Wie alles...
... ist die Politik der Bundesrepublik Konjunkturen unterworfen, die ökonomische Ursachen haben. Das diese hinter Freiheit-Gleichheit-Brüderlichkeit-Geschwurbel versteckt wurden, liegt in der Natur der Dinge, dass Kapitalisten sich nicht gern Kapitalisten nennen lassen.
Während des Wirtschaftswunders reichten die Flüchtlinge aus dem Osten nicht aus, um den Arbeitskräftehunger der bundesdeutschen Industrie zu stillen und die "Gastarbeiter" mussten her. Trotz des Anwerbestopps 1973 (Ölkrise) holte die BRD bis 1986 noch ca. 10.000 Boatpeople ins Land, vordergründig aus humanitären Gründen, aber langfristig mit Blick auf die Entwicklung in der Krankenpflege etc. . Der Mangel an Pflegekräften war sicher auch mit ein Hauptgrund dafür, dass ab Mitte der 1970er Jahre nicht nur die Verweigerungen, sondern auch die die Einberufungen zum Zivildienst in die Höhe schnellten.
Schließlich lässt sich das Votum für die Wirtschafts- und Währungsunion 1990 vor dem Hintergrund verstehen, dass eine massive Zuwanderung nun Freizügigkeit genießender Ossis in die von der amerikanischen Hochzinskrise betroffene Bundesrepublik alt für eine plötzliche Verwerfung der Sozialsysteme gesorgt hätte - also wurde die allmählich Methode gewählt, um die Bezieher geringer und mittlerer Einkommen nach und nach zu enteignen (bspw. Krankenkassenbeiträge seit 1957 -7,80% 1960 -8,40% 1965 -9,80% 1970- 8,20% 1975 -10,50% 1980 -11,40% 1985 -11,80% 1990 -12,78% 1991 -12,36% 1995 -13,15% 2000 -13,57% 2005 -13,73% 2006 -14,21% 2007- 14,80% 2008 -14,86% 2009, bis 30.06. 15,50% ab 01.07. 14,90% 2010 -14,90 etc. pp.)
Das dann 1990 noch zwei 40 Jahre unterschiedliche Mentalitätssysteme (West: Haste was, dann biste was; Ost: Biste was, dann haste was) zusammengebracht wurden, hat ein übriges dazu getan, die BRD dorthin zu bringen, wo sie heute ist.