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Todesstrafe

**********y2012 Paar
71 Beiträge
Todesstrafe !
Hal9000
Habe in der DDR gelebt und im Königreich Marocco gearbeitet. Habe also meine Erfahrungen.
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Schön.

Und das bedeutet ?

Der Hinweis auf Diktaturen kam im Zusammenhang mit der Demokratie-Schelte. Und der Todesstrafe.

Und nun habe ich total den Zusammenhang verloren ... wovon reden wir hier eigentlich ?
@Katharina57 et al:
Ich habe beim Lesen Eurer Beiträge mal schnell folgende Theorie entwickelt: Überall, wo die Religion eine überragende Rolle spielt (bis hin zum Fehlen der Säkularisation), gibt es nicht nur die Todesstrafe sondern auch weitere massive Eingriffe in die persönliche Freiheit des Einzelnen, insbesondere in die Rechte von Frauen (wobei ich gar keine Feministin bin!).
So bin ich als Atheistin im Nahherein sehr froh, nicht in die USA ausgewandert zu sein, wie ich es einmal vor vielen Jahren vorhatte....
Der große gesellschaftliche Einfluß der Religion hat in den USA ja seine Wurzeln in den Einwanderern, die sich der Aufklärung und damit verbundenen Demokratiebestrebungen in Europa entziehen wollten.
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Bisschen vereinfachend, finde ich. Als ob Atheisten keine Eingriffe in die Rechte von Frauen vornehmen würden.

Die USA sind ein säkularer Staat, es gibt dort mehr Trennung von Staat und Kirche als bei uns (es gibt z.B. keinen Religionsunterricht in den Schulen, kein Einziehen von Kirchensteuer durch den Staat, Weihnachten ist der einzige öffentliche Feiertag mit christlichen Wurzeln...). Die Religionsfreiheit und Trennung von Staat und Kirche sind im Ersten Verfassungszusatz festgeschrieben.

Andererseits gibt es natürlich Menschen, die christlich geprägt sind, alle möglichen christlichen Konfessionen auch in der Politik, auf den Geldscheinen steht seit 1955 "In God We Trust" und heftige öffentliche Diskussionen über die Grenzen dieser Trennung sind durchaus nicht selten. Heftig auf beiden Seiten - in den USA herrscht nämlich auch Meinungsfreiheit.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Religion und Todesstrafe
Ich bin zwar kein Historiker, aber ich gehe davon aus, dass die Todesstrafe in früheren Zeiten praktisch überall ausgeübt wurde, ganz unabhängig von der jeweiligen Religion. Es war einfach die Bestrafung nach dem Vergeltungsprinzip, das sowohl in bei Naturvölkern als auch bei fast allen Kulturvölkern gang und gäbe war. Allerdings trifft es zu, dass sie oft auch in der Religion ihren Platz hatte und religiös begründet wurde (und immer noch wird, etwa im Islam oder im Judentum)

Die Eindämmung der kirchlichen Macht durch Säkularisation etwa bei der französischen oder der russischen Revolution hat nicht zu einer Abschaffung sondern eher zu einer Zunahme der Todesstrafe geführt.

Wenn man die Verbreitung der Todesstrafe http://de.wikipedia.org/wiki/Todesstrafe mal auf die Religionen hin untersucht, dass fällt doch auf, dass es vorwiegend christlich geprägte Staaten sind, die die Todesstrafe abgeschafft oder stark eingeschränkt haben, während sie bei Moslems, Hindus und Buddhisten immer noch praktiziert wird.

Zwei Ausnahmen fallen mir auf: Die USA und die Türkei. Die USA ist das einzige bedeutende christliche Land, das zur "roten Zone" gehört. Meiner Meinung nach liegt das daran, dass das amerikanische Christentum stark allttestamentlich-jüdisch geprägt ist ( "Auge um Auge, Zahn um Zahn").
Dass die Türkei als einzigens bedeutendes muslimisches Land die Todesstrafe abgeschafft hat, war vermutlich nur ein Zugeständnis für den erstrebten EU-Beitritt. Außerdem würde es mich nicht wundern, wenn Herr Erdogan sie wieder einführen würde - er denkt ja gelegentlich laut darüber nach.

Deshalb möchte ich hier eine andere These aufstellen: Die Abschaffung der Todesstrafe hat seine Wurzeln in einem aufgeklärten christlich geprägten Humanismus. Die Abkehr vom Vergeltungsprinzip ist für mich eine zentrale Botschaft eine aufgeklärten, vom alttestamentlichen Ballast und kirchlichem Machtstreben befreiten Christentums und einer der wenigen Prinzipien, die es von anderen Religionen unterscheidet.
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Die Abschaffung der Todesstrafe hat ihre Wurzeln im Humanismus und der Aufklärung im 18. Jahrhundert, da stimme ich Dir zu.

Wenn man den Wiki-Artikel, aus dem die Karte stammt, liest, dann merkt man, dass eine auf Gesetzen/Regeln basierende Todesstrafe eigentlich ein Fortschritt gegenüber der "privaten" Blutrache war.

Die Entwicklung ging seitdem schrittweise weiter und die Frage der Todesstrafe ist auch bei den Aufklärern nicht unumstritten.

Wenn ich genau hinschaue, geht es auch nicht um Religion, sondern um staatliche Macht . Mit Luthers Idee von Gottes ultimativen Gnadenurteil für alle Menschen z.B. war auch eine Reform des Strafrechts denkbar, aber die lutherischen Reichsstände erlaubten weiterhin die Todesstrafe und führten sie auch durch.

Die weltweite Ächtung der Todesstrafe ist eigentlich eine ziemlich neue Sache, sie liegt in der Erklärung der Menschenrechte nach dem Zweiten Weltkrieg.

Ich würde also die Religion da rausnehmen. Im Grunde ist jede Religion auch eine Spiegelung der Gesellschaft, in der sie entstanden ist. Die Kunst liegt in der Interpretation der damals gültigen Regeln für neue Umstände.

Oder auch nicht, wie man in einigen Staaten der USA sieht. In denen auch Christen gegen die Todesstrafe demonstrieren.

Der Wunsch, vor Gewaltverbrechen geschützt zu werden, ist im Übrigen sicher auch in unserer Bevölkerung nicht völlig verschwunden. Man versuche mal eine Umfrage nach einem terroristischen Anschlag oder dem gewaltsamen Tod eines Kindes ...
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.689 Beiträge
Gruppen-Mod 
Bevor wir wieder die gängigen Vorurteile gegenüber dem Islam
kolportieren und perpetuieren bitte ich interessierte Historiker- und Innen jenseits der Hysterik-Historik bitte dieses Interview mit einem renommierten Islamwissenschaftler über das Verhältnis von Religion (insbesondere dem Islam) zur Aufklärung durchzulesen und damit hier aufgestellte - imho unhaltbare - Hypothesen zu überprüfen und zu überdenken

http://www.damals.de/de/16/W … 6891&cp=1&action=showDetails

ebenso wie in der Korankritik DER bekanntesten deutschen Orientalistin und Islamwissenschaftlerin, mit der ich drei Jahre zusammengearbeitet habe

http://www.migazin.de/2013/1 … ehauptung-islam-aufklaerung/

*danke*
beautyinderhoffnungdassdieWiderlegungnichtgelöschtwirdundderblödfugstehenbleibt
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Ich glaube, es geht nicht nur um den Islam, sondern im Besonderen um "das" Christentum der USA, was es aber nicht gibt. Es gibt sehr viele irgendwie sich dem Christentum angehörig fühlende Gruppen und die größte christliche Gruppe ist der Katholizismus.

Es ist nicht die Religion, es sind die Menschen.

*my2cents*
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Praxis, Theorie und Vorurteile
Ich habe den Islam ins Spiel gebracht, weil von http://www.joyclub.de/my/2609622.felina2013.html die These aufgestellt wurde, dass Religionen grundsätzlich die Todesstrafe fördern.

Ein Blick auf die Karte zeigt dann ganz signifikant, dass sich die strafrechtliche Praxis zwischen muslimisch und christlich geprägten Staaten deutlich unterscheidet (mit den erwähnten Ausnahmen).
Dass fortschrittliche islamische Religionswissenschaftler ganz andere Gedanken dazu entwickeln und zur Ansicht gelangen, dass man den Koran auch anderes interpretieren kann, ist eine andere Sache. Ich selbst kenne den Koran und die islamische Rechtssprechung kaum und bin deshalb auf Internet-Recherche anngewiesen. Wenn ich dann bei Wikipedia folgende Aussage finde

Apostasie, im Islam Ridda oder Irtidad genannt (arabisch ‏ردة‎, DMG ridda, ‏ارتداد‎, DMG irtidād), bezeichnet den „Abfall vom Islam“; der Abtrünnige selbst wird Murtadd (arabisch ‏مرتد‎) genannt. Auf Grundlage von Hadithen und Idschmāʿ ist die Apostasie islamrechtlich mit der Todesstrafe zu ahnden, obwohl der Koran selbst keine Strafe im Diesseits vorsieht.[1]
und dann sehe, dass islamische Fundamentalisten das in die Tat umsetzen, dann gibt mir das schon zu denken. Mit Vorurteilen hat das nichts zu tun.

Beim Christentum fühle ich mich da etwas kompetenter. In den Evangelien finden sich klare und für die damalige Zeit absolut revolutionäre Aussagen gegen die Todesstrafe , etwa bei Johannes 8,7 ("Wer von euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein")

Dass mit Absegnung des Christentums trotzdem massenhaft von staatlicher Seite getötet wurde und in den USA immer noch wird, haben wir, wie viele andere bedenkliche Entwicklungen erst Paulus zu verdanken: „Die Obrigkeit trägt das Schwert nicht umsonst, sie ist Gottes Dienerin und vollzieht das Strafgericht an denen, die Böses tun“ (Römer 13,4).
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.689 Beiträge
Gruppen-Mod 
auch auf die Gefahr hin
dass es gelöscht wird, weil dieses Thema ja hier indiziert wird
****imu:
Dass fortschrittliche islamische Religionswissenschaftler ganz andere Gedanken dazu entwickeln und zur Ansicht gelangen, dass man den Koran auch anderes interpretieren kann, ist eine andere Sache. Ich selbst kenne den Koran und die islamische Rechtssprechung kaum und bin deshalb auf Internet-Recherche anngewiesen. Wenn ich dann bei Wikipedia folgende Aussage finde

Apostasie, im Islam Ridda oder Irtidad genannt (arabisch ‏ردة‎, DMG ridda, ‏ارتداد‎, DMG irtidād), bezeichnet den „Abfall vom Islam“; der Abtrünnige selbst wird Murtadd (arabisch ‏مرتد‎) genannt. Auf Grundlage von Hadithen und Idschmāʿ ist die Apostasie islamrechtlich mit der Todesstrafe zu ahnden, obwohl der Koran selbst keine Strafe im Diesseits vorsieht.[1]
und dann sehe, dass islamische Fundamentalisten das in die Tat umsetzen, dann gibt mir das schon zu denken. Mit Vorurteilen har das nichts zu tun.

wann werden "gut"meinende und "gut"gläubige Menschen endlich lernen zwischen der Praxis der von fundamentalistischen! Extremisten ausgeübten Definition zum Islam und zur Scharia und dem Gehalt der Religion zu unterscheiden?

Merke: der Islam ist eine Religion, die im 7. nachchristlichen Jahrhundert auf den Grundlagen der Bibel und Tora aus dem damals existierenden christlichen und jüdischen ähnlich denkendem Umfeld entstand und im Vergleich zu der Stammesreligion der dort lebenden Beduinenstämme Fortschritte brachte!

Eine Religion, deren fortschrittliche Denker - die niemand so einem modernen Diskurs gemäß "uminterpretieren" muss - die großen griechischen Philosophen übersetzt und deren Standardwerke weiter entwickelt haben und es überhaupt erst über das finstere europäische christliche Mittelalter in die Neuzeit gerettet haben. (sh. auch Tradition in Spanien zur Blütezeit des Islam dort)

Die Scharia ist eine auf der Basis des Koran entwickelte Rechtstradition

Der Begriff Scharia bezeichnet das islamische Recht; es enthält die Gesamtheit der Gesetze, die in einer islamischen Gesellschaft zu beachten und erfüllen sind. „Die Scharia basiert auf dem Koran und auf der sich ab der Mitte des 7. Jahrhunderts herausbildenden Überlieferung vom normsetzenden Reden und Handeln Mohammeds“ (Tilman Nagel[2]). Dabei ist die Scharia keine fixierte Gesetzessammlung (wie etwa deutsche Gesetzestexte im Bürgerlichen Gesetzbuch oder im Strafgesetzbuch), sondern eine Methode und Methodologie der Rechtsschöpfung.[3]

http://de.wikipedia.org/wiki/Scharia

die nicht so angewendet werden muss und nicht in allen muslimischen Staaten verbindliche Rechtspraxis ist und in den fortschrittlichen muslimischen Staaten auch nicht ist.

Unter Fiqh versteht man dagegen die Gesetzeswissenschaft im Islam, deren Gegenstand die Scharia ist. Es entspricht der iuris prudentia (Rechtswissenschaft) der Römer und erstreckt sich auf alle Beziehungen des religiösen, bürgerlichen und staatlichen Lebens im Islam. Die religiösen Gesetze werden in den Büchern des Fiqh dargelegt und erörtert. Ein in europäischem Sinne festgelegtes „Familienrecht“, „Erbrecht“, „Strafrecht“ - oder andere - kennt das islamische Rechtssystem nicht. Ihre Darstellung ist den Rechtsschulen in ihren Fiqh-Büchern, mit teilweise deutlich kontroversen Rechtsauffassungen, vorbehalten.

Der Unterschied zwischen Scharia und Fiqh ist wesentlich. Scharia ist göttliches Recht, offenbart in Koran und Sunna, in den Grundzügen und als Werteordnung gültig für alle Zeiten und Orte. Hingegen ist das Rechtssystem Fiqh, das aus der Scharia abgeleitet wird, menschlich und daher veränderlich und bietet Spielraum für Kontroversen. Fiqh ist kein starres Rechtssystem, das unwandelbar alle Zeiten überlebt hat und an allen Orten gültig ist. Islamwissenschaftler, Arabisten und Ethnologen (beispielsweise Gudrun Krämer[5], Thomas Bauer[6], Ingrid Thurner[7]) betonen immer wieder, dass Meinungspluralismus keineswegs in Widerspruch zur Scharia stehe.
a.a.O.

Der Islamismus [sic!] im Denken der IS, der Muslimbrüderschaft vor allem in Ägypten, der Wahhabiten im vom Westen! unterstützten! Saudiarabien und im politischen Extremismus ist eine politische Denkrichtung, die Anfang des 20. Jahrhunderts vor allem durch das Denken Saiyid Qutbs in Ägypten und dessen Weiterentwicklung im islamistischen Denken beeinflusst und in Abgrenzung zum als nationalistisch und damals (teilweise auch heute) imperialistisch empfundenen Machtdenken der und gegen die Besatzung der westlichen Großmächte entstanden ist ...

WER das nicht verstanden hat, sollte erst mal die Historie lesen, studieren und verstehen, bevor er Wikipedia liest und Auszüge zitiert und als allgemeingültig hinstellt für eine ganze Religion, ohne auch nur das Basiswissen zu haben

oder nur über Fragen vermeintlich kundig daherreden und diskutieren, zu denen er ballast-bares Wissen hat und kom_potent IST und nicht glaubt, e zu sein

und in dem Zusammenhang hätte ich auch gerne eine wahrheitsgemäße Auskunft darüber, ob in der kurzen Zeit, die zwischen meinem vorletzten und dem Antwortbeitrag verging, von mwalimu überhaupt die von mir verlinkten Texte gelesen UND verstanden wurden oder, ob mann reflexartig gesagt hat: Was interessieren mich die Erkenntnisse von Fachwissenschaftlern, wenn wikipedia und ich das besser wissen und natürlich gar keine vor-urteile ohne Wissenshintergrund haben

*danke*
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Dass der Islam zur europäischen Kulturgeschichte einen bedeutenden Beitrag geleistet hat und in in früheren Zeiten den damaligen Europäern kulturell überlegen war, ist für mich ohne Zweifel. Das ist aber Vergangenheit.
Dass Islamismus und Islam zwei Paar Stiefel sind, ist mir ebenfalls klar, Christentum und Inquisition sind schließlich auch nicht ein und dasselbe.

Für die Gegenwart fällt mir aber beim Begriff "fortschrittliche muslimische Staaten" nicht besonders viel ein - besonders im Hinblick auf die Todesstrafe. Ganz spontan habe ich da mal an das relativ demokratische Indonesien gedacht, aber ausgerechnet dort sollen übermorgen zehn Drogenschmuggler hingerichtet werden.

Aber das soll meine letzte Äußerung zum Thema Islam sein, schließlich bewege ich mich hier auf indiziertem Glatteis.....
*******use Mann
3.197 Beiträge
Ich bin gegen die Todesstrafe
und deshalb auch erst recht ein Gegner der Vollstreckung von Todesstrafen, die niemals
ein Gericht ausgesprochen hat (Kommandoaktionen, Drohneneinsätze).
Sollte das tatsächlich Kennzeichen einer fortschrittlichen Gesellschaft sein?
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.689 Beiträge
Gruppen-Mod 
Si tacuisses, @mawalimu
bisher lese ich von Dir weiterhin rechthaberische Parolen und Meinungsmache
trotz fundierter Gegenargumentation meinerseits

****imu:
Aber das soll meine letzte Äußerung zum Thema Islam sein, schließlich bewege ich mich hier auf indiziertem Glatteis.....

na - das hoffe ich.

mir erscheint es momentan eher so, dass es für Mann_che praktischer ist, im eigenen Denkgebäude gefangen zu bleiben

Aber das ist schließlich jedes Menschen eigene Sache und gsd nicht mit der Todesstrafe belegt

Ich habe ein aktuelles Gegenbeispiel für muslimische Toleranz und Solidarität, das mir Mut macht und zeigt, dass das Reich des Bösen nicht dort verortet werden muss, wo Mann_cher es gerne hätte, nur weil die gängige Propaganda so eingängig für manchen Kopf ist

Akademiker: Presse_Show
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Indonesien
ist kein "islamischer Staat", es ist nur ein Staat, in dem die Mehrheit der Bevölkerung Moslems sind. Wie in vielen anderen Ländern auch.

Ich sehe in dieser Frage nicht die Religion als Schuldigen. Denn das "Du sollst nicht töten", auf das sich christliche Todesstrafen-Gegner berufen, steht im Alten Testament. Ebenso wie jede Religion ein Tötungsgebot beinhaltet.

Aber dann kommt das reale Leben, die Politik, die Notwendigkeit, sich zu verteidigen und Recht und Ordnung herzustellen .... und dann interpretiert man eben. Und tut das, was man für richtig hält.

Die europäische Aufklärung ist etwas, was in vielen Teilen der Welt nicht stattgefunden hat.

In den USA aber schon, denn man war ja vor den absolutistischen Herrschern geflohen (oder vor religiöser Verfolgung) und die Unabhängigkeitserklärung ist ein Dokument, in dem die aufgeklärten Vorstellungen von Herrschaft deutlich zur Basis des neuen Staates gemacht werden.

Da galt das "All men are created equal" aber nur für die weißen Männer . Es waren noch einige Diskussionen nötig, bis das Gedankengut da war, das wir heute für selbstverständlich halten.

Jeder ist auch das Produkt seiner Umwelt und Gesellschaft.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Das "All men are created equal" haben die Amerikaner nur sehr mühsam und bis auf den heutigen Tag nicht einmal ganz konsequent im eigenen Land durchgesetzt.

Nach außen siehts da aber noch duster aus. Das ehemalige "nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer" heißt heute eben "nur ein toter Taliban ist ein guter Taliban". Die von Hugh_House erwähnten Kommandoaktionen und Hinrichtungen per Drohne, die neben den "Schuldigen" auch noch jede Menge "Kollateralschäden" verursachen sind ja eine besondere Spezialität der Amerikaner, auch wenn da noch andere (z.B Israel) in dieser Richtung aktiv sind.

Natürlich gibt es eine Grauzone zwischen gezielter Tötung und Notwehr, die sich bei uns in der Diskussion um den "finalen Rettungsschuss" widerspiegelt. Aber meiner Meinung nach wird das bei uns (wie überhaupt der ganze Schusswaffengebrauch durch Polizisten) wesentlich restriktiver praktiziert als in den USA.

Gerade hab ich zufällig eine nette Karikatur zum Thema gefunden

http://i2.web.de/image/978/3 … rikatur-sonnenfinsternis.jpg
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