laos, in Vietnam, im Sechstagekrieg, im libanesischen Bürgerkrieg, im Kosovo, in Afghanistan, in Irak, in Libyen besser?! Ist es wirklich hilfreich, wenn sie sich in den aktuellen-Ukraine-Konflikt einmischen oder wieder in Syrien dubiose islamistische Terroristen unterstützen, nur weil sie der Ansicht sind, dass Assad „weg muss“?! - EHER NICHT!!!!

Hier noch einmal eine Liste der Militäroperationen der Vereinigten Staaten:

http://de.wikipedia.org/wiki … onen_der_Vereinigten_Staaten

Zudem war der Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und ein paar Tage später auf Nagasaki mit Sicherheit auch keine Heldentat! Den beiden Bomben fallen inkl. Spätfolgen ca. 600.000 japanische (und eine geringere Zahl koreanische) Zivilisten zum Opfer, überwiegend Frauen und Kinder.

Auf der anderen Seite agierten die Russen auch nicht immer zimperlich!

Ja. Allerdings eines haben die Amis den Russen voraus: „Nur sie haben bisher Atombomben abgeworfen, mit der Absicht, dass Leben ausgelöscht wird!!!“

Aber was wäre gewesen, wenn die USA nicht versucht hätten,die Rolle einer Ordnungsmacht zu übernehmen?

Vielleicht gäbe es dann nicht so viele Unruheherde auf der Welt!? Denn wenn sie eines können, dann ist es Zwietracht säen, im Namen der Demokratie und der Freiheit Leben auslöschen, Bürger bespitzeln und abhören und so weiter.

Hätte man das den Russen überlassen sollen oder den Chinesen?

Gegenfrage: „Hätten sie sich denn so negativ engagiert wie die Amis?“ Und ganz ehrlich: „Kann man es denn noch schlechter machen als die Amis?“

Wie hätte sich die Welt entwickelt, wenn es keine Ordnungsmacht gegeben hätte?

Gegenfrage: „Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Welt ohne eine amerikanische „Ordnungsmacht“ schlechter entwickelt hätte? Und an welchen Indizien könnte man dies „festmachen“?

Wer hat denn die USA überhaupt erst in den Zustand versetzt, vor allem technisch und wirtschaftliauf der Welt dominant aufzutreten?

*hae* Sie sich selbst?

Hat deswegen Truman, Harry S. nicht die Nato ins Leben gerufen und die CIA (durch die „Schwester“ NSA werden zur Zeit immer noch Infos von allem und jedem gesammelt!)? *lol* *ironie*

Bei genauer Betrachtung drängt sich doch der Verdacht auf, dass die Truman-Doktrin immer noch der Handlungsmaxime der Vereinigten Staaten von Amerika zugrunde liegt!

Deshalb noch einmal die Fragen:

Nur inwieweit wurde diese Doktrin dann zur „Manie“ bzw. zu einem „Ismus“ so dass dies sogar dazu führte, dass amerikanische Politiker mit Altnazis in Deutschland zusammenarbeiteten, nur um den Kommunismus in Europa zu bekämpfen / einzudämmen?

Inwieweit lassen sich amerikanische Politiker noch heute, nach Ende des Kalten Krieges von dieser „Idee“ leiten?

Inwieweit beeinflusst(e) diese Doktrin auch die Politik in Deutschland, zumal es immer noch genügend transatlantische Netzwerke in Deutschland gibt, welche nicht nur versuchen Einfluss auf die Politik zu nehmen sondern auch ihren Einfluss in Medien geltend machen?

s. Ausführungen: „Truman-Doktrin 1 - 3“, weiter oben, selber thread


Und ganz wichtig: "Ist das nicht auch der eigentliche Grund, warum sie sich in die aktuelle Ukraine-Krise einmischen?"
*********sser Mann
1.915 Beiträge
Die Wikipedia-Liste enthält so ziemlich jeden Kleinscheiß, den man irgendwo finden kann. Manche Position kann man nicht wirklich als Krieg bezeichnen.

Man kann lange darüber streiten, wo sie erfolgreich waren und wo sie komplett versagt haben. Die Interventionen in der arabisch-islamischen Welt in diesem Jahrhundert kann man leider nicht auf der guten Seite buchen. Aber was Arabien betrifft, so hat Peter Scholl-Latour das mal sehr treffend gesagt. In den islamischen Ländern hat man entweder eine Militär- oder eine Religionsdiktatur. Eine Demokratie nach unseren Vorstellungen ist das nicht möglich.

Gauner und Verbrecher gibt es im Kleinen wie im Großen. Genauso wie wir eine Polizei brauchen, damit Einbrüche und andere Straftaten nicht überhand nehmen und im Falle eines Falles auch verfolgt werden, muß es auf der Welt eine Ordnungsmacht geben, die eingreifen kann, wenn es erforderlich ist. Natürlich ist so eine Ordnungsmacht nie neutral, genauso wie die Polizei auch die Interessen des Staats vertritt und deswegen auch unberechtigt gegen Bürger agieren kann.

Es übrigens nicht richtig, daß die USA erst sehr spät in den WK II eingegriffen haben. Sie haben England/Frankreich/Rußland recht früh mit Waffen und Material unterstützt, deswegen war der der deutsche U-Boot-Krieg auf dem Atlantik so schlimm für die Alliierten.

Das alles ist aber eine Frage, wie man die USA sieht undman kann manches auch als USA-Bashing sehen. Aber bringt uns das in der Ukraine-Frage weiter?

Wenn wir Rußland und die USA außen vor lassen, dann gibt es die Charter der Vereinten Nationen, nach der Grenzänderungen nur nach einer Volksabstimmung in den betroffenen Gebieten erfolgen dürfen. So gesehen hat Putin das mit der Krim richtig gemacht.

Aber hat der Kreml auch nach dem Vertrag über die Unabhängigkeit der Ukraine überhaupt das Recht, auf nichtrussischem Boden - in welcher Form auch immer - Freischärler/Rebellen/Partisanen oder wie man die Akteure auch immer nennen will, zu unterstützen? Oder ist es nicht gerade seine Pflicht, dort mäßigend auf die Parteien einzuwirken?

Warum agiert Rußland denn in der Ukraine, wenn sie keine Expansionsgelüste haben?

Wir werden dort keinen Frieden bekommen, der den Namen verdient, wenn der Westen die Ukraine nicht in eine militärische Situation versetzt, die abzeichenlosen russischen Militärs effektiv in die Schranken zu verweisen. So wird der Streit immer weiter nach Westen getragen, mit unabsehbaren Folgen!!

Es geht nicht um die Truman-Doktrin, es geht um Groß-Rußland oder Klein-Rußland!
*********sser Mann
1.915 Beiträge
So am Rande, wer außerhalb theoretischer Doktrinen und anderer Sandkastenspiele einmal etwas über die Realität im alten Ostblock erfahren will, der fahre einfach mal nach Polen und unterhalte sich mit den Leuten von 40+.

Ich habe dort hin und wieder zu tun, bin auch öfter mal in staatlichen Archiven und spreche mit den Leuten. Vor allem die Archivare sprechen brauchbares Deutsch. Wenn man russisch mit denen spricht, werden sie ärgerlich. Das ist die Sprache der Besatzer, lassen Sie das. Sofort!

Danach kann man die Ukraine wahrscheinlich besser verstehen, warum sie keine Russen im Land haben wollen
*******use Mann
3.197 Beiträge
Ja, die Amerikaner
haben damals geliefert:
-an England
-an Rußland,
aber auch an Deutschland, so hat zB. die deutsche GM -Tochter Opel
Mannschaftswagen für D gebaut. *g*

Der Kriegseintritt der Amerikaner geschah jedoch erst nach
Pearl Habor. Ohne sie hätte der Krieg etwas länger gedauert, wäre
aber genauso ausgegangen -die Kräfteverhältnisse an Ost -und Westfront
waren zu unterschiedlich.
Deshalb hätte bei einer tatsächlichen Kapitulation Stalins `41 sobald
auch kein Amerikaner seinen Fuß auf europäischen Boden gesetzt.
Und nein, der Winter war es nicht, der den Krieg entschieden hat.
(Leider würde ein eigenes Thema hierzu gleich mehrere Tabus verletzen.)

Aktuell:

London schickt Militärausbilder in die Ukraine (NTV).
Gerade jetzt, wo der Waffenstillstand Gestalt annimmt...
Der Westen will keinen Frieden.
"London schickt Militärausbilder in die Ukraine (NTV).
Gerade jetzt, wo der Waffenstillstand Gestalt annimmt..."

Das ist doch klar. Damit wird Kiew ermutigt, wieder anzugreifen und man hat somit wieder gute Gründe für weitere Sanktionen gegen Russland.
*****_70 Mann
949 Beiträge
@*********sser

Die Wikipedia-Liste enthält so ziemlich jeden Kleinscheiß, den man irgendwo finden kann. Manche Position kann man nicht wirklich als Krieg bezeichnen.

Ob es sich um Krieg oder militärische Interventionen handelt, ist dann nicht von Belangen, wenn man sich vergegenwärtigt, dass bei solchen „unnützen“ Aktionen (auch) immer (unschuldige) Menschen ums Leben kommen!

Eine Demokratie nach unseren Vorstellungen ist das nicht möglich.

Und weiter?

Demokratie ist Scheiße.

Die Demokratie lebt vom Kompromiss.
Wer keine Kompromisse machen kann, ist für die Demokratie nicht zu gebrauchen.

[Helmut Schmidt, Bundeskanzler a. D. ]

Wenn es morgens um sechs Uhr an meiner Tür läutet und ich kann sicher sein, dass es der Milchmann ist, dann weiß ich, dass ich in einer Demokratie lebe. [Winston Churchill]

Wir stehen nicht am Ende unserer Demokratie, sondern wir fangen erst richtig an. [Willy Brandt ]

Wer demnach der Ansicht ist, wie es Willy Brandt war, dass wir in Deutschland ; der Westen etc. mit „unserer Demokratie“ erst am Anfang stehen, der sollte sich vielleicht einmal überlegen, ob es nicht eher angebracht wäre die Demokratie erst „bei uns“ zu perfektionieren, als andere Staaten mit „unserer Demokratie“ welche noch in den „Kinderschuhen steckt“ zu oktroyieren!

Zumal es bedauerlicherweise sogar dazu führen kann dass durch das derzeitige westliche Demokratieverständnis, das westliche System auch bald kollabieren könnte:

Die repräsentative Demokratie in ihrer heutigen Form, die zum Spielball der Lobbygruppen geworden ist, braucht Wirtschaftswachstum. Damit kann sie die Lösung drängender Verteilungsprobleme hinausschieben. [Thilo Bode ]

Buchempfehlung: „Demokratie und Erziehung“ von NOAM CHOMSKY

Gauner und Verbrecher gibt es im Kleinen wie im Großen. Genauso wie wir eine Polizei brauchen, damit Einbrüche und andere Straftaten nicht überhand nehmen und im Falle eines Falles auch verfolgt werden, muss es auf der Welt eine Ordnungsmacht geben, die eingreifen kann, wenn es erforderlich ist.

Nur gibt es hier einen sehr großen Unterschied, denn die „Staatsdiener“, welche auch teilweise als Ordnungshüter fungieren, wurden vom Staat beauftragt ihre Aufgaben ordnungsgemäß im Sinne eines Rechtsstaates unter Berücksichtigung des hier geltenden Rechts auszuüben!
Die USA fühlen sich, wie schon bereits ausgeführt, anscheinend aufgrund einer Doktrin, dazu veranlasst auf diesem Planeten, nach ihrem Rechtsverständnis für Ordnung zu sorgen, obwohl viele Staaten, wo sie „militärisch“ intervenierten, die USA NICHT um Hilfe baten!

Hierzu auch:

„Der gescheiterte Staat“
Ein Staat gilt als gescheitert, wenn er sich nicht um Völkerrecht und internationale Abkommen schert, die Sicherheit seiner Bewohner und ihre Bürgerrechte nicht mehr schützt, ja die Institutionen der Demokratie selbst unterminiert. Solche »Schurkenstaaten« wieder auf den Weg von Freiheit, Recht und Demokratie zu bringen ist seit Jahrzehnten das erklärte Ziel der Weltmacht USA. Doch was, wenn die dominierende Supermacht selbst unter die Definition eines »gescheiterten Staates« fällt?

und / oder:

„Der Terrorismus der westlichen Welt: Von Hiroshima bis zu den Drohnenkriegen. Ein Gespräch“
„Der Schutzschirm der amerikanischen Macht“

alle drei Bücher von NOAM CHOMSKY

Das alles ist aber eine Frage, wie man die USA sieht undman kann manches auch als USA-Bashing sehen. Aber bringt uns das in der Ukraine-Frage weiter?

USA-Bashing? Bringt das einen weiter? Wahrscheinlich nicht, aber die derzeitige DÄMONISIERUNG Russlands / Putins löst die aktuelle Krise auch nicht!!!!!!

Aber hat der Kreml auch nach dem Vertrag über die Unabhängigkeit der Ukraine überhaupt das Recht, auf nichtrussischem Boden - in welcher Form auch immer - Freischärler/Rebellen/Partisanen oder wie man die Akteure auch immer nennen will, zu unterstützen?

Das ist dann wohl eine Frage des Glaubens, ob es sich um eine friedliche ukrainische Revolution handelte, welche einzig und alleine vom ukrainischen Volk ausging, oder ob es sich um einen gut eingefädelten Putsch handelte (was von mir bereits ausgiebig ausgeführt wurde), zumal es nicht das erste Mal in der Geschichte gewesen wäre, dass die USA Regierungen „weg putschen“ ließ.
So gesehen, war es dann wohl von Seiten Russlands (ethisch und moralisch) verständlich, dass diese die russischen Freiheitskämpfer in der Ukraine (angeblich, da es diesbezüglich nur Behauptungen gibt) unterstützte.
Aber davon abgesehen praktizieren das die Amerikaner nicht schon seit Jahrzehnten? (was keine Legitimation für die russische Handlungsweise sein soll)
Und mit welcher Berechtigung und Legitimation? (vergl. hierzu Aussagen von Noam Chomsky).

Warum agiert Rußland denn in der Ukraine, wenn sie keine Expansionsgelüste haben?

Wurde bereits beantwortet!
Aber, stellen wir uns doch noch einmal rein hypothetisch vor: Russland = Israel ; Ukraine = Palästina. Hätte dann Israel seinen Leuten in Palästina nicht beigestanden?
(Einmal davon abgesehen, dass Israel tatsächlich einen „Expansionsdrang“ hat (daran zu erkennen, dass es sich immer weiter ausbreitet) und dass dies bei Russland nicht wirklich zu beobachten ist!)?

wenn der Westen die Ukraine nicht in eine militärische Situation versetzt, die abzeichenlosen russischen Militärs effektiv in die Schranken zu verweisen.

Genau dadurch würde erst die Situation eskalieren! Der Westen liefert Waffen und Russland würde sich jetzt erst richtig „moralisch“ legitimiert fühlen die Situation in der Ukraine militärisch zu lösen! Hier kann wirklich nur eines helfen: „DIPLOMATIE“, in der Hoffnung, dass sowohl die sogenannten russischen Separatisten als auch, die, aus der Kontrolle geratene, ukrainische Kampfverbände zur Vernunft und der Einsicht kommen, dass der Einsatz von Gewalt immer das Mittel des UNFÄHIGEN ist, welcher nicht gewillt und / oder in der Lage ist ein Problem auch gewaltlos zu lösen!

Und ob man nun die die amerikanische Intervention in der Ukraine gut oder schlecht findet, der US-Wirtschaftswissenschaftler Michael Hudson ist der Meinung, dass die US-Regierung mit ihrer Ukraine-Politik ihren Einfluss auf Europa und die Existenz der NATO aufs Spiel setzt.

Das Schicksal der Ukraine wird nicht militärisch, sondern auf dem wichtigsten Schlachtfeld entschieden: Auf dem der internationalen Finanzen:

„The Russian loan and the IMF’s One-Two Punch“
http://michael-hudson.com/2015/02/ukraine-denouement/
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Gruppen-Mod 
wer außerhalb theoretischer Doktrinen und anderer Sandkastenspiele einmal etwas über die Realität im alten Ostblock erfahren will, der fahre einfach mal nach Polen und unterhalte sich mit den Leuten von 40+.

Ich trinke gelegentlich einen polnischen Sekt, dessen Etikett der kyrillische Schriftzug "Zarskoje Igristoje" (in etwa Zarenschaumwein) ziert - kommt die Marketingidee von Leuten 40-?

Wer die komplizierten polnisch-russischen Beziehungen ein bisschen verstehen möchte, dem empfehle ich eine kleine Recherche zu "Smuta", "Boris Godunow" und "Minin und Poscharski", zur polnischen Teilung, zur Rolle des polnischen Adels in den napoleonischen Kriegen etc. pp.

Die Ukraine ist aber nicht Polen, sondern uraltes ostslawisches Kernland. Sie von Russland trennen zu wollen, hieße dem Körper einen Lungenflügel zu nehmen. Mit der gleichen ahistorischen Blauäugigkeit könnte man die Trennung des Anjou von Frankreich verlangen.
Russland muss härter durchgreifen!
Deswegen: ich wundere mich nur die ganze Zeit, wie lasch sich Russland vom Westen die Butter vom Brot nehmen lässt und sich mit der Übernahme der Krim und den paar Dörfern im Osten der Ukraine zufrieden gibt.
Wäre es umgekehrt, dass Russland beispielsweise Mexiko oder Kanada in sein Hegemonialbündnis übernehmen wollte, dann würden die Amis doch sofort alles plattmachen.
Jetzt kauft Poroschenko sogar noch Waffen von den Saudis, während sein Volk hungern muss. Wer weiß, ob der Irre von Kiew nicht schon an der A-Bombe bastelt? Deswegen ist es höchste Zeit für Russland, konsequent durchzugreifen. Der Kampf gegen die Tyrannen darf jetzt nicht aufhören, nur weil der mit Obama befreundet ist.
****000 Mann
19.043 Beiträge
*********blau:
Wäre es umgekehrt, dass Russland beispielsweise Mexiko oder Kanada in sein Hegemonialbündnis übernehmen wollte, dann würden die Amis doch sofort alles plattmachen.

de facto haben sie Kuba aber nicht militärisch platt gemacht, warum auch immer.

Die Argumentation hat was. Übertragen wir sie mal in eine andere Situation:

2 rivalisierende Fußballvereine.

Ich als Verein A unterstelle dem Vorsitzenden von Verein B, dass er, hätte er einen ihm ungenehmen Nachbarn, diesen verprügeln würde. Er hat zwar keinen solchen und er tut das auch gerade nicht, aber ich bin mir sicher, er täte es.
Dann bin ich nach dieser Logik berechtigt, meinen Nachbarn, von dem ich mich belästigt fühle, einfach zu verprügeln. Denn der andere täte das ja auch (im Konjunktiv), deshalb ist das völlig in Ordnung, wenn ich das real tue. Und natürlich ist der konkurrierende Vereinsvorsitzende Schuld, nicht ich.

**********henke:
Die Ukraine ist aber nicht Polen, sondern uraltes ostslawisches Kernland. Sie von Russland trennen zu wollen, hieße dem Körper einen Lungenflügel zu nehmen.

Diese Argumentation ist aber brandgefährlich. Wie viele "Kernlande" von irgendwem sind heute Teil eines anderen Landes in Europa, gerade auch West- und Mitteleuropa? Um wie viele Jahrhunderte möchte man zurück? Jeder sucht sich dann ein anderes Zeitalter aus. Und je nachdem kommt dann ein anderes "Kernland" dabei heraus. Vielleicht möchte ja jemand wieder ein West- und Ostgotisches Reich errichten? Oder ein Karthagisches? Römisches? Oder das Frankreich zur Zeit Karls des Großen? Das Habsburger Reich? Dänemark bis einschließlich Hamburg? England vor dem Sieg der Normannen? Soll Preußen wiederauferstehen? Oder entscheiden die Grenzen zur Zeit der Entstehung "moderner" Nationalstaaten? Das wäre genau wann??
Wer entscheidet das denn?

Das ist doch die Büchse der Pandora ...
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Gruppen-Mod 
@HAL9000
Man muss kein Fan von Huntington sein, um den wahren Kern seiner Vorstudie (nix anderes ist Clash of Cultures) zu extrahieren: Es gibt kulturelle Großräume, die die Cluster der zukünftigen Welt sind und die Kerne der alten Welt waren. Allerdings bildeten sich Kulturen erst heraus, als das tägliche Überleben grundsätzlich garantiert war - also nach der Epoche, in der ein Sieg im Krieg nicht mehr primär dem Beutemachen galt.

Gern schreibe ich hierzu mehr, im Moment geht das mit der Mäusetastatur des Handys schlecht *g*
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