Unwirklich eine „Glosse“ von Hannah Bethke
Nach heutigen wissenschaftlichen Wissenstand weiß man, dass ein Stoffwechsel für das Leben notwendig ist und dass das Leben über den Stoffwechsel definiert wird! Und wir wissen, wenn ein Organismus tot ist diese (normalerwiese) unwiederbringlich (dieser Zustand ist „normalerwiese“ nicht umkehrbar).
Wenn allerdings einem Bärtierchen Feuchtigkeit entzogen wird, also dieses Bärtierchen kein Stoffwechsel mehr aufweist, demnach im biologischen Sinne eigentlich tot sein müßte, aber dennoch nicht tot ist (da es sonst nicht wieder lebendig werden würde sobald das Tierchen wieder über das notwendige Feuchtigkeitsniveau verfügt), dann ist der Wissenschaftler mit der Problematik konfrontiert, dass die Definition des Todes für das Bärtierchen hier, in diesem Fall, keine Anwendung findet.
Und um diese Problematik (tot oder doch nicht tot oder = ?) zu umgehen und damit tagtäglich arbeiten zu können, haben die Wissenschaftler diesen „Überdauerungszustand“ neu definiert!
Somit wurde eine "Lücke" mit Hilfe einer neuen Definition geschlossen (es wurde ein neuer Begriff kreiert = Kryptobiose).
Und warum wurde dieser Begriff definiert?
Weil der "Tod" der Bärtierchen halt nicht endgültig ist und somit die Bärtierchen nicht tot sind!
Und die Bärtierchen mit ein bißchen Nährlösung wieder zum Leben erwachen.
Wie lange dieser Zustand (der "geborgte Tod" der Bärtierchen) andauern kann wissen die Wissenschaftler nicht!
Die Mechanismen (die hierfür verantwortlich sind), dass die Tierchen in einem solchen Zustand sein können sind bis dato UNGERKLÄRT. Allerdings weiß man, dass alle Zellen dieser Tiere diese Fähigkeit besitzen.
Also, da die Definition von tot bzw. lebendig hier keine Anwendung fand und keiner tot oder lebendig neu definieren wollte wurde der Begriff der Kryptobiose geprägt, welcher diesen Zustand beschreibt!
Wie die Bärtierchen sich in einen solchen Zustand "versetzen" können wissen die Wissenschaftler nicht wirklich und schon gar nicht wie diese "Fähigkeit" eventuell auf den Menschen übertragbar sein könnte.
(Wer hat sich nicht schon einmal gewünscht in schwierigen Zeiten einfach einmal in einen Zustand des "Scheintodes" versetzt zu werden, in diesem Zustand nicht zu altern und nach Bedarf wieder "zum Leben erweckt" zu werden?)
D. h. also, dass die Wissenschaftler mit Denkmodellen, Theorien arbeiten, welche "die Realität" / Umwelt / Sachverhalte erklären (sollen).
Wenn sie dann auf Ausnahmen stoßen, welche nicht in dieses, das bisherige Denkmodell paßt, wird diese Wissenslücke einfach "überbrückt" indem, entweder eine Ausnahme definiert wird oder eine "theoretische Komponente" dem Denkmodell hinzugefügt wird, so dass die Theorie wieder eine allgemeine Gültigkeit, in Bezugnahme auf einen bestimmten Sachverhalt, hat.
Und genau diese "Problematik" wird von Hannah Bethke in ihrer "Glosse": "UNWIRKLICH" angesprochen denn sie schreibt:
Faktisch ist das, was wir dazu erklären. Oder? Das müsste dann selbst für die Welt der wissenschaftlichen Beweise gelten, die Eindeutigkeit nur insoweit erlaubt, als wir sie einmal für eindeutig erklärt haben.
Und so gehört das mathematische Gesetz, dass eins plus eins zwei ist, zu den als unumstößlich erklärten Fakten unseres Seins, deren es in der Welt der Naturwissenschaften viele gibt (freilich nur so lange, bis sie falsifiziert und durch neue ersetzt werden).
Des Weiteren stellt sie auch die Frage:
Gibt es eine Realität jenseits unserer Wahrnehmung?
Und so könnte die Gegenfrage der Verfechter des RK'S lauten:
„Wie sollen wir das beurteilen, wenn es für das Individuum nur eine "subjektive Wirklichkeit" gibt?“
Oder anders bildhaft dargestellt:
Wenn Wasser mit einem Behälter aus einem Fluß entnommen wurde und sozusagen durch die Entnahme mit einem Gefäß "kontaminiert" wurde, ist dieses Wasser dann noch das "gleiche" Wasser wie im Fluß?
Um dies beurteilen zu können, müßte verglichen werden. Da es sich allerdings bei dem Fluß um ein fließendes Gewässer handelt ist ein Vergleich nicht möglich.
Zur Vertiefung dieser Thematik hier noch einmal:
(Ab):
Philosophie: Die kreierte Realität? Nutzen?
(bis):
Philosophie: Die kreierte Realität? Nutzen?
Unter diesen Gesichtspunkten ist nichts eindeutig bewiesen. Es existieren nur Theorien und Denkmodelle, welche für die Erklärung eines bestimmten Sachverhaltes „viabel“ sind!
Aufgrund dessen könnte man dann natürlich auch die Theorie vertreten - wie Herr Tom Campbell - dass die „Realität“ nur virtuell sei, da hierauf (in seinem „Denkmodell“ / seiner Theorie) genügend Indikatoren darauf hinweisen!
Zudem kommen viele Wissenschaftler zu unterschiedlichen Ergebnissen!
Befragt man einen Physiker über die Entstehung des Alls wird die Antwort anders ausfallen als, wenn man einen Relligionswissenschafter oder einen Philosophen befragen würde.
Aber auch untereinander kommen „Wissenschaftler“ zu unterschiedlichen Ergebnissen!
Beispiel:
Cholesterinwerte welche in den 1950er noch unbedenklich für den Menschen waren (gemäß Auskunft der Ärzte) ist ein solcher Wert heute eventuell schon bedenklich! Der Grund hierfür ist, dass der Wert herabgesetzt wurde.
Dies bedeutet entweder, dass das Wissen von damals heute überholt ist oder, dass aufgrund bestimmter Interessen (in diesem Beispiel der Pharmaindustrie) dieser Wert einfach willkürlich verändert wurde! „Lustigerweise“ ist auch heutzutage ein und derselbe Wert, nach Ansicht des einen Arztes bedenklich und für einen anderen Arzt ist dieser Wert unbedenklich)!
Fazit:
Mit der sogenannten objektiven Wahrheit oder mit der sogenannten „objektiven Realität“ ist das so eine Sache! Es gibt sie nicht! Denn beides ist immer subjektiv!
Wahr ist für das Individuum das was es (das Individuum) als wahr akzeptiert! Und die sogenannte „objektive Realität“ ist für das Individuum nur die „subjektive Wirklichkeit“! Denn die Reize, welche das Individuum bezüglich seiner „Außenwelt“ aufnimmt, werden vom Gehirn verarbeitet und es werden hieraus Informationen „konstruiert“.
Auf unterhaltsame Weise diese Thematik angesprochen:
Demnach sollte man sich genau überlegen wann wir etwas als sogenannte Fakten oder als generell falsch bezeichnen wollen! Meines Erachtens war dies auch die Absicht, welche Hannah Bethke in ihrer „Glosse“: „Unwirklich“ verfolgte – den Leser zu animieren hierüber vielleicht noch einmal nachzudenken bevor er/sie/es etwas „bewertet“!