Zur Ausgangsfrage kann ich keine Auskunft geben; da kenne ich mich nicht aus.
Aber wenn es jetzt schon den Streit gibt, ob das Kind getauft wird oder nicht, geht es ja dann weiter mit Kommunion/Konfirmation, welchen Kindergarten das Kind besucht (kirchlich oder städtisch), in welche Schule es gehen soll (kirchlich geprägt der staatlich?) usw. Und wenn die Eltern dann vielleicht schon gar nicht mehr zusammen sind, können solche Diskussionen wirklich belastende Streits hervorrufen, die teuer, langwierig und kräftezehrend sind. Am Ende verdienen damit nur die Anwälte.
Meine Freundin hatte mit ihrem Ex-Mann auch einen langen Rechtsstreit, weil er unbedingt wollte, dass der gemeinsame Sohn die katholische Schule am andere Ende der Stadt besucht, meine Freundin ihn aber auf ein Gymnasium in der Nähe schicken wollte. Wenn beide Elternteile das Sorgerecht haben, kann eben keiner ohne die Zustimmung des anderen so etwas entscheiden. Wie soll man da zu einem Kompromiss kommen? Es gibt keinen. Einer von beiden setzt sich durch und gewinnt vor Gericht und der andere verliert.
Deshalb finde ich auch, dass man vorher bestimmte Lebensbereich gemeinsam betrachten sollte und schaut, inwieweit man dort übereinstimmt oder auseinanderdriftet.
Vielleicht benennt ihr eure Argumente einfach mal ganz klar:
für bzw. gegen die Taufe
für bzw. gegen eine religiöse Erziehung
für bzw. gegen die Kirche generell
Was begründet deinen Hass auf die Kirche?
Warum ist deine Freundin so sehr von der Kirche angetan?
Gelingt es euch, dem anderen dabei zuzuhören und seine Argumente und Ansichten verstehen zu wollen, ohne sie gleich im Keim ersticken zu wollen?
Könntest du dir vorstellen, deine Freundin mal zur Kirche zu begleiten, dir das anzuschauen/anzuhören und im Anschluss ganz neutral und sachlich mit ihr darüber zu sprechen (was hat dir gefallen bzw. was nicht)?
Wenn es hier nur darum geht, seinen Willen durchzusetzen, dann prophezeie ich euch auch für die Zukunft viele mögliche Probleme und Streitereien. Hier heißt es: argumentativ überzeugen und nicht mit dem Kopf durch die Wand!
****ef:
klar ... ein Kind ... dann Erwachsener kann sich auch mit 18 noch taufen lassen. Schlecht nur, dass es sich bis dahin mit dem Thema Religion wenig bis nicht auseinander gesetzt hat.
Das verstehe ich nicht.
Man kann sich mit Religion nur beschäftigen und auseinandersetzen, wenn man getauft ist? Und als Ungetaufter nicht?
Wenn der Mutter die Religion und eine religiöse Erziehung so wichtig ist, dann kann sie dies auch tun, OHNE dass das Kind getauft wurde.
Andersherum geht es ja auch: Meine Eltern ließen mich mit einem Jahr taufen. Es war halt damals so üblich. Ich habe aber keinerlei religiöse Erziehung und Bildung gehabt. Wir waren nie in der Kirche, haben nicht gebetet und eine Bibel gab es bei uns zu Hause auch nicht. Meine Eltern sind auch aus der Kirche ausgetreten. Und meine Schwester, die 5 Jahre später geboren wurde, haben sie schon gar nicht mehr taufen lassen.
Das Vorleben und Nahebringen der Religion hat also eigentlich erst mal nichts mit der Taufe zu tun. Für mich ist das "nur" ein religöser Akt, für (oder gegen) den ich mich bewusst oder unbewusst entscheide.