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Sachlichkeit in der Corona-Diskussion

********6363 Paar
3.286 Beiträge
Molekularbiologen um den Bioinformatiker Jesse Bloom vom Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle haben eine noch nicht begutachtete Studie auf der Preprint-Plattform „bioRxiv“ veröffentlicht, die einige noch ungeklärte Fragen zur Virus-Evolution beantworten kann. Zumindest hat sie theoretisch das Zeug, schlimme Befürchtungen über die Langzeitwirkung der Corona-Impfstoffe zu wecken, sofern man die Studie nicht bis zum letzten Satz durchliest.
https://www.biorxiv.org/cont … 2020.12.17.423313v1.full.pdf
Die Immunität kann von Mensch zu Mensch hochvariabel sein. Es gibt vage Hinweise dafür, dass molekulare Veränderungen des Virus unter Umständen die Erfolgsaussichten der Impfung schmälern könnten. Bloom und sein Team haben sich die sogenannte „Antigen-Drift“ vorgenommen – das evolutionäre Phänomen, das dazu führen könnte, dass die immunologische Erkennung des Virus im Blut aufgrund der Virus-Mutationen geschwächt werden könnte.
Die Impfstoffe üben einen evolutionären Druck auf das Virus auf, es werden vor allem jene Virusvarianten selektiert und vermehrungsfähig bleiben, die sich durch ihre Mutationen dem Zugriff des Immunsystems entziehen.
https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2020.12.05.20241927v2 (Preprint-Veröffentlichung des britischen Klinikers Ravi Gupta von der University of Cambridge auf „medRxiv“)
Bei schwerstkranken und später gestorbenen Covid-19-Patienten, die mit Blutplasma von genesenen Corona-Patienten behandelt worden waren, haben sich in kürzester Zeit unter den Myriaden sich vermehrender Viren neue Varianten gebildet, von denen eine mit gleich zwei Mutationen im Spike-Protein, sich den Fängen der Antikörper im Blutplasma entziehen konnte.
Wie viele Mutationen die gezielte Immunantwort nach der Vakzin-Gabe „toleriert“ und wie lange sie damit intakt bleibt, ist vorerst fraglich.
In der Publikation wird allerdings auch betont man dürfe den entscheidenden Vorteil der Sars-CoV-2-Impfstoffe nicht unterschätzen. (s. o.!)
********6363 Paar
3.286 Beiträge
Da hat man wohl kräftig abkassiert (50 000 € pro Intensiv-Bett/C19)
Mehr dazu in den Tagesthemen:
https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-800143.html
In Bettenlisten melden Kliniken täglich der Krankenhausleitstelle freie Betten zur Behandlung der Covid-19-Patienten. Bereits vergangene Woche lag demnach die Gesamtzahl der freien Intensivbetten in den Landkreisen Bautzen, Dresden, Sächsische Schweiz Osterzgebirge, Görlitz und Meißen bei lediglich rund 20. Mit 50 freien Intensivbetten wies das offizielle "Divi-Intensivregister" mehr als doppelt so viele Intensivbetten für diese Landkreise aus. Ein Mitglied des sächsischen Corona-Krisenstabs, das anonym bleiben will, kritisiert, dass Krankenhäuser dem Intensivregister mehr Betten meldeten, als sie hätten: "Das Divi-Intensivregister genießt ein hohes Ansehen in der Öffentlichkeit und der Politik. Wenn mit Bettenzahlen getrickst wird, taugt die Datenbank nichts. Sie fällt als Frühwarnsystem für entstehende Engpässe bei der Versorgung von Covid-19-Patienten aus". Der Insider vermutet, Kliniken würden offiziell mehr Intensivbetten melden, weil sie für freie Covid-19-Betten Ausgleichszahlungen erhielten. Im April unterzeichnete Gesundheitsminister Jens Spahn eine Verordnung, wonach Krankenhäuser tagesaktuell freie Betten im "Divi-Intensivregister" melden müssen.
*********egler Paar
1.597 Beiträge
Mutationen - Immunitaet

Es ist interessant all die Meinungen und erste Forschungsergebnisse zu lesen.

Da es nun schon 12:00 Uhr ist, bedanken wir uns doch bei den Briten fuer ihren Brexit. Damit machen sie fuer Europa, und den Rest der Welt, einen grossen Feldversuch an lebenden Briten.
Druecken wir die Daumen dass es fuer dir Briten gut ausgeht!

In 2 Wochen wissen wir mehr.
Ich bin auch sehr dankbar, dass die Briten den Feld-Versuch über sich ergehen lassen. Im Ernstfall kann man die Häfen und den Tunnel schließen... mmmh. Macht man das nicht gerade? Zufällig?
Zum Impfstoff weiß ich einfach nicht, ob es gut ist, oder nicht. Zu viele Unbekannte. Wirkt das Serum über längere Zeit? Kann es auch bei verschiedenen Mutationen helfen? Welche Langzeitnebenwirkungen sind zu erwarten? Wirkt es bei allen Altersklassen gleich? Ich bin unsicher
*********burg Frau
3.672 Beiträge
@****orP

Die Fragen, die du formulierst hast, wird erst die Zukunft beantworten können ...
********lite Mann
299 Beiträge
@****orP

Vielleicht kann ich Dir ein wenig bei Deinen offenen Fragen helfen bzw. Denkanstöße liefern zur Abwägung...

Zu viele Unbekannte.
--> So viele Unbekannte sind es gar nicht...;-)


Wirkt das Serum über längere Zeit?
--> Das ist sehr wahrscheinlich. Sowohl der Impfstoff von BioNTech als auch von Moderna haben beide sowohl eine deutlich humorale Immunantwort (d.h. Bildung von Antikörpern gegen das Spike-Protein von SARS-CoV-2) also auch eine zelluläre Immunantwort (d.h. Bildung spezifischer T-Zellen gegen SARS-CoV-2) gezeigt. Insbesondere die zelluläre Immunantwort sollte über 2-3 Jahre "aktiv" sein.

Kann es auch bei verschiedenen Mutationen helfen?
--> Ja, die Wahrscheinlich ist extrem hoch. Bei der kürzlich bekannt gewordenen mutierten Form, die möglicherweise bis zu 70% ansteckender ist, wurden im Vergleich zur "ursprünglichen Wuhan Variante" 9 Punktmutationen in einem 1470 Basen langen Genabschnitt identifiziert, d.h. die Mutationsrate liegt noch deutlich unter 1%. Bioinformatische Modellierungen zeigen dadurch bisher keine deutliche strukturelle Änderungen des Proteins. Das Spike-Protein ist auch relativ groß und eine Immunantwort darf man sich nicht so vorstellen, das Antikörper oder die T-Zellen das gesamte Protein "erkennen" sondern viele verschiedene Stellen, d.h. es werden de facto immer eine ganze Armee an verschiedenen Antikörpern und T-Zellen gegen das Spike-Protein gebildet. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Spike-Protein durch Mutationen sehr schnell derart ändert, dass keine dieser multiplen Immunantwortet mehr greift ist extrem (!!!) gering. Biontech (und sicherlich auch Moderna) machen aber natürlich nun mit Hochdruck entsprechende Versuche dazu um eine gesicherte Aussage hierzu zu treffen.


Welche Langzeitnebenwirkungen sind zu erwarten?
--> Diese Frage lässt sich abschließend natürlich nur in den laufenden Pharmakovigilanz-Studien beantworten. Diese Studien laufen immer, egal bei welchem zugelassenen Medikament weiter. Treten also Nebenwirkungen auf, die so selten sind, dass sie in den präklinischen und klinischen Studien nicht zu entdecken waren, so wird dies über die Zeit deutlich.
Mit der Impf-Plattform (d.h. die Technologie mRNA stabil in die Zelle zu bringen) hat man über die letzten 2 Jahrzehnte viel Erfahrung gesammelt. Keine der Inhaltsstoffe geben Anlass dafür, dass toxische Effekte zu befürchten sind.
Was je Impfdosis genau drin ist wird spätestens aus den Zulassungsdokumenten deutlich:
• 30µg der mRNA, die für das Spike Protein codiert, diese ist durch zusätzliche nicht-codierende weitere Basen stabilisiert
• Die Lipidnanopartikel, die die mRNA umhüllen und das Einbringen in die Zelle ermöglichen bestehen aus: 0,43 mg (4-Hydroxybutyl)azandiyl)bis(hexan-6,1-diyl)bis(2-hexyldecanoat) (ALC-3015),
0,05 mg 2[(Polyethylenglykol)-2000]-N,N-ditetradecylacetamid (ALC-0159), 0,09 mg 1,2-Distearoyl-sn-Glycero-3-Phosphocholin (DPSC) und 0,2 mg Cholesterol. Dies sind alles "Fette", die bereits vielfach in anderen pharmazeutischen und kosmetischen Präparaten seit Jahren zu Anwendung kommen
• Ansonsten sind nur noch Salze enthalten, die sowieso auch im Körper vorkommen und der Stabilisierung des pH-Wertes des Impfstoffes dienen: 0,01 mg Kaliumchlorid, 0,01 mg monobasisches Kaliumphosphat, 0,36 Milligramm mg und 0,07 mg zweibasiges Natriumphosphat-Dihydrat.

Es sind keine Adjuvanzien wie in "herkömmlichen Impfstoffen" (z.B. Aluminiumhydroxid) enthalten. Es sind auch keine Konservierungsstoffe wie das häufig in anderen Impfstoffen, diversen anderen Injektionslösungn oder auch in Tattoofarben enthaltene Thiomersal (ein quecksilberhaltiges Natriumsalz) enthalten.

Wirkt es bei allen Altersklassen gleich?
--> Ja. In der klinischen Phase-III Studie konnte tatsächlich gezeigt, dass die Wirksamkeit über alle Altersstufen hinweg nahezu identisch war.


Ich habe in einem früheren Beitrag schon mal versucht den Wirkmechanismus zu erklären, habe vorgestern aber ein super Video entdeckt von jemanden, der Wissenschaftskommunikation deutlich besser kann als ich und kann dies nur wärmstens empfehlen:




Die o.g. Daten zur Zusammensetzung beziehen sich auf den BioNTech Impfstoff und können hier bei der FDA bzw. EMA nachgelesen werden. Hier sind auch die EInschränkungen (Kinder Jugendliche unter 16 Jahre, starke Allergiker, Schwangere etc.) aufgeführt.

https://www.fda.gov/media/144413/download
https://www.ema.europa.eu/en … r-product-information_en.pdf


Wichtig zur Entscheidung, ob man sich impfen lassen möchte oder nicht sollte auch immer die Frage nach der Alternative sein. Die Alternative ist, dass die Pandemie noch sehr lange mit erheblichen Einschränkungen auf jedermanns Leben laufen wird - sie wird nicht von alleine plötzlich enden. Die Alternative ist auch, dass man selbst einer deutlich höheren Gefahr von dem Virus ausgesetzt ist als durch den Impfstoff. Selbst wenn man das Risiko einer Corona-Infektion für sich selbst als nicht so hoch einschätzt, so sollte man auch daran denken, dass man auch als potentieller Überträger andere die stärker vom Virus gefährdet sind gefährden könnte. Es ist zwar noch nicht exakt geklärt, ob man als geimpfter gar nicht mehr Überträger sein kann, jedoch werden diese Daten auch in nächster Zeit sicherlich vorliegen können. Immunologisch gesehen ist es sehr wahrscheinlich, dass mein dann kein Überträger ist oder man nur sehr viel geringer infektiös für einen kürzeren Zeitraum ist.
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Gruppen-Mod 
Lieber @********lite - kannst Du uns ähnliches auch zu Sputnik V erzählen?
********lite Mann
299 Beiträge
@**********henke

Leider bisher nicht, da diese Daten hierzu bisher nicht vorliegen. Das einzige was man hierzu so richtig weiß ist, dass es sich um einen Vektorimpfstoff handelt.
Für eine seriöse Einschätzung muss man die Phase-III Studie und das Zulassungsverfahren abwarten. Ich habe nur kürzlich gelesen, dass man wohl auch eine Kombination der Vektorimpfoffe von Astra Zeneca und Sputnik testet. Wie groß diese Studie ist und inwiefern die Daten auch öffentlich werden ist meines Wissens alles nicht bekannt.
*********burg Frau
3.672 Beiträge
Die gesellschaftliche Situation wird sich verschärfen statt sich zu entspannen.🥲

Aus der Frankfurter Rundschau von heute

vonSebastian Richter

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder warnt vor einer Extremisierung in der Bevölkerung. Er spricht von Terrorgruppen, die sich bilden könnten und nennt „eine Art Corona-RAF“.

Der Sturm auf das Kapitol in Washington D.C. hat die Welt und Deutschland erschüttert.
Markus Söder sieht die Möglichkeit, dass sich Terrorgruppen nach dem Vorbild aus den USA bilden könnten.
Die verschwörungstheoretische Szene der Corona-Leugner sieht er als besondere Gefahr.

Und die Kirche, die letztes Jahr komplett in das große Schweigen versunken ist, meldet sich jetzt auch wieder zu Wort :

Aus Spiegel Panorama

Der persönliche Arzt von Papst Franziskus, Fabrizio Soccorsi, ist an den Folgen einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Wie die Vatikan-Zeitung »L'Osservatore Romano« berichtete, starb der 78-Jährige nach »Komplikationen« durch eine Covid-19-Erkrankung. Soccorsi war am 2. Weihnachtstag aufgrund einer Krebserkrankung in das römische Universitätsklinikum Gemelli eingeliefert worden.

Papst Franziskus hatte den Italiener Soccorsi 2015 zu seinem persönlichen Arzt erkoren. Wann die beiden Männer einander letztmals getroffen haben und ob der Pontifex sich theoretisch infiziert haben könnte, ist unklar. ​

Pontifex greift Impfverweigerer an

Das Oberhaupt der katholischen Kirche forderte unterdessen alle Menschen auf, sich impfen zu lassen. Ohne Impfung spiele man nicht nur mit seinem Leben, sondern auch mit dem Leben anderer, sagte der Papst in einem für Sonntagabend zur Ausstrahlung geplanten Interview mit dem Fernsehsender Tg5, das der Deutschen Presse-Agentur in Teilen vorab vorlag.

Egal wie es weiter geht, die Gesellschaft verändert sich und das nicht zum Vorteil ...
*********egler Paar
1.597 Beiträge
Das Lesen des letzten Beitrags von @*****_hh lies mich eine Sache weiterdenken die mir seit Tagen durch den Kopf geht. Dazu kommen auch noch die sehr gut erklaerenden, fachlichen Beitraege von @********lite.

Wenn ich in anderen JC Gruppen etwas ueber C19 lese, finde ich immer wieder Beitraege in denen C19 negliert wird, man gegen Masken und andere Gegenmassnahmen ist, etc. Ausserdem polarisieren die Beitraege sehr schnell. (Ich will meine hier nicht herausnehmen.) Polarisation kommt auch vom Nichtwissen-Wissen-Gegensatz.

DE aus der meiner Ferne: MP der Laender treffen sich mit der Kanzlerin und Co. Beschluesse werden gefasst. MPs fahren nach Hause und weichen Beschluesse auf. Jedes Land macht es anders, Verbote, Strafen, und hohe Infektionszahlen wegen Verstoessen. Aus der Entfernung: "Die spinnen die Deutschen".

Was ich vermisse in DE (lebe in Japan aber schaue mir fast taeglich die tagesthemen und tageschau in Internet an) ist eine Aufklaerungskampangne. Vor ein paar Tagen kam mir im Gespraech mit meiner Frau (Japanerin) der Gedanke dass man den Menschen in DE dieselbe Hilfestellung geben muesste wie sie Japaner bekommen wenn sie eine Rolltreppe in einem guten Kaufhaus (teuerste Einkaufmoeglichkeit in Japan) besuchen. Da steht dann eine Frau, die fast nichts anderes macht als sich zu verbeugen und die Kunden beim Betreten der Rolltreppe darauf aufmerksam macht dass sie auf ihr Fuesse achten sollen. (Ja lacht nur ich habe auch immer gelacht und den Spruch erweitert auf: darauf zu achten dass das Herz nicht stehen bleibt, das man nicht vergisst zu atmen...)

Wenn man nun die Erklaerungen von @********lite nimmt auf das Niveau von "passen Sie bitte auf wo sie hintreten" vereinfacht, grafisch als Anime aufbereitet, und jeden Tag in den Nachrichten, am Anfang und am Ende, auf allen Kanaelen bringt, muesste es doch moeglich sein einem Grossteil der heute nicht verstehenden Menschen die Situation verstaendlich zu machen.

Zerhackt doch bitte einmal diese Idee. Man kann sie dann auch anders zusammenbauen.
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Gruppen-Mod 
Die Idee ist gut - ich finde ohnehin, dass mehr Menschen einfach dafür bezahlt werden sollten, dass sie da (anwesend) und nett sind. Vor Jahren, als die ersten Terminals in Banken eingeführt wurden, wollte ich eine Überweisung am Schalter abgeben - die Dame dort verwies mich an den "Automaten". Als ich sie daraufhin auf die Möglichkeit ihrer Wegrationalisierung durch Automation aufmerksam machte, schaute sie etwas hilf-ahnungslos. Leise summte ich Klaus Lages Liedzeile: "...deine Arbeit macht jetzt ein Stück Silikon..." Glücklicherweise hat wohl die Gewerkschaft HBV erkannt, wo die Reise hingeht und mittlerweile kann ich wieder Überweisungsträger am Schalter abgeben, aber ich würde mich sehr über U-Bahn-Schaffner oder Verkehrsposten freuen (nur als Beispiele).
*****_wi Mann
58 Beiträge
Zitat von *********egler:
Das Lesen des letzten Beitrags von @*****_hh lies mich eine Sache weiterdenken die mir seit Tagen durch den Kopf geht. Dazu kommen auch noch die sehr gut erklaerenden, fachlichen Beitraege von @********lite.

Wenn ich in anderen JC Gruppen etwas ueber C19 lese, finde ich immer wieder Beitraege in denen C19 negliert wird, man gegen Masken und andere Gegenmassnahmen ist, etc. Ausserdem polarisieren die Beitraege sehr schnell. (Ich will meine hier nicht herausnehmen.) Polarisation kommt auch vom Nichtwissen-Wissen-Gegensatz.

DE aus der meiner Ferne: MP der Laender treffen sich mit der Kanzlerin und Co. Beschluesse werden gefasst. MPs fahren nach Hause und weichen Beschluesse auf. Jedes Land macht es anders, Verbote, Strafen, und hohe Infektionszahlen wegen Verstoessen. Aus der Entfernung: "Die spinnen die Deutschen".

Was ich vermisse in DE (lebe in Japan aber schaue mir fast taeglich die tagesthemen und tageschau in Internet an) ist eine Aufklaerungskampangne. Vor ein paar Tagen kam mir im Gespraech mit meiner Frau (Japanerin) der Gedanke dass man den Menschen in DE dieselbe Hilfestellung geben muesste wie sie Japaner bekommen wenn sie eine Rolltreppe in einem guten Kaufhaus (teuerste Einkaufmoeglichkeit in Japan) besuchen. Da steht dann eine Frau, die fast nichts anderes macht als sich zu verbeugen und die Kunden beim Betreten der Rolltreppe darauf aufmerksam macht dass sie auf ihr Fuesse achten sollen. (Ja lacht nur ich habe auch immer gelacht und den Spruch erweitert auf: darauf zu achten dass das Herz nicht stehen bleibt, das man nicht vergisst zu atmen...)

Wenn man nun die Erklaerungen von @********lite nimmt auf das Niveau von "passen Sie bitte auf wo sie hintreten" vereinfacht, grafisch als Anime aufbereitet, und jeden Tag in den Nachrichten, am Anfang und am Ende, auf allen Kanaelen bringt, muesste es doch moeglich sein einem Grossteil der heute nicht verstehenden Menschen die Situation verstaendlich zu machen.

Zerhackt doch bitte einmal diese Idee. Man kann sie dann auch anders zusammenbauen.

Ich verstehe den Gedanken nicht ganz, zumal es m.A.n. Mehrere sind. Ich habe es schon an anderer Stelle gesagt, ich war 7 Jahre im Seuchenschutz und weiß, wovon ich rede. Ich denke nicht, dass D ein Problem hat!
Ja, viele Menschen haben Angst und Handel irrational. Ja, es gibt Verleugner und die meinen ohnehin, wir werden bei allem Betrogen, aber an die kommt man mit nichts ran. Aber sonst...
Also das D Infektionsschutzgesetz ist echt schlecht. Wir haben in Österreich ein Epidemiegesetz und wenn man es richtig anwendet, machen beide Gesetze wozu sie geschaffen wurden. In D schützt es das Individuum vor Infektionen, in Ö die Allgemeinheit vor Epidemien. Und nun kommt das Problem.
Wir haben verlernt damit zu leben, dass der Tod zum Leben gehört. Und dieser kommt ständig von Krankheiten.
Wir haben und darauf verlassen, wider besseren Wissens, dass es keine neue Epidemie mehr geben wir, obwohl wir seit 50 Jahren prädigen, dass es so kommen wird.
Und wir haben den Gedanken, die Krankheit besiegen zu können, das wird es nicht spielen. COVID bleibt uns. Wir haben jedes Jahr die Saisonale Grippe mit tausenden Toten, trotz Virustatikum zur Behandlung und trotz Schutzimpfung.
Und zuletzt, wenn die Geschichte eines gezeig hat dann, dass man Seuchen nur im Kleinen unter Kontrolle bringen kann, also Orte oder Bezirke, niemals auf Bundesebene. Diese Chance hatten wir im Sommer, wo es nur noch wenige Nester gegeben hat. Aber statt zu dieser Zeit die Krankheit strukturiert auszurotten, haben wir sie verbreitet und nun nun, salopp gesagt, unbesiegbar gemacht.
Also gewöhnen wir uns daran, schützen Risikogruppen und führen unser Leben bitte so weiter. Und geben wir nicht den Ängstlichen oder "Verdrängern" die Schuld, sondern jenen, die weltweit versäumt haben, effiziente Maßnahmen zu setzen. Und ja, wir werden ALLE sterben, gewöhnen wir uns an den Gedanken, trauern wir jedem hinterher, aber es ist nicht unüblich, dass Menschen mit über 70 Jahren häufiger verstorben, wenn es besonders heiß ist, kurze Wetterwechsel kommen oder es einen Krankheitsausbruch gibt.
*********burg Frau
3.672 Beiträge
@*********egler
Nichts für Ungut, und es mag ein Klischee sein, aber ich denke, dass die Japaner ein viel disziplinierteres Volk sind. Wenn die Deutschen so diszipliniert wären, würde ich mir Sorgen machen, denn dann hätten wir wieder eine gewaltige Diktatur mit weitreichenden Folgen in das gesamte private Leben.
Zu den Medien: sie haben den ersten strategischen Fehler gemacht, Angst und Panik verbreitet zu einem Zeitpunkt, als es längst nicht so brannte und wenn sie jetzt „ Feuer“ rufen, guckt man sich nicht mehr um.
Wir haben mittlerweile die GB-Mutation und auch in Japan gibt es eine neue Cov19-Mutation...
Die Zahlen in Prozent zur Bevölkerung sind nicht so dramatisch, wohl aber die Krankenhauskapazitäten (?)
Auch das trägt dazu bei, dass Menschen hinterfragen, was da abläuft. Außerdem wird nicht gerade das Prinzip Hoffnung verbreitet, sondern über Impfpannen, fehlende Impfdosen, Logistikprobleme berichtet, während es hier vielen Leuten an die Existenz geht, Coronahilfe auf gepfändete Bankkonten aufläuft und jeder glücklich sein kann, wenn er noch angestellt ist oder in einer Branche, die dem Lockdown trotzen kann.
Das Land brodelt auf noch kleiner Flamme und es ist kein gutes Gefühl.
Es gibt auch keine zuverlässigen Info‘s über die Durchseuchung der Bevölkerung, du bekommst nur Infos über bestätigte Infektionen mit Symptomen ( die werden gemeldet) die Verstorbenen als absolute Zahl ohne Vergleich zum Durchschnitt der sonst Verstorbenen und die Genesenen ( ohne Info über Beeinträchtigungen) .
Also alles in Allem ein nachfragenswürdiges Infosystem, das genug Raum für Spekulationen ...
****ay Frau
394 Beiträge
Ich habe bisher hier nicht alles komplett verfolgt, finde die Diskussion aber sehr interessant. Ich sehe die ganzen Maßnahmen vor meinem juristischen Hintergrund sehr kritisch, aber das ist ein anderer Punkt.

Was mich argumentativ im Moment arg herumtreibt:

Wie kann eine Mutation des Virus ansteckender sein, als das ursprüngliche Virus? Weiß dazu jemand etwas? Gibt es da wirklich fachlich fundierte Argumente? Für mich ist ein Virus entweder ansteckend oder nicht. Ich würde gern wissen, woran das fest gemacht wird. Ich kann nämlich dieses Geseier nicht mehr ertragen, mit denen die Maßnahmen immer weiter verschärft werden und unser komplettes Rechtssystem einfach nur vorgeführt wird.
*********burg Frau
3.672 Beiträge
Der Artikel ist zwar schon älter, aber trotzdem ...
https://www.aerzteblatt.de/a … geringe-Neigung-zur-Mutation
****ay Frau
394 Beiträge
Der Artikel bezieht sich nur auf die Neigung zur Mutation, erklärt aber nicht, wieso eine Virusvariante ansteckender ist, als eine andere. Woran wird fest gemacht, was ansteckender ist? Ist das wissenschaftlich nachweisbar? Wie können Aussagen getroffen werden, dass die "neue" Variante bis zu 50% ansteckender ist, als die ursprüngliche?
*********burg Frau
3.672 Beiträge
@****ay
Eigentlich im Augenblick nur auf Erfahrung basierend, bei der Südafrikanischen Variante ging die Ausbreitung wohl schneller von statten ...
*********burg Frau
3.672 Beiträge
Kurze Biologie

Ich suche mal weiter ...
****ay Frau
394 Beiträge
Danke schonmal Paula. Das ist für mich im Moment einfach nicht nachvollziehbar. Wer dazu noch was weiß, immer her mit den Informationen. Es leuchtet mir nicht ein, wie das Virus auf einmal ansteckender sein soll. Ich denke eher, dass die Leute einfach langsam genervt sind und nicht mehr konsequent die Empfehlungen einhalten und es daher zu mehr Infektionen kommt. Und es wird mehr getestet. Aber jut, mal schauen, ob dazu irgendwann mal noch wissenschaftlich fundierte Informationen rauskommen.
********lite Mann
299 Beiträge
Zitat von ****ay:
Ich habe bisher hier nicht alles komplett verfolgt, finde die Diskussion aber sehr interessant. Ich sehe die ganzen Maßnahmen vor meinem juristischen Hintergrund sehr kritisch, aber das ist ein anderer Punkt.

Was mich argumentativ im Moment arg herumtreibt:

Wie kann eine Mutation des Virus ansteckender sein, als das ursprüngliche Virus? Weiß dazu jemand etwas? Gibt es da wirklich fachlich fundierte Argumente? Für mich ist ein Virus entweder ansteckend oder nicht. Ich würde gern wissen, woran das fest gemacht wird. Ich kann nämlich dieses Geseier nicht mehr ertragen, mit denen die Maßnahmen immer weiter verschärft werden und unser komplettes Rechtssystem einfach nur vorgeführt wird.

Ich kann die "juristischen Bauchschmerzen" durchaus verstehen. Auch wenn ich beruflich als Biologe und angehender Patentanwalt natürlich eher kaum mit unserem Grundgesetzt in Berührung komme, habe ich durchaus auch ein gewisses Verständnis von unserem Rechtssystem. Dennoch sehe ich - zumindest bei den meisten Grundrechtseinschränkungen - derzeit keine Alternative...

Die Feststellung, dass die neue SARS-CoV-2 Variante (streng genommen müsste man von Varianten sprechen, jedoch wird über die ähnliche Variante in Südafrika bei uns eher nur am Rande berichtet) ca. 50-70% ansteckender ist, ist natürlich zunächst einmal eine epidemiologische Beobachtung.
Aber: Die Briten sequenzieren erheblich mehr SAR-CoV-2 positive Proben als wir dies in Deutschland tun. Kürzlich habe ich gelesen, dass dies im Sommer teilweise bei der Hälfte aller positiven gemacht wurde in GB. Bei der Sequenzierung wird das gesamte Erbgut des Virus "entschlüsselt", d.h. die Basenabfolge der der RNA des Virus wird bestimmt. Damit kann man dann das Genom mit Referenzgenomen, z.B. der "ursprünglichen Wuhan-Variante" vergleichen und Mutationen detektieren. Solche Mutationen, i.d.R. sind dies so genannte Punktmutationen, müssen nicht zwangsläufig einen Effekt haben und sind oft "stille Mutationen". In den beiden genannten Virus Varianten wurden aber nun Mutationen im Gen des Spike-Proteins festgestellt, die einen Einfluss auf die Bindungsdömane dieses Proteins hat. Bei der britischen Variante hat diese Genmutation zur Folge, dass in dem Protein schließlich die Aminosäure Asparagin (im "Protein-Code" als "N" bezeichnet) an Position 501 gegen Tyrosin (im "Protein-Code" als "Y" bezeichnet) ersetzt ist. Die Mutation wird daher auch als "N501Y" bezeichnet.
Mit Hilfe des Spike-Proteins (das sind diese "Nöppel", die man immer außen auf den SARS-CoV-2-Abbildungen sieht) bindet das Virus an die Zellen und dringt schließlich ein, setzt seine RNA frei, die dann von der infizierten Zelle schließlich wieder in neue Viren "übersetzt" wird. Wenn nun in der wichtigen Bindungsdomäne zwei relativ große Aminosäuren durch eine Mutation ausgetauscht werden, dann kann dies dazu führen, dass das Virus besser an Zellen bindet und/oder leichter in diese eindringen kann. Und genau dies scheint bei den vorliegenden Varianten der Fall zu sein.
Grundsätzlich lässt sich dies auch im Labor in-vitro und in-vivo nachstellen, jedoch sind das keine ganz einfachen Versuche. Aber diese Versuchen laufen natürlich unter Hochdruck und ich denke, dass man hier in Kürze neue Erkenntnisse zu hat.
Durch das häufige Sequenzieren positiver Proben, konnte man in Südengland ganz klar zeigen, dass sich diese Variante trotz der geltenden Beschränkungen deutlich stärker ausbreiten konnte als die "bisherige" Variante. Daher ist aus der Erkenntnis, dass eine Mutation, welche eine Veränderung der Spike-Protein-Bindungsdomäne zur Folge hat, vorliegt und sich schneller ausbreitet als zuvor (epidemiologische Daten und Daten aus dem Sequenzierungs-Monitoring) klar gezeigt, dass diese Variante deutlich (50-70%) ansteckender ist.
Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist daher ganz klar und eindeutig zu sagen, dass uns diese neuen Varianten Sorgen bereiten sollten, da eine unkontrollierte Ausbreitung durch die höhere Ansteckungsrate immer schwieriger einzufangen wird. Dies ist derzeit leider einzig und allein dadurch zu kontrollieren, in dem man die Infektionszahlen auf ein sehr niedriges Niveau bringt.
Ich halte daher die Maßnahme der FFP2-Maskenpflicht in Bayern ab kommenden Montag für extrem richtig und wichtig! Ich hoffe auch, dass dies in ganz D so kommt. Schwierig finde ich allerdings, dass es sicherlich auch Menschen geben wird, die eben nicht ein paar Euro übrig haben um sich diese auch zu besorgen. Ich bin daher gespannt wie man die FFP2-Masken-Versorgung der Bürger sicherstellen will. Aber in Grunde ist dies eine längst überflüssige Maßnahme um die man sich schon im Sommer hätte kümmern müssen.
Beschämend finde ich allerdings, dass man erst jetzt auch in Deutschland mal wach geworden ist und auch von Behördenseite festgestellt hat, dass man deutlich mehr positive Proben auch sequenzieren sollte. Anders kann man solche Mutationen nicht aufspüren. Das Sequenzieren ist vergleichsweise teuer und ich denke, dass dies mal wieder einer der Hauptgründe war, weshalb man in D da zurückhaltend war bisher. Jedoch sind die Kosten im Vergleich zu den Kosten, die eine unentdeckte "schlimmere" Mutation haben könnte, eher verschwindend gering.

Die mRNA, die bei den neuen mRNA-Impfstoffen injiziert wird, codiert übrigens genau für dieses Spike-Protein. Jedoch nur dafür und nicht für den Rest des Virus. Hier stellen unsere Zellen an der Injektionsstelle dann das Spike-Protein her und unser Immunsystem entwickelt seine Immunantwort gegen dieses Protein. Solch ein Protein ist ein hochkomplexes dreidimensionales Gebilde und es werden mehrere Immunantworten an verschiedenen Stellen des Proteins entwickelt. Daher ist vorerst nicht davon auszugehen (und dies bestätigen erste Laborversuche offenbar), dass die Immunantwort durch die Impfung nicht mehr gegen eine echte Infektion mit dem mutierten Virus wirkt bei welchem an einer Stelle des Spike-Proteins eine Veränderung entstanden ist. Sofern jedoch noch Mutationen auftauchen und sich durchsetzen, die eine erhebliche strukturelle Änderung des Spike-Proteins zur Folge haben, dann könnte es auch mal dazu kommen, dass die aktuelle Impfung nicht mehr so wirksam ist. Dies ist aber grundsätzlich immer bei Impfungen gegen Viren, insbesondere bei schnell mutierenden Viren wie z.B. Corona- und Influenza-Viren, möglich. Hier sind die neuen mRNA-Impfstoffe tatsächlich ein Segen, da sich die mRNA-Sequenz schnell der Mutation entsprechend anpassen ließe. Dies ist bei "klassischen" Tot-/Lebend-Impfstoffen nicht so einfach möglich...
****ay Frau
394 Beiträge
Danke, aber das beantwortet auch meine Frage nicht wirklich zufriedenstellender. Diese "neue" Variante breitet sich schneller aus. Aber ist sie deswegen ansteckender? Und wie soll das funktionieren?

Alternativen gibt es IMMER. Und ich halte die meisten derzeit verhängten Maßnahmen für absolut verfassungswidrig. Ich habe mich mit den Gutachten zur letzten Änderung des Infektionsschutzgesetzes auseinander gesetzt. Diese waren verheerend. Hat keine Sau interessiert und es wurde so verabschiedet.

Ein Virus ist auf eine gewisse Art und Weise eine Naturgewalt und diese lassen sich in nur wenigen Fällen kontrollieren. Es wird nach meiner Ansicht immer noch Zielen hinterher gerannt, die unrealistisch sind. Wenn so weiter gemacht wird, dann kommen wir in den nächsten Jahren aus diesem Lockdown-Mist nie wieder raus. Weil nach Corona wird es ein neues Virus geben oder die tausendste Mutation.

Die neuen Impfstoffe halte ich auch für einen Meilenstein der Forschung und hoffe sehr, dass hier weiter geforscht wird.
********lite Mann
299 Beiträge
@****ay
Man muss sich das vielleicht etwas bildlicher vorstellen:
Dadurch das die mutierten Varianten besser an Wirtszellen andocken können und in diese eindringen können (das ist ja das was das Virus "machen will" um sich zu vermehren), ist auch eine geringere Viruslast nötig damit es zu einer Ansteckung kommt, d.h. es ist ansteckender weil es besser an die Wirtszellen binden kann und/oder in diese eindringt.

Bsp.: Ein infizierter und infektiöser Mensch ist mit 100 weiteren Menschen in einem engen Raum und hustet fleißig rum. Dadurch verteilt er seine Aerosole, die Viren enthalten. 10 der 100 Menschen atmen so viel von diesem "Viren-Aerosol" ein, dass die Virenkonzentration groß genug ist, so dass sich eine Infektion manifestiert. Die anderen 90 bekommen keine so große Virenlast ab und infizieren sich nicht.
Das gleiche passiert nun genauso, nur dass wir jetzt die mutierte Variante haben, die einfacher an Zellen bindet und in diese eindringt. Es wird exakt so viel rumgehustet wie zuvor und alle anderen 100 Menschen nehmen exakt die gleiche Aerosolmenge auf wie die aus dem ersten Teil des Beispiels. Jedoch kommt das Virus nun besser an und in die Zellen und dadurch infizieren sich nun 15-17 statt nur 10.
Man muss nun bedenken, dass vorher "nur" 10 infektiöse Menschen umherliefen, die wieder jeweils 10 infizieren können, diese 100 dann jeweils wieder 10, diese 1000 dann jeweils wieder 10,...
Nun hat man 15, die wieder jeweils 15 infizieren können, diese 225 dann wieder jeweils 15, diese 3375 dann wieder jeweils 15,...

Welche Alternativen siehst Du konkret? Gute Vorschläge werden händeringend gesucht!
Schaut ich mich jedoch überall in der Welt um, so muss ich feststellen, dass sich bei uns die Grundrechtseinschränkungen in sehr ertragbarem Rahmen halten. So eine Pandemie ist hochkomplex und es gibt meines Erachtens keinen einzigen sinnvollen Lösungsansatz, der völlig ohne gewisse Einschränkungen der Grundrechte auskommt. Höchstens den Ansatz, dass man das Virus machen lässt indem man auf alle Beschränkungen verzichtet. Aber ich glaube nicht, dass wir dies ethisch-moralisch möchten und ich bin zudem sicher, dass dies deutlich extreme und langwierigere Folgen für unser Leben, die Wirtschaft und so weiter hätte als dies leider durch die Beschränkungen nun der Fall ist.

Anhand von Erfahrungen mit anderen Corona-Viren und bioinformatischer Modellierungen ist nicht davon auszugehen, dass bei der derzeitigen Mutationsrate schnell (d.h. innerhalb der nächsten ca. 2 Jahre) mit einer Mutation zu rechnen ist, die die bisherigen Impfungen wirkungslos macht. Aber klar ist, je ansteckender das Virus, desto größer muss die Herdenimmunität sein und je länger es dauert bis diese erreicht ist, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass sich neue Mutanten durchsetzen können.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Themenersteller 
Für mich ist durchaus nachvollziehber, dass der Ansteckungsgrad verschiedener Mutationen unterschiedlich sein kann, etwas nach dem Schema: bei der normalen Variante kann nur jeder hundertste Virus "andocken", bei der neuen aber jeder zehnte.
Im Moment wird meiner Meinung nach etwas überdramatisiert mit dem Hintergrund, die Impfbereitschaft zu erhöhen. Und allen gegenteiligen Versicherungen zum Trotz werden wir bald eine Zwei-Klassen-Gesellschaft haben - die Geimpften mit vielen Privilegien und die Nicht-Geimpften mit vielen Einschränkungen. Über die medizinisch Notwendigkeit kann man streiten, die rechtliche und soziale Seite einer solchen Entwicklung kann ich nur negativ sehen.
Immer wieder fällt der Begriff "Herdenimmunität", wobei übersehen wird dass diese auf zwei verschiedenen Wegen erreicht werden kann - entweder durch Impfung oder durch das Durchmachen der Krankheit. Meine Vermutung ist, dass der zweite Weg zwar mehr Opfer fordert, aber eine stabilere Immunität erzeugt. Ich befürchte, dass mit Impfen alleine das Virus auf Dauer nicht zu besiegen ist, so wie die Medizin auf Dauer auch den Tod nicht besiegen kann.
Vielleicht wäre es sinnvoll, beide Wege zu kombinieren - Impfung und konsequente Schutzmaßnahmen für Risikogruppen und mehr Freiheiten für junge und fitte Menschen.
**********henke Mann
9.667 Beiträge
Gruppen-Mod 
Zitat von ****imu:
Trotz werden wir bald eine Zwei-Klassen-Gesellschaft haben - die Geimpften mit vielen Privilegien und die Nicht-Geimpften mit vielen Einschränkungen.
Da ich mich impfen lassen werde (bevorzugt mit Sputnik, aber wenn das nicht geht, dann eben mit Pfizer-Zeug), gehöre ich zu den Priviligierten. Ob es dann auch Zeitschriften gibt, die unser Leben in den buntesten Farben schildern?
Zitat von ********lite:
Die mRNA, die bei den neuen mRNA-Impfstoffen injiziert wird, codiert übrigens genau für dieses Spike-Protein. Jedoch nur dafür und nicht für den Rest des Virus.
Inwiefern unterscheidet sich die Wirkweise von Sputnik V davon?
********lite Mann
299 Beiträge
Zitat von ****imu:
Für mich ist durchaus nachvollziehber, dass der Ansteckungsgrad verschiedener Mutationen unterschiedlich sein kann, etwas nach dem Schema: bei der normalen Variante kann nur jeder hundertste Virus "andocken", bei der neuen aber jeder zehnte.
Im Moment wird meiner Meinung nach etwas überdramatisiert mit dem Hintergrund, die Impfbereitschaft zu erhöhen. Und allen gegenteiligen Versicherungen zum Trotz werden wir bald eine Zwei-Klassen-Gesellschaft haben - die Geimpften mit vielen Privilegien und die Nicht-Geimpften mit vielen Einschränkungen. Über die medizinisch Notwendigkeit kann man streiten, die rechtliche und soziale Seite einer solchen Entwicklung kann ich nur negativ sehen.
Immer wieder fällt der Begriff "Herdenimmunität", wobei übersehen wird dass diese auf zwei verschiedenen Wegen erreicht werden kann - entweder durch Impfung oder durch das Durchmachen der Krankheit. Meine Vermutung ist, dass der zweite Weg zwar mehr Opfer fordert, aber eine stabilere Immunität erzeugt. Ich befürchte, dass mit Impfen alleine das Virus auf Dauer nicht zu besiegen ist, so wie die Medizin auf Dauer auch den Tod nicht besiegen kann.
Vielleicht wäre es sinnvoll, beide Wege zu kombinieren - Impfung und konsequente Schutzmaßnahmen für Risikogruppen und mehr Freiheiten für junge und fitte Menschen.

Von Überdramatisierung kann meines Erachtens keineswegs gesprochen werden - man schaue sich bitte die Situation in Südengland an. Wir tun gut daran diese Entwicklung sehr ernst zu nehmen - gelingt es nicht die Infektionszahlen nun in den kommenden Wochen auf ein wirklich niedriges Level zu drücken, dann werden wir dieses Thema ganz sicher nochmal im Februar-April diskutieren - allerdings ist es dann zu spät um noch etwas daran zu ändern.
Dies nun als Werkzeug zur Erhöhung der Impfbereitschaft abzustempeln ist in meinen Augen grob falsch und gefährlich.
Die Debatte über Privilegien von Geimpften gegenüber Ungeimpften wird sicherlich irgendwann stärker aufkommen - im Moment halte ich sie für völlig fehl am Platze, da es akutere Probleme in dieser Pandemie gibt.

Es ist richtig - eine Herdenimmunität kann auch durch Durchseuchung der Bevölkerung erreicht werden. Eine bessere oder stärkere Immunität ist aber nicht logisch. Eher im Gegenteil: Bei der Impfung wird eine kontrollierte und genau bestimmte Dosis verabreicht, die eine bestmögliche Immunantwort ermöglicht. Dies ist prinzipiell auch bei einer durchgemachten Infektion in dieser Ausprägung möglich, jedoch weiß man mittlerweile auch, dass gerade bei den vielen asymptomatischen und harmlosen Infektionen auch eine schwächere Immunantwort ausgeprägt wurde.
Bisher haben wir knapp 2 Mio nachgewiesen Infektionen und ca. 42600 Todesfälle in Deutschland innerhalb eines Jahres. D hat ca. 80 Mio Einwohner. Nimmt man 60% der Bevölkerung als Herdenimmunitätsschwelle an, so müssten sich insgesamt noch 46 Mio Menschen infizieren. Extrapoliert man diese Zahlen, dann hätte demnach noch 23 Jahre lang Spaß mit Corona und es würden knapp 1 Mio Menschen sterben. Verzichtet man auf Beschränkungen damit die Durchseuchung schneller von statten geht, so würde die Todeszahl erheblich steigen, da bei weitem nicht mehr alle schwer erkrankten medizinisch versorgt werden könnten und zudem die anderen alltäglichen Notfälle und Krankheiten (Herzinfarkte, Lungenembolien, Schlaganfälle, Krebserkrankungen,...) nicht mehr behandelt werden könnten, da schlicht und ergreifend keine Kapazitäten dafür vorhanden sind.
Es käme hinzu, dass sich bei solch langer Zeit zur Durchseuchung gefährlichere Mutanten einfacher durchsetzen könnten und es ist auch klar, dass die Immunität nicht ein Leben lang halten wird - d.h. die Herdenimmunität wäre vermutlich noch deutlich schwieriger zu erreichen als oben hochgerechnet.

Was genau also spricht gegen den Weg der Herdenimmunität durch Impfung? Es geht schneller, sicherer und weniger Trauer, Leid und Folgen für die Gesellschaft und Wirtschaft - es ist und bleibt die einzige Möglichkeit aus der Pandemie heraus!

Die Kombination von Schutz und Impfungen ist wichtig - deshalb sehe ich diesen Vorstoß der FFP2 Maskenpflicht (sofern eine Versorgung der Bevölkerung damit sichergestellt werden kann) für extrem sinnvoll. Kombiniert mit guten Test-Strategien und den allseits bekannten Hygiene- und Abstandsregeln wird uns dies auch noch die nächsten Monate begleiten - das ist ja nichts neues mehr...

Aber irgendwann wollen wir doch auch mal wieder auf Masken verzichten und Abstand verzichten und reisen wollen, oder? Das wird nicht funktionieren mit einer Durchseuchung...
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