Abgesehen von der Frage was Europa von dem 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika zu erwarten hat (was niemand zur Zeit beantworten kann) ist die Frage warum ein Herr Trump zum Präsidenten gewählt wurde vielleicht genauso spannend.
Diesbezüglich schauen wir uns einmal die Fakten an:
Nicht nur „unterprivilegierte“ männliche weiße Amerikaner wählten Donald Trump, nein auch Frauen (trotz Trumps sexistischen Äußerungen) Hispanics und sogenannte „Globalisierungsverlierer“. Und „Swing States“, welche zuvor demokratisch geprägt waren konnte Trump für sich vereinahmen.
Warum?
Vielleicht weil Hillary Clinton bei vielen amerikanischen Wählern noch viel unbeliebter war?!
Auch, wenn in den deutschen Mainstream-Medien oft genug Stimmung für eine Hilary Clinton gemacht wurde und nur ab und an auch einmal kritisch über diese berichtet wurde, so liefert Diana Johnstone doch eine einleuchtende Erklärung für die Unbeliebtheit einer Hillary Clinton und zeichntet ein ganz anderes Bild von dieser in ihrem Buch:
„Die Chaos-Königin: Hillary Clinton und die Außenpolitik der selbsternannten Weltmacht“:
Die kriegerische US-Außenpolitik, die die weltweite Vormachtstellung der USA untermauern soll und in Ländern wie Afghanistan, Irak oder Jugoslawien blutiges Chaos und Zerstörung hinterließ, hat in Hillary Clinton eine der vehementesten Fürsprecherinnen. Diana Johnstone zeigt anhand zahlreicher Episoden aus Clintons Karriere, die auf das Fehlen eigener Prinzipien und einen unbedingten Aufstiegswillen hindeuten, dass sie schon seit geraumer Zeit eine der Speerspitzen dieser aggressiven US-Politik ist. Sie ist die „Königin des Chaos“.
Tja vielleicht erklärt dies, warum auch viele Kriegsvetreranen Clinton die Stimme verweigerten – sie hatten einfach keine Lust mehr bei einem „Regimechange“ verheizt zu werden.
Aber ändert sich dies bei einem Herrn Trump? Das weiß wohl niemand so genau – zumindest hörte sich das so an als dieser seinen Wählern ein „Wahlversprechen“ abgab.
Auch die „Neocons“ hatten diese „message“ wohl so verstanden und unterstützen somit auch zum Schluß eine Hillary Clinton, denn won ihr wußte man wohl, dass sie nicht auf „Kuschelkurs“ mit den „Bösen“ gehen würde!
Aber welche Motivation hatten Feministinen Trump zu wählen und nicht Hillary Clinton?
Nun ja, vielleicht war/ist eine Hillary Cilnton, aus feministischer Sicht herueaus, genauso gut oder sogar schlechter, als PräsidentIn geeignet wie ein Herr Trump:
Feministinnen contra Clinton
„Als Feministin sollte ich mich jetzt freuen. Ich bedauere, dass ich es nicht tue.“ , so Naomi Klein.
Mit diesem Urteil steht sie längst nicht alleine da. Vor einigen Wochen erschien beim linken Londoner Verlag Verso sogar ein furioser Aufsatzband, False Choices: The Faux Feminism of Hillary Rodman Clinton. Darin werfen Feministinnen jeglicher Couleur – Aktivistinnen, Professorinnen, Schriftstellerinnen – der Kandidatin frauenfeindliche Politik im In- und Ausland vor. Clintons Feminismus sei, so die amerikanische Autorinnen, keine Antwort auf die weltweiten Probleme vieler Frauen. Im Gegenteil.
Quelle:
https://www.freitag.de/autor … feministinnen-contra-clinton
Und warum wählten Hipanics Trump? Gerade die mußten doch wissen, dass dieser beabsichtigt eine Grenzmauer zu Mexico zu errichten.
Nun ja, vielleicht errinnerten sich einige daran, daß das Thema der Grenzsicherung nicht neu war und einem Herrn Bill Clinton auch schon in den Sinn kam:
Bis 1994 war die Grenze zwischen Mexiko und den USA de facto offen, und Hunderttausende überquerten sie jedes Jahr illegal. Die "Operation Gatekeeper", verabschiedet unter Bill Clinton, war der erste Versuch, eine physische Barriere zu errichten.
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/k … erteidigten-staaten-1.599041
Und warum wählten „Globalisierungverlierer“ einen, „kapitalistisch geprägten“ Donald Trump?
Diese Frage beantwortete Sarah Wagenknecht wie folgt:
Politiker, die jetzt schockiert tun und mit langen Gesichtern dastehen, haben eben auch wirklich nichts verstanden. Die Menschen in den USA haben ja nicht in erster Linie Donald Trump gewählt, sie haben Veränderung gewählt. In einem Land, wo die mittleren Löhne niedriger sind als vor vierzig Jahren und wo alle Zugewinne seit vielen Jahren in die Taschen der oberen Zehntausend fließen, muss man sich nicht wundern, dass die Menschen die Nase voll haben vom Establishment, von einem „weiter so“. Im Grunde ist es das große Versagen der Demokraten, dass sie eine Kandidatin aufgestellt haben, die diese Unzufriedenheit und diesen Veränderungswillen überhaupt nicht anspricht, sondern sogar abstößt. Insoweit war es für mich nicht erstaunlich. Ich bin überzeugt: Wenn die Demokraten den Mut gehabt hätten, mit Bernie Sanders in diese Wahl zu gehen, dann hätten wir heute einen anderen US-Präsidenten.
Auch wenn viele vielleicht nicht wissen, welche Auswirkungen die zukünftige Politik eines Donald Trump auf Europa haben wird, aber eines wissen wir gewiß, nämlich das was uns jetzt erspart blieb nachdem eine Hillary Clinton nicht Präsidentin von Amerika wird!