Gleichwertigkeit ...
Ein sehr interessantes Thema... da gibt es noch viel zu tun. Ein höherer Bildungsgrad ist gewiß Voraussetzung für ein Denken in Gleichwertigkeit, traditionelle Erziehung bringt dieses Verständnis nicht wirklich mit. Wobei der höhere Bildungsgrad unabhängig ist vom akademischem Abschluß.
Es braucht auch viel mehr Frauen, die sich trauen, sich für männertypische Berufe zu interessieren und diesen Interessen nach zu gehen bis hin zu beruflicher Wahl derselben, ob praktisch oder akademisch, ich meine, das kann man auf beide Bereiche beziehen. Und genauso Männer, die sich für soziale oder typische Frauenberufe engagieren...
Lernen Kinder nicht am deutlichsten durch das, was die Eltern ihnen vorleben und so als Beispiel ihnen mit geben? Gleichwertige Erziehungssituation hat jede/r Dritte in Deutschland nicht, weil er allein erzieht und meist mit Widerständen kämpft über Jahre. Mein Streben war, meinen drei Kindern trotz sehr vielen Jahren allein Erziehens die bestmögliche Schulbildung zu ermöglichen, eigene Ziele zu haben und diesen nach zu gehen und dies meinen Kinder nahe zu bringen. Die Jüngste hat es geschafft, ihren akademischen Lieblingsberuf direkt in der technischen Entwicklung zu erreichen und hat jetzt das Glück, gleich wie männliche Kollegen bezahlt zu werden. In ihrem ersten Job erhielt sie nur ein gekürztes Frauengehalt. Dennoch ist es nicht immer einfach und vor allem auch in der Männerwelt ungewohnt, daß eine Frau ebenbürtig mit im Team arbeitet. Und es ist immer notwendig, die eigenen Rechte einzufordern - leider, und an dem WIE man diese einfordert müssen die Frauen klug und weise arbeiten.
Nicht jede Herkunftsfamilie unterstützt best mögliche oder akademische Bildung gerade bei Frauen und es ist sehr beschwerlich, dies in späteren Jahren nach zu holen, der Preis dafür ist sehr hoch und man kämpft auch da mit den nicht vorhandenen gleichen Chancen.
Ist nicht eher die Lebenseinstellung das, was Kinder veranlaßt, Gleichwertigkeit in allen Bereichen bis hin zur Familie zu leben und auch einzufordern??
Zwischen Eltern und Kindern im Dialog leben, Selbstverantwortung zu fördern und heraus zu fordern, Wege in die Eigenverantwortlichkeit zu ermöglichen und zu begleiten, und nicht die Sänfte hinzuhalten... das ist doch Aufgabe der Gesellschaft und genauer gesagt, der kleinsten Zelle dieser, also der Familie (Teilfamilie inklusive).
Die Weiterführung, dies in Veränderungen für gleichwertige Familiengestaltung umsetzen zu können, bedeutet, sich für Politik in Wirtschaft und Gesellschaft zu engagieren. Das ist immer noch ungewöhnlich und nicht selbstverständlich.
Und wenn ich genau hinschaue, wieviele Wirtschaftsleute im Bundestag drin sitzen, sind das doch nur 3 oder 4 Unternehmer, soweit ich weiß, die ein eigenes Unternehmen führen...alle anderen kennen diese Thematik vermutlich zu wenig.
Ein Armutszeugnis für unsere Gesellschaft. Ein Patentrezept zur Veränderung habe ich leider auch noch nicht.
Niemand von uns Frauen will eine Quotenfrau sein oder werden - dennoch glaube ich, nur mit der Zwangsquote wird sich die Wirtschaftsführung weiblicher und damit gleichwertiger gestalten. Auch wenn uns Frauen dieser Weg gar nicht gefällt.