Sinnsuche
... in Doktorandenjahren.Liebe Kolleginnen und Kollegen von Projektantragmarathons, Halbjahresstellenhangelei und Drittmittelabhängigkeit,
in den gedehnten letzten Atemzügen beim Schreiben des Magnum Opus mag es in der Kehle etwas röchelnder werden. Ein Vertrag läuft aus, unabhängig davon, ob man rechtzeitig zu Rande kam oder nicht. Man verbringt seine Zeit ausfüllend mit Stellensuche, daweil das Schreiben darniederliegt, oder ignoriert den Stellenmarkt, um endlich alle Arbeit für dieses alberne Kürzel vor dem Namen abzuschließen. Nach soundsovielen Jahren Frohsinn und Verdruss kann aber auch mal die Luft raus sein, und man quält sich mit Nichtigkeiten ab, ist in Schema F und milder Depression gefangen. So hoch die Gedanken, frisch und flockig der Mut beim Kauen von Blaubeeren im Wald, sackt all das wieder daheim in sich zusammen wie die Krone bei Chinabier.
Außer Sex & Drogen habe ich eigentlich schon alles versucht und erwarte hier auch keine Geheimtipps. Leute mit dem Ehrgeiz einer illegalen Exportfeder können sich mit "Musst halt die A-Backen mal zusammenbeissen" sicher gerne auch zu Wort melden, aber mehr als höflich hüsteln werde ich dazu nicht.
Ich werfe die Frage in die Runde, wie es ähnlich Leidtragenden damals ergangen ist, und welche Lösungen sie für sich gefunden haben; nicht mehr als geteilte Anekdoten sollen es sein.
(Außerdem, wie ich schon mal vorausschicken will, verwahre ich mich ob des möglichen Vorwurfs, mich am vergangenen Leid anderer ergötzen zu wollen, um das eigene zu relativieren. Das mag so interpretiert werden, muss es aber nicht. )