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Will "der Westen" Krieg?

******965 Mann
2.560 Beiträge
@Isa_bel
Ich bin nicht widerlich.

Meine Aussage galt denen die die Strippen ziehen in der Ukraine, das sind menschen- und demokratieverachtende Individuen, die leider aktuell von Demokratien gestützt werden. Diesen Strippenziehern und machthungrigen geht es nicht um das Volk, sondern nur um sich.......um ihre Macht und um mehr Geld!

Meine Meinung ist auch nicht widerlich.
*********sser Mann
1.915 Beiträge
Gent_1965
Stimmt, in der Ukraine herrscht auch eine fürchterliche Korruption. Aber wenn die Russen kommem,. wird der Teufel mit dem Bezelbub ausgetrieben. Ist das gewünscht?
******965 Mann
2.560 Beiträge
@LustGeniesser
Mir wäre nichts lieber, wie wenn alle Menschen in Frieden und Demokratie leben könnten, bzw. würden. Ich weiß nicht warum du das bei mir anzweifelst!

Durch meine bisherigen Beiträge sollte man erkennen können das ich die Einmischung von aussen nicht gutheiße, weder von der westlichen noch von der östlichen Seite......
@Isa_bel
"Warum ihr widerlich seid? Weil ihr hier in Euren Sexforen, Stammtischen, in Eurem Land mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit seit der Jahrtausendwende, dem von der Krise nahezu verschonten, ja sogar von ihr auf Kosten ärmere Mit-EU-Länder profitierenden satten Deutschland anderen erklärt, warum ihr Streben nach ähnlich stabilen, sicheren, prosperierenden Verhältnissen nichts zählt, weil man ja weltpolitisch denken muss."

Du hast völlig recht. Die Deutschen, die EU und die Nato wollen den anderen vorschreiben, wie sie zu leben haben. Alle sollen sich ihren Marktgesetzen unterordnen, ihre Märkte öffnen, die staatlichen Güter verscherbeln und Kredite beim IWF aufnehmen, damit sie auf ewig verschuldet und lenkbar bleiben. Dann werden die Märkte mit deutschen Billigprodukten überflutet und die Peripherieländer versinken in Arbeitslosigkeit.

Dass viele Ukrainer sich mehr Wohlstand wünschen, verstehe ich und ist gut. Doch, wie kommen die darauf, sich ausgerechnet der EU anschließen zu wollen? Wissen die etwa nichts über Griechenland? Warum haben die Maidan-Aktivisten den Rechten Sektor geduldet? Das sind waschechte Nazis. Mit dieser Frage sollten die sich mal auseinandersetzen. Mit Nazis kann man nicht zum Wohlstand kommen, sondern nur zum Krieg. Außerdem müsste doch klar sein, dass die Ukraine aufgrund ihrer geografischen Lage überhaupt nicht in Feindschaft zu Russland existieren kann. Es gibt kein Entweder- Europa-oder-Russland, sondern nur die Möglichkeit einer Offenheit hin zu beiden Seiten.

Selbst die alte BRD war nicht so dumm, sich komplett gegenüber dem Osten abzuschotten. Die kooperierten schon in den 70er-Jahren mit der UdSSR im Erdgas-Röhrengeschäft - trotz des Kalten Krieges. Willy Brandt war damals schon weiter. Und er hat als Bürgermeister von Berlin noch nicht mal beim Mauerbau nach Sanktionen gerufen, sondern blieb besonnen. Und jetzt baut die Ukraine eine Mauer an ihre Ostgrenze und sperrt ihre eigenen Leute ein. Dieser Wahnsinn sollte eigentlich seit 1989 vorbei sein. Aber diesmal sind es ja "unsere Freunde"?
*******geur Mann
21.791 Beiträge
Modhinweis
****bel:
ihr seid widerlich!
Das kann man auch anders ausdrücken!

****bel:
Es muss jetzt leider raus:
Wie immer bei Themen, die Emotionen so hochkochen lassen, sollten wir uns an unsere gute Kinderstube erinnern und vor dem Speichern erst nochmal lesen, was wir geschrieben haben.

Und es gegebenenfalls noch mal korrigieren.

Ich werde auch in diesem Thread Angriffe und Beleidigungen nicht zulassen. Egal, ob sie sich gegen einzelne Personen oder gegen Gruppierungen richten.

Frank, Mod-Team
**********er_bw Mann
91 Beiträge
Warum haben wir ein Schulfach Geschichte?
Putin hat in diesem Schulfach aufgepasst! Seit der verlorenen Bürgermeisterwahl von Petersburg und seinem Gang durch die wichtigen Strukturen des postsozialistischen Russlands, stützt er sich gern auf Ergebnisse der Herrschaft Katharinas II in seiner Wortwahl und seinen Forderungen. Wer in dieser Welt wie Putin heute im Kremlpalast residiert im Glanz des Goldes, umrahmt von Wachsoldaten in Uniformen des Ende 18. Jahrhundert, umgeben von Lakaien, die oft nur wieder wie bei Katharina Potemkinsche Dörfer als Realität suggerieren, glaubt zum Schluss auch er nur seiner eigenen Propaganda.Nehmen wir ihn beim Wort: Wenn wir die politische Karte Katharinas als Putins Version der Zukunft Russlands ernst nehmen, so hat es für die heutige Zeit viele geopolitische Vorteile für Russland! Damals gehörten zu Katharina u.a. Gebiete wie das Herzogtum Oldenburg mit dem heutigen Tiefwassercontainerterminal Wilhelmshaven und damit im Sinne Peters d. Gr. der direkte Zugang zu den Weltmeeren. Durch die polnischen Teilungen gehörten die heutige Westukraine, halb Finnland, die den Schweden entrissenen Baltischen Staaten , dazu die in den osmanischen Kriegen gewonnenen Schwarzmeergebiete und des Kaukasus zu Katharinas Reich. Preußen bzw. Brandenburg als Verbindungsglied zur Nordsee entging im 7 jährigen Krieg der endgültigen Okupation durch Russland nur infolge des plötzlichen Tods Katharinas und der Verehrung ihres Sohnes /Nachfolger für Friedrich d. Gr. Warum sollte Putin dies alles nicht wieder versuchen? Seinem russischen Volk ist so etwas leicht zu vermitteln und die damit verbundene Leidenszeit, denn dazu hat er inzwischen -2008 einige Puzzleteile ja problemlos im Kaukasus einverleiben können. Seine Doktrin der "Rettung" russischer Bürger durch bewaffnete Konflikte heim ins Reich zu holen wird solange funktionieren, wie keine wirkliche Gegenwehr ihm Einhalt gebieten wird. Schäuble hat schon Recht mit dem Vergleich zur Zeit 1938 . Auf der Krim waren es 30 % der Einwohner, in der Ostukraine nur 15 %, In Litauen sind es 40 %, selbst in Lahr / Baden sind 15 % der Einwohner Russlanddeutsche ; diese weigern sich seit 24 Jahren Deutsch als Umgangssprache zu gebrauchen. Sie haben auch selbstverständlich ihren russischen Pass behalten. Ich weiß, wovon ich schreibe, da ich viele Jahre Kinder dieser Bevölkerungsgruppe unterrichtet haben, wo es oft nur 1!! muttersprachlichdeutsch Mitschüler in der Klasse gab. Sie hoffen auf Putin!
****imu Mann
1.296 Beiträge
Russen im Ausland
Mich würde interessieren, woher die genannten Zahlen, speziell die 30% Russen auf der Krim herkommen.
Wikipedia wird zwar von Puristen nicht als ganz seriös bezeichnet, man kann es aber kaum als ein Propagandainstrument Putins verstehen. Denn dort lese ich, dass auf der Krim 60% Russen und nur 25% Ukrainer leben. Für Litauen lese ich da nur 5% und nicht 40.

Dass Putin bestrebt ist, den Einflussbereich seine Landes zu erweitern, ist klar, aber er kann nur Russen "heim ins Reich" holen, die das auch wollen. Ich kann mir vorstellen, dass etwa die Russen in den baltischen Staaten ihre Sprache und Kultur pflegen - das ist ihr gutes Recht. Sie wären aber schön blöd, den Wohlstand und die Freiheit, die sie jetzt genießen aufs Spiel zu setzen und mit Russland anzubandeln.

Über die Russen in Lahr kann ich zwar nicht viel sagen, aber gurndsätzlich habe ich eher den Eindruck, dass viel Migranten in Deutschland zwar oft auf Kriegsfuß mit unserer Sprache und unseren Werten stehen (leider!), aber mit den Machthabern in ihren Heimatländern nichts zu schaffen haben wollen. Das hat z.B. die kümmrliche Beteiligung (8%) der hier lebenden Türken an Erdogans Wahl gezeigt.
*****_70 Mann
949 Beiträge
dass viel Migranten in Deutschland zwar oft auf Kriegsfuß mit unserer Sprache und unseren Werten stehen (leider!)

Diese Aussage ist doch bestens für die Bildzeitung geeignet!

Apropos Bildzeitung, da ich auf der SATIRISCHEN website Qpress einen Artikel entdeckte, welcher mich sehr amüsierte möchte ich euch diesen nicht vorenthalten. Also viel Spaß dabei:

BLÖD (= Bildzeitung) ruft den V-Fall aus, Propaganda zum (Anti)Kriegstag

Jetzt ist es heraus: “Putin greift nach Europa“. Ein schauerlicher Verdacht bestätigt sich. Denn “erste EU-Politiker sprechen es aus: Russland führt Krieg gegen Europa“, weiß das Blatt mit den großen Buchstaben passend zum Antikriegstag zu berichten. „Zurückgeschossen“ wird anscheinend noch nicht, jedenfalls war um 5.45 Uhr noch alles ruhig, denn Europa will wohl seinen Friedensnobelpreis nicht aufs Spiel setzen. Obwohl ziemlich klar sein dürfte: In 48 Stunden steht “der Russe“ an der Oder, in weiteren 48 Stunden dann am Rhein. Das weiß man seit dem Kalten Krieg. Wenn nichts dazwischen kommt, schlürft Putin nach weiteren 48 Stunden an den Champs-Élysées seinen Café au lait. Dann war’s das mit dem freien Westen.
Aber sonst sind alle gesund, bis auf den Kolumnisten, der sich in seinem launigen Brief an ein “liebes Paradies Deutschland“ darüber auslässt, wie schön es ist Geburtstage zu feiern, während anderswo Krieg herrscht. Und welche Werte über den Jordan gehen würden oder über die Oder oder über den Rhein: “Unsere Werte sind, sich zu umarmen, menschlich zu sein und sich miteinander zu betrinken“. Klar, da würden die Russen gern und locker mithalten. Aber doch bitte nicht die Prorussen aus dem Donbass! Hätte er nüchtern auf der Titelseite derselben Ausgabe nachgelesen, wie es um das „Paradies“ steht, wäre ihm nicht entgangen, dass die Arbeitslosen von dem Jobwunder, das er bejubelt, nicht viel mitbekommen, denn “freie Stellen werden vor allem von Zuwanderern und aus der sogenannten stillen Reserve besetzt: Menschen, die zuvor nicht arbeitslos gemeldet waren“. Nicht gerade paradiesisch für Betroffene. Aushaltbar nur für Journalisten, deren „Werte“ in Trinken liegen.
Aber „wir“ sind ja zum Glück nicht direkt betroffen: “Wir sind wie auf einer Insel des Glücks“, und liefern daher aus mittelbarer Besoffenheit 16.000 Sturmgewehre an die Kurden im Nordirak: 8000 olle G3 mit 2 Millionen Schuss und 8000 moderne G36 mit doppelt soviel Schuss Munition, dazu 40 Maschinengewehre MG3 mit 1 Million Schuss sowie 8000 Pistolen P1 mit 1 Million Schuss. Dazu 500 Panzer-Abwehrraketen „Milan“, 200 leichte und 40 schwere Panzerfäuste mit 2500 bzw. 1000 Schuss. Ein Volltreffer gegen das Kriegswaffen-Kontrollgesetz. Soll es doch andere treffen! Das Parlament nickt den Kabinettsbeschluss mit großkoalitionärer Mehrheit brav ab, gegen den Protest und Restverstand der LINKEn und einiger Grüner, als wäre es „Business as usual“. Ist es auch, doch in neuer Qualität. Praktisch gedacht – das alte Gerödel muss raus: 10.000 Handgranaten, auch 5 Dingo-Transportpanzer, sogar ein Tanklastwagen, der bei Kunduz offenbar nicht bombardiert werden konnte, 40 Unimogs und 20 teilgepanzerte LKW „Wolf“, kurz alles, was die Bundeswehr irgendwie erübrigen kann. Und später nagelneu ersetzt bekommt.
Ein rundes Paket für 70 Millionen Euro an die halbfeudalen Kurden-Clans im Nordirak, während die Kurden weiter westlich vom NATO-Staat Türkei drangsaliert werden, und die im syrischen Rojava von ebenjenen sunnitischen IS-Leuten akut bedroht sind, die die USA, die Türkei, Saudi-Arabien und Katar gerade freigiebigst mit Mordwerkzeug gegen Assad hochgepäppelt hatten. Bei all der Verwirrung über die wild durcheinander geratenen Fronten im Mittleren Osten scheint der Blick auf den hauseigenen Tabubruch, Waffen aus Deutschland in Spannungs- und Kriegsgebiete zu liefern, glorios umwölkt. Ist ja für einen „guten Zweck“; es sind immerhin 25 Feldküchen dabei, Ferngläser, 4000 Gefechtshelme und 4000 Schutzwesten, rein defensiv, fast humanitär.

Bei soviel Ermunterung an die Leserschar dann die schlechte Nachricht: Ein neues Wort aus Putins Mund: „Novorossia“! “Das gefährlichste Wort unserer Zeit“! “Es steht für Landgewinn. Es steht für Krieg“, säbelrasselt das Blatt, und man fragt sich: Kann Putin mit den Zähnen schießen? Er kann, und BLÖD hat’s getroffen: “Jetzt spricht sogar Russlands Präsident Wladimir Putin (61) das Wort öffentlich aus“. Ja, ist es denn die Possibility!? “Denn er will die Ukraine teilen! Er will einen neuen Staat! Er will Novorossia!“ Auch wenn dagegen Putins Pressesprecher Dmitri Peskow zitiert wird: “Die Ostukraine soll selbstverständlich Teil der Ukraine bleiben“, ficht das BLÖD nicht an. Das “selbstverständlich“ wird im Zitat selbstverständlich in Anführungszeichen gesetzt. Anführungszeichen sind nämlich eine der schärfsten Angriffswaffen im medialen VerBLÖDungsgeschäft. Man erinnere sich nur an die „DDR“-Zeiten. Der Kalte Krieg kehrt zurück, die NATO verstärkt ihre Truppenpräsenz in früheren Warschauer-Vertrags-Staaten, eine Aufrüstungsspirale kommt in Gang. Klar doch: Um das westliche Paradies ostwärts zu erweitern.
Arbeitslose aufgemerkt: Da werden bald Leute gesucht zum Panzergrabenbau. Denn “immer mehr Panzer rollen Richtung Westen“. Wo genau, steht nicht geschrieben. Aber „rrrollen“ klingt bedrohlich. Da schwingt zwischen den Rädern ein bisschen „Sieg“ mit. Nur die Richtung stimmt noch nicht, die müsste umgekehrt laufen, das Rollback der Geschichte: Richtung Osten. Dazu muss dieser zunächst dämonisiert werden, um ihn dann zu erlösen. Man spricht von Separatisten statt von Föderalisten. Was müssen die auch von Autonomie reden und russisch sprechen wollen! Und nun Putin auch noch von Verhandlungen über staatliche Strukturen! Als bedeutete bayerische oder sächsische „Freistaatlichkeit“ das Ende der Bundesrepublik Deutschland. BLÖDer geht’s kaum. Doch dient es dem Ziel die Ukraine so schnell wie möglich in die NATO einzugliedern. Aber dann …
War man bisher der altmodischen Ansicht, dass der Bundestag mit Zweidrittelmehrheit den Verteidigungsfall feststellt, gilt es im Medienzeitalter umzudenken: Da genügt eine BLÖDe Schlagzeile, und nichts ist passiert, außer dass Putin ein Wort in den Mund nahm. Das Wort! Das böse N-Wort: Und schon ist Krieg. Nur die Kanzlerin hat’s noch nicht gemerkelt, liefert (noch) keine Waffen nach Kiew. So geht Journalismus mittlerweile. Blöderweise ist der atombombensichere Regierungs-Bunker in der Eifel eingemottet. Wahrscheinlich hätten die Telefone dort auch noch Wählscheiben.
Bleibt die Frage: Wohin mit Merkel? Nicht dass Putin sie noch anruft und in lupenreinem Deutsch anfragt, ob auf der Insel der Seligen ein Plätzchen für Snowden frei wäre.

Ich fand's witzig – ich hoffe ihr auch!!!! *haumichwech*
@ Un_Voyageur
Ja, Frank, das kann man auch anders ausdrücken. Aber ein Aufschrei ist manchmal eine bewusst oder unbewusst gesetzte rhetorische Figur... so bewusst oder unbewusst gesetzt wie Unterstellungen, unwahre Behauptungen und Provokationen. Letztere gehen hier immer unwidersprochen durch...

Ich verstehe aber deinen Punkt als Mod. Danke immerhin, dass du die vielen Tippfehler nicht gerügt hast. Auch sie ein Indiz, dass ich wirklich sehr erregt war. Und mir diese Erregung bei solchen Themen auch unbedingt behalten will. Ich werde jetzt noch ein paar möglichst sachliche Antworten geben und mich dann zurückziehen. Sollen besser die Manierlichen weiter diskutieren.
@mwalimu
Du vergleichst die Ukraine allen Ernstes mit Afrika? Ich darf in aller Höflichkeit darauf hinweisen, dass das barocke Lemberg, als es noch zu Österreich-Ungarn gehörte, ungefähr dreimal soviel Kultur und Lebensart zu bieten hatte, als zur selben Zeit das protestantisch-bescheidene Karlsruhe.

Du glaubst die Leute wollen einfach ins „Schlaraffenland“? Es geht nicht um ein Leben im Schlaraffenland, sondern um Menschenwürde in einem Land Europas, in dem die Menschenrechte nichts gelten.
Aber ein paar Maßnahmen hat Deutschland ja schon gesetzt, um zumindest hübschen Ukrainerinnen und Russinnen zu Wohlstand zu verhelfen: die deutschen Prostitutionsgesetze haben die Beschäftigungsverhältnisse für diese extrem verbessert. /Zynismus off

Die politische Führung kann nichts gegen Korruption tun? Der Fisch stinkt immer vom Kopf. In Kiew (und witzigerweise auch in Moskau) gibt es auf der Straße das schöne Bonmot: „In der Ukraine halten sich die Oligarchen eine Regierung. In Russland hält sich Putin ein paar Oligarchen.“ So wahr. Und so korrupt either way. Man kann NUR von oben daran etwas ändern.
**********er_bw Mann
91 Beiträge
Zahlenspiele
Auf der Krim wurden die nach der Deportierung durch Stalin zurück gekehrten Krimtataren ( über 30 % der Gesamteinwohner) wieder nicht gezählt und durften daher auch nicht wählen. Laut Wikipedia ist der russisch sprachige Anteil in Estland 25%, Lettland 26 %, Litauen 6 %. Dabei werden von der Botschaft Litauens 344 Mill Russischsprachig angegeben und 2,7 Mill Litauisch sprechend.Der Schutz der Russisch sprechenden Minderheiten in den Baltischen Staaten waren schon einmal der Grund für den Einmarsch Sowietrusslands 1940.
@Kastanienblau
Die EU schreibt anderen vor, wie sie zu leben haben? Und die Russen bringen die Freiheit? *umfall* (Selbstzensur, da unter Modbeobachtung)

Du kommentierst meinen Hinweis, dass die Ukrainer sich endlich einen korruptionsfreien Staat mit Rechtssicherheit wünschen, Jobchancen nicht nur für Oligarchen und Bildungsperspektiven, Pressefreiheit und Versammlungsrecht, Unversehrtheit an Leib und Leben etc. damit, dass du „verstündest“, dass sie sich mehr Wohlstand wünschen? Du reduzierst den Wunsch nach Menschenrechten auf Kohle???????
*umfall* (Selbstzensur, da...)

So! Die Nazis! Reden wir über Nazis. Gut! Was für Nazis hättest du denn gern? Die Goldene Morgenröte in Griechenland (vor dem Verbot bei 6,92 %)? Die nette Jobbik in meinem Nachbarland Ungarn? Eine Bande weit rechts neben der Fiedesz, was ja für sich schon eine Kunst ist. Antisemiten, Antiziganisten, 20,5 % bei der Wahl in diesem Jahr!!!!! Oder die laut jüngsten Wahlen stärkste britische Partei, die Rechtspopulisten von der United Kingdom Independence Party (27,5 %)?, Oder die stärkste französische Partei, den Front National (25,4 %)?

Ach nein, bleiben wir lieber in meinem Land, Österreich. Die laut Umfragen derzeit stärkste Partei, die FPÖ, hat Herrn Gudenus gerade nach Russland geschickt, wo er sich bei den dortigen Nazis anlässlich des "Internationalen Forum 'Mehrkindfamilien und die Zukunft der Menschheit'" für Europa (diese Homobande) entschuldigt:
http://derstandard.at/200000 … -NATO-und-Homosexuellenlobby

Derselbe Gudenus, der zusammen mit seinem Parteichef Strache in diesem Sommer zu einem Treffen mit Alexander Dugin, dem Vorsitzenden der Internationalen Eurasischen Bewegung, dem „ideologischer Stichwortgeber von Präsident Wladimir Putin“ (Zitat aus der konservativen „Presse“) im Palais Liechtenstein in Wien gegangen ist und dort mit Nazis aus ganz Europa über ein künftiges Großrussland diskutiert hat (DAS IST DIE WIRKLICHE GEFAHR FÜR EUROPA):

http://diepresse.com/home/po … ssrussisches-Treffen-in-Wien

Strache, der vielleicht Österreichs nächsten Kanzler stellt.... Denn die FPÖ ist derzeit bei Umfragen stärkste Partei bei rund 30 %...

Zurück zur Ukraine. JA, es hat auch Nazis auf dem Maidan gegeben. Klar. Die gibt es derzeit überall, massenhaft, dieses (Selbstzensur, da...). Die hatten auch das beste Narrativ unter all den Gruppierungen, denn die haben klare Ziele und eine lange gefestigte Ideologie. Wie sollen Hausfrauen, Schwule und Lesben, Studenten, Linke, Grüne, Arbeiter, Professoren, Bankangestellte (Ja! Auch! Die haben Verpflegung gebracht...) eine gemeinsame Botschaft an die Medien bringen, die mehr als „Freiheit!“ und eine „neue Ukraine ohne die von Russland gestützten Plünderer aus dem Janukowitsch-Kreis“ lauten soll?

Es gibt übrigens einen sehr guten Text des russischen (!!!) Schriftstellers Sergej Lebedew über die Verwendung des Faschismusbegriffs in Russland, der sich auf eine ähnliche Weise verselbständigt hat, wie manche Wörter in der Jugendsprache (z.B. „schwul“ für alles Uncoole):

http://www.ostpol.de/beitrag/4078-alles_schlechte_ist_faschismus

Soviel zum „faschistischen Maidan“.

Der einzige Punkt, an dem ich dir recht gebe: eine Feindschaft mit Russland ergibt für die Ukraine keinen Sinn und nicht für Europa. Feindschaft ergibt nie Sinn. Deinen Lösungsansatz sehe ich trotzdem nicht. Wie soll man einem Aggressor entgegentreten? Ukraine an Russland anschließen? Krieg ist keine Lösung. Auf den Rücken legen und die Weichteile hinhalten aber auch nicht. Dazu verweise ich nochmal auf Akademiker: Will "der Westen" Krieg? .
Wer hat eigentlich...
...Erfahrungen in der russischen und ukrainischen Gesellschaft ?
Dit Thema auf Basis von Internetquellen zu bearbeiten ist Zeitverschwendung...
****aS Paar
272 Beiträge
Isa_bel definitiv. Ich selbst ein klitzeklein wenig. Muss ich aber immer mit allem selber höchstpersönliche Erfahrungen haben, um über etwas zu diskutieren, mir eine Meinung zu bilden und diese zu vertreten? Wohl kaum.

Er von QuiLaS
******965 Mann
2.560 Beiträge
Nö, das nicht, dazu sind letztendlich Foren da......
*********ende Frau
762 Beiträge
Ich bin Russin, ich habe Erfahrung mit dem Leben un den Sowetischen, Jelzins, Putins Zeiten, mit den Gedanken und Bewegungsgrunden den heutigen Russen, Ukrauner, Belarussen und den Gleichen, die in Deutschland leben (!)

Ich lese , was Ihr hier schreibt, mal bin ich einverstanden, mal nicht...

Mein Problem ist, ich kenne mich mit der Welt-Politik nicht aus um so gut, wie Ihr zu argumentieren und ... ich schreibe sehr ungerne...

Aber ich versuche meine Kräfte zu sammeln und meine Meinung zu äussern (am Sonntag) *liebguck*

Auf die konkreten Fragen könnte ich vielleicht auch ohne Verbereitung antworten...
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
... ob sich die hier Schreibenden mit der Weltpolitik auskennen ... *skeptisch* .... eine Meinung hat wohl jeder, aber niemand von uns ist allwissend.

Schreib einfach Deine Meinung ... Deine persönlichen Erfahrungen mit der Sowjetunion, Jelzin, Putin oder was auch immer.
******965 Mann
2.560 Beiträge
@Kunstliebende
Ich freue mich sehr auf deine Beiträge.
*********ende Frau
762 Beiträge
Es ist noch nicht alles, was ich sagen wollte, aber…
In einer Geschichte einer Legenden-Sammlung namens Bibel hat Moses sein jüdisches Volk aus der Ägypten-Sklaverei in die Freiheit des Gelobten Landes geführt, 40 Jahre lang!
Warum so lange? Die zwei Länder liegen doch so nah zu einander?
Die Philosophen sagen: „Um den Sklaven aus der Seele des Volkes zu vertreiben
In den 40 Jahren sind zwei neue Generationen entstanden, frei und stolz…

und noch eine Zitat eines berühmten Schriftstellers (den Namen habe ich vergessen und die deutsche Übersetzung aus der russischen Übersetzung ist von mir):
Jedes Volk ist seine Regierung Wert“ oder „Jedes Volk hat seine Regierung verdient

Die Völker Russlands, Iran, Irak, Afghanistans bekommen (immer wieder) eine …hmm… demokratische Regierung aufgesetzt und nach eine Weile fallen in das alte diktatorische Dasein wieder. Wenn es ohne einzelne Völker-Gruppen-Morde geht, sind sie mit der Diktatur zufrieden (wie in Russland). Die breite durchschnittliche Volksmasse in diesen Ländern ist für Demokratie nicht bereit, kann damit nicht umgehen, kann das nicht gebrauchen (von „brauchbares Wert“). Man kann ein Volk zu Demokratie nicht zwingen, sie einsetzen und beschließen. Ein Volk soll dazu reifen – selbst, ohne fremde Hilfe…
Die Völker der ehem. Sowjet Union sind für Demokratie nicht bereit. Mit Ausnahme der drei Baltischen Ländern…
****imu Mann
1.296 Beiträge
An dieses Zitat
habe ich bei der ganzen Sache auch schon gedacht.
Im Orginal ist es französisch "Toute nation a le gouvernement qu'elle mérite." und wird in der Regel übersetzt mit "Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient"

Meine eigenen Erfahrungen in Afrika haben auch gezeigt, dass da etwas dran ist. Dort wird es z.B. als ganz normal befunden, dass ein Präsident seine Verwandten in wichtige Ämter einsetzt oder seinen Sohn als Nachfolger bestimmt.
Auch Korruption hat dort einen anderen Stellenwert, sie sollte halt nicht übertrieben werden und wer sich erwischen lässt, ist selber schuld.

Demokratie erfordert, dass jeder nicht ausschließlich für sich und seine Familie, seinen Clan handelt sondern mit Bewusstsein für die Allgemeinheit. Dass dieses Bewusstsein in Gesellschaften, die noch sehr traditionsverhaftet sind noch nicht so ausgeprägt ist sieht man sogar noch bei uns, etwa bei gewissen Vorgängen in Bayern.

Ich habe früher nie Schröders Freundschaft zu Putin verstanden, aber so langsam dämmert es mir, dass ein Land wie Russland vermutlich einen Putin braucht - genauso wie vielleicht die Merkel ganz gut zu uns Deutschen (Anwesende ausgeschlossen *g* ) passt.
Um es vorweg klar zu stellen: ich bin entschieden demokratisch, für Basisdemokratie und froh darüber, dass es endlich auch in einigen Bundesländern Bürgerentscheide gibt - was ja noch sehr neu ist. Die sollte es auch auf Bundesebene wie in der Schweiz geben!

Doch eins sollten wir relektieren. Wenn wir über afrikanische oder orientalische Gesellschaften sprechen, nehmen wir Demokraten ganz selbstverständlich einen eurozentrisch- paternalistischen Standpunkt ein: Wir urteilen darüber, dass die da unten noch nicht so weit sind wie wir, die noch von uns zu lernen haben und wir selbstverständlich an der Spitze der menschlichen Entwicklung stehen, weil wir die Demokratie haben, die natürlich das Beste ist. Wir nehmen uns also heraus, unsere Weltanschauung als erhaben und besser zu werten als die der anderen Völker. Notfalls müssen wir dann mit Luftschlägen nachhelfen, damit die endlich so werden wie wir.

Man könnte das auch andersherum lesen: Die Demokratie ist deswegen besser als andere Herrschaftsformen, weil wir sie haben und wir sind natürlich immer besser als alle anderen, weil wir ein höheres BIP und stärkere Armeen haben. Versteckt sich hinter dem Demokratiepatriotismus nicht einfach nur die alte Ideologie vom Herrenmenschentum: am europäischen Wesen soll....? Bisschen ein latenter Rassismus schwingt darin schon mit.

In armen Ländern sollte man durchaus zur Kenntnis nehmen, dass die materielle Versorgung mit den lebensnotwendigen Gütern mitunter duchaus wichtiger sein kann, als alle vier Jahr ein Kreuzchen auf dem Wahlzettel machen zu können. Erstmal müssen die Menschen leben können und erst dann können sie zur Wahl gehen.

Zum anderen vergessen viele hier in den Beiträgen, dass wir schon längst eher in einer Postdemokratie leben. Wir können zwar alle vier Jahre wählen und dürfen auch meist ungehindert demonstrieren. Doch die wesentlichen politischen Entscheidungen entziehen sich zunehmend den demokratisch legitimierten Institutionen. Z.B.: TTIP und Tisa: Bei den Freihandelsabkommen sollen die gewählten Parlamentarier über Verträge abstimmen, die sie vorher überhaupt nicht lesen dürfen. Die EU-Kommission verhandelt mit Konzernen im Geheimen, obwohl die Konzerne niemals in demokratischen Wahlen legitimiert worden sind. Konzerne dürfen Staaten vor außergerichtlichen Schiedsstellen verklagen, wenn gegen "legitime Gewinnerwartungen" verstoßen wird.

Außerdem werden wesentliche Weichenstellungen parteiübergreifend in Elite-Gremien zwischen Wirtschaft, Medien und Politik abgesprochen, die dann nur noch in den Parlamenten formal abgenickt werden müssen.

Wir sollten uns über unsere Postdemokratie nicht so viel einbilden!
**********er_bw Mann
91 Beiträge
Demokratie nur mit der Akzeptanz der Menschenrechte
Für mich ist Demokratie nur dann eine Demokratie, wenn die Menschenrechte Teil der Staatsverfassung sind und die wiederum auch uneingeschränkt Teil des Rechtssystems. Da die USA ihre eigene Verfassung nicht unter die Menschenrechte stellt, die Gleichheit weder vor dem Gesetz noch im täglichen Leben in allen Teilstaaten gleich beachtet wird, wie ich es in den zwei Jahren USA-Aufenthaltes selbst zu oft erlebt habe, kann ich das oft zitierte Synonym der USA als Wiege der Demokratie nicht nachvollziehen. Unsere europäische Sicht der Demokratie hat etwas mit unserer eigenen Kulturgeschichte zu tun und nicht mit besser oder schlechter. Das die Kulturgeschichte anderer Völker in anderen Kontinenten selten zu der europäischen passt, ist keine moralische Wertung, sondern eine Tatsache. Schon Alexander d.Gr. scheiterte mit seiner Idee der Hellenisierung durch Zwangsheiraten/Vermischung der eroberten Völker, scheiterte ebenso am Hindukusch wie alle nachfolgenden Eroberer von Kublai Khan bis USA/"Allianz der Willenlosen" und deren Idee der demokratischen Heilsbringung.
Demokratie !?!
Na ja, ich bin Schweizer! Das einzige Land, in dem das Volk sogar über den Steuerfuß abstimmen kann! Also, die Demokratie konnte in der Schweiz entstehen, weil die Berge über Jahrhunderte ein Schutz waren, so hat sich durch die Landsgemeinden und die Tagsatzung über Jahrhunderte eine stabile Demokratie entwickelt. Sie hatten sich ja auch gegen die absolutistischen Monarchien der Habsburger und Burgunder durch zu setzten.

Demokratie muss man wollen und von Unten aufbauen. Versammlungsfreiheit, das Recht auf freie Meinungsäußerungen, Bürgermeister Wahlen und Gewerkschaft, eine freie Presse, zu der auch das Fernsehen gehört und Parteien sollten unterstütz werden. Da gäbe es ein weites Feld zu öffnen und zu fördern für Putin.

Erfolg, auch wirtschaftlichen Erfolg hat ein Volk nur, wenn sich seine Kreativität, sicherlich durch einen Rechtstaat kontrolliert, entfallten kann.
Den Deutschen wurde sie nach dem Krieg geschenkt. Führt das dazu, dass sie viele sie nicht schätzen?

Nun sind wir sehr weit vom Thema abgekommen. Den Vorwurf, dass der freie Westen den Krieg will, den möchte ich entschieden zurückweisen.
*********ende Frau
762 Beiträge
Der Kiever Rus (Rus=Staat in der Sprache der damalige Siedler) ist der älteste Rus Rußklands, die Lavra (Felsenkloster von Kiev") ist die älteste orthodoxe Kirche Rußlands. Die Wurzeln Rußlands liegen in der Ukraine.
Deswegen kann Moskau auch nicht ganz von der Ukraine lassen und bis zu einem gewissen Punkt ist das aus russischer Sicht nachvollziehbar.

Ja, Russlands Wurzeln liegen im Kiew, aber das ist alles längst nicht wichtig.

Auf dem alt-neuen Wappen Russlands ist ein Adler mit zwei Köpfen abgebildet. Die philosophische Erklärung dazu ist - das russische Volk hatte immer Verbindungen zu Westen und zu Osten.
Die mentale Verbindung zu Persien und damit verbundenes Gefühl, was Menschenleben wert ist, war bis ins 17 Jahrhundert stark. Die Leibeigenschaft wurde erst 1861 abgeschafft.

Mit der Demokratie hatten die Russen immer Ihre Probleme.

Das ist die russische Literatur ab dem 19. Jahrhundert, die die russische Seele prägt. Tolstoi, Dostojewski, Bunin und viele anderen Schriftsteller, die Ihr kennt, Dichter, wie Puschkin, Lermontov, die Ihr nicht kennt, weil russische Dichtung mit ihrer reichen Sprache man einfach nicht in voller Pracht übersetzen kann. Die Alle haben ein schönes, romantisches, heldenhaftes Leben beschrieben, das das Russland vor der Revolution hatte: Bälle, Schlösser, Duelle, Hochzeit-Rituale in den Kirchen, Spielhallen im Baden-Baden, feine Gesellschaft in den französischen Kur-Orten, selbst damaligen Raub-Kapitalisten sahen in den Romanen heldenhaft aus.
Und die Russen, die nicht lesen wollten, konnten unzählige wunderbare Verfilmungen dieser Romans sehen.

Deswegen sieht Ihr in den Dokumentarfilmen, die den Alltag russischen Reichen zeigen, diese komischen Barock-nachahmenden Paläste, viel Gold in der Dekoration und klassische Malerei auf den Wänden.

Die sowjetischen Schriftsteller haben auch spannende Romane über die Helden in der Revolutionszeit, Bürgerkrieg und dem 2. Weltkrieg (Vaterlandkrieg) beschrieben. Helden, die auf den Barrikaden sterben, auf die Maschinengewehre sich werfen um die Kameraden zu retten und die Folterung aushalten ohne Kriegsgeheimnisse zu verraten.

Das war die Romantik, nach der viele Russen schon lange Sehnsucht hatten im provinzialen, bürgerlichen, sowjetischen Leben.

Das hat die Hälfte den Russen/Ukrainer auf den Barrikaden bei den Unruhen in Moskau 1990 und in Kiew 2014 gesucht.

Welcher Lebensstil ist besser, westlich oder russisch, und warum, wissen die meisten Russen/Ukrainer sowieso nicht.

Das kulturelle Leben konzentriert sich in den russischen (sowjetischen damals) Städten. Je kleiner die Stadt, desto langweiliger ist das Leben dort, in den Dörfern ist das noch trauriger, je weiter von einer Stadt sich dieses Dorf befindet.

Die einzige Freizeit-Beschäftigung für die Leute da ist Trinkerei und Schlägerei. Die Schlägerei ersetzt einfach das Fitnessstudio. Die jungen Männer gehen oft in den Disco nicht um die Mädchen kennen zu lernen, sondern um sich zu schlagen.

Ein Beispiel dafür sind Kasachische Dörfer. Ihr merkt das auch – viele Russen kommen aus Kasachstan und ihre Gewaltbereitschaft (eher Schlagfreudigkeit) ist in Deutschland bekannt.

Der Jelzin hat einige demokratische Schritte in Russland gemacht: Pressefreiheit, freie Marktwirtschaft (was die Russen sich am meisten gewünscht haben), Privatisierung (was daraus geworden ist, ist eine andere Geschichte. Dass ich die Wohnung als Eigentum haben konnte, die ich vor Jahren von der Regierung bekommen habe, fand ich gut!), es wurden Geheimstufen abgeschafft, wir durften sofort und auf der Stelle nach Ausland fahren.

Aber das Land verfiel ins wirtschaftliche Chaos! Wir verhungerten nicht, aber sehr viele waren absolut verzweifelt, haben keine Perspektive, kein Ausweg gesehen. Sogar Militär ginge es sehr schlecht und das ist gefährlich für eine Regierung.

…und dann kam Putin… Nach und nach stabilisierte sich die Lage, es gab immer mehr Arbeitsplätze. Forschung, Militär, KGB, sogar die Schulen und Krankenhäuser bekamen gutes Gehalt, danach wurden die Renten erhöht…

Nach und nach kamen die negativen Dinge: Presse-Maulkorb, Geheimstuffen… aber das Volk ist satt, kann immer noch sein Geld verdienen und ausgeben. Warum soll es unzufrieden sein?!
Hättet Ihr die Hand, die Euch futtert gebissen?... nur weil in der Presse einige kritische Artikel verschwunden sind?!

Mit der Zeit fühlte sich Putin stärker und stärker in seinem Land – Verstärkung des nationalen Stolzes durch Propaganda, Putins Jugend!!! (das Letzte was wir hatten, war Lenins Jugend, nicht mal Brejschnew-Jugend gab es!). Dann hat er Kchodorkowskij vernichtet und unbestraft davon gekommen. Die Ambitionen wuchsen.

Je weiter in die Provinz, desto ungebildeter das Volk Mit der Entfernung wird Aberglaube stärker.
Früher hiss es „Die Juden haben Russland verkauft! Vernichte sie!“
Jetzt heißt es „Die Homosexuellen halten das gesamte Geld in Moskau in den Händen! Weg mit ihnen!“
Und schon protestiert keiner gegen das Anti-Homo-Gesetz, noch mehr – viele begrüßen das!


Ihr dürft mich gerne zerfetzen, aber ich fantasiere das Geschehen in der Ukraine so:
Im 1989 hat der Westen dem Gorbatschow versprochen die NATO-Gebiete nicht an die russische Grenze weiter zu schieben – hat dieses Wort nicht gehalten. Nachdem Ukraine sich zu Westen gedreht hat, sah Putin die russischen Grenzen bedroht und seinen wichtigen am Schwarzen Meer strategischen Militärpunkt Krim in Gefahr. – das ist Politik.
Menschlich – Krim wurde auch oft in den russischen Romanen beschrieben, in die spannenden Geschichten integriert – schöne Strände, warme Sonne, wunderbare Natur, romantische Städte! In der sowjetischen Zeiten war das für Russen Italien, Cote d‘Azur und Antalya zusammen! Würdet Ihr das aufgeben?!

Ich bin sicher, dass Putin heimlich seine Leute hingeschickt hat um die Unruhe auf dem Krim anzufangen und die russischstämmige Masse zu aufputschen. Dass er danach den Gebiet besetzt hat und nicht bestrafft wurde, hat ihn noch gestärkt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Unruhen in Donezk und Lugansk nach dem gleichen Muster angefangen hat um die Aufmerksamkeit des Westens vom Krim abzulenken, warum sonst hat Putin bis heute die Eingliederung Donezks und Lugansk zu Russland nicht zugesagt?

Warum es zu diesen kriegerischen Auseinandersetzungen kam?... es fängt immer mit dem ersten Schuss an, der von einem Provokateur abgefeuert wird.

Es gibt ein menschliches Phänomen in allen Ländern. Ein Mensch ist konzentrationsunfähig, labil und nicht kommunikativ. Er kommt meistens mit den Mitmenschen nicht zu Recht, findet keine Arbeit und verfällt in die aggressive Depression. In Deutschland sitzen solche Menschen zuhause am Fernsehen. Die die „Bewegungsdrang“ haben, randalieren bei den Fußballspielen oder in den Neo-Nazi-Gruppen.

Solche Menschen in Russland habe ich in den TV-Berichten auf dem Krim und Maidan gesehen. Sie standen hier und da in kleinen Gruppen und hatten das gesamte Geschehen im Blick. Auf die Fragen des Reporters haben sie Nazi-Sprüche abgeworfen, die nicht übersetzt wurden (so wie „Wir haben Euch damals nicht endgültig vernichtet, jetzt ist die Zeit gekommen“). Ich bin sicher, das waren provokative Schläger-Gruppen, die aus Russland kamen!
So ein Mensch könnte den ersten Schuss in Donezk getätigt haben, solche Menschen helfen jetzt bestimmt den Separatisten weiter.

Andererseits -
Woher kommen alle Waffen in der Ukraine? Das Land ist arm um so viele Waffen im Vorrat zu haben.
Mit wessen Geld werden sie gekauft?
Warum wird dieses Land, das Geld an die Ukraine zuschickt, mit Sanktionen nicht bestrafft?

Es gibt Sachen, die nicht in der Presse ausgesprochen werden, aber alle wissen das:
- Putin hat schon längst zwei Kinder mit seiner Sportlerin
- Jazenjuk und Poroschenko haben doppelte Staatsbürgerschaft – ukrainisch und USA


Ich weiß nicht, wie Putin die Novorussland-Frage löst. Aber! Um Gottes willen! Auf keinem Fall soll Nato seine Soldaten nach Ukraine schicken! Sonst gibt es wirklich Krieg… Dann wird Putin bestimmt mit Feuer und Flamme den Streifen entlang der Russischen Grenze zum Krim erobern (das ist doch billiger, als Infrastruktur durch die Sümpfe des Schwarzen Meeres zum Krim zu bauen...).
Liebe Kunstliebende,
großartiger Text! Vielen, vielen Dank!

Es ist wunderbar, hier einmal einen so persönlichen Text zu lesen, der dabei auch noch so viele Analysen enthält (die ich alle nachvollziehen kann und für perfekt auf den Punkt gebracht halte). In deinen Zeilen ist vor allem spürbar: man kann ein Land lieben und seine Fehler und Schwächen trotzdem benennen. Das Leben ist nicht schwarz-weiß.

Man muss auch nicht selber eine Lösung haben, auch keine klaren Feindbilder, und man kann trotzdem, auch ohne Schuldzuweisungen, aussprechen, was nicht richtig ist und wovor man sich hüten sollte.

Ich wünschte, in der aktullen Diskussion kämen mehr Menschen wie Du zu Wort.
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