Flirten ist unmöglich geworden?

Komisch, ich bin bei den schriftlichen Meistern sehr skeptisch und entscheide immer erst nach der Begegnung.

Es ist einfacher, sich im Schutz des Schreibens und des Internets zu "öffnen" als in der realen Begegnung. Und wenn ich jemandem "in echt" begegne, dann ist das irgendwie noch einmal anders, dann ist das ein neuer Anfang. Dann kann ich in der Regel nicht da weiter machen, wo die letzte Mail aufhörte.

So Erfahrungen wie sie Novotna machte, gibt es aber auch. Nur sind sie nicht die Regel meiner Erfahrung nach.

Die Beispiele klingen schon arg nach Komplexen, die wohl doch stärker verbreitet sind, als ich vorher annahm.

Wie kann man diese Häufung erklären?
Ist das generell schlimmer geworden, oder ziehen sich gerade diese Menschen verstärkt in die virtuellen Portale zurück?

Mir fehlt da der Blick für, ich hab allein beruflich schon sehr viel mit Menschen zu tun.
Und in den Rollen meiner Gegenüber trifft man auch selten darauf. (Sonst würden die den Job ja auch nicht machen wollen.)

das es die Leute, die es realverbal nicht so drauf haben, sich gerne ins Internet verziehen?

Und dort erst recht nicht lernen, sich auszudrücken?

Zudem lässt das Net sich jederzeit verlassen- ein realer Mensch neben einem hat Ansprüche, Forderungen...

Und Vieles ist Kopfkino. Einige Typen trauen sich einerseits nicht, da hin zu kommen, wo ich ab und zu mal hingehe, um mein Kennenlernen zu ermöglichen.

Andererseits fällt ihnen nichts ein, mich mal zu etwas ganz normalem einzuladen.

Museum, Theater, Essen- das ist weniger krampfig, weil es Gesprächsstoff gibt.

Hat aber einen Nachteil: Wer im Net die dicke Hose macht wird es real meist nicht halten können...

Ja, ich denke schon, dass es für MANCHE, eher schüchterne Zeitgenossen, zutrifft, dass sie vielleicht hier schriftlich mehr punkten können als bei einer ersten spontanen Begegnung. Finde das aber nicht schlimm, so haben sie zumindest auch eine Chance, die sie sonst vielleicht gar nicht hätten (sofern sie das mit dem Schreiben dann gut anstellen).

Natürlich entscheidet letztlich das, was bei der realen Begegnung rüberkommt! Aber ich würde es nicht so sagen, dass man dann wieder bei Null anfängt, sondern dass man sehr wohl anknüpfen kann an die Dinge, die man beim Schreiben eben schon thematisiert hat.

Und wenn dann mal ein paar Erfolgserlebnisse zustandekommen, dann wird der anfangs Schüchterne künftig vielleicht auch weniger schüchtern sein

(Ich schreibe da teilweise aus eigener (mittlerweile jahrelanger) Erfahrung, daher kann ich das auch beurteilen)

wir gehen ins Theater. Ich berichte...

Das Problem liegt darin, dass viele sich im Internet schöner, jünger, schlanker, größer, toller, interessanter, reicher und singler machen, als sie es wirklich sind. Sie vergessen dabei, dass Lügen kurze Beine haben und spätestens wenn man sich trifft und dann eventuell auch noch weiter kennenlernt, das Kartenhaus in sich zusammen kracht.

Wenn wir mit Jemanden Online oder gar am Telefon flirten und sagen wir mal, noch kein Bild von ihm oder ihr gesehen haben ist es egal wie man sich selbst beschreibt (jetzt im negativem Sinne), der andere wird immer versuchen sich das positivste Image davon zu machen.

Ich kann z.B. im Weitesten nicht behaupten, dass ich mich bis heute mit Jemanden getroffen habe, der real nicht das war was er gesagt hat, doch es kam schon mal vor, dass sein Bild hier 15 Jahre alt ist oder ein anderer ungewaschen und riechend zum Date kam.

Bei mir mit dem Flirten handhabe ich es so:

Kommt schriftlich nichts rüber, lasse ich es.
Kommt am Telefon nichts rüber, wird das auch nichts bringen.
Kommt schriftlich und am Telefon vieles rüber was mich neugierig macht und ich auch die Optik OK finde, dann möchte ich den Mann treffen. Denn wer in den beiden Vorstufen in meinen Augen da schon gut flirten kann, den möchte ich auch real treffen.

Abrupt beende ich den virtuellen Kontakt vor dem ersten realen Treffen nur dann, wenn sich das Verhalten von ihm ändert. Man sollte wirklich hier so sein wie real und deswegen versuche ich auch mich immer realistisch zu beschreiben. Mir ist es auch wichtig, dass Mann humorvoll und intelligent ist. Ich kann mit einem dummen und unwissenden Mann nichts anfangen und genauso wie ich sage: Dumm vielleicht gut, aber intelligent besser, genauso behaupte ich, dass dumm vielleicht flirten kann, intelligenter aber auch bei dem besser und interessanter ist. Für mich jedenfalls.

.... bei uns hat ER gerade für heute Abend abgesagt. Flirtfaktor = 0.

Immerhin hat er vorher abgesagt...

Was ich feststelle: Anscheinend wachse ich ständig. Neben mir stehen Leute, die laut Profil 180 groß sind- aber kleiner als ich, obwohl ich flache Schuhe trage...

Oder ein Spinner bezeichnete sich als Autodidakt- gelernt hatte er KFZ- Mechaniker! Darüber hinaus existente Bildung konnte ich nicht feststellen- aber mir wollte er die Welt erklären...

Diese Leute scheinen ein Selbstbild zu haben, das nur eine Vollidiotin teilen kann...

ich hab es ja in meinem vorherigem Beitrag beschrieben.

Das mit dem Wachsen kenne ich auch. Mein Arzt will mir beim Messen weismachen, dass ich inzwischen fast 2 cm an Körpergröße verloren habe. Ich drohe ihm dann immer, wenn ihm sein Leben heilig ist, hat er dies nie ausgesprochen

Dennoch habe auch ich das Gefühl, dass wirklich alles was ich bis heute zwischen 1,68 - 1,79 cm getroffen habe, kleiner als ich ist und ich trage keine Absätze. Vielleicht sollte ich diese Männer mal zu meinem Arzt schicken

Jep. Bekenne mich schuldig im Sinne der Anklage.

Ich will hier im joy kein langatmiges rumgemaile. Entweder es paßt und man ist neugierig, dann trifft man sich zügig auf ein Pils, Cafe oder was weiß ....
und sollte man weiter weg wohnen dann trifft man sich im Club.

und da beginnt dann für mich das flirten.

Hir im Joy kläre ich nur ab ob flirten in der Realität eine Option sein könnte....

Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel....manchmal ist es halt so und ein date zögert sich raus....dann kann sich manchmal ein längerere Schreibkontakt einstellen.

Kirk ende

das ist ja auch legitim. Ich habe auch keine Lust, endlos zu tippen. Und noch nicht mal wirklich zu wissen, wer wirklich am anderen Ende ist...

Vielleicht ist der Club das Problem? Denn er macht gleich das erste Treffen potentiell sexlastig?

finde ich für ein erstes Treffen immer noch angemessen und praktisch, da so jeder
eine für beide gesichtswahrende Rückzugsmöglichkeit hat. Bei größeren Entfernungen
bietet sich gegenseitiges entgegenkommen an.

Ein Club ist schon ein "spezieller" Ort und wenn er nicht für beide neu ist, ist
er auch nicht neutral.
Das finde ich ungünstig.

Bei beiderseits positiver Überraschung bleibt ja die Ortsverlagerungsoption.

Treffen die über eine Erotikplattform angebandelt werden sind doch nicht fern der Erotik oder?

Ich bin hier schon richtig im Joy? Und nicht bei der katholischen Landjugend?

Ich finde dies ja das entspannte am Joy. Jede/r weiß was hier abgeht, wir haben Profile in denen manche angeben daß sie auf Gangbang und wasweißich stehen.....also wenn im Profil nicht explizit gegenteiliges steht , dann gehe ich davon aus daß sich die Dame mit mir treffen möchte weil sie sich bei gegenseitigem Gefallen Sex mit mir wünscht.

Und so sehr lag ich mit dieser Annahme bisher nicht daneben

Kirk ende

Es ist also doch möglich: Es hat mit einem Match angefangen, dann die Frage darauf warum ER uns gematcht hat. Die Antwort kam schnell, sehr nett in vollen Sätzen geschrieben. Jede neue Email, war persönlicher, angenehm zu lesen, forsch aber nicht zu viel, lustig, spannend, unterhalstsam und persönlich. ER hat uns nicht sofort seinen Schwanzbild hingeklebt, sondern erst nachdem wir viel viel miteinander geschrieben und ausdrücklich ihn dazu aufgefordert hatten.
Beim ersten Treffen hat sich dann alles bestätigt, was wir im Vorfeld schon geahnt hatten, eine kleine Blume für die Dame, eine legere und flotte Unterhaltung, gute Manieren und trotzdem hat ER mit dem Körper kommuniziert und sie auf eine angenehme Art angebaggert - alles was wir wollten!!
Es ist also doch möglich!!

Wir hatten hier im Forum eine Dame angeschrieben, Profil nett geschrieben, relativ passend zu unseren Vorstellungen, Bild sehr einladend. Wir hatten das Glück, dass sie noch eine Antwort zurückschrieb. Schnell war klar, dass wir uns zusammen, zu dritt, treffen wollen. Wir haben eine Whats app-Gruppe eingerichtet und "vogue la galère".

Dass wir nicht sofort eine Antwort an unsere Nachrichten bekommen haben, war kein Problem: Nicht jeder steht jeder Zeit zur Verfügung.
Ihre Antworten waren kurz, manchmal auch nicht passend zu der Frage, sie stellte keine Frage zu uns und beantwortete unsere nicht. Date liess auf sich warten: Kein Problem - nicht jeder steht jeder Zeit zur Verfügung, wir wissen's ja.

Irgendwann habe ich einfach die Frage gestellt, warum sie so wenig schrieb und so wenig von sich gab. Die Antwort: "es wäre nicht sinnvoll zu schreiben, wenn man sich dann [beim Treffen] nicht gefällt."

ist für mich dann auch ein Grund, daß Flirtlust gar nicht erst aufkommt.
Warum sollte jemand, der nicht bereit ist Zeit darauf zu verwenden, auf
Fragen und Gedanken einzugehen, noch mehr Zeit für ein Treffen
opfern?
Und was sollte mich überhaupt neugierig auf ein Treffen machen
(Profile sind geduldig.)?

Eine gewisse Bereitschaft sich zu öffnen ist sicher nötig, damit ein interessanter
Gedankenaustausch überhaupt möglich ist. Aber Offenheit ist ja auch eine
Voraussetzung damit ein Treffen gelingen kann.

Mein Weg ist umgekehrt:
Mit dem Gedankenaustausch per CM und Tel. entsteht Vertrauen, so daß immer
mehr Themen möglich werden. Ein Interesse an einer persönlichen Begegnung
ergiebt sich dann quasi von selbst.
Die Chemie kann natürlich trotzdem nicht passen, so daß sich nicht alle Wünsche
erfüllen, aber eine interessante Begegnung wird es so allemal und somit das
Treffen auch kein totaler Fehlschlag.

liegt es uns Menschen einfach nicht, eine virtuelle Beschreibung anzuflirten? Vielleicht sind wir da eher auf Persönliches angewiesen?

Weil wir das seit Jahrtausenden kennen?

entwickelt sich auch per Brief/ Mail/ Telefon.
Die Unsicherheit, ob der berühmte Funke überspringt, bleibt bis zur persönlichen
Begegnung und für Sex oder gar Liebe ist der natürlich Vorraussetzung.
Aber beim klassischen Flirt gibt es ja auch einen Unsicherheitsfaktor:
Wer hat nicht schon einen ONS erlebt, bei dem er/sie nicht hinterher dachte,
daß man sich dies hätte auch sparen können?

dass die virtuelle Schwelle einen spannenden Flirt verhindert.

Aber- die Virtualität kann einen Flirt auch stärken!
Wenn die mails locker von der Tastatur gehen, man/frau sich treffen, sich die Bälle zuwerfen, gemeinsame Wege und Interesen entdecken..............dann kann das soooo spannend werden!
Und die Leichtigkeit, die ist so unglaublich wichtig beim flirten! Das muss alles so ganz locker und neu-gierig machend geschehen.
Jegliche "Mühe" hindert da.

Und diese Mühe scheint wohl aus irgendeinem Grund in Eurem Mailkontakt aufgetreten zu sein @*******lous
Warum sonst hätte die Mailpartnerin so ausweichend reagieren sollen nachdem sie ja wohl vorher ihr Interesse bekundet hat........

Nicht auf Fragen zu antworten, immer eher allgemein zu bleiben.............das zeugt eher von Rückzug. Ziemlich schnell.

Ein schöner Flirt...........das ist so etwas leichtes. Stimmiges. Anregendes. Neu-gierig und Lustmachendes!
Auf keine Fall etwas auf "Verpflichtung" ausgerichtetes.

.............ja gell, da staunst Du:-)

Zu einer Übereinstimmung gehört so viel mehr als nur ein paar Zeilen oder eine Stimme - obwohl ich auch da schon zuverlässig ausgesiebt habe...........

Sich sehen, riechen, miteinander wohlfühlen im direkten Kontakt, sich anfassen wollen.....damit da mehr entstehen kann und vielleicht wird.

Aber in dem beschriebenen Szenario kam's ja gar nciht so weit.
Da wurde der Kontakt ja schon in der eher schriftlichen Phase abgeblockt wenn ich das richtig verstanden habe.

Ein Flirt aber, ein so wunderbarer, sich gegenseitig anregender Kontakt, der baut auf gegenseitige Schwingungen auf, die gerade, just in diesem Moment stimmig sind mit dem Gegenüber!
Er ist leicht und schwingend. Befruchtet, hellt die Stimmung auf und verdrängt den Alltagsfrust. Er macht neu-gierig aufeinander, stimmt aufeinander ein, macht fröhlich.

Und er tut einfach gut! Auch wenn bei der realen Begegnung das Gedanken- und Gefühlskonstrukt zusammenbricht:-)

Virtueller und realer Flirt sind also doch noch unterschiedlich - und das ist auch gut so!
Wenn's denn erst mal so weit kommt:-)

Ich habe gestern ein Profil einer jungen Dame angeklickt. Es war relativ kurz gehalten, aber ich fand das, was sie schrieb interessant. Ich war versucht eine Mail zu schreiben, was ich aber dann doch nicht getan habe: Ich fand den Winkel nicht, wie ich die Dame ansprechen sollte. (bei 160 emails am Tag, wie sie mir bestätigt hat, sollte ich sehr inspiriert werden, wenn ich ihre Aufmerksamkeit bekommen möchte-) Zunächst klickte ich auf die kleine Sonne, speicherte das Profil und dachte, dass ich ein anderes Mal versuchen würde.
Kurz darauf wurden wir von der Dame gematscht und fanden uns wir im Chatroom wieder: Wir haben 3 Stunden gechattet, bis ich das Haus verlassen musste. Es waren 3 Stunden, ernsthafter Austausch, heisses Kopfkino, Komplimente und Aufmerksamkeit, Neugier und Respekt. Ich war der Meinung, es passiert gerade etwas besonders, weil wir neugierig auf einander waren. Sie sogar mehr als ich, vielleicht.
Heute hat sich meine Frau im Chatroom mit der Dame auch getroffen und ausgetauscht. Sie berichtet ähnlich über ihr Gespräch: Es war entspannt, lustig, dreckig, höfflich, aufmerksam, neugierig, interessant.
Jetzt sind wir für nächste Wohe verabredet. Wir haben ein gutes Gefühl. Aber auch wenn es nach unserem Date nichts anders werden sollte, als ein netter Abend, können wir uns dafür bedanken, dass wir ein gutes Gespräh geführt haben, das was ich Flirt nennen würde...

Geht es hier eigentlich noch darum, das Thema "flirten" global unter verschiedenen Gesichtspunkten zu diskutieren oder wollt ihr nun nach jedem Wochenende mit einem Bericht aus euren (miss)gelungenen Erfahrungen erfreuen?

Dann kann ich mich nämlich entscheiden, ob ich hier noch weiter mitlesen möchte