Direkte Demokratie
Die Volksabstimmung zu S21 in Ba -Wü (an der ich teilgenommen habe)
hat mir jede Illusion zu deren Möglichkeiten bei komplexen Sachverhalten
genommen.
Bei grundsätzlichen Ja/Nein -Fragen sind die letzlichen Konseqenzen
auch für Fachleute kaum absehbar, weshalb ich dies etwas anders sehe.
Hier entsteht jedoch ein anderes Problem -dazu ein (fiktives) Beispiel:
Hätten die Deutschen über die Einführung des Euro abgestimmt,
wäre dies keine nationale Angelegenheit gewesen, denn sie hätten
gleichzeitig über die Währungsunion insgesamt abgestimmt, da diese
ohne D nicht stattgefunden hätte (bzw. schnell kollabiert wäre).
Deshalb ist das Schweizer Modell nicht auf D übertragbar.
Parlamentarische Demokratie
bedarf Reformen, wenn sie von -ich nenne es mal Fehlfunktionen -befreit
werden soll.
Die Piraten waren nach meinem Verständnis ein Versuch, deren Scheitern
(zumindest vorerst) die Schwierigkeit diese Unterfangens gezeigt hat.
Entscheidungen werden (für mich) zunehmend nach Politverstand
(= Machterhalt) und nicht nach Sachverstand gefällt.
Die Mehrheit der Bundesbürger hatte keine Wahl bei der Provinzpartei (CSU),
und bei der unsäglichen Maut wohl auch nicht...
Wer jetzt nach Ulm über die B10 kommt, wird mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung 70km/h "begrüßt", die Begründung steht
drunter "Luftreinhaltung"...
Als noch ein gravierendes Beispiel mag die Berechnung der Arbeitslosenquote
genügen...
Wir haben ja auch schon über den Ukraine -Konflikt und Freihandelsabkommen
diskutiert -wie paßt der Umgang mit diesen Problemen zur Demokratie?
Wahlbetrug war ein Auslöser für die Proteste damals vor 25J. in der DDR,
heute verzichten dort 50% auf ihr Wahlrecht...
Ich sehe einen Reformstau, aber eine Lösung habe ich nicht.