Koalitonswahrscheinlichkeiten
Anders als der Kanzlerin zumindest nachgesagt wird, denke ich dies
vom Kopf, also Anfang her.
Für einen machtbewußten Menschen, wie die Kanzlerin, dürfte die
Stabilität der Koalition in der sie in Ruhe lavieren, manchmal sogar regieren
kann oberste Priorität haben.
1. CDU + AfD+ FDP- wenn dies die einzige Machtoption ist- sofort, sonst nein
siehe oben.
2. Jamaika (CDU+ FDP+ Grüne)- wegen der Konkurenz zwischen Grünen und
FDP sehr instabil ( Der Absturz sitzt der FDP noch in den Knochen und
realistische Grüne sehen diese Gefahr für die eigene Partei.) Wird also
bei entsprechendem Wahlergebnis zwar diskutiert, aber nicht realisiert.
3. SPD+ Grüne+ Linke- die unwahrscheinlichste aller Koalitionen aus zahlreichen
Gründen:
3.1. Eine solche Mehrheit gab es schon 2 mal im Bundestag, wer zum Kanzler
gewählt wurde ist bekannt.
3.2. Die SPD ist so schwach, dass Wahlergebnisse der kleineren beiden Parteien
dies wohl kaum ausgleichen können, also ist schon die rechnerische Möglichkeit
extrem unwahrscheinlich.
3.3. Um so eine Regierung zu ermöglichen, müsste sich die Linke bis zur Unkenntlichkeit
verbiegen. Ein Beispiel hierzu:
Die Linke sieht Blauhelmeinsätze der Bundeswehr unproblematisch, lehnt sonst
Auslandseinsätze der Bundeswehr kategorisch ab. Und nun vgl. das Abstimmungs-
verhalten von SPD und Grünen bei solchen Einsätzen im Bundestag.
Warum sollte die Linke das tun?
4. CDU+ SPD
Auch wenn Stimmen verloren gehen, wird diese Mehrheit noch immer komfortabel
genug sein. Hier läßt sich das Störfeuer der CSU, welches ganz sicher vor der nächsten
Wahl in Bayern kommen wird, am leichtesten aushalten. Ich denke, dies ist der
Favorit der Kanzlerin noch vor CDU+ FDP, auch wenn sie dies nie zugeben würde,
denn so läßt sich die SPD am besten kleinhalten.
Für die SPD ist eine solche Neuauflage Gift, weshalb Teile der Partei eine neue
GroKo ablehnen. Aber ich habe nicht den Eindruck, wissen kann ich es natürlich
nicht, dass die SPD- Spitze begriffen hat, dass es um die Existenz der
SPD als Volkspartei geht.
Und die Kanzlerin wird auch bei einem schlechten Abschneiden der SPD bereit sein,
den Schierlingsbecher reich zu verzieren.
Die pöstchenverliebte Parteispitze wird also bei einem wie erwartet schlechten
Abschneiden Schulz entsorgen (gerade schwer in Mode
), evtl. noch
eine zweite Figur opfern, und dann einen kräftigen Schluck nehmen.
Mein Wunsch?
Keine der besprochenen Konstellationen steht (glaubwürdig!) für eine andere
Politik, die ich für notwendig erachte. (Ich hätte zB. ebenfalls im Bundestag
gegen jeden Auslandseinsatz der Bundeswehr gestimmt- aus mehreren Gründen.)
Dazu müsste sich die SPD wieder auf ihre Wurzel besinnen (ala W. Brandt), was
für mich gegenwärtig ähnlich unwahrscheinlich ist, wie eine absolute Mehrheit
für Die Linke.
AfD
Diese und deren Wähler zu kritisieren ist ähnlich wohlfeil, wie eine kritische
Haltung zu US- Präsident Trump.
Eine Kritik an denen, die für die Bedingungen verantwortlich sind, die diesen
Erfolg erst ermöglichten, liegt mir näher.
Moin moin noch, högschte Zeit für