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Sinnsuche

*******atos Mann
670 Beiträge
Themenersteller 
Sinnsuche
... in Doktorandenjahren.

Liebe Kolleginnen und Kollegen von Projektantragmarathons, Halbjahresstellenhangelei und Drittmittelabhängigkeit,

in den gedehnten letzten Atemzügen beim Schreiben des Magnum Opus mag es in der Kehle etwas röchelnder werden. Ein Vertrag läuft aus, unabhängig davon, ob man rechtzeitig zu Rande kam oder nicht. Man verbringt seine Zeit ausfüllend mit Stellensuche, daweil das Schreiben darniederliegt, oder ignoriert den Stellenmarkt, um endlich alle Arbeit für dieses alberne Kürzel vor dem Namen abzuschließen. Nach soundsovielen Jahren Frohsinn und Verdruss kann aber auch mal die Luft raus sein, und man quält sich mit Nichtigkeiten ab, ist in Schema F und milder Depression gefangen. So hoch die Gedanken, frisch und flockig der Mut beim Kauen von Blaubeeren im Wald, sackt all das wieder daheim in sich zusammen wie die Krone bei Chinabier.
Außer Sex & Drogen habe ich eigentlich schon alles versucht und erwarte hier auch keine Geheimtipps. Leute mit dem Ehrgeiz einer illegalen Exportfeder können sich mit "Musst halt die A-Backen mal zusammenbeissen" sicher gerne auch zu Wort melden, aber mehr als höflich hüsteln werde ich dazu nicht.

Ich werfe die Frage in die Runde, wie es ähnlich Leidtragenden damals ergangen ist, und welche Lösungen sie für sich gefunden haben; nicht mehr als geteilte Anekdoten sollen es sein.
(Außerdem, wie ich schon mal vorausschicken will, verwahre ich mich ob des möglichen Vorwurfs, mich am vergangenen Leid anderer ergötzen zu wollen, um das eigene zu relativieren. Das mag so interpretiert werden, muss es aber nicht. *ggg* )
******tro Mann
274 Beiträge
Mein Tipp als alter Zyniker (dies bezieht sich auf die beschoissenen Verhältnisse, nicht auf dich und deine wahrscheinlich unverschuldete Situation): Lass den Sex und die Drogen nicht aus. Sonst hast du am Ende das nicht erlebt und trotzdem keinen Job....
*******atos Mann
670 Beiträge
Themenersteller 
Für Sex fehlt eine kritische Bedingung, und mit Drogen (dazu zähle ich nicht das Glas Rotwein-Relaxans am Abend) will ich gar nicht erst anfangen. Und nein, ich will auch nix von Ratiopharm; es sei denn, die zwei blonden Schwestern kommen mal gerne mit ...
*****_72 Mann
365 Beiträge
Ich habe damals schlicht Bilanz gezogen und für mich klarbekommen, daß mir das alberne Kürzel vor dem Namen den Streß nicht wert ist - beruflich NOTWENDIG ist es nicht, die "Kunden" verstehen den Unterschied zwischen mit und ohne Kürzel sehr überwiegend eh nicht, und Leben und Familie sind und waren mir einfach wichtiger.
Allerdings bin ich auch gar nicht erst so weit gegangen wie der TE eingangs geschildert hat.
*****_be Mann
271 Beiträge
Drogen, Sex und Wahnsinn tun einem nur gut, wenn man es richtig macht.
(frei nach Hunter S. Thompson)
Das ist, glaube ich, eine Frage der Prioritäten.
Grundsätzlich bin ich aber davon überzeugt, dass es besser ist, ein Thema (in Deinem Fall die Diss) zu Ende zu bringen und sich dann auf neue Schwerpunkte zu fokussieren. Eröffnet doch der Titel ganz neue Möglichkeiten, insbesondere auf dem Arbeitsmarkt. Das hängt aber auch ein wenig davon ab, wie weit Du mit der Arbeit bist.
Es stellt sich ferner die Frage, ob Du mit einem Abbruch leben kannst.
Ich hoffe, das hilft Dir.
*******atos Mann
670 Beiträge
Themenersteller 
Die Frage zum Abbruch stellt sich gar nicht; dafür bin ich zu weit gekommen. Es ist die Unzahl an miteinander verknüpfter Kleinbaustellen, die abwürgt. Nüchtern betrachtet könnt in maximal zwei Monaten alles fertig sein, wenn durchgearbeitet wird. ( ..... )

Was die Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt betrifft, ist dies ja eben noch die treibende Motivation, auch wenn schon schade ist, dass man danach erst recht für keine Stellen im mittleren Dienst gewollt wird, was zumindest als Erholung mal für ein, zwei Jahre schon beleuchtet wurde.

Ich erwarte, wie eingangs geschrieben, ja auch gar keine Tipps, sondern geteilte Lebensgeschichten. Lieber schaue ich mir Weisheiten ab; bei direkten Richtungsweisern ist da oftmals Trotz im Weg. *zwinker*
****ot2 Mann
10.738 Beiträge
Weiss nicht, ob dieser link ins Thema passt:

http://www.spiegel.de/panora … ehr-viel-zeit-a-1112269.html

Tjo... - das mit der Sinnsuche wird nicht besser, - auch nicht mit Kürzel.

Ein wesentlicher Fehler, den auch ich seinerzeit gemacht habe, - ist es, wenn "das Baby", dass man da zur Welt bringen will/soll/muss, nicht wirklich aus eigenem brennenden Antrieb gezeugt wurde, sondern die Vaterschaft irgendwie auch mit dem publikationssüchtigen Doktorvater zusammenhängt, dem das Baby ja auch gefallen soll.
Oder wenn man danach in diese "publish or perish"-Not(wendigkeit) hineingerät.
Egal, wie blödsinnig die Publikation im Grunde auch ist, solange die peer-rewiewer sie irgendwie "relevant" oder wenigstens "originell" finden und sie deswegen in einer Zeitschrift mit möglichst hohem Impact factor veröffentlicht wird, hat man "alles richtig" gemacht. Meint man.

Das Problem der Prostitution und Versklavung bleibt.
Selbstverwirklichung sieht anders aus.

Diese Ego-Wichserei des "Wichtigseins" habe ich sowieso nie verstanden....

Das Problem wird eindeutig dann komplizierter, wenn man nicht nur für sich selbst zu sorgen, - sondern auch Frau und Kinder zu versorgen hat.

Ich kann keinen lebensgeschichtlichen Tipp geben.
Die Wege zum Glück sind vielfältig.
Die Menschen, die ihren Broterwerb als Selbstverwirklichung empfinden, sind entweder Genies oder einfältig. Letztere sind weitaus in der Überzahl...

Hängt aber sicher auch alles von dem Fach ab in dem du dich bewegst....
Lg
Gernot
********imer Mann
5 Beiträge
Ja, das ist eine krasse Phase. Ich glaube, bei mir haben mich am Ende vor allem drei Faktoren durchgebracht:

1. Harte, aber irgendwie halbwegs realistische Deadline von ungefähr 3-4 Monaten.
2. Relativ klare Zeiteinteilung. Bei mir: die ersten 4 Arbeitsstunden des Tags am heimischen Schreibtisch mit dem Monster kämpfen, danach ins Büro, um dort den Klein- und sonstigen Kram zu erledigen.
3. Fühlen, was gerade nötig ist. Manchmal hieß das bei mir auch locker zu lassen, obwohl das schlechte Gewissen mich dazu verdonnern wollte, nochmal eben 4 Stunden vom Schreibtisch aus die Wand anzustarren.

Man wird halt temporär etwas wunderlich: Ich habe dazu in der Zeit meinen Tag mit "Bulletproof coffee" begonnen (Du kannst es ja mal googeln). Das Bedürfnis danach war direkt mit Abgabe weg ... was nur wieder zeigt, wie strange so eine Phase ist. Um also mit einem Gemeinplatz abzuschließen: Es ist normal, dass es wehtut, da muss man halt durch. Arschbacken und so. *g*
*******atos Mann
670 Beiträge
Themenersteller 
"Temporär etwas wunderlich" ist noch geschmeichelt, wenn man ohnehin schon auf bestem Wege ist, zum Stadtoriginal zu werden ... mit steigendem Alkohol-, Kaffee- und Frustlevel werden nochmal sämtliche Macken und Sympathien (wie Antipathien) verstärkt. Ich tu' meinen Mitmenschen schon den Gefallen und bleibe lieber daheim/allein.
**********henke Mann
9.666 Beiträge
Gruppen-Mod 
Also...
... ich war zu den Zeiten dessen, was hier besungen wird, verheirateter Papa in einer Art Elternzeit mit einer sehr gute verdienenden Ehefrau. Allerdings hatte das ein Ende, als die Ehefrau sich beziehungstechnisch umorientierte, da habe ich dann Plan B aktiviert und den Beruf meiner Eltern vertretungsweise ausgeübt. Das Manuskript liegt noch auf einer Festplatte rum und harrt der Dinge, die da kommen, zur Zeit produziere ich eher belletristisches, da wird man nicht so leicht geguttenbergt, wenn man was übersieht.
***un Mann
134 Beiträge
Stoßwellen
Ich habe am Ende irgendwie nur noch in Stoßwellen gearbeitet... wenn ich gemerkt habe, dass gerade eine gute Zeit zum Schreiben war, hab ich da einfach angefangen und wenn ich einmal dabei war lief das ganz gut, bis zur nächsten Pause. *schiefguck* Dann hab ich einfach mal nichts gemacht und wenn das dann zu lange gedauert hat, habe ich mich wieder selbst in meinen (subjektiv betrachtet) attraktiven Hintern getreten und die Stoßwelle selbst verursacht... *g*
******cea
67 Beiträge
Bei mir hatte sich die durchweg positive Energie und intrinsische Motivation, immer weiter an der Diss zu arbeiten, irgendwann nach knapp fünf Jahren aufgebraucht.
Von Beginn an war es etwas mühselig, ich hatte mir ein Thema ausgesucht, das ziemlich beschwerlich zu bearbeiten war (mir aber sehr wichtig). Als es dann aufs Ende zuging, alle gelesen, erhoben und ausgewertet war, wurde klar, dass es jetzt 'nur' noch darum geht, das Ding runterzuschreiben: Endphase. Das habe ich dann gemacht. Klingt einfach - ist es aber nicht.
Stadtoriginal war ich (und bleibe ich wohl, die Stadt ist klein) auf jeden Fall..
Ein Moment hat sich ganz besonders eingeprägt. Ich saß (unwissentlich ca. vier Monate vor der Abgabe) mit bereits promovierten Freund_innen und zwei befreundeten PräDocs zum Mittagessen in einem kleinen Restaurant. Eine Freundin (PostDoc) fragte mich, wie es läuft und ich weiß noch genau, dass ich total verzweifelt meinte: "Das Ding muss weg! Ich ertrage das nicht mehr, das muss aus meinem System! Ich werde bekloppt, wenn das noch lange so geht!" mir standen die Tränen in den Augen. DIe PräDocs schauten total erschrocken - beide noch am Beginn - und waren vollkommen hilflos. Die PostDocs schauten nur seeehr verständnisvoll, lächeln mich liebevoll an und sagen aufmunternd: "Gut so. An diesen Punkt musst Du irgendwann kommen. Wenn sich das so anfühlt, bist Du auf dem besten Wege, das ist normal."
(Diese 'Weisheit' gebe ich jetzt an alle PräDocs weiter, die in diesem desolaten Endphasen-Zustand vor mir stehen. *ggg*)
Ich hab dann durchgezogen, jeden Tag morgens zur gleichen Zeit im Büro, Abends nach hause, schlafen, wieder ins Büro. An den Wochenenden habe ich mich bis kurz vor Ende gezwungen, frei zu machen (und die Wohnung wieder herzurichten).
Das Schlusskapitel war hart. die letzten zehn, zwanzig Seiten und ich konnte nicht mehr. Eine Freundin hat dann Drillsergeant gespielt und mich da 'durchgeprügelt'. Körperlich hat sich da schon alles gesträubt.

Sie ist aber fertig geworden und veröffentlicht. Happy End und so.

Ich wünsche Dir, dass Du Deine Rhythmus für die Endphase findest!
Ja!!!
******cea:
Das Ding muss weg! Ich ertrage das nicht mehr, das muss aus meinem System! Ich werde bekloppt, wenn das noch lange so geht!" mir standen die Tränen in den Augen. DIe PräDocs schauten total erschrocken - beide noch am Beginn - und waren vollkommen hilflos. Die PostDocs schauten nur seeehr verständnisvoll, lächeln mich liebevoll an und sagen aufmunternd: "Gut so. An diesen Punkt musst Du irgendwann kommen. Wenn sich das so anfühlt, bist Du auf dem besten Wege, das ist normal."

Das ist wirklich der richtige Zeitpunkt, ging mir genauso! Ich habe meine Diss gehasst.
Aber ich hatte ein Ziel vor Augen, wofür der Doktortitel nötig war. das hat mir immer die Kraft gegeben.

Und am Ende ist es wirklich oft nur noch ein "Augen zu und durch und die Pobacken zusammenkneifen".
Aber im Rückblick und wenn ich die Arbeit in der Hand habe, dann bin ich immer noch stolz drauf.
******cea
67 Beiträge
Ich glaube ja, das ist der eigentliche "Witz" an der Diss: Dieser Initiationsritus des Durchhaltenmüssens und zeitweisen Durchdrehens. Kontakt zur Welt hergeben, um die Forschung fertigzustellen. Das hat sicherlich zwei schlechte Seiten: Einerseits wird damit die Selbstaktivierungslogik und das stete Arbeiten über die Bezahlung und die eigenen Ressourcen hinaus, wie sie im Wissenschaftsbetrieb üblich ist, inkorporiert. Nach der Diss sind wir alle optimiert für die katastrophale Verwertungslogik des postdoktoralen Mittelbaus. Die andere Seite ist, dass damit ein ziemlich archaischer Wissenschaftler(sic!)-Typus heroisiert und derart reproduziert wird und so eine Norm erhalten wird, die schon in den 70er Jahren gründlich und zurecht kritisiert wurde.
Was transportiert wird: Ordentliche, redliche Forschung macht nur, wer sich derart dafür hergibt, dass si_er auf andere für die Reproduktionsarbeit angewiesen ist (Partner_innen, Sekretärin, MItarbneiter_innen), HiWis - alle in der Hackordnung unter der_m Prof. stehenden). Mit der Diss ist zu beweisen, dass eine_r das kann/bereit ist zu geben (und zu nehmen, von der Versorger_innen, aber das ist natürlich nebensächlich und bleibt bitte unsichtbar).

Insofern, lieber Herostratos: Vielleicht ist es gut und notwendig, sich ein bisschen zu zwingen, sich voranzutreiben - aber eben nur so sehr, dass der innere Schweinehund aufhört zu bellen, nicht so sehr, dass er vollkommen fertig aus den Latschen kippt.
Und vielleicht ist es gut und richtig, sich immer auch ehrlich zu überlegen, ob das Abbrechen ggf. wirklich ein "Scheitern" ist oder die Erkenntnis, dass andere Dinge aus guten Gründen wichtiger sind. (Dann finde ich es übrigens auch wichtig, sich wirklich mit dem Abbruch auseinander zu setzen und ihn zu integrieren als Erfahrung, die okay ist, wie sie ist; wenn das Gefühl da ist, es ein Leben lang zu bereuen, das Ding nicht fertiggestellt zu haben, sollte eine_r sie auch nicht abbrechen, dann ist sie noch nicht erledigt.)
*******atos Mann
670 Beiträge
Themenersteller 
Diesen Ritus des Abrackerns hat man eigentlich relativ früh durchschaut, aber zieht es unter dem Banner "Ich kann das!" eben (trotzdem) durch. Das Verstörende ist hier nur immer wieder, wenn man sich Großes sucht und beschaut, dann aber wieder an lächerlichen Kleinigkeiten scheitert. Das Wissen um die eigenen Fähigkeiten und Schwächen zu besitzen, und trotzdem immer wieder mal kleine bis mittlere Bruchlandungen hinzulegen. Das ist der Stoff, weswegen man eigentlich teilweise monatelang nur daheimbleiben will und sich fragt - What the f ... Gescheit bis obenhin, trotzdem milde lebensunfähig.

Wie ich schon mehrmals schrieb - ums Aufgeben ging es nie. Die Ziellinie ist in Sicht, aber das Gefährt sputtert und über die Zeit steigen nacheinander die Zylinder aus. Da kann man noch so fluchen und wüten; es muss was Gewieftes jetzt her, denn die letzte Hürde (Diskussion im Kapitel) hat es in sich. Und wenn ich per pedes mit abgezwacktem Lenkrad ins Ziel rennen muss. *snief*
Man kann sich auf kaum was Vernünftiges bewerben, weil entweder alles Promotions- oder postdoktorale Stellen sind, und der Doktorvater kann mir auch nur beim Korrekturlesen helfen.

Was die Hackordnung betrifft, so gab es jüngst einen Artikel in der ZEIT, der mich nur den Kopf schütteln ließ; "Bullshitticus läßt grüßen", dachte ich mir da. Man möchte meinen, ein Herr Hornuff hatte beim Schreiben ein Horn druff und wollte nur mal Dampf ablassen. Oder ist das außerhalb der Naturwissenschaften so? Ich bin seit Jahren auf Tagungen unterwegs, aber sowas habe ich noch nie beobachtet. Und dass Alttiere selbstbewußter als der Frischling auftreten, ist ja völlig normal.

"Schafft die Vorträge ab!" - Tagesbestäuber und akademische Selbstverzwergung

http://www.zeit.de/2016/40/t … forscher-professoren-rituale
***un Mann
134 Beiträge
Farbblinder erklärt Farbschemata?
Der Beitrag im ZEIT Campus mag wohl einige Körnchen an Wahrheit enthalten, überzeichnet die Sachlage aber in dramatischer und mir nicht nachvollziehbarer Weise. Es hat mir den Anschein, als habe der Autor einige allgemeinbekannte Stereotypen locker miteinander verflochten und sich dann ein nettes Konstrukt zusammengezimmert, welches den sich wohl in einem Dauerzustand von akademischer Frustration befindlichen Nachwuchswissenschaftlern aus ihrem unterdrückten Herzen sprechen soll. Mit der Realität (zumindest mit meiner subjektiven Interpretation der selbigen) haben die Schilderungen in dem Artikel nicht viel zu tun. Ich würde das eher als populistisches Geschwafel abtun, welches den eigentlichen Kern einer durchaus präsenten (und immer schon dagewesenen) Problematik verfehlt, nämlich der, dass oftmals wichtige Neuerungen bis hin zu Paradigmenwechsel erst erfolgreich stattfinden können, wenn die Vertreter des Status-Quo im Ruhestand gegangen oder ins Wissenschafts-Nirvana eingegangen sind.
******cea
67 Beiträge
..ich finde es zwar ziemlichen Quatsch, Vorträge abzuschaffen, aber die Beschreibung trifft, wenn auch etwas überzeichnet, die Situation in der Philosophie ziemlich gut. Auch in der Soziologie und sogar der Geschlechterforschung (und die sollten es besser wissen!) habe ich solche Szenarien selbst schon erlebt. Mir sind da aber bislang vor allem Einzelpersonen untergekommen, die aus dem Plenum heraus rummäkeln.

Nur einmal habe ich mit einem Vortrag einen halben Saal in nicht besonders wohlwollende Irritation versetzt, als ich einen Theorieansatz vorgeschlagen habe, der dem gültigen Paradigma in der Geschlechterforschung den Spiegel vorhält und es (meiner Meinung nach *ggg*) sinnvoll erweitert. Da war mit den alten Damen nicht mehr zu spaßen und es hagelte unhaltbare Vorwürfe.
*****_be Mann
271 Beiträge
*******atos Mann
670 Beiträge
Themenersteller 
(Hing bei uns in der Küche, und in so etlichen anderen Instituten wohl auch. *zwinker* )
*******atos Mann
670 Beiträge
Themenersteller 
Aufruf in dringlicher Sache
Ich folge dem Ruf nach Vorstellung meiner verwirrten Person bei einer nahen Forschungsanstalt und will binnen einer Woche zum Mini-Experten in Nitrat, bodenkundlichen Problemstellungen mit demselben und Saugkerzen werden. Während erstere beiden Themen den meisten doch eher unbekannt sein sollten, hoffe ich auf inspirierende Beiträge erfahrener professionals zum dritten Feld. ... Und ja, der Witz ist platt* genug, um wieder für gut genug befunden zu werden. Nur voran! Die Kollegin mit dem besten Beitrag kommt als (entfernte) Ko-Autorin mit aufs nächste Paper. Versprochen. *wein* (Ihr wollt doch eh alle nur das Eine .. )

• Irgendeinen laschen (Auf-)Hänger braucht es ja schon hier; tut mir leid, wenn meiner in der Aufregung nicht mehr steiler wird. *ggg*
*******sima Frau
2.537 Beiträge
Soweit ich weiß, werden unterschiedliche Saugkerzenmaterialien verwendet (Keramik, Nickel- und Aluminiumsinter, Nylon, Teflon, Polypropylen und Glas). Da Du von einem laschen Hänger sprichst, gehe ich mal davon aus, dass es sich in Deinem speziellen Fall um Nylon handeln wird.

Hm - nö, den Geschmack mag ich nicht! Nichts für ungut! *cool*
*******atos Mann
670 Beiträge
Themenersteller 
Man möge jedem Akademiker zugestehen, sich innerhalb von bereits 10min genug Recherche geleistet zu haben, um Hintergrund und Prinzip beschriebener Themenstellung zumindest grundlegend durchdrungen zu haben .. sofern nicht schon ohnehin Wissen vorhanden war. Der Duktus meiner Frage deutete an, wie ernst ich das Ganze meinte.

Von daher - not inspirational enough. *cool*
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